zusammen, ihr Aufenthalt nehme den Charakter der Staubigkeit an. Die Heiligkeit der verbotenen Stadt wurde hauptsächlich durch gemeinsames Vorgehen Rußlands und Japans geachtet. Beide Mächte seien gegen die Absetzung Pekings als Hauptstadt. Die russischen Truppen hätten die Zweigbahn nach den Kohlenfeldern Naupian besetzt, Rußland habe sich mithin die Kontrole der reichsten Kohlenbergwerke Nordchinas gesichert. Die rusfichrn Truppen würden Schanhaik- wan besetzen, daS leicht in Bahnverbindung mit Peking gebracht werden könne. — Der Times wird aus Peking gemeldet: Die militärische Stellung Englands in Peking sei anomal. Es seien nur 2500 Mann brittisch« Truppen in Peking, und die Japaner drücken offen ihre Unzufriedenheit darüber aus, daß die Britten eine kleinere Streitmacht sandten, als die Regierung versprochen hatte. Eine Hungersnot scheint im Winter unvermeidlich, da China von Brotstoffen gänzlich entblößt sei. Die Abschiedsrede des deutschen Kaisers an die Truppen wurde mit Begeisterung gelesen, aber diese Stimmung wurde gedämpft, als nun erfuhr, daß der chinesische Gesandte noch immer am Berliner Hofe beglaubigt sei, obwohl man jetzt wisse, daß Hr. v. Ketteler am 20. Juni nicht von Straßenräubern, sondern von einem kaiserl. Offizier, der in Gemäßheit kaiserlicher Befehle handelte, ermordet worden ist. Es ist ermittelt worden, daß die Kaiserin und Tuan an diesem Tage die Ermordung aller fremden Gesandten geplant hatten.
Berlin, 12. Sept. Wie der „Lok.-Anz." berichtet, hat der Kaiser dem Grafen Waldersee zur ständigen Begleitung zwei seiner Leib-Gendarmen zur Verfügung gestellt und denselben mitgeteilt, daß sie für das Leben des Grafen Waldersee persönlich haftbar seien. Dieselben haben den Grasen ständig mit scharf geladenen Revolvern zu begleiten.
London, 13. Sept. Li-Hung-Tschang ist vom Prinzen Tsching benachrichtigt worden, eine der Großmächte, deren Namen zu nennen er sich weigert, habe folgende Bedingungen gestellt: Neutralisation eines großen Teils der Küstenregion, Erlaubnis für die Großmächte, Garnisonen in den Vertragshäfen zu unterhalten, Hinrichtung der Boxerführer.
London, 13. Sept. Telegrammen aus Shanghai zufolge stellte Li-Hung-Tschang die Friedensverhandlungen ein, weil Prinz Tuan Einspruch erhob.
Peking, 12. Sept. Unser Gesandtschaftssekretär in Peking v. Below telegraphierte an das Auswärtige Amt Danksagungen für die von dem Kaiser und dem Grasen Bülow an die Gesandtschaft gerichteten Glückwünsche und Anerkennungen, v. Below fügte hinzu: „Dolmetscher Cordes ist wieder hergestellt. Das Befinden der übrigen Gefandtschaftsmitglteder ist gut, wenn auch durch die Ereignisse der letzten Monate beeinflußt. Baronin Ketteler ist sehr angegriffen, aber fähig, in den nächsten Tagen nach Tientsin zu reisen.
Tientsin, 12. Sept. Freifrau v. Ketteler ist unter dem Schutz eines von Kapitän Pohl geführten deutschen Matrosen-Detachrments um 7. Sept. aus Peking abgereist und heute hier eingetroffen. Wegen Weiterbeförderung nach Amerika, von wo Freifrau v. Ketteler im November in Münster eintrifft, find von Admiral Kirchhofs alle Vorkehrungen getroffen worden.
Kleinere Mitteilungen.
