deren Vermögen am 14. Srpt. 1899 daS Konkursverfahren eröffnet worden ist, Handelsbücher, deren Führung ihm gesetzlich oblag, so unordentlich geführt, daß sie keine Ueberstcht deS Bermögenstandes der Gesellschaft und damit seiner Vermögens gewährten, auch eS gegen die Bestimmung des Handelsgesetzbuches unterlassen, die Bilanz des Vermögens der Gesellschaft und damit zugleich seiner Vermö' gens, zu ziehen, indem er es zuließ, daß sein Gesellschafter Karl Fuchs, dem er die Führung der Bücher überlaffen halte, viele als Forderungen eingetragene Posten, obgleich sie langst getilgt waren, nicht löscht«, uneinbringliche Forderungen nicht abschrieb und vom 39. Juni 1899 an überhaupt nichts in die Bücher eintrug, und indem er seit der im Mai 18S7 erfolgten Gründung der Gesellschaft nie über deren Vermögen eine Bilanz im Sinne des Handelsgesetzbuches errichtete noch seinen Gesellschafter Fuchs zur Fertigung einer solchen anhielt; d) in einer und derselben Handlung, zugleich in der Absicht, die Gläubiger der Gesellschaft und damit seine Gläubiger zu benachteiligen. Bermögensstücke im Werte von zusammen 80 ^ verheimlicht, indem er, um die Waren später auf eigene Rechnung verwerten zu können, erstens 2 Kisten Baumwollgarn kurz vor Ausbruch des Konkurse? dem Mitangeklagten Klaiber zur Verarbeitung für die Gesellschaft zugeschickt hatte, solches dem Konkursverwalter gegenüber verschwieg, dem Klaiber aber schrieb, er solle die fertige Ware vorerst behalten und am 1V. Dez. sodann demselben auftrug, di« Ware nicht an die Adresse der Gesellschaft sondern an seine persönliche Adresse zu schicken; zweitens dem Konkursverwalter gleichfalls verschwieg, daß er kurz vor dem Konkursausbruch einer Strickerin Garn zu Kittelchrn gegeben habe und nachher dieselbe anwies, die fertigen Kittelchen nicht dem Konkursverwalter, sondern ihm zu bringen. Klaiber war angeklagt, er habe dem Mitangeklagten Göbel zur Begehung des von diesem verübten Verbrechens durch die That wissentlich Hilfe geleistet. Der Teilhaber Göbels, Kaufmann FuchS wird über seine Unregelmäßigkeiten demnächst der Strafkammer Rechnung ablegen müssen. Die Beweisaufnahme gestaltete sich verhältnismäßig günstig für die Angeklagten. Der Angeklagte Klaiber bestritt die That und insbesondere die Kenntnis von der Konkurseröffnung über die Firma. Nach dem Zeugnis des Konkursverwalters hat die Firma Gödel L Fuchs bedeutende Verluste im Ausland« erlitten. Staatsanwalt Frank vertrat die Anklage. Als Verteidiger fungierten Rechtsanwalt Jäger für Göbel, Rechtsanwalt Schosser für Klaiber. Auf Grund deS Wahrspruchs der Geschworenen unter Gutsbesitzer Guoth-Roseck alS Obmann wurde Klaiber von der wider ihn erhobenen Anklage freigrsprochen, Göbel dagegen wegen eines Vergehens des einfachen vankerults zu der Gefängnisstrafe von 6 Wochen, welche durch die erlittene Untersuchungshaft für verbüßt erklärt wurde, verurteilt und sofort auS der Haft entlassen.
Böblingen, 27. März. (Korr.) In der Nacht vom letzten Samstag auf Sonntag wurde in das Comptoir der Aktienbrauerei Zahn ungebrochen. Der Dieb stieg durch ein Fenster ew. Nachdem er nichts an Geld u. s. w. erbeuten konnte, richtete er an Drucksachen-Vorräten usw. eine starke Verwüstung an.
Lauffen a. N., 27. März. Auf gräßliche Weise kam im hi-s. Zementwerk der 19jährige Arbeiter Biedermann aus Hausen a. Z. ums Leben. Mit dem Auflegen der Transmission mittelst einer Schaufel beschäftigt, erfaßte der Riemen dieselbe und warf sie gegen den jungen Mann,
wodurch ihm der Stiel tief in den Unterleib eindrang. Schwer verletzt ins Spital verbracht, starb alsbald der Verunglückte.
Lauffen a. N.» 28. März, (kocr.) In der Brauerei von August Mock ereiinete sich gestern Nachmittag ein tätlicher Unglücksfall. Einige Leute waren damit beschäftigt, vom Maischboden einen Kessel herabzulafsen. Dabei geriet der 24jährige Bierführer Flörrhinger unter den Kessel und wurde von diesem totgedrückt. Der unglückliche junge Mann wird allgemein bedauert.
