brrger wurde zum Ehrenvorstand ernannt. Roseggers alpiner SchwankInkognito" und ein von HanS Nagel gedichteter Festspiel, eine Verherrlichung des Alpinismus, wurden mit großem Beifall ausgenommen. Bon Jmmen- stodt auS begaben sich sodann die Teilnehmer zur Er­öffnung des Höhenweges vom Gaisberg zum Prinz Luitpold- Haus.

Dom Bodensee, 27. Juli. (Korr.) Vom Nebelhorn bei Oberstdorf im Allgäu wurde ein neuer bequemer Ab­stiegsweg über Eeealpsee ins Oythal angelegt. Mit eine« Kostenaufwand von 900000 fl. wird von Innsbruck auS in's Stubaithal eine Schmalspurbahn angelegt. Die­selbe führt auf die Brennrrstraße nach Stefansbrücke und von hier über TelfrS. Vulpmes und Mieders. Schönberg nach Matrei. Mit dem Bau wird noch Heuer begonnen.

Vom Allgäu, 27. Juli. (Korr.) Das Auswärtige Amt in Berlin beabsichtigt auch Heuer wieder einen Trans­port von Allgäuer Vieh für Kamerun im Allgäu anzukaufen und sucht deshalb zu dem schon dort befindlichen Senn «inen weiteren tüchtigen Schweizer.

München, 26. Juli. Die kafferlichen Prinzen haben gestern in Begleitung von vier Führern den Untertberg bei Salzburg bestiegen Die Kaiserin, welche neulich nach i hrem Unfall bereits vie Bauernburschen beschenkt hatte, die sie nach St. Bartholomä zurückgetragen hatten, hat jetzt auch die Schiffer, die sie am Kahn von St. Bartholomä nach Königssee zurückführten, mit Geschenken bedacht. Der Staatsanwalt am Landgericht München I Hot jetzt nach längerer Voruntersuchung gegen den Pfarrer Bräun­lich auS Wetzdorf in Thüringen, welcher vor einigen Mo­naten hier im Eafe Luitpold (ebenso auch in Stuttgart) in einer Versammlung über die Los-von-Rom-Bewegung gesprochen hatte, Klage erhoben.

München, 26. Juli. Bei der Wettfahrt desAuto­mobilklubs München" die am letzten Sonntag stattfand und Innsbruck zum Ausgangspunkt, München zum Ziel hatte, ist ein Motorwagen in Rattenberg wegen Schnell­fahrens von der Polizei angehalten worden; seine Insassen wurden Ift» Stunden lang eingesperrt und, wie eS in solchen Fällen immer heißt, um den Preis betrogen, der ihnen unter allen Umständen sicher gewesen wäre. Natür­lich fehlt es jetzt nicht an Stimmen des Unwillens über die philiströse Polizei, die es gewagt hat, demmodernsten Vehikel", einem Automobilwagen, in die Speichen zu greifen. Unseres Erachtens war die Rattenberger Polizei vollständig in ihrem Recht. Es ist ganz gut, wenn einmal durch ein solches Beispiel die doch kaum aus der Welt zu schaffende Wahrheit zur Geltung gebracht wird, daß die Landstraße und die Hauptstraße durch die Ortschaften doch auch noch für friedliche Fußgänger und nicht bloß für Benzin-, Potrolrum-, Alkumulatormotoren und sonstige Fahrzeuge vorhanden ist, die einander in der Schnelligkeit zu über- bieten trachten. Jedenfalls hätte der Automobilklub auf seine Kosten Vorkehrungen treffen müssen, um die Einwohner der Betroffenen Ortschaften auf das ihnen Bevorstehende aufmerksam zu machen. Geschah das nicht in ausreichendem Maße, so hat sich die Rattenberger Polizei ein Verdienst um die fußwandernde Menschheit erworben.

Bochum, 27. Juli. DemMarkircher Sprecher" zufolge wurden heute nach Htägiger, angestrengter Arbeit die Leichen der letzten bei dem Flötzeinsturz aus der Zeche Recklinghausen I" verschütteten Bergleute aufgefunden.

