ei unbegründet. Die mutwillige Zerstörung entspreche nicht dem englischen Gebrauche. (??)
Durban über London. 5. Febr. Die „Natal Times" vom Sonntag melden: Bvller versuchte erneut den lieber« gang über den Tugela und die Durchbrechung der feindlichen Linien. Seit 48 Stunden ist die Brkanntgabe von Emz«l- heiten verboten. E'.ne in London eingetrosfene Privatim!« düng besagt. Bullers Angriff am Freitag war vergeblich. Das Endresultat ist noch unbekannt. In den Militärklubs zirkulieren Gerüchte von einer erneuten Niederlage Bullers, die indessen noch unbestätigt sind. Privatim erklären Beamte des Kriegsawls, keinerlei Nachrichten würden ausgegeben, bis dos Endresultat der Operation bekannt sei.
Prätoria, 6. Febr. Eingelaufenen Nachrichten zufolge sollen die Buren tatsächlich in Colesberg ringe« schloffen sein.
Brüssel, 6. Febr. Hiesige Meldungen besagen, daß General French am 27. Januar einen neuen Vorstoß gegen Colesberg versuchte; er wurde jedoch zurückgeschlagen. Er verlor 13 Tode, 32 Verwundete und ungefähr 14 Gefangene.
London, 6. Febr. Die Rede ChamberlainS im Unterhaus« war das Ereignis des gestrigen Tages. DaS Haus war in Erwartung derselben dicht besetzt, die Diplomaten- und Damen-Logen waren gedrängt voll. Chamber- lain war gut disponiert. Vortrag und Stimme war großartig. Er ist gegenwärtig unzweifelhaft der glänzendste Parlamentsredner Englands. Das Haus hing atemlos an jedem Worte. Seine Rede wirkte zündend bei der Kriegs- Partei und das allgemeine Urteil ist, daß er vorläufig sich und die Regierung gerettet hat.
Paris, 6. Febr. Der Abgeordnete Sebastian Faure will die Regierung in der Kammer über die auswärtige Politik interpellieren und ganz besonders über eine mögliche Intervention im Transvaalkrirg.
Capstadt, 7. Febr. Reuter meldet vom 6. ds.: Marschall Roberts und Lord Kitchener haben Kapstadt verlassen.
London, 7. Febr. Lord Roberts verständigte das Kriegsamt, daß er Anfang März den allgemeinen Vormarsch nach Bloemfontein beginnen werde.
London, 7. Febr. Aus Kairo wird gemeldet: Oberst Maxwell ließ verschiedene eingeborene Offiziere verhaften, die zur Jnsubordation ausreizten. Der Oberkommandant Wingate, der beauftragt war, alles aufzubieten, um die Disziplin wieder herzustellen, meldet, daß die Lage ernst war, aber sich gebessert habe.
Kleinere MitteilMgeu.
Lieben zell, 6. Febr. (Korr.) Von dem in Ünterrei- chenbach stationierten Landjäger wurden in einer dortigen Wirtschaft zwei Gauner verhaftet und ins Gefängnis abgeliefert. Dieselben hatten auf der Straße Unterreichenbach- Huchenfeld zwei Frauen in räuberischer Weise überfallen und ihnen das Geld abgenommen.
Weilderstadt, 6. Febr. Der seit 14 Tagen vermißte Goldarbeiter Riefle aus Neuhausen ist, trotzdem die Nagold immer wieder aufs neue abgesucht und der Wald nach allen Richtungen durchstreift wird, noch nicht gefunden worden. Die Einwohnerschaft glaubt nun, daß ein Verbrechen an dem Mann begangen wurde.
Stuttgart, 5. Febr. (Korr.) Letzten Samstag trank ein 16jähriger Buchbmderlehrling im Hasenbergwald in selbstmörderischer Absicht Salzsäure, so daß er gestern früh starb.
