mächtigen Schichten aufgeschlossen; daS ist dieselbe Schichte de- Jura, aus der die Münstnger Zementwerke ihr ausge­zeichnetes Zementmaterial haben. Auch unsere Wafferver- hältniffe liegen günstig zur Zementbereitung und allein die VerkehrSgelegenheiten lassen vor dem Bau einer Thalbahn von Zwiefaltendorf zum Kloster zu wünschen übrig. Im­merhin war letzthin der Erbauer der Münstnger Werke, Baumeister Frey auS Pfersee, im Auftrag eine- Konsortiums hier. Sein Sachverständigen-Gutachten ging dahin, daß über kurz oder lang hier «in Zementwerk erstehen werde und bereit- find provisorisch die nötigen Güterkäufe abge­schlossen. Durch diese Sach« hat auch die Agitation für den Bahnbau inS Aachthal kräftigen Anstoß erhalten.

Ulm, 17. MSq. (Korr.) Der Gauverband der süd­deutschen Ortsgruppen deS alldeutschen Verbands wird seine FrühjahrSversammlung am 1. April im Bahnhoshotel in Ulm halten.

Vom Bodensee, 15 März. (Korr.) DaS Projekt einer elektrischen Straßenbahn im oberen Vorarlberg ist neuerdings wieder sehr in Vordergrund getreten. Dieselbe würde von Feldkirch über AltenstadtRankweilSulz- WeilerKlauSGötziS nach Altstätten führen und aus diese Weise einen direkten Verkehr der industrtereichen Ge- meinden unter sich und von Vorarlberg mit der Schweiz bewerkstelligen. Da- Hegausängerfest findet Heuer in lieber lingen statt. Zu demselben haben sich bi- jetzt 1500 Sänger angrmeldet, worunter auch solche von Württemberg. Nachbarvereinen.

Berlin, IS. März. Wie darKl. Journ." auS bester Quelle erfährt, find Verhandlungen im Gange, welche die Herstellung d«S Frieden- zwischen England und den südaf- nkanischen Republiken bezwecken. Die deutsche und ame­rikanische Diplomatie find ernstlich bemüht, eine Basis zu schaffen, welche den FriedevSschluß ermöglichen soll. Dieser Dienst der genannten Staaten wird von England in wohl­wollender Weise akcepttert und eS ist zu hoffen, daß Trans­vaal seine Unabhängigkeit mit Bezug aus die innere Ver­waltung behält, während England eine gewisse Oberhoheit eingeräumt wird, und bei Angltederung pon Transvaal und vem Oranjefrristaat an die englische KapkolonteEngland seine berechtigte Machtsphäre in Südafrika" findet. Die ganze Aktion entspricht der politischen Ansicht unserer maßgeben­den Kreise.

Bremen, IS. März. Der NeptundampferDiana" ist unweit Bornholm im Sturm gesunken. Die gesamte Besatzung wurde von einem dänischen Dampfer nach Hol­tenau geborgen.

In Samoa ist am 1. März die deutsche Herr­schaft feierlich proklamirt und somit der langjährige Streit über den Besitz der Inselgruppe auch formell zum erwünschten Ende geführt worden. Eine Meldung auS Apia besogt: In Gegenwart der Vertreter der VertragS- mächte, sowie MataasaS uud TamasesrS ist die deutsche Flagge gehißt worden. Danach fand die öffentliche Ver­söhnung der beiden Häuptlinge statt. Dr. Sols ist deutscher Gouverneur von Samoa. DaS Overgericht, der Gemeinde­rat, die Gemeindeämter und die Eonsulargerichte haben zu bestehen aufgehört. Die Eingeborenen verhalten sich sämt­lich ruhig. Eine öffentliche Bekanntmachung teilt mit, daß Samoa unter deutschen Schutz und deutsche Herrschaft ge­nommen ist. _

Teplitz, 19. März. In der Aufforderung deS Zentral- StreikkomiteS und der GewerkschaflSkommisfion zur Wieder­aufnahme der Arbeit wird hervorgehoben, daß der sozial-

Die militärische Lage in Natal.

Wie auS den letzten Meldungen hervorgeht, befand sich der Oberkommandierende der Buren. Piet Joubert, den man bisher im Oranjefrristaat bei Bloemfontain bezw. dem Sammelpunkte der Burenhauptarmee, als welcher Wynburg angenommen wurde, vermutete, in Natal. Die Buren haben hier, nachdem sie zum Teil von Ladysmith au- nach Nordwesten gegen die Pässe deS Drakensberge-, zum anderen Teil nach Norden auSgewichen waren, ihreHauptarmee nördl. vonLaLysmith.beiGlenkoe.kon- zer>tnertu.eineHauptstellungaufd.Biggarsbergen eingenommen.

