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^ 16.
k GeskllMsttt
und Anzeige-Matt für den Oberamts-Bezirk Nagotd.
74. Jahrgang.
Nagotd, Samstag den 28. Äannar
JnsertionS-SebLhr s. d. einspaltige Zeile au» gewöhn!. Schrift »der deren Raum bei einmalig. Einrückung S bei mehrmalig, je 6
Gratisbeilagen: Das Plaudeiesttbch«« und
Schwäb. Landwirt.
1899.
Amtliches.
Die Schrrltheißerrämter
«erden höherer Anordnung zufolge beauftragt, die Ge» «,ei»de», Echulfouds- und Kirchenpfleger ihrer Gemeinden an zu «eisen, die bei ihnen eingedenden Zehu- ««d Fünfpfennigstücke, deren Gewicht oder Erkennbarkeit infolge des längere« Gebrauch- erheblich abgenommen hat, nicht wieder anSzugebeu, sonder« anzvsammeln und besonders verpackt an daZ Kgl. Kameralamt zur Umwechslung einzusenden beziehungsweise zur Gteuerliesrrung zu verwenden.
Nagold, 37. Januar 1899.
K. Oberamt. Ritter.
Gestorben: Heinrich Weingand, Kaufmann, 42 I., Heilbronn. — Georg Knaupp, Mineralwafserfabrikant, 40 I., Stuttgart. — Franz Schabell, Privatier, 68 I,, Sllwangen. — Friedrich Maier, Stadttierarzt, Möckmühl. — Friedrich Löckle, Oekonom, 62 I., Neckargröningen.
Wmttemberzischer Landtag.
(1. Sitzung.)
Stuttgart, 24. Jan. T.-O.: 1) Wahl des Präsidenten, 2) Wahl des Vizepräs., 8) Wahl von 8 Schriftführern. Alterspräf. Kollmann eröffnet die Sitzung. Payer berichtet über die erfolgte Legitimation der gewählten Mitglieder. Der Bischof wird gleich ffeinen Vorgängern seinen Sitz in der Kammer nicht einnehmen. ES erfolgt sodann die Wahl des Präs. Gewählt wird mit 82 Stimmen der seitherige Präs. Payer. Präs. Payer dankt für den Beweis des Vertrauens, das ihm soeben erzeugt worden sei. In dem gegenwärtigen Zeitraum sei es doppelt nötig, daß das Präsidium in weitgehender Uebereinstimmung mit dem Hause sich befinde. Die einstimmige Wahl biete eine Garantie da-'ür, daß das Haus im großen und ganzen mit seiner Geschäftsführung einverstanden gewesen fei Er habe damals gelobt, die Unabhängigkeit und Würde des Hauses zu wahren, daß das geschehen sei. könne er mit gutem Gewissen behaupten. Redner dankt hierauf noch dem Alterspräf. Kollmann für seine Geschäftsführung. Zum Vizepräs. wird «ieder- gewählt: Dr. Kienr-Ehingen mit 73 Stimmen. Derselbe nimmt »ie Wahl, für das ihm enrgegengebrachte Vertrauen dankend, an. Zu Schriftführern werden gewählt: Pfass-Cannstatt, Bürk-Roltweil, Vogler-Nrresheiw, Eckard-Oberndorf, Schuhmacher-? paichingen, Käß-Backnang, Freiherr v. Gaisberg, Frhr. ». Wächter-Spittler. ES wird sodann eine gemeinschaftliche Sitzung beider Kammern um 12 Uhr abgehalten. Tagesordnung: Wahl einer gemeinschaftlichen Kommission für die Leitung der Staatsschuldenverwaltung (ö Mitglieder, davon 4 aus der Kammer der Abgeordneten.) Gewählt werden: Dr. v. Schall, Echnaith, Harteanft-Freudenft»dt, Bueble, Kraut. Nächste Sitzung der Kammer der Abgeo: dneten morgen 10 Uhr. (Kommissionswahlen.)
(2. Sitzung.)