Stuttgart. 6. Febr. (Korresp.) Heute Vormittag stürzte sich das Dienstmädchen Walter in selbstmörderischer Absicht aus dem 4 Stock des Hauses Nco. 23 der Thorstraße auf das Pflaster herab und blieb mit zerschmettertem Körper tot liegen.
Göppingen, 6. Febr. (Korr.) In St. Gotthard wurde heute Nacht der Gipser Johann Frey von Schlath von dem Schäfer Dührle nach vorausgegangenem Streit so in den Unterleib gestochen, daß die Gedärme sofort herausdrangen. Der Schwerverletzte, welcher mit dem Leben nicht davon kommen dü> fte, wurde in das hiesige Krankenhaus gebracht. Der Thäter ist flüchtig.
Mühlacker, 5. Febr. (Korr.) Ein frühreifes Früchtchen ist der 12jährige L. H. Derselbe stahl in Dürren aus einer Kommode 100 ^6. Einen Teil verwendete der Junge zum Kaufen von Zuckersachen, den anderen größeren Teil vergrub er in einem Misthaufen. Der Junge dürfte eine Strafe zu gewärtigen haben, die ihm den Appetit an Zuckrrsachen entleiben wird.
Heilbronn, 6. Febr. (Korr.) Die Einwohner und Besucher unserer Käthchenstadt können von jetzt ab durch eine „Burenstraße" lustwandeln. So haben nämlich die Väter der Stadt, in der heutigen Sitzung beschlossen und damit wohl den Rekord geschlagen, in dem Bestreben aller guten Deutschen dem tapferen Burenvölklein einen Beweis der Sympathie zu geben.
Vom Bodensee, 6. Febr. (Korr.) Im Untersuchungsgefängnis zu Tettnang befindet sich zur Zeit ein wegen Totschlags verhafteter junger Mann, Namens Schneider von Hüttmannsberg. Von Verwandten des letzteren erhielt Schneider zum Essen einen sogenannten „Landjäger". Vom Gefängnisaufseher wurde dieser erst untersucht, wobei sich heraus stillte, daß die Wurst drei Zettel enthielt; auf dem einen stand: „Die Stummen können nicht reden; gesehen hat et niemand, bleibe immer dabei, du habest es nicht ge- than; sage man zu dir, was man will, bloß nicht ja sagen." Glücklicherweise hat die Untersuchung einen so vollständigen und erdrückenden Beweis ergeben, daß es des Ja-SagenS des Verhafteten, der in Hemigkofen unlängst einen Familienvater von 7 Kindern niederschlug, nicht bedarf. Schneider hat selbst schon versucht, mit seiner Wäsche Zettel ähnlichen Inhalts aus dem Gefängnis hinauszuschmuggeln.
Pforzheim, 6. Febr. (Korr.) In vergangener Nacht wurde der Schuhmacher Rimmele tot auf der Treppe seines Wohnhauses ausgefunden. Ein Verbrechen erscheint ausgeschlossen, da ein herbeigerufener Arzt einen Schlaganfall konstatierte.
Pforzheim, 7. Febr. Im benachbarten Göbrichen ereignete sich gestern Abend rin schreckliches Unglück. Der Landwirt Michael Hossäß war mit einem Gespann, welches von einem Stiere gezogen wurde, aufs Feld gefahren. Plötzlich wurde das Tier wild und griff Hossäß an, trat auf ihm herum und stieß ihn mit seinen Hörnern. Vollständig unkenntlich, mit Blut und Schmutz bedeckt und seiner Kleidung entblößt wurde der Bedauernswerte von seinen Angehörigen tot ausgrsunden.
Heidelberg, 6. Febr. (Korr.) In Neuenhsim hat sich oorgestern Abend der 35 Jahre alte Gärtner Fritz Frost im Keller seines Hauses das Leben genommen. Er soll in einer Karnevalsgescllschaft aufgezogen worden sein und sich darüber so gekränkt haben, daß er diesen Schritt beging.