In unserer beistrhenden Karte ist die Situation durch Einzeichnung der entsprechenden Signaturen verdeutlicht. ES kann keinem Zweifel unterliegen, daß die militärische Leitung der Buren hiermit einen großen Fehler begangen hat, denn die Entscheidung, welche über das Schicksal des Kriege- fällt; «rrd nicht in Natal, sondern im Oranjefrei­staat bezw., wenn der Krieg sich noch länger hinzieht, in Transvaal stat'findrn. DaS Gebiet von Natal ist ein Neben- krirgSschauplatz, uud daß der englische Oberkommandierende, in richtiger Erkenntnis der Situation, den Ereignissen auf dem Nebenkriegsschauplatz geringe Bedeutung beimißt, dafür aber fast die gesamte englische Streitmacht auf dem von ihm er­wählten und der Lage der Sache nach gegebenen HauptkriegS- platz verwendet, haben die letzten Ereignisse gezeigt.

Inzwischen haben in Natal Kämpfe zwischen den Englän- dern und den Buren stattgefunden, die jedoch nur mehr oder weniger untergeordneter Art waren. So find bei Wasybank, südlich von Glenkoe, britische Kundschafter mit den Vorposten der Buren zusammengrstoßen und haben Schüsse gewech­selt; jedoch wird di« englische Armeeleitung keinenfalls daraus auSgehen, einen ernsteren Angriff auf die Burenstel- lungrv hier zu unternehmen. Im Falle eines Sieges bei dem Biggarsberge würde den Engländern immer noch die Aufgabe bevorstehen, die schwer zu sorkirenden Pässe der Drakensberge, hoch im Norden von Natal, zu nehmen und nach einem Erfolge u dieser Richtung wäre die britische Armee noch viel weiter von oem Operationsziele.Pretorra, entfernt, als dies die Hauptarmee unter Lord Roberts Führung im Oranjefreistaat sein würde.

politische Ausschuß deS Abgeordnetenhauses sich für die gesetzliche Einführung deS NeunstundentageS ausgesprochen habe. Die Abkürzung der Schichtdauer sei also voraus­sichtlich bald zu erwarten. Da die Mittel erschöpft, eine wettere Unterstützung unmöglich und die Zahl der Arbeits­willigen bedeutend gestiegen sei, bleibe nichts anders übrig, als gemeinschaftlich den Streik zu beendigen, zwar nicht al- Sieger aber auch nicht als Besiegte.

Konstantinopel. 16. März. In dem Befinden be­schwer erkrankten Ghazi Otman Pascha ist. wie die hiesigen Blätter konstatiren, eine Besserung eingrtreten. (Damit erledigt sich die von einem Berliner Blatte verbreitete Mel­dung, daß der berühmte Feldherr, der im Jahre 1877 Plewna so heldenmütig verteidigt hat, in der gestrigen Nacht gestorben sei.)

-j- Die amerikanische Mission in Schantung ist von Mitgliedern der chinesischen GeheimgesellschaftToxerS" wiederholt angegriffen worden. ES wurde daher ein ame­rikanisches Kriegsschiff von Manila nach der Schantung. Küste beordert. Mit dem Vorgehen der Kaiserin-Witwe gegen die chinesische Reformpartei soll indessen, wie eine Washingtoner Meldung versichert, die Absenoung der betr. Kriegsschiffe- in keinerlei Zusammenhang stehen. Allerding­hat aber dieAmerikanische Vereinigung" in Schanghai der Unionsregierung depeschiert, daß die Haltung der Kaiserin-Witwe gegenüber der Reformpartei die Politik der offenen Thür" in China vereiteln werde und Aufstände zum Schaden der Interessen der Ausländer nach sich ziehen müsse.

Vom südafrikanischen Kriegsschauplatz.

New-Aork, 16. März. In TooperS Union fand gestern Abend zu Gunsten der Buren eine Versammlung statt. Unter den Rednern befand sich auch der frühere Generalkonsul von Transvaal, Montag» White. Der Vor­sitzende der Versammlung äußerte in einer Ansprache: Der Krieg werde nicht eher vorbei sein, ehe nicht die Buren im Grabe lägen, oder alle Engländer sich aus der Flucht be- fänden. Montag» White wiederholte die Ausführungen seiner gestrigen Zuschrift an dieWorld". Der Redner Wessels beschuldigte England u. a., daß eS den Eingebo­renen Schußwaffen zum Kampfe gegen die Buren liefere. Montag» Wbite bemerkte nach der Versammlung in einem Interview: Es wäre auS strategischen Gründen zu recht- fertigen, wenn die Buren Johannesburg in die Luft sprengten und verwies auf den Brand in Moskau im Jahre 1812. Die Buren hätten nie ernstlich Bloemfontein verteidigen wollen, eS infolge seiner Lag« zur Verteidigung nicht geeignet sei.

London, 19. März. DerTimeS" wird auS Lady­smith von gestern gemeldet: Die stärkste Stellung der Buren auf den BiggerSbergen ist diejenige, welche auf dem Wege nach New-Tastle gelegen ist. Die Buren haben dortselbst mehrere Kanonen aufgefahren. Die Stellung auf dem Wegs nach Dundee ist weniger stark.

