-"Geschoßfabrik aufgeflogen und vollständig zerstört worden. Die Fabrik soll, lt. Kln. Ztg.. in voller Arbeit gewesen und der Verlust an Menschenleben groß sein. Der Schaden für die Artillerie der Buren ist. wenn die Nachricht sich bestäiigt, bedeutend, da nur noch in Prätoria eine kleine Geschoßfabrik besteht, die für den Krieg nicht genügt. Die Einfuhr an Geschossen stößt bekanntlich auf Schwierigkeiten.
London, 30. Jan. Das Kriegsamt veröffentlichte um 11 Uhr eine Depesche von Roberts, worin es heißt, die Lage sei unverändert. Ferner teilt dos Kriegsministerium mit, das Gerücht, daß Ladysmith gefallen, sei gänzlich unbegründet. — General Buller telegraphiert unterm 29. Januar: In dem Kampfe aus dem Spionskop am 24. wurden von der 5. Division und von der Kavallenebrigade .22.Offiziere getötet und 20 verwundet. 6 werden vermißt. Unter den Verwundeten befindet sich General Woodgate, 1 Oberst und 2 Majore, (lieber die Verluste an Mannschaften wird noch nichts mitgeteilt, doch müssen sie jedenfalls groß sein.)
Prätori a, 31. Jan. Reuter meldet aus Colesberg vom 27. dS.: Kommandant Delarey berichtet, daß am Donnerstag starke englische Abteilungen, die vorrückten, angrisfen und mit schweren Verlusten zurückgeschlagen wurden. Von den Buren sind 2 Mann leicht verwundet.
Kapstadt, 1. Febr. Zwei Augenzeugen berichten im Frei- staater „Expreß" über die große Schlacht bei Magersfontein folgendermaßen: Am 10. Dezember entspann sich zwischen Engländern und uns ein großartiges Artillerieduell, welches offenbar keinen anderen Zweck hatte, als die gegenseitige Aufstellung der Geschütze zu ermitteln. Um die Engländer irre zu führen, bezogen wir am 11. Dezember kurz nach 2 Uhr noch im Dunkel der Nacht neue Stellungen und mit Tagesanbruch begann das Artillerieduell aufs Neue. Die Engländer wurden nun ganz verwirrt, da sie unsere Geschütze plötzlich von ganz anderer Seite her vernahmen. Wir hatten etwa 1000 Mann in Schützengräben und Berschanzungen in die Ebene vorgeschoben. Gegen diese richtete sich nun der An- . sturm der Engländer. Es war ein grauser Anblick. Mutig drangen sie vor, ober unser Feuer warf sie geradezu reihenweise nieoer. Es ist eine kaum zu glaubende Thalsache, daß fast die ganze Schlacht von diesen 1000 verschanzten Mann geschlagen wurde, denn unsere auf den Höhen stehende Artillerie, sowie unsere anderen Mannschaften .waren so postiert, daß sie sich geradezu außerhalb des Gefechts befunden. Die Engländer hatten eben ihre ganze Macht gegen unsere vorgeschobene Linie geführt, in welcher sie das Hauptheer anzugreifen vermeinten. Als die Sonne unterging brach die Schlacht ab und die Engländer zogen sich zurück; aber die Blüte ihres Heeres, 2S0 ihrer Garden- und Kerntruppen lagen hingestreckt auf dem Schlachtfelde. Als unsere Ambulanzen auszogen, fanden sie die Toten und Verwundeten in langen Reihen und großen Haufen, meist nur 100—-ISO Schritt vor unfern Berschanzungen liegen. Biele von den Verwundeten stießen heftige Flüche aus gegen Rhodes, dem sie die ganze Schuld ihres Elends beimaßen." — Ein anderer Berichterstatter ergänzt obige Angaben folgendermaßen: „Ich ritt gestern über das Schlachtfeld, und obschon die Ambulanzen der Engländer den ganzen Tag vorher thätig gewesen waren, lagen doch noch gegen 1800 Leichen umher. Auf einem einzigen Haufen zählte ich deren 308. Diese Angaben wurde» mir von unseren Leuten gemacht, welche offiziell beauftragt waren, die Gefallenen zu zählen. Die englischen Ambulanzwagen hatten noch am dritten Tage nach der Schlacht alle Hände voll zu thun. Die Verluste der Engländer werden aus ungefähr 2S00 Mann angegeben, ich glaube jedoch, es sind deren noch mehr. Die Regimenter, welche vernichtet wurden, sind: Die Sea forth Hochländer, die Argyll und Sutherland Hochländer, die Black Watch, die Grenadier-Garde und die Hochländer leichte Infanterie. Die Engländer brachten 24 Geschütze schweren Kalibers und eine Anzahl Maxim-Geschütze in Aktion. Wir gebrauchten nur Mausergewehre, denn unsere Artillerie schoß nicht ein einziges Mal während des ganze» Kampfes. Am Gefecht wirklichen Anteil hatten nur etwa 1000 Mann, die im offenen Felde standen. Das scheint freilich unglaublich, ist aber tatsächlich wahr, denn das Gros der Truppen, welche die Bergkegel besetzt hielten, kanr nicht.ein einziges Mal zum Schuß. Und so erklären sich.unsere geringen Verluste von 166 Mann. Die Schlacht hielt volle 15 Stunden an. Diese ganze Zeit über mußten die Mann
schaften platt in den Gräben liegen, da uns die Engländer mit Bomben und Kartätschen geradezu überschütteten.