Stuttgart, 28. Jan. T-O.: Kommissionswahlen. Der Präsident eröffnet die Sitzung um 10'/< Uhr. Das Haus tritt in dir T.-O. ein. Gewählt wurden in di« Legitimations-Komm.: Hauß- mann-Balingen, kraut, Mayser, N-eder, Schmidt-Maulbronn, Frhr. v. Seckendorf. Geschäsisordnuugskomm.: v. Abel, Hartmann, Lang, Rathgeb, Schach, Schick, Spieß, Storz, Frhr. v. Wächter. Petitionr- komm.: Eckard, Kloß, Hege, Nieder, Schmidt-Maulbronn, Schuhmacher, Spieß, Tag, Frhr. v. Wöllwarth. EtaatSrechtliche-Komm.: Frhr. von Gemmingen, v. Geß, Gröber, Haußmann-Balingen, Kaes, Nieder, Rembold, v. Schad, Schnaidt. Volkswirtfchaflliche-Komm.: Beutel, Commerell, Deutler, Eggmann, Ellinger, Hähnle, Dr. Hart- ranft-Böblingen, Henning, Frhr. v. Herman, Krauß, ». Luz, Rath, Schock, Stockmayer, Vogler. Justizgesetzgebungs-Komm.: Frhr. v. Breitenschwert, Haffner, Hartmann, Har»ranft-Freudenstadt, Hauß- mann-Gerabronn, Kiene, Kraut, Krug, Lang, Nieder, Rembold, Echwid-Besigheim, Schürer, Schwarz. Frhr. v. Seckendorf. Komm, für Gegenstände der inneren Verwaliung: v. Abel, Graf Adelmann, Beurlen, Bürk, E^ger, Erhardt, Gabler, Haffner, Hang, v. Neu- bronner, Rembold, Scheer, Schick, Sommer, Weidle. Finanzkomm.: v. Balz, Bueble, Bürk, v. Geß, Häbnle, Hariranfi-Pöblmgen, Haußmann-Terabronn, Dr. Kiene, Lang. Maurer, Nußbaumer, Sachs, v. Sandberger, Prälat, Stiegele, Domkapit .Frhr. v. Wöll- warth. Gemeinschaft!. Komm, zur Prüfung der fiänd. Kassenrechnung: (5 Mitglieder aus der Kammer der Abgg.) Betz, Bing, Nußbaumer, Pfaff, Schrempf. «ibliothekkomm.: Frhr. v. Gemmingen. Kollmann, Dekan, Münzing, Schmidt-Maulbronn, v. Weizsäcker. Kanzler. Komm, für das Ausführungsg>sey zum bürgerl. Gesetzbuch: Frhr. v. Breitschwert, Gabler, v. Geß, Gröber, Haußmann-Balingen, Dr. Kiene, Maurer, Nieder, Rath, Rembold, Sachs, Schmid- Besigheim, Schnaidt, Frhr. v. Seckendorf, Frhr. v. Wächter. Wafferrechts- komm.: Dentler, Gabler, Frhr v. Gaieberg, v. Geß, Haußmann- Terabronn, Henning, Dr. Kiene, Krauß, v. Luz, Münzing, Nieder, Schmid-Besigheinr, Schock, Stockmayer, Vogler. Steuerkomm.: Nldinger, Binz, Frhr. v. Gaisberg, Gröber, Hähnle, Hartwann, Haußmann-Balingen, Kaes, Krug, Maurer, Frhr. v. Ow, Rembold, «achs, Prälat v. Eandberger, Sommer. Volksschul-Komm.: v. Abel, Graf Adelmann, Egger, Egzmenn, Hart:anfi-Bcdlivgen, Kloß, Laug, Mayser, Prälat v. Eandberger, Schick, Schm,d-Besi,beim, Schundt-Maulbrrnn, Schrempf, Schürer, Domkap. Stiegele. Nachdem noch die inzwischen gewählten Vorsitzenden der verschiedenen Kommissionen über die erfolgte Konfiitwerung derselben berichtet, schließt der Präsident die Sitzung. Nächste Sitzung morgen halb 10 Uhr. Tagesoidnung: 1. Gesetz betreff, die Tarlebensgewährung an die landwirtschaftlichen Genossenschaften. 2. Gesetz betr. die Steuerbücher.
Deutscher Reichstag.
