MerrnifcHtes.

Berkehr sehr hinderlich geworden war, mußte heute in der Früh der Bahn- schlitten in Anwendung gebracht werden, um die Straßen wieder frei zu legen. Und nun sind wir jetzt erst unverhofft in eine richtige Winterland­schaft versetzt worden, der bei andauerndem Schneefall eine längere Lebens­dauer in Aussicht gestellt zu sein scheint.

Rottenburg, 24. Dez. Die Gemeinderatswahl ist be­endigt. Das Ergebnis ist: von den 8 Gewählten (darunter zwei nur auf 2 Jahre) gehörten 4 seither dem Kollegium an; die weiteren sind neugewählt. Als Seltenheit mag gelten, daß im hiesigen Lokalblatt nicht weniger als 37 Wahlvorschläge erschienen, die 31 Vorgeschlagene verzeichneten. Von den Stimmberechtigten erschienen 80 Proz. an der Wahlurne.

Ulm, 23. Dez. Gelegentlich des Brandes des Kaufmann Kleiner'schen Hauses in der Walfischgasse hier am Sonntag den 13. vor. Mts. mußte zu der Maßregel geschritten werden, auf das Publikum zu spritzen, um es vom Brandplatze zurückzudrängen. Der 23 Jahre alte Schustergeselle Georg Rieger aus Altheim, OA. Biberach. der auch unter den Bespritzten war, wurde dadurch so aufgebracht, daß er sich beigehen ließ, einen der Hydranten­schläuche mit seinem Taschenmesser anzuschneiden. Er wurde aber noch er­wischt und zur Hast gebracht. Wegen dieser erschwerten Sachbeschädigung traf den Rieger laut Urteil der Strafkammer des K. Landgerichts eine Ge­fängnisstrafe von 2 Monaten abzüglich 5 Wochen erlittener Untersuchungshaft.

Königseggwald. 23. Dez. Der O. A. berichtet: In nicht ge­ringen Schrecken wurde dieser Tage der hiesige Schulamtsverweser versetzt. Derselbe gab nämlich einem 11jährigen Knaben zwei Tatzen, worauf derselbe sofort umfiel und auch unmittelbar hernach starb. Durch die gestern vor­genommene gerichtliche Sektion des Leichnams konnte die Todesursache nicht ermittelt werden, da sich absolut keine Symptome, welche auf die eine oder andere Todesursache schließen ließen, vorsanden. Jedenfalls ist sestgestellt, daß der betreffende Lehrer keine Schuld an dem Tode des Knaben trägt, insofern er denselben nur innerhalb des ihm gegebenen Rahmens bestrafte und für die Folge der Strass in keiner Weise verbindlich gemacht werden kann. Die Eltern des Knaben, sowie der betreffende Lehrer werden allge­mein bedauert.

Frankfurt a. M. Ein Kaufmann, welcher vor einigen Tagen in einer Droschke das Portemonnaie nebst einer großen Geldsumme ver­loren hatte, ist wieder in den Besitz des Geldes gelangt, gleichzeitig aber, infolge einiger im Portemonnaie Vorgefundener Braunschweiger Loose, wegen Spielens in verbotener Lotterie zur Anzeige gebracht worden.

Dresden, 24. Dez. Viel Schnee und Wind machen den Verkehr mit Bayern und Oestreich schwierig, die Züge auf der Magdeburger Strecke und weiter zurück erreichen Leipzig nicht rechtzeitig. Die Reisenden werden mit Sonderzügen nach Dresden befördert. Die Verbindung Berlin-Dresden ist noch fahrplanmäßig, ebenfalls die der sächsischen Bahnen. In Thü­ringen und im Erzgebirge veranlaßten Schnee st ürme einzelne Betriebs­störungen der Bahnen.

Wie's gemacht wird. Durch ei» verhängnisvolles Versehen, so schreibt dieKöln. Volksztg.", ist neulich in einer Provinzialzeitung eine für die Redaktion bestimmte Bemerkung des Romanautors mit abgedruckt worden. Der betreffende Feuilletonroman schließt damit, daß die jugendliche Heldin in Rußdorf bei Wien das Grab in den Wellen sucht. Dieser Selbstmord ist sehr grell geschildert, und um so mehr überrascht den Leser die nun folgende, nicht für seine Augen berechnete Bemerkung:Sollte Ihnen das Schicksal der Louise zu düster erscheinen, so lassen wir sie leben; es hieße dann bei der 46. Zeile gleich: Louise dachte noch oft an den schändlichen Streich, den ihr der blonde Doktor gespielt; aber allmählig gewann auch sie ihre Ruhe und die Zufriedenheit des Herzens wieder!"

Aussprüche eines berühmten Professors. Am schlechten Wetter ist meist das Sinken des Barometers schuld. Gestern mittag war Neumond; es war aber eigentlich erst zehn Uhr. Vor Erschaffung der Welt waren die Erd­beben sehr selten. Das Nashorn heißt wegen seiner Dumm­heit auch Rhinoceros. Wenn man nach Süden reist, wird das Aus­sehen der Länder ein immer anderes und zuletzt kommt man nach Griechen­land. In Corsica ist jeder anständige Mensch ein Mörder.