Berlin, 26. Juli. Wahrscheinlich wird die Kaiserin im Anschluß an die Berchtesgadener Sommerfrische einen längeren Aufenthalt in Wiesbaden nehmen, während die ältesten Prinzen sich zunächst nach Schloß Wilhelmshöhe bei Kassel und von dort am 9. August zur Fortsetzung ihrer Studien nach Plön begeben werden. Prinz Heinrich hat jetzt seinen Aufenthalt in den japanischen Gewässern beendet. Ehe dieDeutschland" mit dem Geschwaderchef an Bord nach Tstntau zurückkehrt, werden noch einige Wochen ko­reanische Küstenplätze besucht werden.

Berlin, 27. Juli. DerLok.-Anz." nimmt von einem Gerücht Notiz, wonach der Rücktritt des Kriegsmi­nisters v. Goßler und dessen Ernennung zum komman- direnden General des l. Armeekorps in nicht allzu langer Zeit zu gewärtigen sei. Es wird sogar bereits der Nach­folger v. Goßlers genannt, nämlich der Generalleutnant von Gemmingen, gegenwärtig Divisionskommandeur in Erfurt.

Berlin, 27. Juli. Nach einer Meldung aus Berchtes­gaden bessert sich dos Befinden der Kaiserin von Tag zu Tag, der HeilungSprozeß nnnml einen guten Verlauf.

Berlin, 27. Juli. Graf Baudissin. Kommandeur derHohenzollern", ist heute unter Belaffung in dieser Stellung zum Flügeladjudanten des Kaisers erhoben worden.

Das neue Jnvalidenversicherungsgesetz wurde vorgestern imReichsanzeiger" veröffentlicht.

H»rla«d.

Paris, 26. Juli. Die vom gestrigen Ministerrat be- schlofsene Maßregelung des General Negrier, der zur Dis­position gestellt und zugleich seines Ranges als Inspekteur der Armee und Mitglied des obersten KriegscatS enthoben wurde, ist bisher ohne Beispiel. Die Maßregel beruht, wie der Frkf. Zrg. aus bester Quelle versichert wird, auf folgendem Do gang: Am 8. Juli ir.spizirte Negrier das 10. Infanterie-Regiment. Er versammelte die Offiziere und teilte dem Obersten des Regiments, Bertrand, mit, daß der oberste Kriegsrat, dem Negrier angehörte, nach dem Urteil des Kriegsgerichts in Rennes Schritte bei dem Kriegs- minister und dem Präsidenten der Republik unternehmen werde, um Schutz der Arme« gegen Angriffe und Beleidi­gungen zu verlangen. Falls diese Schritte fruchtlos seien.

indem die gegenwärtige Regierung geneigt scheine, gegen- über den Angriffen auf die Armee Toleranz walten zu lassen, würden die Mitglieder des Obersten Kriegsrats selbst handeln. Kriegsminister Gallifet eröffnet« sofort, nachdem er von der Rede NegrierS erfuhr, eine Untersuchung. Er verhörte den Obersten Bertrand sowie dessen Armeekorps- kommandanten und lud Negrier selbst vor, der zunächst aus­weichend antwortete. Gallifet »erlangte darauf von ihm einen schriftlichen Bericht. Nach dessen Einlaufen wurde Negrier, der inzwischen auf einer Dienstreise in der Provinz weilte, nach Beschluß dG Ministerrats sofort abberufen.

DaS Ende der Tierkämpfe in Frankreich. Aus Paris wird gemeldet, daß die französische Regierung beschlossen hat, die Kämpfe zwischen Stiere« und Löwen, wie sie in der letzten Woche stattfanden, für die Zukunft zu verbieten. Hiermit geht entschieden ein Wunsch des zivilisierten Paris in Erfüllung, das sich für derlei barba­rische Belustigungen, wie sie in der römischen Decadeneezeit an der Tagesordnung waren, nicht zu begeistern vermochte.

Wien, 26. Juli. Das N. Wien. Tagbl. erhielt fol­gende Zuschrift: Löbliche Redaktion! Ersuche um gütige Aufnahme folgender Zeilen: Seit einiger Zeit werden von gewisser Seite Nachrichten verbreitet, daß ich seinerzeit an den russischen Hof zur Konsultation berufen worden sei. Ich erkläre hiemit endgiltig, daß diese Mitteilungen voll­kommen unwahr und alle damit zusammenhängenden Kom­binationen gänzlich aus der Luft gegriffen sind. Hoch, achtungsvoll! Professor Schenk, derzeit in Techendorf am weißen See in Kärnten.