-ß Berlin, LS. Jan. Ter Reichstag brachte am Dienstag die allgemeine sozialpolitische Debatte, die m vor ger Woche beim Titel 1 des Etats des R-ichsamtes des Innern .Gehalt deS Staatssekretärs" eingesetzt hatte, endlich zum Abschluß. Abg. Stöcker, der ehemalige Berliner Hofprediger, beleuchtete die Soz alpolitik vom christlich-sozialen Standpunkte aus, und zwar mit unleugbarer rednerischer Gewandtheit. Im Allgemeinen stellte sich Abg. Stöcker
auf den Boden der kaiserl. Februarerlasse, was ihn aber nicht hinderte, sich gegen die agrarische und die Mittelstandsbewegung z» wenden und besonders scharf die gesetzgeberischen Versuche mit dem Umsturzgesetz, mit dem Vereinspesetz und mit der Beschränkung der Koalitionsfreiheit zu bekämpfen. Die weiteren Redner aus dem Hause brachten meist spezielle Wünsche und Klagen vor; so beschwerte sich Abg. Dr. Müller-Meiningen (fr. Bolksp.) über die mangelhafte Handhabung des Gesetzes gegen den unlauteren Wettbewerb, der Antisemit Dr. Bückel wünschte die Errichtung einer deutschen Nationalbibliothe! und der nationallibrralr Dr. Hasse befürwortete eine praktische und amtliche Beteiligung des deutschen Reiches an der Südpolarforschung. Nachdem Staatssekretär Graf Posadowsky auf die betreffenden .Anzapfungen" beantwortet, sprachen im weiteren Verlaufe der Debatte nicht wemger als vier Sozialdemokraten, nämlich die .Genossen" Horn, Hoch, Albrecht und Schwortz, welche bemüht waren, die Arbeits- und Lohnbedinguagen verschiedener Arbeiterklassen in den düstersten Farben schilderten, sowie der süddeutsche Bolksparteiler Augst, der namentlich ausgiebigeren Brbeiterschutz für die Arbeiter auf dem Lande verlangte; regierungsseitig griff Graf Posadowsky noch zweimal in die Diskussion ein. Nach der Rede des Abg. Schwartz und persönlichen Bemerkungen wurde der Titel 1 endlich bewilligt. Am Mittwoch hielt der Reichstag den üblichen.Schwerinstag" ab (Anträge zum Jesuitengesetz u. s. w.)
Hagss-Memgkettm.
DtUischks Reich.
* Nagold, 37. Jan. Der 40. Geburtstag Er. M. deS Kaisers Wilhelm II. wurde gestern Abend im Saale der Gasthoss z. „Rößle" unter sehr zahlreicher Beteiligung aller Kreise, deS Militär- und Brteranen-BereinS und deS Turnvereins in einfacher und würdiger Weise begangen. Herr Seminar-Professor Wetzrl brachte den mit jubelnder Begeisterung aufgenommenen Kaiser-Toast aus, »on dem wir die wesentlichen Gedanken wirdergeben. „Schon im Leben gewöhnlicher Menschenkinder wird der „Vierziger" als ein bedeutsamer Einschnitt der Lebensbahn angesehen. Unser Kaiser hat nun auch das Schwaben alter" erreicht. Mit 40 Jahren ist der Berg erstiegen! Wir müssen unS nun- mehr daran gewöhnen, nichr mehr, wie wir so gerne thaten, von unserem „jungen Kaiser" zu reden. Es ist ja die Art und dos Vorrecht der Jugend, in kühnerem Schwünge der Gedanke« die idealen Höhen zu ersteigen und weS das Herz voll ist, laut der Welt zu verkünden. Aber cS folgt beim Mann die Zeit des mehr stillen, sicheren Handels, der Kleinarbeit, da man sich müht praktische Fragen zu lösen und erreichbare Ziele anzustreben. Wer wollte jene jugendfrohen Worte misten, die unser Kaiser in idealem Hochflug bei Gelegenheit vernehmen ließ, so wenn er seinen festen Entschluß kund that, jeden Widerstand, der sich ihm entgegenstellen würde, zu breche«, oder wenn er dos schöne Wort sprach, wir sollen sein Ein Volk und haben Einen Gott, oder wenn er sagte, die Zukunft Deutschlands liege auf dem — Master. Gewiß, unser Kaiser wird seine jugendlich