London, 31. Jan. „Daily Mail" meldet aus Kapstadt von gestern: General Buller verlas gestern den Truppen WarrenS folgende Botschaft der Königin: „Ich muß den Truppen, besonders den von Ihnen bezeich- neten Regimentern, meine Bewunderung ansdrücken sür ihre Haltung während der letzten schweren Wochen und sür ihre Ausdauer bei den beschwerlichen Märschen." General Buller sagte zu den Truppen, sie sollten nicht glauben, weil sie sich zurückgezogen, daß alle Mühe nutzlos gewesen sei. Noch seiner Meinung hätten sie den Schlüssel zu dem Wege nach Ladysmith ge- wonnen, wo sie, wie er glaubte binnen einer Woche sein würden. General Buller hat bisher als Prophet zu schlechte Geschäfte gemacht, als daß seine Rede allzu ernst zu nehmen ist.
Kleinere Mitteilungen.
Liebenzell. 31. Jan. (Korr.) Schon wieder kommt die Kunde und Nachfrage von einem Verschwundenen hieher; es ist der 63 Jahre alte, verheiratet« Goldarbeiter Riefle aus dem nahen Neuhausen. Derselbe soll am Samstag nachts in Brötzingen eingestiegen sein, um mit dem Zug nach hier zu fahren. Seitdem wird derselbe vermißt.
Balingen, 30. Jan. (Korr.) Kaufmann Göbel hier wurde im Bodensee bei Friedrichshafen ertrunken gefunden. Die näheren Umstände zu diesem Todesfall sind: Göbel betrieb seit Jahren hier ein Weißwarengeschäft, sein« Frau im Anschluß hieran als geschickte Modistin ein Hut- und Putzgeschäft. Der Lade» und die Wohnung waren gemietet. Als die Hausbesitzerin im letzten Herbst starb, erwarb Göbel sein Geschäftshaus um 18500 hiezu fehlte aber das nötige Kleingeld und konnte auch von Gödel nicht aufgebracht werden. Als einige Gläubiger dies merkten, klagten sie ihre Forderungen gegen Göbel ein. Anfangs der letzten Woche verreiste nun die Frau zu ihrer Mutter nach Dresden; am Samstag mittag mit dem 12 Uhr Zug fuhr Göbel in seinem Werktagsanzug per Bahn hier fort, nachdem er noch vor seiner Abreise das Dienstmädchen bezahlt und Verschiedenes anbefohlen hatte; am Sonntag liefen telephonische und telegraphische Nachrichten ein über den Leichenfund, nach welchen sich die Identität des hier vermißten Göbel mit dem in Friedrichshafen gekündeten Leichnam ergab. Zerrüttete Vermögensoerhältniffe scheinen den im besten Alter stehenden Kaufmann in den Tod getrieben zu haben. Der Frau wendet sich allseitig« Teilnahme zu. Kinder sind keine da.
Waldsee, 30. Jan. (Korr.) Der Oekonom Dilger m Jggenau, Gemeinde Dietmenns, fand auf seinem Acker einen älteren Mann von Laupertshausen, OA. Biberach, in halberfrorenem Zustande auf. Er verbrachte den Mann aus seinem Fuhrwerke nach Unterschwarzach, wo derselbe am andern Tage starb, ohne das Bewußtsein wieder erlangt zu haben.
Ehingen, 31. Jan. (Korr.) 2 Stromer, welche sich im Eisenbahnwagen zum großen Aerger der Mitreisenden durchprügelten, wurden hier ausgesetzt. In der Nähe des Bahnhofsplatzes gerieten sie noch einmal an einander, wobei Zner derselben gegen einen Passanten, der abwehren wollte, das Messer zog. Besagter Passant wa - nun aber ein be- herzter kräftiger Metzger, der dem Messerhelden mit derben Hieben Übel mitspielte und dann der herbeigeerlten Polizei übergab.
Aus Bayern, 28. Jan. Das „Bayer. Vaterland" erzählt folgende Schnurre: Der in Regensbarg erscheinende „Deutsche Hausschatz" hatte unlängst empfohlen, Zylinder
durch Kochen in heißem Wasser dauerhafter zu machen. Einige Tag« darauf kam eine erzürnte Postkarte mit einer Schadenersatzforderunz von 8 ^ an. Der Schreiber derselben hatte das Experiment mit seinem Zylinderhut angestellt.
Auswärtige Gestorbene.