Cetinje, 27. Juli. Gestern vormittag fand in Antioari der Uebertritt der Prinzessin Jutta von Mecklen- bürg zur griechisch-katholischen Kirche statt. Großfürst Konstantin vertrat den Kaiser von Rußland als Pate.

London, 26. Juli. Aus Eleveland in Ohio wird gemeldet, daß 2000 Mann Truppen zusammen mit der Polizei die Stadt besetzt halten. Acht Gatling-Kanonen wurden in den Straßen ausgestellt. Gestern nacht waren die Tumulte andauernd und eS fanden verschiedene Kon­flikte zwischen den Streikenden und den Truppen statt. Ein Mann wurde getötet und viele wurden verletzt. An verschiedenen Stellen explodierte auf den Trambahngeleisen Dynamit. Von einem Wagen wurde der Kondukteur und der Moiormann schwer verletz!. Die Trambahnwagen laufen jetzt mit rollenden Besen vor den Rädern, um das Dynamit wegzufegen, sie haben aber wenig Passagiere. In einigen Straßen haben die Streikenden Barrikaden er­richtet, welche den Verkehr völlig sperren.

New-Dork, 27. Juli. Nachrichten aus Honolulu zu­folge haben die Erdbeben auf Hawai 200 Menschenleben gefordert.

Eap Haitienne, 26. Juli. Gerüchtweise verlautet, der Präsident der dominikanischen Republik, Heureaux, sei gestern abend in Moca ermordet worden. Der Mörder soll ein gewisser Ramon CacereS sein. Die gesamte Polizei verfolgt seine Spur. Der Vizepräsident hat die Staats­leitung übernommen. Auf Haiti herrscht völlige Ruhe.

Kleinere Mitteilungen.

Metzingen, 27. Juli. (Korr.) Gestern nachmittag gerieten die beiden Pferde samt Fuhrwerk des Lohmiller Wiedmann in der z. Zt. sehr hochgehenden Erms an eine sehr tiefe Stelle, wobei eines der Pferde sofort tot war. Das andere konnte gerettet werden.

Eßlingen, 25. Juli. (Korr.) In vergangener Nacht entsprang beim Verladen von Vieh eine Kalbel. Dieselbe rannte durch die Stadt, konnte aber nicht mehr eingefangen werden. Heute früh wollte in der Nähe des Friedhofes ein Gärtner dieselbe festhalten, erhielt aber einige leichtere Verletzungen; auch weiteren Männern gelang es nicht, das Tier zu bändigen, sodaß dieselbe mittels eines Schusses ge­tötet werden mußte.

Eßlingen, 27. Juli. (Korr.) Entschieden Pech hatte in den letzten Tagen der Viehhändler Lauchheimer hier. Zunächst mußte ein ihm durchgegangenes Stück Vieh erschossen werden, dann wurden ihm in vergangener Nacht aus seinem Stalle 2 Kühe gestohlen. Nur dem Um­stand, daß die Magd an dem Geräusch auswachte und da­her der Diebstahl sofort entdeckt wurde, ist es zu verdanken, daß die beiden Kühe wieder eingeholt werden konnten, da der Mann, welcher den Diebstahl begangen, als er merkte, daß man ihm auf den Fersen war, die Tiere stehen ließ und das Weite suchte.

Kirchheim, 26. Juli. Der Dreher Christian Ernst aus Cleversulzbach sollte in Bissingen wegen Bettels verhaftet werden. Er widersetzte sich aber dem dortigen Polizeidiener und drohte, ihn toizuschlagen. Nachdem sich der Polizei­diener um Hilfe umgesehen hatte, fanden sie den Stromer unter einem Baume liegend, wie er eifrig damit beschäftigt war, seine Kleidungsstücke und Schuhe zu Fetzen zu zerreißen. Da er sich beharrlich weigerte, Kleidungsstücke anzulegen, so wurde er nur mit Hemd und Hosen bekleidet, an das Amtsgericht hier eingeliefert.