idealen Pläne und Ziele, die er klar erkannt und hoch gesteckt hat, auch fernerhin fest im Auge behalten und mit Energie verfolgen. Aber wir freuen uns auch besten, daß wir sehen dürfen, wie er von Jahr zu Jahr mehr hineingewachsen ist in die Reife des ernsten Mannesalters, in das Gefühl ernster Verantwortlichkeit, die mit Personen und Verhältnissen rechnen muß, wie er wirklich immer mehr sich entwickelt hat zu einem König von „Gottes Gnaden", zu einem „Amtmann Gottes an dem Fürstentum", zum ersten Diener seines Vylkes. wie er geworden ist unser Stolz und der Neid aller Völker ringsum. Vergleichen wir uns mit anderen Nationen. In der nordamerikanischen Union welch eine gewaltige Dolkskraft! Aber es fehlt dem kraftstrotzenden Bruder Jonathan noch an klarem Blick und fester sittlicher Leitung, um seine Kräfte zum Heil der Menschheit anzuwrnden. Die eine Hand ist zur rohen Faust geballt und die andere umklammert den Dollar. Zwischen den sich zerfleischenden Parteien aber steht der Präsident, ein Spielball der Parteien, bis sie ihn nach ein paar'Jahren wsr.werfen, um sich einen neuen zu „kaufen". — Fern im Süd das schöne Spanien: Die Asche des Entdeckers von Amerika, welche fl« eben von Havanna in die Heimat zurückbringen, ist das letzte, das einzige, was diese große Nation gerettetchat von den Bergen von Gold und den unermeßlichen Besitzungen, der sie einst in der neuen Welt besessen und nun glücklich verjubelt und verspielt hat. Eine schwergeprüfte Frau auf dem Throne schlingt ihre Arme schützend um ihr unmündiges Kind. Ehrgeizige Generale und bigotte Priester drängen sich als Aerzte und Retter an sie heran, lieber dem Lande liegt die Ruhe deS Kirchhofs, lastet die Stille vor dem Sturm. Und in Frankreich! Die noch unverdorbene Provinz kommt gar nicht zu Wort. Paris ist Frankreich. Wer regiert denn hier? Der biedere Felix Faure Mt sich hinter den Kulisse». In der Kammer herrscht babylonische Sprachverwirrung. Die Helden der Zeitung und der Stroße regieren indem sie sich und die höchsten Autoritäten bewerfen mit Ehren
titeln wie Lügner und Fälscher. Das verzweifelte Volk würde heute jeden mit offenen Armen empfangen, der bereit wäre, die Krone aus dem Schmutze zu heben, den zerbrochenen Degen aufzuheben und sich an die Spitze der Nation zu stelle», um sie zu führen gegen — wen immer eS wäre. In der Hofburg zu Wien fitzt der alte Kaiser und blickt auf eine 60jährige Regierung zurück. Mord und Selbstmord haben ihm die Nächsten geraubt. Totenstill ist eS um ihn geworden. E» geht ein finsterer Seist durch dieser Haus. Von Ungarn wie »on Böhmen her tönt der schrill« Ruf: „LoS von Oesterreich". Die Parlamente haben sich selber stranguliert oder wurden sie erdraffelt. Wer wird künftig über Oesterreich herrschen? Wo ist ein klarer, politischer Gedanke, wo ein fester Wille in diesem Zusammenbruch? Ja, wir blicken nicht umsonst hinaus über die schwarz-weiß- roten Pfähle. Das Spiel des Lebens steht sich heiter an, wenn man den sichern Schatz im Herzen trägt, und froher kehrt man, hat man es gemustert, zu seinem schönen Eigentum zurück. Wir müssen in die Ferne gehen, um di« Heimat zu schützen. Andere müssen'- unS oft zur Beschämung zeigen und sagen, «as wir haben an unserem Reich und Kaiser. Nicht als ob es bei un- gar nichts zu klagen und zu bessern geben würde. Kritisieren zählt ja der Deutsche zu den ungeschriebenen Grundrechten. Ohne Kritik kein Fortschritt. Aber an einem — Geburtstag stellt man doch all-S Stänke u. Nörgeln