Heilbr o nn, 27. März. (Ko rr.) Auf dem hiefiaen Bahnhof ereignete sich vorgestern Abend ein schwerer Unfall. Bahnhofoerwalter Händel wurde beim Ueberschreiten der Geleise von einem Zuge erfaßt und getötet.
Oberhausen, 26. März. DaS Warenhaus der Gebr. Alsberg brannte vollständig auS. Die Ursache ist Kurz, schluß der elektrischen Leitung. Der Warenschaden beträgt allein über 300000 ist aber durch Versicherung gedeckt. Die Gluthitze sprengte die Fenster zahlreicher Nachbarhäuser. Die Funken beschädigen überall Dächer, Sardinen und Möbel. Der Sesamtschaden ist noch nicht abgeschätzt.
Rom, 26. März. Vor der Universität kam es zu einer großen Prügelei zwischen sozialistischen und monarchistischen Studenten. Hochrufe auf den König und die Lonstttuente wechselten ab.
Landwirtschaft, Handel »ud Verkehr.
Stuttgart, 26. März. (Landesproduktenbörse.) Wir notieren per 100 Kilogramm frachtfrei Stuttgart: Weizen, württ. ^ 16 50 bis 17.—, fränk. 17.25 biS 17.50, Ulla 17.75 bis 18.-, Saxonska I». —.— bis —.—, Walla-Walla 18.— bis —.—, La- plata 17 50 bis 18.—, Amerikaner 18.— bis —; Kernen, Oberländer 1725 b,S 17.50, Unterländer —bis —; Dinkel neu 11.— bis 12 20; Roggen, württ. 16.— bis —; ruff 16.— biS 16.50; «erste, württ. 16.— biS 16.50, Pfälzer —bis , Tauber 16.50 bis 16.75, ungarische 17.— bis 19.— ; Hafer. Oberländer 14.60 bis 14.80, Unterländer 14 — biS 14.25, amerik. — bis —; Mais, Mixed 11.50 bis 11.75, Laplata gesund 11.75 bis 12.—; Donau —bis —. — Mehrpreise pro 100 Kilogramm iickl, Sack: Mehl Nr. 0 ^(28.— bis 28.50 Rehl Nr. 1:26.— biS 26.50. Mehl Nr. 2: 24.50biS 25.—. Mehl Nr. 8:23.— bis 23.50 Mehl Nr. 4:21 — bis 21.50. Tuppengries 28.— bis 28.50. Kleie 9.80.
Untertürkheim, 27. März. (Korr.) Auf dem heutigen Reben- und Baummarkt war ungewöhnlich viel Ware zugeführt und die Preise standen deshalb im Vergleich zu denen der Vorjahre unveihältnismäßig nieder. Für Wurzelreben wurde bezahlt (je nach Sorte und Qualität) pro 100 St. 2—6 ^l, für Hochstämme pro St. 0.80—1.00 für Beerensträucher pro 100 St. 3—4 Noch vor einigen Jahren wurde für 100 St. Wurzelrebea bis zu 25 bezahlt.
Wie düngen wir unsere Sommerung? In einem kürzlich erschienenen Aufsatz betonten wir die Notwendigkeit der Düngung
Amtliche Md Privat-Sekamttmachrmgen
der Sommerung zur Erzielung guter Ernten und bringen heute noch eine «eitere Anzahl von DüngungsversuchSrefultaten: Herr Kleber zu Büchlberg (Bayern) erntete 1899 auf der ungedüngten Parzelle
8 Ztr. Korn und 15 Ztr. Stroh, auf der mit 3,8 Zkr. Thomasmehl, 1.9 Ztr. 40°/,igem Kalisalz und 1,9 Ztr. Chilisalpeter gedüngten Parzelle dagegen 23'/^ Ztr. Korn und 26'/, Ztr. Stroh, also eine» Mehrrrtrag von 15'/, Ztr. Korn und 11'/, Ztr. Stroh im Werte von 115.70 die Kosten der Düngung belaufen sich auf 34.50^, mithin erzielter Reingewinn 81.20 ^ vom württ. Morgen. Herr Hamerl zu Teufelstein (Bayern) erntete un gedüngt 5 Ztr. Korn und