Kiel, 5. Febr. Bei der Nachmittags vorgenommenrn gerichtlichen Obduction der Ermordeten Helene Streich wurde Pflüger der Leiche gegenübergestellt. Er gab keinerlei Gemütsbewegung kund.
In Arbon wurden im sogenannten römischen Villenquartier beim Ausheben eines Grabens zur Legung der Wasserleitung römische Gesäffe in den verschtedendstrn Formen gesunden.
Wien, 3. Febr. Wiederum wurde hier eine herzlose Mutter, die Bedienerin Wollar, wegen Mißhandlung ihres Kindes vor Gericht gestellt. Sie schlug oft mit einem Leibriemen, an dessen Ende sich eine große Eisenschnalle befindet, auf das Kind los, bis es zusammenbrach. Die Frau faßte es oft bei den Haaren und schleifte die Kleine durchs Zimmer. Zur Rede gestellt, warum sie das Kind so barbarisch behandle, bemerkte die Wollar: „Ich kann mit meinem Kinde machen was ich will, und wenn ich aus seiner Haut Riemen schneide oder es totschlage, kann mir niemand etwas thun". Das sagte sie auch dem Richter. Dieser entgegnetr: Wir werden Ihnen schon eine andere Ansicht über die Pflichten der Mutter beibrcngen. Wissen Sie, was mit der Hummel geschehen ist? — Angekl.: Nein! — Richter: Dann lassen Tie sich über deren Schicksal erzählen. Der im Saate anwesende Mann der Angeklagten gab seiner Unzufriedenheit über dis belastenden Zeugenaussagen durch lautes Murren Ausdruck. — Richter: Sie haben hier nichts dreinzuredrn, sonst mache ich von meinem Disziplinarrechte Gebrauch. — Der Gatt« schrie: Was dir Zeugin aussagte, ist Betrug. — Richter: Ich verhänge über Sie eine 4tägige Disziplinar-Arreststrafe. Er wurde sofort abgesührt: — Angekl.: Er hat Recht, die Aussagen find Betrug. — Richter: Ich verhänge über Sie eine Disziplinarstrafe von derselben Dauer. Nun wurde die kleine Anna, ein ungemein herziges Kind, vorgerufen. Die Kleine erzählte unter Thränen, daß sie von der Mutter s« oft geschlagen wurde. Die Mutter habe sie oft bei Nacht nur zu dem Zwecke aufgeweckt, um sie zu prügeln. Die Angeklagte wurde zu 14 Tagen Arrest verurteilt.
Gablonz, 6. Febr. Nach wiederholten Ruhestörungen seitens der Tschechen wurde der 18jährtge Sohn des Bürgermeisters Heidrich auf offener Straße von Tschechen überfallen und durch Misserstich« schwer verwundet. Die Aufregung unter der Bevölkerung ist groß.
Vermischtes.
Bon einer gewaltigen Schneelawine in Schottland, deren Entstehung eine besonders merkwürdige gewesen ist, berichtet eine englische Zeitschrift. Der Ort liegt im Gramptan-Gebirge in der Nähe der Eisenbahnstation Kineraig im Bezirk Badenoch. Dorr erhebt sich der Berg Craigmegachid bis zu etwa 806 Metern mit einem auf 500 Meter säst vollkommen senkrechten Absturze. Auf der Höhe dieser gewaltigen Felsenklippe haben die Gießbäche und Lawinen einen Kessel gebildet, ans dem nur einzelne Felsspitzen herausragen. Hier hat sich eine ungeheure Schneemasse nach den aus Südwest kommenden Schneestürmen der letzten Wochen angehäuft, und da während des folgenden Tauwetters die unteren Teile geschmolzen waren, so verlor die gewaltige Schneemasse ihren Halt. Mit einer maßlosen Wucht stürzte sie bergab, alles mit fortreißend, Bäume, ganze Felsen und gewaltige Blöcke. Einige dieser Blöcke müssen bis zu 20 Zentnern gewogen haben und wurden mehr als 100 Meter über dem Boden frei durch die Luft geschleudert. In ihrem Lauf zerstörte die Lawine ein Wildgehege und später fand man auch die Leichen von zwei Hirschen in der wüsten Masse von Schnee und Steinen, die sich unten am Abhange des Berges auf- gehäuft halte.