Böblingen, 12. Sept. (Korr.) Seit 30. Aug. wird der 56jähr. Weber und Landwirt Jakob Buck vermißt. Derselbe zeigte in letzter Zeit Spuren von Schwermut.
Tübingen, 13. Sept. Man weiß nicht fängt die Gemütlichkeit an oder hört sie auf, wenn man in einem hies. Blatt eine Anzeige liest mit folgendem Wortlaut: Dettenhausen. Entlaufen ist mir am 4. Sept. mein „liebes, gutes" Weib. Der jetzige Besitzer möge sie auf Lebensdauer gefälligst behalten. Johannes Koch, Gteinhauer.
Kottweil. 12. Sept. (Korr.) (Anarchisten in Rottweil.) Fast wäre man versucht, das zu glauben, wenn mau hört, daß in den letzten Tagen ein hiesiger Einwohner, der ruhig in seiner Villa am Hochturm sitzt und keinem Hühnchen etwas zu leide thut, das vom Anarchistenbunde gegen ihn beschlossene Todesurteil durch annonymen Brief zugestillt erhält. Natürlich hatte es der Attentäter, ein gewesener privatisierender Schreibgehilfe, Baudrexler von hier, nur auf den Geldbeutel des Bedrohten abgesehen, der aber verständigerweise nicht auf dem Leim ging, sondern das Machwerk der Behörde übergab.
Ebingen, 13. Stpt. (Korr.) Gestern abend ungefähr um 7 Uhr wurde hier in der ganzen Stadt ein leichtes Erdbeben verspürt.
Neuffen. In der Nacht vom 2. auf 3. d. Mts. schleppte sich ein Hund, welchem die beiden Hinterfüße mit einer starken Schnur zusammengebunden waren, mühsam an das Haus seines Herrn, des Lammwirts Kling. Bei der Untersuchung fand sich, daß der Hund verstümmelt war, so daß er. um ihn von seinen Leiden zu befreien, erschaffen werden mußte. Der Thätrr wurde in der Person des 35 Jahre alten Kaufmanns Gotthold Kißling ermittelt und zur Anzeige gebracht.
Blaubeuren, 11. Sept. (Korr.) In der Nacht vom Sonntag auf Montag ist in Dornstadt hief. Oberamts das Wohngebäude des Bauern Josef Vogel gänzlich nirderge- brannt und eS ist nur dem energischen Einschreiten der Feuerwehr zu danken, daß nicht auch die dicht neben dem abgebrannten Gebäude stehende mit Erntevorräten dicht ungefüllte Scheuer abgebrannt ist. Der Abgebrannte ist ver- sichert. Sehr bedauerlich ist, daß die ganze Aussteuer einer seit mehreren Jahren auswärts im Dienst stehenden Tochter des Abgebrannten mitverbrannt ist und nicht versichert sein soll. Brandstiftung wird vermutet.
Bleichstetten, 12. Sept. (Korr.) Ein frecher Schwindler trieb lt. „Generalanzeiger" in den letzten Tagen in der hiesigen Gegend sein Unwesen. Bald als Ingenieur, bald als Feuerverficherungsinspektor sich ausgebend, hielt er sich in den letzten Tagen namentlich hier und in Würtingen auf. In letztgenannter Eigenschaft führte er sich bei dem hiesigen Agenten der Gladbacher Feuerverfiche- rungsgesellschast dem Darlehnskaffenrechner Nau ein, revidierte dessen Kasse und Bücher und stellte leine Bescheinigung über die stattgehabte Revision auf. Am Samstag begab sich der Schwindler wieder in das Haus des Rechners Nau, woselbst er nur ein kleines Mädchen antraf. Unter dem Vorgeben, Nau habe falsch unterschrieben, schickte er daS Kind in die „Rose" mit einem Brief. Die Abwesenheit des Mädchens benützte dann der Schwindler dazu, die Kommode zu erbrechen und da? vorhandene Bargeld im Betrag von 137 an sich zu nehmen, worauf er die Flucht ergriff und sich über Würtingen und Eningen nach Reutlingen begab. Der Bursche wm de als ein früherer Unteroffizier Dreiß erkannt, der vor 2 Jahren in Bleichstetten im Quartier gewesen sein soll.
