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London. 9. März. Ein Telegramm des Lord Roberts auS Poplar Grove vom 9. März besagt: Die Präsidenten Krüger und Steijn waren beim Kampf am 7 März zugegen und thaten das äußerste, um die Buren zu sammeln. Die Niederlage war aber selbstverständlich, da die Baren erklärten, es sei unmöglich, gegen die englische Artillerie und eins so furchtbare Kavalleriemacht standzuhallen. — Nach der Meldung eines Blattes wurde bei der Flucht der Buren am 7. ds. der russische und der holländische Militärattache von den Buren zurückgelafsen und von englischen Truppen ausgenommen. — Die Times enthält ein Telerramm aus Poplar Grove vom 8. März, worin der Angriff vom 7. März als eine unrühmliche Niederlage der Buren unter dem Eingeständnis ihrer Unfähigkeit, dem Vordringen Roberts zu widerstehen, hingestellt wird. Da die Unterwerfung des OranjefreistaatS unter England von den Bürgern selbst verlangt werde (?). so stehe zu erwarten, daß der dem Krieg abgeneigte Präsident Steijn binnen Wochensrist die Unterwerfung verlangen werde.
Toplor Grsve, 9. März. Die Abteilung deS Gene- rals French. welche 10 Meilen von der Hauptmacht Roberts sich befindet, meldet zurück, daß die Front frei vom Feinde sei und dies darauf hindeute, daß sowohl die Streit- kräste der Transvaalburen, als auch diejenigen deS Freistaats im Zustande der Auflösung sich befinden. Der Gesamteindruck sei der, daß dem weiteren Borrücken der Engländer zwischen Toplar Grove und Bloemfontain ein Widerstand sich nicht entgegenstellen werde. Es sei heute eine Menge von Burenmunition einschließlich verschiedener Büchsen mit Explosivgeschossen zerstört worden.
Die Times meldet aus Lourenzo-Marques vom 9. März: Alle Europäer in Johannesburg haben Befehl erhalten, in der Polizeitruppe zu dienen. Es ist verboten werden, aus den großen Bergwerken, die völlig überschwemmt sind, das Wasser herauszupumpen.
Wie de' Daily Telegraph meldet, sollen nicht sämtliche durch Cronjes Kapitulation in englische Gefangenschaft gekommenen Mannschaften, sondern nur General Cronje mit seinen 25 Offizieren, darunter Major Al brecht, nach der Insel St. Helena geschickt werden.
Kapstadt. 12. März. Nachrichten aus Lady Grey, Herrsche! und Alioalnorth lassen erkennen, daß die Aufständischen in großer Zahl di« Waffen niederlegen, und daß die Buren überall an der Grenze in ernster Verlegenheit find. Aus Herschel wird gemeldet, daß die loyal Gesinnten den von den Buren eingesetzten Landdrost von Alioalnorth ergriffen und ins Gefängnis warfen. In Barkley East und Alivalnorth legten die Buren die Waffen nieder uns kehrten nach den Farmen zurück Eine Depesche von Lady Grey meldet, daß ein heftiges Gefecht bei Tanderwalts(?)- Farm stattfindet. Viele Aufständische seien getötet oder verwundet. Es verlautet, 1000 Aufständische beabsichtigen, sich General Brabant zu ergeben. Die Buren
find in großer Aufregung. Einige hißten die britische Fahne. Das Kommando von Oliviers bezog bet Albert Junction und Smithfuld Lager. Ein Teil rückt nach Bethulie und RouxMr vor. Die Kommando von Zastrow sind nach Alivalnorth marschiert, wo sie beabsichtigen, weiteren Wider- stand zu leisten. Viele Aufständische hören aus, im Oranje- sreistaat zu kämpfen.
London. 12. März. „Daily News" melden aus Prä- toria vom 10 : Die Konsuln der fremden Regierungen find gestern zu einer Konferenz geladen und ersucht worden, die Intervention der Mächte, deren Vertreter sie sind, anzurufen, um weiterem Blutvergießen Einhalt zu thun.
Kleinere Mitteilungen.
Horb, 10. März. Bärenwirt Lutz von Balingen, welcher heute früh seine Heimat verließ, um nach Pforzheim zu reisen, starb zum großen Schrecken der Mitreisenden im Eisenbahnzuge zwischen Eyach und Horb an einem Herzschlage. Da der Verstorbene Papiere nicht bei sich führte, so mußte dessen Persönlichkeit aus Grund des bei ihm Vorgefundenen Rrtourblllets: Baling-n—Pforzheim festgestrllt werden. Die Leiche wird nach Balingen überführt werden.