Jakob Stammler, Fuhrmann, 69 I. a., Tübingen. — Barbara Walter, geb. Sting, 72 I. a., Nürtingen. — Friederike Schäfer, geb. Wulz, Wwe, 70 I. a., Heidenheim. — Barbara Binder, geb. Haux, 61 I. a., Ebingen. — Louise Federhaff, geb. Dörtenbach, 73 I. a., Calw. — Lina Lechler, geb. Walker, Wwe., Tübingen. — Paul Böhringer, Glasfabrikant, 61 I. a., Freudenstadt. — Marie Schott, Tochter de» j Oberamtsrichters Schott von Göppingen, Stuttgart,—Helene Queck 18I. «„Stuttgart. — Eduard Schultheis, Lokomotivführer, 39 I, a, Tübingen.
Das Jnvalidenverfichernngsgesetz vom 13/19. Juli 1899. Eine Darlegung in Gesprächsform für jedermann. Bon Max Hallbauer, Oberlandcsgerichtsrat. Unter besonderer Berücksichtigung der Verhältnisse im Königreich Württemberg neu bearbeitet von Regierungsaffeffor Theodor Freih. v. Soden, Mitglied des Vorstands der Versicherungsanstalt Württemberg. Leipzig. Verlag von Albert Berger (Serig'sche Buchhandlung) 1900. (Broschiertes Exemplar 80 -j, 25 Exemplare 18,75 ^ 50 Exemplare 35 100
Exemplare 60 ^).
Vorrätig in der G. W. Zaiser'schen Buchhandlung, Nagold.
Drei Gesichtspunkte sind es, unter denen ein Nahrungsmittel auf feinen Wert geprüft werden soll. 1. Enthält es die zur Bildung eines gesunden Blutes dienenden Stoffe? 2. in welcher Menge und Zusammensetzung sind diese Stoffe vorhanden? 3. Steht demnach der Marktpreis des Nahrungsmittels im richtigen Verhältnis zu seinem wirklichen Wert? — Würde man, wie man sollte, diesen Maßstab an alle für den eigentlichen Lebensunterhalt bestimmten Berbrauchsgegenstände anlegen, so würde wohl mancher von ihnen aus dem Ausgabenbuch entweder ganz gestrichen, oder es würde ihm doch gewiß eine untergeordnete Stellung zugewiesen, denn das für ihn aufgewendete Geld ist zum mindesten unvorteilhaft angelegt, wenn nicht so gut wie fortgeworfen. Dagegen müßte» andere Nahrungsmittel, die vom großen Publikum noch nicht in ihrem vollen Wert erkannt zu sein scheinen, mehr in den Vordergrund treten. Ein sprechendes Beispiel hiefür ist der Kakao. Nach den wissenschaftlichen Feststellungen enthält das Kakaopulver ca. 20°/, Eiweißstoffe, 3»°/, verdauliches d. h. nahrhaftes Fett, 18.5°/, Kohlehydrate und 1.5°/, Theobromtn, es gehört also zu den gehaltreichsten und wertvollsten Nahrungsmitteln. Aber es ist auch das billigste. Bon dem der vereinigten Chokoladefabriken E.
O. Moser L Cie. und Wilhelm Roth jr. Kgl. Hoflieferanten Stuttgart, der an Ausgiebigkeit unerreicht ist, nimmt man 5 Gramm für eine Taffe — I/, I Wasser oder Milch und so ergiebt sich bei einem Preis von ^ 1.60—2.20 per Pfund für diese Portion ein Verbrauch von Kakaopulver von 1°/,—2'/, -j. — So geringe Kosten dürste, waS man auch dagegen halten wollte, bei nur annähernd gleichem Nährwert und Wohlgeschmack kein anderer Posten des Küchenregisters mehr aufweisen.
Es ist erfreulich, daß auch im Mittelstände Mrßmrrs Thee sich täglich mehr sinbürgert. Durch ihn haben viele die Vorzüge dieses Getränkes überhaupt erst kennen gelernt und überrascht von seiner Güte und Billigkeit sind sie selbst Thertrivkrr geworden und haben die Marke in ihren Kreisen weiter empfohlen. Dies hat Mrßmrrs Th re groß gemacht. Probepakete 60. 80 H und ^ 1.—. Verkaufs stillen durch Plakate kenntlich.
Hiezu die Beilage „Schwäbischer Landwirt" Nr. 3.
Druck und Verlag der G. W. Zaiser'schen Buchhandlung (Emil Zaiser) Nagold. — Für die Redaktion verantwortlich: K, Paur.
Füttert die hungernden Vögel!
Forstamt Neuenbürg.
Amtliche und Prwat-Sekanittmachilngell.
Forstpolizeiliches Verbot.
Das Riesen von Stammholz in den Staatswaldungen d. h. das Laufenlaffen von Stämmen an Hängen ohne Anwendung des Seiles ist verboten. Zuwiderhandelnde gegen dieses Verbot werden nach Art. 25 Ziff. 1 des Forstpolizeigesttzrs bestraft.
Vorstehendes forstpolizeiliche Verbot wird hiemit wieder in Erinne-
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Revier Stammheim.
Nutz-«. Brennholz-Verkauf.
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Gemeinderat.
fast
Kl.