Nordheim, 10. Sept. Am Samstag Abend gebrauchte ein kaum der Schule entwachsener Bursche in überaus roher Weise das Messer. Seit dem Tode seines Vaters steht der junge Mann unter der Fürsorge eines Onkels, welcher es mit dieser Pflicht recht ernst nimmt. Vorgestern wollte derselbe nun dem Burschen eine wohlverdiente Züchtigung zu teil werden lassen, als dieser im Jähzorn das Messer zog und blindlings auf den Onkel einstach, ihn an den Armen, an der Brust und im Gesicht schwer verletzend. Eine gehörige Tracht Prügel war die erste Strafe, welcher hoffentlich noch eine schwerere folgt.
Aus dem Wiesenthal. 10. Sept. (Korresp.) Seit einiger Zeit nehmen die Ausschreitungen von in unserer Gegend beschäftigten Italienern in bedenklicher Weise zu, was die Behörden zu schärferer Anwendung der in Betracht kommenden Maßregeln veranlaßt. So wurde vorgestern der Arbeiter Hildebrand Mantali aus Torilo (Parma) vom großh. Bezirksamt Schopfheim des Landes verwiesen, nachdem «r wegen Ruhestörung 3 Tage Haft abgesefsen hatte. Dieselbe Maßregel wurde gegen den Erdarbeiter Antonio Zenti von Riva di Solti angewandt, welcher vom Schön- auer Schöffengericht zu 16 Tagen Gefängnis wegen Ruhestörung verurteilt worden war. Gestern wurden ferner in Zell 2 Verletzte eingeliefert, welche in Adelsbrrg durch einen Italiener mit einem Messer verwundet worden waren. 2 Italiener, die in St. Blasien und Umgegend mehrere Einbruchstähle begingen, werden steckbrieflich verfolgt.
Rege ns bürg, 12. Sept. In der Nähe von Siegen- burg wurde ein Bauer, welcher 800 ^ für verkauften Hopfen eingenommen hatte, ermordet und beraubt.
Mannheim, 13. Sept. (Korr.) Vorgestern Abend */i7 Uhr stürzten in dem Börsenneubau 3 Arbeiter ab. Der eine fiel vom 3. Stockwerk auf die Erde und trug so schwere Verletzungen davon, daß er in's allgemeine Krankenhaus gebracht werden mußte. Die beiden andern Arbeiter fielen um dieselbe Zeit vom 4. in das 3. Stockwerk, erlitten aber glücklicherweise keinerlei Verletzungen.