Liebenzell, 12. März. Di« Leiche des seit Ende Januar vermißten Goldarbeiters Riefle aus Neuhausen wurde gestern in Dill-Weißenstein aus der Nagold gezogen. Ein Verbrechen, das an demselben verübt worden wäre, ist nicht anzunehmen, da bei ihm Geld und Uhr noch gefunden wurden.
Endersbach, 12. März. (Korr.) Am Postamtsneubau haben sich am vergangenen Sonntag halbwüchsige Burschen das Vergnügen bereitet, den Handwerksleuten das Material und Werkzeuge zu ruinieren und haben dadurch einen Schaden von über 20 ^ verursacht, weshalb dieselben durch den Landjäger ausfindig gemacht wurden.
Unterjgruppenbach. 12. März. (Korr.) Vorgestern Abend stürzte der Müller Körner von hier in der Scheuer seiner Schwiegermutter beim Gtrohholen so unglücklich vom Scheuernboden auf die Tenne herab, daß er im Laufe weniger Stunden eine Leiche war. Der Verunglückte war ein überaus fleißiger Mann. Seiner Familie wendet sich daher allgemeine Teilnahme zu.
Tuttlingen, 12. März. Die Schuhmacher der hies. Schuhfabriken beschlossen in ihrer gestrigen Versammlung, heute Montag einmütig in den AuZstand zu treten, was auch diesen Morgen geschah, so daß sämtliche Fabriken geschloffen sind. Ca. 2000 Arbeiter feiern. In der Streikkasse sollen ca. 40000 ^ zur Verfügung stehen, so daß anzunehmen ist. daß die Arbeiter nicht lange stand halten werden und wohl oder Übel in einer Woche die Arbeit wieder aufnehmen müssen.
Geislingen a. d. St., 8. März. Ein Muster der Treue und Anhänglichkeit ist die gestern im Alter von 80 Jahren h er verschiedene Dienstmagd Anna Seyfang,
welche volle 61 Jahre hindurch in ein und in derselben Familie (Breikschwerdt) Dienste leistete. Die Verstorbene besaß das silberne und golSsn« Olgakceuz und ein Anerkennungsschreiben auS dem Kabinett der Königin. Ein solches Verhältnis zwischen Herrschaft und Dienstbote verdient gewiß ehrende Anerkennung für beide Teile.
Heidenhetm, 8. März. (Korr.) Gestern brachte ein Arbeiter der Kattunmanufaktur namenS Schmidt seinen Arm so unglücklich in eine Maschine, daß ihm derselbe abgenommen werden mußte. Der Unfall ist um so bedauerlicher, als der junge Mann die Stütze seiner Mutter war, welche erst im vergangenen Jahre — ebenfalls durch einen Unglücksfall — ihre n Mann verlo ren ha tte.
Lkonkttrs-Gröffuungeu.
K. Amtsgericht Aalen. Ernst Holz, Kaufmann in Aalen. — K. Amtsgericht Künzelsau. Nachlaß des -j- Frhr. Ernst Wilhelm Julius Fritz v. Stetten, Leutnants a. D. in Schloß-Stetten.
Auswärtige Gestorbene.
Katharine Den gl er. geb. Junger. 46 I. a., Affstätt. — Michael Schlecht, Dreher. 79 I. a,. Böblingen. — Emil Engelmann. Fabrikant; Louis Eckstein, Privatier, 73 I. a., Stuttgart. — Karl Jrion, sea., 81 I. a, Besigheim. — Frida Freiin v. Breuning, Cannstatt._
Es ist erfreulich, daß auch im Mittelstände Meßmers Thee sich täglich mehr ernbürgert. Durch ihn haben viele die Vorzüge dieses Getränkes überhaupt erst kennen gelernt und überrascht von seiner Güte und Billigkeit sind sie selbst Theetrinker geworden und haben die Marke in ihren Kreisen weiter empfohlen. Dies hat Meßmers Th-e groß gemacht. Probepakele 60, 80 und 1.—. Verkaufsstellen durch Plakate kenntlich.
Alle Leute.
die aus ihre Gesundheit achten, sollten an Stelle des schädlichen Bohnenkaffees Kathreiner's Malzkaffee trinken, oder doch zum mindesten den Kaffee zur Hälfte mit Kathreiner mischen.