Die Schweizer sind ein gebirgiges Volk. Agamemnon und Menelaus waren Brüder: aber sicher weiß man es nur von Elfterem.

Alexander ritt seiner Flotte im Indus voran. Karl der Große besiegte die Sachsen so oft, daß sie es zuletzt nicht mehr abwarten konnten.

Gemeinnütziges.

Teppich zu reinigen. Wenn man vor dem Kehren den Teppich mit Kleie bestreut, die leicht angefeuchtet ist (naß darf sie nicht sein), so hängt sich diese nicht an den Kehrbesen und nimmt jeden Schmutz und Staub weg. Auch wird man finden, daß sich kein Staub auf Möbel und andere Gegenstände absetzt.

Tintenflecke aus Stoffen zu entfernen. Zur Ent­fernung von Tintenflecken benützt man statt des seither gebräuchlichen Chlor­kalks oder Kleesalzes bei solchen Stoffen, deren Farbe durch die genannten Mittel angegriffen werden kann, besser eine Lösung von phosphorsaurem Natron. Hiermit kann man auf folgende einfache Weise verfahren : Bevor man den betreffenden Stoff in das Waschfaß bringt, läßt man auf den Tintenfleck einige Tropfen Talg von einem Lichte fallen und wäscht das Zeug in der genannten Lösung, bi« der Talg und mit ihm auch die Flecken verschwinden. Ist letzterer nicht sogleich vollständig beseitigt, so wird er doch nach einer Wiederholung des Verfahrens verschwinden.

Amtliche Kekanutulllchungen.

Calmbach,

Oberamts Neuenbürg.

Mirtfckta^tsver^auE-

Gottfried Barth, Waldhornwirt dahier, bringt am

Samstag, den 3t. Dezember ds. Js., vormittags Vs 12 Uhr,

aus dem Rathaus dahier sein oben im hies. Dorf an der Straße nach Calw gelegenes Anwesen,

Geb. Nro. 20. 4 s 3 qm Wohn- und Wirtschafsgebäude mit Bäckereieinrichtung, Branntweinbrennerei, ge­wölbten Kellern, Scheuer, Stallung und Hofräume, samt Wirtschaftsinventar,

12 a 91 qm Gärten dabei, worauf eine bedeckte Kegelbahn, aus freier Hand im öffentlichen Aufstreich zum Verkauf, wozu Kaufsliebhaber, fremde mit amtlichen Vermögenszeugnissen versehen, eingeladen werden.

Den 19. Dezember 1887. Schultheiß und Ratsschreiber

H ä b e r l e n.

»AHkLLL

Verkauf.

Am Freitag, den 30. d. M., mittags 1 Uhr, werden vor dem Rat­haus in Holzbronn

ca. 5 Zentner Ken,

36 Kunä Mroü «

etwas Krennkokz

gegen sogleich bare Bezahlung öffent­lich versteigert.

Gerichtsvollzieher » Joh. Wochele.

Taglohnsttste«

für Gemeindewaldungen sind vorrätig in der

A. Oelschläaer'schen Buchdruäerei.

Privat-Anzeigen.

Gut eingebrachtes

Heu ««- Lehm-

hat zu verkaufen

I. Costenbader.

Danksagung.

rMÄZMd Für die mir aus Anlaß des Todes meines l.

Mannes so vielseitig bewiesene Teilnahme, für die Blumenspenden und die zahlreiche Begleitung zu seiner letzten Ruhestätte, besonders den Herren Ehrenträgern 4^ und dem Veteranenverein spreche ich hiemit meinen herzlichen Dank aus.

H*crirtine Wcrrrfer:

geb. Seeg er.

ÜHlül! 668okSftsbiioli6rfgbri!t,

1 1 ,ei- in LLQäsll L

Schuraleik. 11. Stuttgart. Schmalekr. 11.

größte s Lage r sämtlicher Geschäftsbücher für jeden Bedarf, MIk' liniierte nnd bedruckte Papiere,

Billigste Preise. Eigenes Fabrikat. Reellste Bedienung.

Lasses

zu 1.20,1.30,1.40 u. 1.50 pr. Pfd. alle von kräftigem, reinem Geschmack, empfiehlt

Erwin Harlsinger's Wwe.

Schöne frischgewiisserle

8 to^Ei^e

empfiehlt

__ R. Hauber.

Süße und gestandene

Milch

ist zu haben in der

Haydt'schen Brauerei.

Einen neuen eleganten

eich. Wite»

sowie einen zum ein- und zweispännig- Fahren hat zu verkaufen

Ar« Stüber, Wagner.

Calw.

Meine mit den neuesten Wiuter- ftoffeu versehene

Musterkarte

empfehle zu gefl. Benützung höflichst.

K. Müller

im Georgenäum.