Cannstatt, 27. Juli. (Korr.) Schlecht bekommen ist gestern abend einem Glasfresser in einer Wirtschaft in Obertürkheim seine Manipulation. Nachdem derselbe ein Stück von einem Bierglas bereits bearbeitet hatte und es kaum verschluckt hatte, fiel er sofort um und schlug wie rasend um sich. Auf sofortige ärztliche Untersuchung wurde er hieher ins Krankenhaus überführt, da er sich wahrschein­lich innere Verletzungen zugezogen hat.

Oberkirch, 28. Juli. (Korr.) In der mechanischen Ziegelfabrik Hesselbach wurde durch Explosion einer Benzinlampr der 25jährige Arbeiter Maier aus Gaisbach schwer verletzt.

Pforzheim, 27. Juli. (Korr.) Gestern abend 10 Uhr brach in dem Hause des Kaufmanns Baruch Feuer auS, das die ganzen Warenvorräte in dem Laden im Wert e von über 20000 ^ zerstört«. Das Feuer beschränkte sich durch die rasche Hilfe der hiesigen Feuerwehr auf die Laden-Räumlichkeiten. Entstehungsursache ist unbekannt.

München, 26. Juli. Am Samstag verunglückten am Gchneeberg im Paffeier beider Abfahrt mit der vom Bergwerksstollen thalwärts nach Ridnaun fahrenden Berg­werks-Bremsseilbahn sechs Touristen infolge eines Seil­bruches. Von den Verunglückten erlitt der bekannte Hoch­tourist Frhr. v. Omptrda einen Rippenbruch, seine Gemah­lin Quetschungen und der Faktor der Berkwergsbahn eine ziemlich bedeutende Kopfwunde. Zwei Touristen kamen mit bedeutenden Hautschürsungen davon, während ein anderer, der Musikhochschüler Werner aus Frankfurt a. M., bei dem Sturze sein Leben einbüßte. Die Leiche wurde gestern nach München gebracht. Der sechste Tourist, Hartmann aus München, rettete sich durch einen todeskühnen Sprung aus dem Wagen im Augenblick des Seilbruches.

Danzig, 26. Juli. Die Danz. Ztg. meldet über den Brand in Marienburg folgendes: Seit heute früh 5 Uhr wütet der Brand. In Hohenlaube sind 17 Häuser niedergebrannt. Der Turm des Rathauses ist abgebrannt; der Dachstuhl desselben steht in Flammen; die Akten des Rathauses wurden gerettet. Zwei Apotheken sind abge­brannt, darunter die Ratsapotheke. Im Ganzen sind bis 2 Uhr 50 Häuser eingeäschert worden. Der Brand wütet weiter.

Marienburg, 27. Juli. Der Brand, der seit gestern früh hier so furchtbar gewütet hat, wurde am nachmittag bewältigt. Es sind ca. 50 Wohngebäude und Stallungen durch das Feuer vernichtet worden, da­runter das alte Gymnasium und die Töchterschule. Per-^ sonen sind nicht verletzt. Der Schaden wird auf mehrere Millionen Mark geschätzt und ist zumeist durch Versicherung gedeckt.

Moskau, 27. Juli. Aus Nischny-Newgorod wird eine schwere Katastrophe gemeldet. Unweit der Stadt auf der Wolga sind bei starkem Nebel ein Güterdampfer und ein Personendampfer zusammengestoßen. Der Anprall war so heftig, daß der Personendampfer sofort sank. Von 258 Paffagieren konnten sich nur 103 Personen in Not­booten oder durch Schwimmen retten. Die übrigen 155 Passagiere find ertrunken. Der Kapitän des Güterdampfers, welcher die Signale des Personendampfers nicht beobachtet hatte, wurde verhaftet.

Landwirtschaft, Handel und Verkehr.

Bon den Fildern, 26. Juli. Seit kurzer Zeit macht sich in verschiedenen Gemeinden auf den Filderkrautfeldern die sog. Kohl-Hernie wieder unliebsam bemerkbar. Auf einigen Aeckern find bis zu ein Drittel der Pflanzen befallen. Man sieht das Kraut absterben oder nur langsam und kümmerlich forlkommen, die Blätter hängen erschlafft am Boden; an den Wurzeln und dem Wurzelhalse bemerkt man große knollige Anschwellungen, die durch einen darin lebenden Schleimpilz (klassnoäiopbora Srassivas tVor.) hervorgerufen werden; die Anschwellung zersetzt sich, und das Innere fault. Der gestrige Regen wird den weniger befallenen Pflanzen gut gethan haben, so daß sich solche noch zum Teil erholen.