Aus dem Bombardement von Ladysmith. G. W. Steevens, der in Ladysmith gefallene Kriegsberichterstatter der Daily Mail, giebt in dieser Zeitung eine sehr anschauliche Schilderung des Bombardements. Aus seinem Bericht mögen einige besonders markante Stellen in der Uebersetzung folgen: „Der erste schwere Tag in Ladysmith war der 8. November; während aus dem Vaan Reenens Weg einige Truppenbewegungen stattfanden, flogen die Bomben in der Luft herum wie Spinngewebe. Dann gab eS eine stillere Zeit bis zum 7. November, an welchem es wieder zu brummen und zu knattern anfing. Der 8. November fing laut genug an. endete aber ganz gemütlich; dafür gings am 9. desto toller zu; der 10 . war still, der 11 . „so durchwachsen", der 12 . war ein Sonntag. Den Tag des Herrn respektieren nämlich die Buren. Man mag gegen sie haben, waS man will, eines muß man ihnen lassen: sie führen den Krieg wie ordentliche Geschäftsleute. Pünktlich aus die Minute gehen sie an ihre Arbeit, und ebenso pünktlich hören sie wieder auf. Nur selten ging die Schießerei »or dem Frühstück los: wenns Essenszeit war, hörte man ein wenig auf — gewöhnlich verstummte das Gewehrfeuer von '/, 12—12 und der Lärm der Geschütze von 12—'/,1 — dann wurde wieder bis zur Theestunde losgeballert und wenn es regnete, wars überhaupt ruhig. Die Leute auS Ladysmith lebten eigentlich überhaupt unter der Erde und kamen nur selten aus ihren Kellern heraus. Nur wenige Bomben fielen in der Stadt nieder, und auch diese richten nicht allzuviel Malheur an. Während der Dauer von 14 Tagen beschränkten sich die Opfer in Ladysmith auf 1 Weißen, 2 Eingeborene, 1 Pferd, 2 Maulesel, 1 Eisenbahnwaggon und ein halbes Dutzend Häuser. Wie es einem zu Mute ist, wenn man bombardiert wird ? Na, zurrst (und zwar ganz besonders am frühen S' orgen!) ist solch ein Bombardement eigentlich eine recht ungemütliche Sensation. Man hat
das Gesühl, als ob dir Artilleristen da draußen mit Fernrohren gerade nach dem unglücklichen Straßenwanderer gucken und ihre Kugeln mir unfehlbarer Sicherheit direkt dorthin senden, wo man selbst steht. Oben in der Luft kreischt eS, kracht es und brummt eS; der Nauch ballt sich, Flammen blitzen auf, und mau denkt, daS letzte Stündlein wird bald kommen. Plötzlrq fällt eine Granate ganz in der Nähe nieder, gerade als Härte der Teufel sie mir seinem Fuß dahin gestoßen, sie gräbt sich ein, sie explodiert — diesmal ist aber noch alles glücklich vorüber gegangen! Allmählich lernt man den Ton der Geschütze und das Geräusch der Geschosse unterscheiden; man erkennt daS protzige Brummen der großen Geschütze, das schrille Pfeifen und gellende Knattern der kleinen, man gewöhnt sich daran, aus dem Knallen und Brüllen auf die Richtung und die Art der Geschosse zu schließen. Uud man hört jetzt nicht nur, man steht auch. Hier stürzt ein Haus zusammen — in einen Trümmerhaufen von Steinen und Balken. Dort wird ein Brunnen wegrastert, als ob er nie dagestanden hätte. Auf einmal liegt ein blutender Mensch vor euch, der Arm ist ihm abgerissen. Jetzt beginnt die