9 Ztr. Stroh, dir mit 3,8 Ztr. Thomasmehl, 1,9 Ztr. 38"/,igem Kalidünger und 1,9 Ztr. Chiltfalprter gedüngte Parzelle lieferte 11'/, Ztr. Korn und 28 Ztr. Stroh vom württ. Morgen, also mehr gegen ungrdüngt 6'/, Ztr. Korn und 19 Ztr. Stroh im Wert« von 66.25 und nach Abzug der Düngungskosten mit 35.50 ^ einen Reingewinn von 30.75 vom württ. Morgen. Bei einem mit Hafer- und Gerstengemenge zu Obermaßfeld (Sachs.-Mein.) 1899 unternommenen Düngungsoersuch wurden ungedüngt 13'/, Ztr. Korn und 22'/, Ztr. St-oh vom württ. Morgen erzielt, dagegen erntete man von der mit 2'/, Ztr. Thomasmehl. 2'/, Ztr. Kainit und 1'/, Ztr. Chilisalpeter gedüngten Parzelle 24 Ztr. Korn und 31'/, Ztr. Stroh also einen Mehrertrag von lO>/< Ztr. Korn und 9 Ztr. Stroh im Werte von 88.20 ^!, eS wurde also nach Abzug der Düngungskosten mit 18.75 rin Reingewinn von 69.45 ^ vom württ. Morgen erzielt. Bon Herrn Rektor Ungemach zu Wörth a. M. (Bayern) wurden folgende Erträge vom württ. Morgen erzielt: Mit leichter Stallmistdüngung 14 Ztr. Korn und 17'/, Ztr. Stroh, durch eine Düngung mit 3»/, Ztr. Thomasmehl. 1'/, Ztr. 40°/,igem Kalisalz und 1 Ztr. Lhilisalpeter 19'/, Ztr. Korn und 24'/, Ztr. Stroh. Der erhaltene Mehrertrag von 5'/, Ztr. Korn und 7'/, Ztr. Stroh ergiebt nach Abzug der Düngungskosten mit 23.50 einen Reingewinn von 27.70 ^ vom württ. Morgen. Die freiherrlich v. Staufenberg'sche Gutsverwaltung zu Rißtißen (Württemberg) stellte durch einen Versuch fest, daß durch eine Düngung mit 2,8 Ztr. Thomasmehl, 3,3 Ztr. Kainit und 0,4 Ztr. Lhilisalpeter der Ertrag von 10'/, Ztr. Gerste und 18 Ztr. Stroh auf 15 Ztr. «erste unv 1^'/« Ztr. Stroh vom württ. Morgen stieg. Sie erzielte also durch die Düngung einen Mehrertrag von 4'/. Ztr. Gerste und 1'/, Ztr. Stroh, demnach einen Reingewinn von 18 ^ vom württ. Morgen.
Auswärtige Gestorbene.
Wilh. Zeeb, Schneidermstr., 75 I. a.,Freudenstadt. — Müller» geb. Neu, Wwe., Rottenburg. — Srözinger, Oberlehrer a. D.» Beutelsbach. — Adolf Wagner, Pianofabrikant, 56 I. a.; Karl Doppfel, Oberstleutnant z D., 51J. a.; Christine Metzger, geb. Eckert, Wwe., 73 I. a.; Nanette Just, 76 I. a., Stuttgart. — Barbara Schmidt, geb. Erhardt, Wwe., 85 I. a., Böblingen.
wird Taffen, Gläsern und an- v deren Gefäffen verkauft, die in je- (^ssktt^ dem Haushalt praktische Verwen
dung finden können.
Druck und Verlag der S> W. Zaiser'sche» Buchhandlung (Emil Zaiser) Nagold. — Für die Redaktion verantwortlich: K Paar.
K, Amtsgericht Magokd.
HM" Aufgebot. ^WU
Das Aufgebot zum Zwecke der Toterklärung ist beantragt und zu- gelaffen g-gen:
1. Jakob Günther, geb. am 23. Januar 1839 in Beihiuge«, Sohn des verst. Jakob Günther, Bauers, 1864 nach Amerika gereist und seit mehr als 10 Jahren unbekannt abwesend,
2. Johann Marti« Heiutel, unehel. Sohn der Christine Heintel in Beihingen, geb. daselbst am 12. März 1852, etwa 1868 nach Amerika gereist und seit mehr als 10 Jahren verschollen.
3. Michael Schühle, geb. am 16. März 1833 in Nothfelden, Sohn des verst. Wagners und Krämers Jakob Schühle, 1862 nach Amerika gereist, ohne seither ein Lebenszeichen von sich zu geben,
4. Angnst Walz, geb. den 7. Dezember 1834 in Nothfelden, Sohn des verst. Jsh. Georg Walz, Müller-, 1861 nach Amerika gereist und seit dieser Zeit verschollen.