Kapstadt, 18. März. Reutermeldung. Eine berittene Truppenabtrilung ist, von Kimberley kommend, umMafe- king zu entsetzen, in der Nähe von Warrenton eingetroffen. Doch ist nicht bestimmt, wann sie dort angekommen ist.

London,1 7. März. Ein über Laurenzo Marquez beim Reuter'schen Bureau" eingelaufenes Telegramm vom 12. März besagt: Die Eisenbahn und der Telegraph bis Pit- sani, 25 Meilen nördlich von Mafeking find wieder offen. Die Buren räumten daS Lager bei Seqnani und zogen sich nach Rustenburg zurück. Der Entsatz Mafe- kings dürfte unmittelbar bevorstehen.

London, 18. März. Nach Meldungen auS Prätoria wird vie Friedens-Delegation TranSoaalS unter Führung deS StaatSrateS Fischer morgen nach Laurenzo-Marque abgehen und sich nach Paris, Berlin, Petersburg und Washington begeben, um mit den dortigen Regierungen be- treff» der FriedenSvermittelung zu »erhandeln.

London, 19. März. Eine Timermeldung au» Lau­renzo Marquez vom 16. März besagt: Staatssekretär Reitz erklärte einem Berichterstatter, die Regierung Trans- vaalS betrachte die Antwort der Vereinigten Staaten als sehr befriedigend. Reitz sprach dabei auS, die Regierung in Washington würde ihren Einfluß zu Gunsten einer annehm­baren Regelung für die Republiken gebrauchen. Indem Reitz den Ernst der Lage zugiebt, ist er überzeugt, daß beide Republiken ihre Unabhängigkeit bis zum Tode verteidigen werden.

London, 19. März. DieTimeS" melden auS Lady» smith von gestern: Die stärkste Stellung der Buren auf dem BiggarSberg ist diejenige, welche auf dem Weg nach Newcastle gelegen ist. Der Feind fuhr daselbst Kanone» aus. Seine Stellung aus dem Wege nach Dundee ist weniger stack.

Kleinere Mitteilungen.

X. Herrenberg, 19. März. Gesundheitshalber ver» kaufte gestern Waldhornwirt Baumann hier (ein gebürtiger Nagoldrr) sein Gasthaus und der dazu gehörigen Gebäude um S1000 »st an Küfer Wurster hier. Während deS gestrigen BormittagSgottrSdienste» erhängte sich der 55jähr. Zimmermann BöS von Nebringen in seinem Keller. Frau und Kinder waren in der Kirche. Die Beweggründe zu dieser unglückseligen That find unbekannt. Dle Influenza tritt hier massenhaft und zum Teil gefährlich auf. An ihren Folgen find in den letzten Tagen 2 Frauen gestorben.

Meß stellen, 19. März. (Korr.) Vorgestern Mittag scheuten hier 2 Pferde eine- Fuhrwerk- und gingen durchs Al- der Fuhrknecht, der mitgeschleppt worden war, da» Leitseil lo-lieS, ging der mit einem vollen Faß beladene Wagen über ihn hinweg. Der Verletzte mußte nach Hause geführt werden. Die Art der Verletzung ist noch nichts festgestellt.

Sinsheim, 16. März. Infolge der Influenza hält der Tod hur reiche Ernte. So ist z. B. ein Hau», von vier Personen bewohnt, innerhalb weniger Tag« vollständig auSgestorben, darunter auch der in weiteren Kreisen bekannt«, langjährige Stadtschreiber Laux, frühere- Mitglied der Ge- neratsyaode. Die siebenklasfige Realschule ist wegen Er­krankung der Mehrzahl ihrer Lehrer bis zum 26. d. MtS.. geschloffen.

Hohenacker, 17. März. Zur dringenden Mahnung, Geisteskranke zur Fürsorge einer Anstalt zu übergeben, kann ein auf dem nahen ZillhardShof in den letzten Tagen vor- gekommener Unfall dienen. Der erwachsene, öfters an Anfällen leidende Sohn eines Bauern versetzte des Morgen- seiner noch im Bett liegenden Mutter mit einem Porträt einen solch wuchtigen Schlag auf den Kopf, daß fi« einen Schä- drlbruch erlitt, an dessen Folgen sie heute früh starb.

Mühlacker. 18. Marz. Ja Enzberg kam gestern morgen der ledige, etwa 40jährige Taglöhner Kunz in eine Trans­mission. Die Verletzungen führten seinen Tod herbei.

Zürich, 18. März. In Suhr (Largau) ist bei der Probe in der Menagerie Büiglen die löjähr. Tochter deS Besitzers von zwei Löwen zerfleischt worden.

Wie auS Nizza geschrieben wird, stieß kürzlich einer Kompagnie de- 27. AlpenjäzerbataillonS, das in der Nähe deS Authion in den Alpen manöorirte, bei der Heimkehr

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