zurück, man sammelt sich und besinnt sich auch einmal darüber, was man Gutes aneinander, was man sich zu danken und zu geloben hat. Drei Hohenzolleruworte mögen dazu dienen, um unS an einiges zu erinnern, was wir als erfreulichen Besitz im neuen deutschen Reiche heut« verzeichnen dürfen. DaS erste Wort stammt »on Friedrich dem Großen und lautet „roujours sn veäetto" d. h. „Immer auf dem Posten!" So hat eS der g:oße König gehalten, so Preuße«, so lange eS für Deutschland Wache stehen mußt«, so hält eS das neue deutsche Reich. Blitzblank gerüstet steht «S da zu Wasser und zu Laad, allezeit bereit, de» Friede«, de« es 30 lange Jahre erzwungen hat, auch fernerhin zu schützen. Das deutsche Volk müßte der „Michel" von ehedem sein, wollte es angesichts der w rffenstarrenden Nachbarn ringsum „abrüsteu". Wir sagen zu denen, die uns hiezu bereden möchten, mit dem Sprüchlein unserer Kinderschüler: „Geh du voran, du Vordermann, wir — folgen dir!" Der schwäbische Templer in Palästina wie der Pflanzer in Brasilien, der Missionar wie der Kaufmann: st« alle stehen heute unter dem Schirm und Schutz des deutschen NamenS in weiter Welt, lieber die Schulter unserer Konsul« schauen die wettergebräunten Gesichter unserer Blaujacken, und hinter diesen stehen, Kraft und Nachdruck versprechend, die Kanonen der deutschen Kriegsflotte: toujoiu-8 sn vsästts! — Dagilt auch von der Person unsere« Kaiser«. Merkwürdigerweise zahlt ihm daS Reich keinen Pfennig an den Kosten der Reisen, die er macht, um die Interessen des Reiches zu vertreten, daheim und draußen. Mehr wert als alle Worte der Diplomaten ist die persönlich liebenswürdige und gewandte Art unseres Kaisers, wie er hier in Stuttgart oder München zwische« den Fürsten entstandene Mißoer. ständniffe ausklärt, in Hannover alte Wunden des Kriege« von 1866 zu heilen sucht, ober in Konstanttnopel dem deutschen Einfluß neue wertvoll« Bahnen zu erschließen erfolgreich sich bemüht: „Immer auf dem Posten!" DaS zweite Wort enthält die ga->ze Geschichte und das Programm der preußischen Geschichte: „Vom Fels zum Meer", vom Hohenzollern zur Dstsee und Nordsee und heute, im neuen deutschen Reiche von — Meer zu Meer. Man kann es keine« Menschen verargen, wenn er sich für die Kolonialpolitik und die Entfaltung einer deutschen Seemacht noch nicht zu begeistern vermag. ES bringt das ja zunächst mehr Auslagen und Verlegen heile« mit sich als Gewinn. Wir find Landratten, an kleine Schritte gewöhnt, und wir müssen spsren. Aber eS gilt doch, und u»si-r Kaiser hat das Kreuz auf sich genommen, diesen G da ken der Zakunft vor der Geschichte zu verlr-ten, eS gilt bei Z itm „Fülle- Plätze" sich zu sichern, wo noch irgend rin Fi eck Erde frei ist, „Futterplätze" für den Uebeischuß der deufcken Volkekrafl, die sich mit unaMhaltsamer Sicherheit pro Jahr vermehrt um eine halbe Million Menschen; es gilt der sich rasch entwickelnden deutschen Industrie neue Abs tz(«biete zu erschließen, es gilt auch aus Deutschland, sow-it das möglich ist, zu machen ein Land, das als Seemai t Terl hal an allen Gütern der weiten Welt, das reich und frei wird wie England und dann vielleicht auch mehr Geld hat, um sämtliche Kulturaufgaben des Friedens wirksamer zu fö dern, als daS leider heut« noch möglich ist. Unsere Nachkommen werden, dessen find wir gewiß, unserem Kaiser noch danken, daß er kühn dem deutschen Volk vorangezogen ist vom Fels zum Meer, von Meer zu Meer! Und endlich, das dritte Wort, die Umschrift des höchsten preußischen Ordens,