Könitz, 8. Sept. In dem mit dem geheimnisvollen Morde an dem Gymnafisten Winter zusammenhängenden Prozeß Israels!! wurde heute verhandelt. Der Angeklagte bestreitet seine Schuld. Von den bisher vernommenen Zeugen belastet ihn nur Fiedler, die anderen Zeugen haben am Charfreitag andere verdächtige Leute an der Fundstelle gesehen. Aus dem im See gefundenen Paket ist noch Blut geflossen, nachdem es herausgebott war. Ein an der Fundstelle des Kopfes gefundenes Stück trockenes Papier, maßgebend für die Zeit des Hintragens, ist nach Aussage des Amtsrichters Giorskt nicht wiederzufinden. Sachverständiger Dr. Müller hält den Tod durch Schnitt für wahrscheinlich, doch auch durch Erstickung für möglich. Sachverständiger Dr. Ruppe-Berlin hält einen Verblutungstod für unwahrscheinlich. Der Kopf hat allem Anschein nach lange an der Fundstelle gelegen. Es ergiebt sich, daß Verblutung nicht die Todesursache gewesen sein kann, daß der Körper gar nicht blutleer war und der Halsschnitt erst an der Leiche vollzogen ist. Der Tchlachthausdirektor Wendt findet den Gchächtschnitt nicht vor, giebt aber die Möglichkeit zu, daß ein zuerst vorgenommener Gchächtschnitt durch die spätere Zerstückelung verdeckt sei. Kreistierarzt Uhl kann den Gchächt- schnitt nicht erkennen. — Der Staatsanwalt beantragte in dem Prozeß JSraelSki wegen Begünstigung 5 Jahre Gefängnis. Nach halbstündiger Beratung verkündet der Präsident das Urteil. Jsraelski wird freigesprochen, sofort aus der Hast entlassen und die Kosten werden der Staatskaffe auferlegt. Belastend sei nur das Zeugnis Fiedler, doch stehe weder fest, daß Jsraelski nach der Fundstelle gegangen sei, noch was er in dem Sacke gehabt habe. Die Todesursache sei mit Sicherheit nicht festgestellt. Ein Schächtschnitt liege nicht vor und die anderen Momente seien unerheblich.
Pas sau, 12. Sept. Ein 14jähr. Knabe ist im Pa- steur'schrn Institut in Berlin an der Tollwut gestorben. Vrer weitere von dem gleichen Hunde gebissene Personen aus Niederbayern wurden als geheilt entlassen.
Paris, 11. Sept. Ein in Brest erscheinendes Blatt teilt über die Verhaftung von 5 Gendarmen, welche in Saint- Pol de Leon zur großen Verblüffung der Einwohnerschaft erfolgte, mit. sie sei durch die Konstatilung verursacht worden, daß die Gendarmen einen Teil des für ihre Pferde bestimmten Hafers an Händler verkauften.
Vermischtes.
Die Innsbrucker Nachrichten teilen folgende Einzelheiten über den tragischenToddesDr. Schäffer und seinesFührers Off er in den Eisklüften des Olperer mit: Dr. Schäffer verließ am 23. Aug. mit dem Führer Offer die Beraerhütte, um zunächst
den Olperer zu besteigen und daun noch mehrere Touren in der Umgebung dieser großartigen Eiswelt zu machen. Das lange Ausbleiben machte deshalb wenig Aufsehen, weil Dr. Schäffer nicht regelmäßig über seine Touren den Seinen zu berichten pflegte und Führer Offer überhaupt niemals bei solchen Gelegenheiten an seine Familie schrieb. Nur so konnte es geschehen, daß man zehn Tage keinen Kummer über den Verbleib der beiden Verunglückten hatte. Endlich wurde die Frau Dr. Schäffers ängstlich und es wurden die umfassendsten Vorkehrungen zur Auffindung der Vermißten getroffen. Unter der Leitung des Handelsgärtners Nickel, Mitglied der alpinen Rettungsgesellschaft, und der Gendarmerie von Mayrhofen, Täufers und Steinach nebst einer großen Anzahl von Bergführern kam man an die Unglücksstätte, wo in einer Gletscherspalte von 24 m Tiefe die Verunglückten steinhart gefroren aufgefunden wurden. Es wurde nun festgestellt, daß die beiden bei ihrer Gletscherwanderung eine große