Ueber den Kohlenverbrauch der großen transatlantischen Dampfer gehen die Ansichten oft weitauseinander. Es wird daher für unsere Leser interessant sein, einige zuverlässige Angaben über diese Frage zu erhalten. Ein gewöhnlicher Frachtdampfer von etwa 3000 Register- Tonnen Größe gebraucht in der Regel etwa ca. 20 Tonnen innerhalb 24 Stunden, ganz anders stellt sich dagegen der Kohlenverbrauch der modernen transatlantischen Schnelldampfer, da dieser mit der höheren Maschinenstärke in außerordentlichem Maße zunimmt. Der Schnelldampfer de« Norddeutschen Lloyd „Kaiser Wilhelm der Große", ein Dampfer von 28 000 Pferdekräften, hat einen täglichen Kohlenverbrauch von 500 Tonnen k 20 Ztr. — 10 000 Ztr.
Druck und «erlag der G. W. Zaiser'schen Buchhandlung (»mil Zaiser) Nagold. — Für die Redaktion verantwortlich: K Paur.
Amtliche und Prioat-Lekaimtmachangen,
Rohrdorf.
Jagd-Verpachtung.
Am Montag de» IS. März
ISS« mittags 1 Uhr findet auf hiesigem Rathause die Verpachtung der Gemeindejagd im ? öffentlichen Ausbeziehungsweise auf 6
streich auf 3 Jahre statt.
Lchuttheißenamt:
Killinger.
Schillingen.
Die hiesige
xHUZÄ,
^deren Pachtzeit am 31. März ds. Js. ablauit. wird am Samstag de» 17. März, nachmittags 1 Uhr, aus eine weitere Periode verpachtet, wozu Liebhaber eingetaden werden.
Die Jagdfläche beträgt 347 da.
Gemem-erat:
Vorstand Luz.
Sulz.
Langholz-
Verkauf.
W. Slotn-en, Maschinenfabrik in I-vonber-g,
empfiehlt:
^ud. Sacks Stahlpfliige
mit und ohne Selbstführung, die Riester aus hartem Panzer stahl;
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Drill-Schubrab-Säernaschiuen
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Zteitige glatte Ackerwalzen und WngeLwalzen; Miesen- und Maas-Eggen;
Göpel und Futterschneid-Maschinen,
sowie sämtliche Maschinen- für die Lrndwirlschofl;
Transr»isfta«sanlage«>
System Tellers und mit Ringschmierlage r.
WM" Prospekte und Kostenanschäge gratis und franko. "MMs
Am Mittwoch den 21. März,
nachmittags 1 Uhr, verkauft die Gemeinde 521 Stück Lang- und Sägholz mit ca. 280 Festmeter auf dem Rathaus, wir "'ebhabec ringeladen werden.
Der Gemeinderat.
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6. W. Kaiser', diagolll
uiiitt. Formulare!
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Molkerei Sulz GA. Kagokd,
e. G. m. u. H.
Bilanz ans 31. Dez. 1899.
(8. Geschäftsjahr.)
Aktiva.
1. Koffenbestand am 31.
Dezbr. 1899 . .
2. Ausstände....
3. Gebäude samt Grund
stück .
4. Maschinen . . .
5. Utensilien ....
6. Vorräte ....
iZ Passiva. ^
i 1. Geschäflsqulhaben d.
1954,21! Genossen . . . 454.—
4 663.12! 2. Schulden .... 624.—
3, Reservefonds . . . 1226.33
12 447.— 4. Gewinne:
3 449.— Vortrog von
363 29 vongenJah-
230.— ren . . . 17823.45 Reingewinn in diesem
Jahr . . 2 978.84 20802.29
23 106.62
23 106.62
Zahl der Mitglieder am 3l. Dezember 1899: 2l4; neueingetreten 14, ausgeschieden durch Tod 7.
Sulz, den 10. März 1900.
Z. B.:
Der Vorsitzende des AufsichtSratS: Der Vorsitzende des Vorstands:
Hch. Härtter. Fr. Wörner.
Soeben wieder einaetroffen: l-öslioks ssl-iNivlitvIcs-Luppsn ^
Lsmiivv- uns llt-sftsuppsn , v Mi Souilion-l(up8sln » > Ms Luppsn-Vtzürrs
bei Gustav Heller.
Ratte»
Miinse
werden unfehlbar vertilgt durch ir»tt«»«ttr8t« ,,«lir«s" D. R. M.
S. 25283, Ohne Gefahr für Menschen und Vieh. Viele Anerkennungen. Herr Oberleutnant a. D. H., Charlottenhof, schreibt unS unterm 18./7, 1899: „Das Rattengift ist ganz vorzüglich, in der ersten Nacht 4. in der zweiten Nacht 3 Ratten auf der Strecke." Man versuche die kleine Ausgabe bei dem enormen Schaden des Ungeziefers. Würste in Größe von 200. 100, 60 und 30 -t allein zu haben in Nagold und Altensteig in den Apotheken. Alleinige Fabrikanten:
Nvdt-rt 1-»»I < o., livlpLlrx.
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