Stuttgart,27. Juli. (Kartoffelmarkt.) Zufuhr 3S0 Ztr., Preis per Ztr. ^ 4.S.

-s- Der Getreidemarkt. (Berichtswoche vom 11.27. Juli.) Da das Wetter der Ernte im Allgemeinen nicht ungünstig ist und die Bergung eines reichen Erntesrgens mit jedem halbwegs sonni­gen Tage wahrscheinlicher wird, zumal in vielen Gebieten des deutschen Reiches, Oesterreichs, Rußlands u. s. w. die Roggenernte schon begonnen hat, so ist gegenwärtig der Trtreidemarkt sehr still bei matter Preislage. Nordamerika meldete wiederholt eine kleine Besserung des Weizenpreises, es hat dies aber auf die europäischen Märkte keinen Eindruck gemacht. Preise in Berlin und Leipzig: Weizen, je nach Güte, die Tonne 20 Ztr. 1öS176 Roggen

154-166 ^ Futtergerste 127-140 Hafer 142-153 amerik. Mais 108-111 runder 108-126 Raps 205-213 ^

Verzeichnis der Märkte in der Umgegend.

Vom 1.-5. Aug. 1899.

Altensteig: 1. Krämer- und Viehmarkt.

Loka!es.

(Neutrales Gebiet zu Erörterung von Mitteilungen aus dem Publikum.)

Der Holzreichtum unseres Waldes kommt nur zu einem kleinen Teil den Bewohnern des Schwarzwaldes zu gut, weil wir unsere schönen Nadelhölzer großen Teils roh per Bahn und per Floß in die Thäler des Neckars und des Rheins versenden, wo dieses schöne Holz im Großen mit allen Holzbearbeitungsma­schinen und Werkzeugen verarbeitet und zu höherem Werte gebracht wird. Wir haben doch in unserem schönen Schwarzwalde einen kräftigen und großen Stamm von Arbeitern, die auch gerne die hohen Löhne, wie sie in den großen Etablissements bezahlt werden, verdienen möchten. Wenn intelligente Unternehmer, Kapitalisten, Korporationen sich mit der Errichtung von Fabriken m denen wenigstens ein Teil unseres Holzes weiter verarbeitet würde, er­richten wollten, so wäre das für unsere Gegend ein segensreiches und gewiß lohnendes Unternehmen und unsere Bevölkerung könnte das an der weiteren Verarbeitung und Veredlung unseres Roh­materials zu verdienende Geld, das in andern Gegenden hieran verdient wird, ebensogut gebrauchen. Statt dessen führt die Staats­eisenbahn ganze Massen rohe Holzstämme hinaus in das Land und den Bewohnern der Holzgegenden bleibt sehr geringer Verdienst daran, während dir StaatSeisenbahn wohl kaum auf die Kosten des Transportes kommt. Die verarbeiteten Hölzer, die höhere Frachtsätze zahlen, würden unfern Bahnen auch Gewinn bringen. Sin alter Patriot, dec im Auslande, namentlich in Schweden, die riesigen Holzveredlungsetablifsements kennen gelernt hat, wo gerade in solchen Holzriesen ein großer Wohlstand herrscht, wünscht, daß die Begüterten die Korporationen u. Behörden der Sache näher treten und dadurch dem Ganzen einen Impuls zu fernerem Aufblühen des Holzhandels und der Holzindustrie verschaffen mögen. Viel­leicht wird auch der Staat, d. h. die Regierung dergleichen Unter­nehmen zu unterstützen bereit sein, wenn Leute vom Fache sich diese Anregung zu Herzen nehmen und sie weiter verfolgen wollten.

_ Ll ... r,

HiezuDas Plauderstübchen" Nr. 30.

Druck und Verlag der S- W. Zaiser 'schen Buchhandlung (Emil Zaiser) Nagold. Für die Redaktion verantwortlich: K. Paur.