Unvorsichtigkeit begingen, indem sie sich 10 anstatt 20 m weit anseilten; so kam es, daß der große, starke Dr. Schäffer, der 120 Lx wog, den schmächtigen Offer beim Ueber- schreiten der Schneebrücke mit in die Tiefe riß. Der Führer Offer brach sich Arme und Beine, während Dr. Schäffer nur leicht am Knie beim Absturz verletzt wurde. Dr. Schäffer versuchte nun zweimal, durch die Eiskluft in die Höhe zu kommen und kam bis zu 6 in an den Rand heran, stürzte jedoch beide Male zurück, wobei er sich dann die Füße brach. Er sah nun keine Rettung mehr vor Augen und so machte er, tief im Eis begraben, sein Testament. Bei der Lesung dieser Blätter seines Notizbuches sind den wetter- gebräunten Bergführern die Thränen über die Wangen gelaufen, so zärtlich und rührend nimmt Dr. Schäffer von seiner Frau und seinen Kindern Abschied. Diese Blätter, bei völliger Dunkelheit in den tiefen Eisspalten geschrieben, geben Zeugnis von der gewaltigen Willenskraft dieses Mannes, der bis zum letzten Augenblick nicht verzagt war. Ueber sein sehr bedeutendes Vermögen trifft er die nötigsten Anordnungen und ordnet selbst für den Fall seiner Auffindung die Ueberführung seiner Leiche und sein Begräbnis an. So, lebendig im Eis begraben, mußte der Mann 18 Stunden auf die Erlösung durch den Tod warten, und da machte er, solange es die furchtbare Kälte gestattete, seine Aufzeichnungen. Der größte Teil ist privater Natur; tief bedauert er das Unglück seines sterbenden Führers Offer und sagt, daß er zweimal den Aufstieg versuchte, es ihm aber nunmehr unmöglich sei, Rettung zu suchen. Dem Führer und sich selbst richtete er aste Eßvorräke nahe zum Mund, damit sie beim Eintreten der Erstarrung doch noch etwas erreichen könnten Zwei Päckchen Zündhölzer, die sie mit hatten, lagen vollständig aufgebraucht neben den beiden Verunglückten umher. Nach den genauen Aufzeichnungen Dr. Schäffers erfolgte der Absturz um */z8 Uhr früh am 23. Aug. Die Abschätzung der Höhe und Breite der Eisspalte ist ganz richtig im Notizbuch ange- Mrt. An Geld hatte Schäffer 900 ^ und 5 Zehn-Gulden-Noten bei sich und vermerkte dies genau, sowie die Zahl der Ringe, die er im Portemonnaie hatte. Die Gletscherspalte ist 1,30 m breit und war an der Stelle, wo sich die beiden befanden, trocken, und man konnte deutlich die von Dr. Schäffer gehauenen Stufen wahrnehmen. Zum Schluß grüßt er die Seinen und Bekannten noch einmal.
Landwirtschaft, Handel Md Verkehr.
Herrenberg. Uebersicht über den Arbeitsmarkt am 13. Sept. Gesucht werden: 2 Schreiner, 1 Schneider, 1 Jpser, 1 Wagner. Vermittlung kostenfrei. Arbeitsamt Herrenberg (Stadtpflege).
Herrenberg, 10. Sept. Die Hopfenernte hat mit dieser Woche allgemein begonnen. Die Qualität ist gut, doch schlägt die Quantität zurück. Einigen Verkäufern wurden gestern 100 ^ für den Ze itner geboten, die aber, als zu niedrig, nicht angenommen wurden.
M Herrenberg, 13. Sept. Auf dem heutigen Viehmarkt waren zugeführt: 75 Ochsen, 75 Kühe, 292 St. Jungvieh; von fremden Händlern waren zugetrieben 81 St. Gegen letzten Markt waren insgesamt 90 St. mehr aufgestellt. Der Verkauf ging in allen Biehgattungen durchweg flott bei gegen letzten Markt gleichbleibenden Preisen. Der Schweinemarkt war befahren mit 385 Stück Milchschweinen und 257 Läufern. Der Verkauf ging gut, Preise für das Paar Mtlchschweine 24—30 für das Paar Läufer 40-108 ^
Unterjesingen, 10. Sept. Vomschönsten Wetter begünstigt nimmt bei uns die Hopfenernte ihren Fortgang. Ein Kauf wurde hier abgeschlossen; ein hies. Produzent verkaufte seine Hopfen, ca. 3 Ztr., den Zentner zu 100 ^ nebst 10 Trinkgeld.