schlimme Zert für den Mann in Ladysmith. Hat er nichts anderes zu thun, dann horcht er den ganzen Tag auf das Brummen und Platzen der Kugeln. Er geht ruhelos umher, um einen stillen Fleck zu suchen, aber das Brummen und Platzen folgt ihm nach. Er ist ein mutiger Mann, aber er wird nervös und ängstlich und entdeckt plötzlich, daß er seit einiger Zeit zu einem jämmerlichen, halblebendigen Wesen verwandelt ist, das innerlich bei jevem Krachen einen heftigen Schlag fühlt. Daun nimmt sich der Mann zusammen, beißt die Zähne fest aufemander und saßt den Entschluß, es trotz alledem mal mit einer Arbeit zu versuchen. Da ist er sofort viel besser dran! Ihm kommt viel früher die Einsicht, daß ein« Kugel schließlich nur an einer Stelle einschlägt, und daß ringsherum noch viel Raum übrig bleibt, wo ein Mensch sich frei bewegen kann, ohne in Stücke gerissen zu werden. Er begreift auch, daß einer der Hauptgründe für die peinliche Angstempfinduag der betäubende Lärm ist, und daß dieser Lärm nicht nur auS dem Brüllen der ferndlrchen Geschütze herkommt, sondern daß auch die eigenen Kanonen tüchtig mit davei find, unsere Kanonen, die auS der Stadl hinaus in die Scharen der Feinde hinein schreien. . . Und wenn er das alles begriffen und ringesehen hat, überläßt er Sorgen und Pein dem großen Geist über den Kanonen und versteht bald nicht mehr, daß er sich eme Stunde früher um den ganzen Rummel so fürchterlich gequält und gehärmt hat l
Landwirtschaft, Handel Md Verkehr.
Stuttgart, 5. Febr. Der diesjährige Frühjahrssaatenmarkt wurde heute Vormittag im Stadtgartensaal abgehalten. Die Beschickung desselben durch Muster von Sommerweizen, Sommerroggen, Sommergerste, Hafer und Kartoffeln war eine außerordentlich starke. Auch an Mustern von Hülsenfrüchten, Klee- und Grasarten fehlte eS nicht. Der Besuch des Saatenmarkles war ein außerordentlich starker, der Verkauf ein sehr lebhafter.
Calw, 6. Febr. (Korr.) DieHolzpreise find auch in unserer Gegend in diesem Jahre hohe. Bei einer gestern in Stammheim stattgefundenen Versteigerung von einem großen Schlag Buchenholz wurden für ein Raummeter schöne Scheiter bis zu 13 für ein Raummeter Prügel 10—12 ^ und für buchene Wellen 18—24 ^ bezahlt.
Düngt Eure Wiesen! In zwei früheren Artikeln haben wir durch Anführung von Ergebnissen aus Düngungsvrrsuchen den Beweis erbracht, daß wir in zweckentsprechender Düngung der Wiesen mit Thomasmehl und Kaimt ein Mittel besitzen, die Erträge der Wiesen in billigster Weise zu erhöhen. Die Vorteile der Wiesendüngung bestehen jedoch nicht allein in dieser Ertragserhöhung, sonder» ebenso bedeutend ist ihr günstiger Einfluß auf die Erhöhung des Futterwertes des geernteten Heues. Wie fast ausnahmslos von den Bersuchsanstellern berichtet wird, ist die Zusammensetzung des Heues nach der Düngung der Wiesen mit Thomasmehl und Kainit eine ganz ander« geworden. Während das Heu der ungedüugten Wiesen nur minderwertige Gräser, Moos, Binsen und fast gar keine Klee- und Wickenarlen enthielt, bildeten in dem Heu der gedüngten Wiesen die Klee- und