Für sämtliche wird im Bezirke Vermögen verwaltet und es ergeht daher an alle die Aufforderung, sich spätestens in dem auf Freitag de« 14. Dez. 1900, vormittags 9 Uhr, vor dem K. Amtsgerichte Nagold anberaumten Aufgebotstermine zu melden, andernfalls ihre Toterklärung erfolgt.
Sämtliche Personen, welche Auskunft über Leben oder Tod der Verschollenen zu erteilen vermögen, werden aufgefordert, längstens im Aufgebotstermin« dem Gerichte Anzeige zu machen.
Den 26. März 190S.
Oberamtsrichter:
_Sigel._
Revier Alten steig.
Holz-Berkäufe.
Am Samstag de« SL. März vorm. 1« Uhr im „Hirsch" in Warth aus Neubann Abt. Wolfsgrube und Pfaffenhaus: Rm.: 3 Spälter II. Kl., 20 Brennscheiter, 9 Prügel, 29 Anbruch, 475 Reis und Schlagraum;
Mittags 1 Uhr im Rathaus in Ebershardt aus Grashardt Abt. Oberer Tiefenbach: Rm. : 1 Spälter II. Kl., 21 Brennscheiter. 15 Anbruch, 346 Reis und Schlagraum und 50 Stöcke mit 16 Rm;
Nachmittags S'/r Uhr im „Waldhorn" in Ebhausen aus GraShardt Abt. Ünt. Tiefenbuch und Rumpelstaig: Rm 1 Spälter I. Kl., 9 Spälter II. Kl., 24 Brennschriter, 12 Prügel, 35 Anbruch, 660 Reis und Schlagraum. _
Stadtgemeinde Nagold.
Nadelholzsta«gen-Berka«f.
Im Distrikt Badwald Abt. Sulzeröschlehang kommen am
Freitag, den 30. März.
160 rottannene Derbstangen, meist über 13 m lang und 11—14 em auf Brusthöhe stark, zum Aufstreich. Zusammenkunft nachmittag» S Uhr beim früheren Bad Röthenbach.
Nagold.
Wegen der gegenüber dem Herrn Reinhold Raufer, Ziegeleibesttzer, am 1. Januar ds. Js. im Trsthof zum Anker gebrauchten beleidigenden Leußerungen, welche ich nicht aufrecht erhalten kann, leiste ich hiemit öffentlich
Abbitte.
Den 27. März 1900.
Christi«« Hörma««, Pflasterer, junior.
gegen Hypothek je nach Sicherheit
L4-4V,°/<.
beschafft p'ompt und zuverlässig,
in jedem Betrage setzt gegen bar um 35 Olgastraße 35.
> sl billig;
l.ur, kagolrl,
.( Haiterdacherstratze.
Ein neues, zweistöckiges
Wohnhaus
samt Schuppen u. Gartens verkauft.
Zu erfragen bei der Exped. d. Bl.
Jarkchenskassen-Berein Aotkfelden,
e. G. m. u. H.
LilaiiL pro 1899 .
Aktiva. H
Kaffenbestand. . . . 1706.29
Einzahlung bei der Ausgleichstelle . . . . 4 511.12
Ausstände bei Inhabern laufender Rechnungen . 5418 —
Darlehen. 44153.02
Güterzieler .... 82l8.75
Stückzinse.3 517.47
Wert des Mobiliars . 355.—
Sonstiges. 1433.03
Passiva. 4
Anlehen. 66 283.20
Geschäftsguth. der Mitglieder . 1050.—
Reservefonds d. Vorjahrs 727.92 Ttückjinse. 1178.88
69240.—
69312.68
Davon ab Passiva . . 69 240.— Ergiebt sich fsir Heuer Gewinn. 72.68
Nothfelden, den 28. März 1900.
Rechner: Vorsteher:
G. Stockinger. G. Walz.
Drost 8is§1in 'in Oürselckott.
lUnsnIbslu'tteli. vn.l'kompson's, SÄferrpulvsr
mit Lew 8MV1I s b. »II. lwisicßt. Leiiskrsieil xe- ' wLkßt. LewLtlitä.KLzkde dleiä. «eiss »du« üiesoriixreik.i.xiebt s idr«. L»xeii«dm.,lri»«I>.8«r»cß.
J.-B.
^nävrnÄvIi'« feuersichere Dachpappen,
Jsolirpappen, Dachlack, Carbolmeum, Falzbaupappen
für feuchte Zimmer oder Stallungen, ferner 30 em breite
Dachpa-pemmterlagen für Ziegeldächer,
(keine Schindeln mehr), die keinen Schnee noch Regen eindringen lassen, sind stets zu haben bei
«svL. VovUtvr«»«!»», Dachdecker Gesch in l8v1sU»tzL8v».