Calw, 13. Sept. (Korr.) Auf dem gestrigen Markt, der mit 581 St. Rindvieh befahren war, ging der Handel ziemlich lebhaft, namentlich in Zuchtvieh. Die Preise sind gewichen, da das Futter etwas fehlt und die Bauern noch vor dem Winter den Viehstand reduzieren wollen. Auf dem Schweinemarkt waren zugeführt 130 St. Läufer und 53 Körbe Milchschweine. Elftere wurden mit 40 -90 ^ und letztere zu Preisen von 20—32 ^ pro Paar bezahlt. Der Absatz war flott und es zogen die Preise stark an. — Der auf gestern anberaumte erste Obstmarkt war nicht in der gehofften Weise beschickt; es fehlte nicht an Liebhabern, aber an der Zufuhr. Uebrrgens wird es bald an Angeboten nicht mehr fehlen. Was die hiesigen Preise anbetrifft, so hoffen die Produzenten auf 2.50 ^ per Ztr. Fallobst wird mit 2 ^ bezahlt.
Stuttgart. 11. Sept. Aus einer gestern erschienenen amtlichen Statistik über die heurige voraussichtliche Hopfenernte entnehmen wir, daß Württemberg in diesem Jahre 201 Hopfengemeinden zählt mit einem Anbau von zusammen 4534,84 da. Unter Hopfengemeinden zählen nur solche Orte, die wenigstens 5 Ls. der Gemarkung mit Hopsen bepflanzt haben. Die durchschnittliche Ernte hinsichtlich Qualität wie Quantität ist durchschnittlich mit gut angegeben.
Stuttgart, 11. Sept. (Kartoffelmarkt.) Zufuhr 200 Ztr. Kartoffeln. Preis per Ztr. 2.80—3.00 ^ Krautmarkt. 2500 St. Filderkraut. Preis per 100 St. 20—22 Obstmarkt. 1800
Zentner Mostobst. Preis per Ztr. 2.20 -2.50 ^
Stuttgart, 13. Sept. (Schlachtviehmarkt.) Zugetrieben wurden: 40 Ochsen, 93Farren, 126 Kalbeln und Kühe, 244 Kälber, 383 Schweine. Unverkauft blieben: 2 Ochsen, 34 Farren, 77 Kalbeln und Kühe, — Kälber, — Schweine. Erlös aus */, Schlachtgewicht: für Ochsen 00—70 für Farren 52—54 für Kalbeln und Kühe 54-63 für Kälber 68-75 für Schweine 58-62 -s. Verlauf des Marktes: Schleppend.
Tettnang, 11. Sept. Gestern sind die Hopfenpreise gefallen. Es wurden viele Käufe abgeschloffen pro Ztr. zu 100 bis 110 ^
Der Postdampfer „Kensington" der „Red Star Linie" in Antwerpen, ist laut Telegramm am 11. Sept. wohlbehalten in New-Iork angekommen.__.
Verzeichnis der Märkte in der Umgegend.
Vom 17.—22. Septbr. 1900.
Dornstetten: 21. Sept. Mehmarkt.
Wildberg: 21. Sept. Krämer, und Viehmarkt.
Auswärtige Gestorveue.
Eva Müller, geb. Zieste, Wwe., Grünthal. — Louis Kleinheinz, Postrxpeditor a. D., Dornstetten. — Marie Kehrer, geb. Hahn, Lustnau. — Heinrich Haueisen, Privatier, 47 I. a., Stuttgarts—-Albert^i^^rich^res^Apotheker^Biberach._
_ Hiezu „Das Plauderstübchen" Nr. 37.
Druck und «erlag der G. W. Zarser'schen Buchhandlung (Emil
Zaiser) Nagold. — Für die Redaktion verantwortlich: K. Paur.