Wickenarten und die guten Gräser den Hauptbestandteil. In welch hohem Maße d.r Düngung Mit Thomasmehl und Kaimt verbessern» auf den Pflanzenbestand einwirkt, zeigt das Ergebnis eines von der Moorkulturverluchstation Bremen aus geführten Düngungsoeisuches. Es wurden geerntet: ohne Düngung 8,90 Zlr. Heu vom württ. Morgen mit 5,3°/, Kleearten, 57,8°/, guten Gräsern, 33,6°/, Sauergräsern; durch eine Düngung mit 8 Ztr. Kainit und 4 Ztr. Thomasmehl auf 1 württ. Morgen 43,44 Ztr. Heu mit 35,6°/, Kleeartea, 37,5°/, guten Gräsern und 19,5°/, Sauergräsern, die Kleeartcn hatten sich also um das Kasache vermehrt, während die Sauergräser sich fast um die Hälfte vermindert hatten. Daß ein derartig zusammengesetztes Heu einen ganz anderen Futterwerl b-sitzt, als das fast kleearme, dagegen an Sauergräsern so reiche Heu von ungedüugten Wiesen liegt klar aus der Hand; besitzen doch die Kleearten und guten Gräser einen bedeutend höheren Gehalt an verdaulichem Eiweiß als Sauergräser. Durch eine zweckmäßige Düngung der Wiesen ist es daher möglich, nicht allein mehr sondern auch besseres und für das Vieh bekömmlicheres Futter sich zu beschaffen; es rft daher die rationelle Düngung der Wiesen von dem allergrößten Vorteil für den Besitzer selbst. Als Düngemittel für die Wiesen kommen in erster Linie nur Thomasmehl in Betracht. Von elfterem verwendet man auf allen Wiesen im ersten Jahre gewöhnlich 3—4 Ztr. auf 1 württ. Morgen, von letzterem auf Sand- und Moorwiefen 4—5 Ztr. aus 1 württ. Morgen, auf Wiesen von lehmiger Beschaffenheit 3 -4 Ztr. auf 1 württ. Morgen. In späteren Jahren, wenn die Wiesen schon in einem besseren Zustande sich befinden, sind die obengenannten Gaben um ca. rrn Drittel zu ermäßigen. Das Ausstreuen der Düngemittel findet am zweckmäßigsten im Laufe des WinterS bi» Ende Februar statt. Frost, sowie eine schwache Schneedecke sind kein Hindernis für die Ausführung der Düngung.
Zuffenhausen, 6. Febr. (Korr.) Bei der heutigen ersten Ziehung der Lotterie zur Erbauung einer Kirche in Zuffenhausen fiel der erste Gewinn von lOOOO ^ auf die Nr. 6286, der zweite von 5000 ^ auf Nc. 61057, von je 500 ^ auf Nr. 76 616 und 17602, von je 100 auf Nr. 38333, Nr. 30 002, Nr. 14527, Nr. 54990, Nr. 19 680, Nr. 78795, Nc. 45385, Nr. 6961, Nr. 15188, und Nr. 19 804. (Ohne Gewähr.)
Auswärtige Gestorbene.
Bertha Mayer, geb. Wisch, 45 I. a., Rottenburg. — Gustav Johner, Maurer, Rottenburg. — Friedrich Theurer, Metzgermstr., Spielberg — Louise Weih müller, geb. Gußmann, Wwe., Feuerbach. — Friederike Bohn, geb. Wöhr, Wwe., 71 I. a., Stuttgart. — Julius P faelzer, Kaufmann. 64 I. a>, Stuttgart. — Adelheid Benignus, geb. Keller, Wwe., Stuttgart.
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Alle Leute,
die auf ihre Gesundheit achten, sollten an Stelle des schädlichen Bohnenkaffees Kathreiner's Malzkaffee trinken, oder doch zum mindesten den Kaffee zur Hälfte mit Kathreiner mischen.
Druck und Verlag der G. W. Zaiser'schen Buchhandlung (Emil Zaiser) Nagold. — Für die Redaktion verantwortlich: K. Pau r.