feiern. Ihr altehrwürdiges Gotteshaus wurde mit einem neuen Orgelwerk geziert. Dasselbe ist von der rühmlichst bekannten Firma G. Weigle in Stuttgart, deren größte Werke in der Klosterkirche zu Tinstedeln und im Konzertsaal der Liederhalle zu Stuttgart stehen, gebaut. Am SamStag fand die Orgelübernahme von dem amtlich bestellten Orgel- revidenten Seminarmusikoberlrhrer Hegele aus Nagold statt. Bei derselben wurde daS neue Werk einer eingehenden, gründlichen Prüfung unterzogen und dauerte dieselbe gegen 4 Stunden. Der Herr Revident sprach sich hschbefriedigt aus über dies neue Werk von Weikle, das oxrrs 213 ist. Mit den Morgenzügen trafen nun viele Gäste aus nah und fern ein. Das nachmittägige Kirchenkonzert war sehr zahlreich besucht aus allen Schichten der hiesigen Bevölkerung und vielen fremden Musikfreunden. Wenn wir kurz über das schön verlaufene Kirchenkonzert referieren, so möchten wir in erster Linie die Chöre erwähnen. Eine Introduktion für Orgel von Merkel, vorgetragen von Seminarmustkoberlehrer Hegele. leitete das Konzert rin. Am besten hat uns gefallen die gemeinschaftliche» Chöre: „Osterlied der böhmischen Brüder" von VulpiuS und „Selig" von Hellwig. Neben den Chören möchten wir lobend der eigentlichen Orgelvorträge durch Herrn Hegele gedenken. Di» Vorführung drS neuen Orgelwerks durch genannten Herrn war ebenfalls eine Glanznummer gleich der Bach'schen Fuge am Schluffe. Hier konnte man die Tonfülle und Stärke des ganzen Werks, derf Klang und Charakter der einzelnen Register sowohl als der verschiedenen Register-Kombinationen hören. Nach dem Konzert war gesellige Unterhaltung im Liederhallesaal, wovon ausgiebiger Gebrauch gemacht wurde. Stadtpfarrverweser Göller begrüßte die große Zahl der Festgäste und dankte allen, die zum Gelingen des gestrigen Konzerts beigetragen haben. Lehrer Beck rühmt die Thätig- keit des Orgelrevidenten, der sowohl den vormittägigen Gottesdienst als das Konzert so meisterhaft geleitet hat und feiert ihn in einem dreifachen Hoch. Srminarmustkoberlehrer Hegele toastete auf die Kirchenchöre und ihre Dirigenten; außerdem folgte noch eine Reihe von Toasten. (Schw. B.)
Cannstatt, 16. Juli. Für die 4 allegorischen Statuen, mit welchen die Pylonen der Cannstatter Karlsbrücke geschmückt werden sollten, sind ungeheure Steinblöcke erforderlich, jeder derselben hält 10 Kubikmerer und hat ein Gewicht von etwa 500 Zentnern. Bildhauer Fanghängel ist im Auftrag von Bildhauer Fremd nach dem Steinbruch in Bayern gereist mit der Aufgabe, die beiden noch fehlenden Blöcke zu übernehmen, von den überflüssigen Teilen zu befreien und das Gesamtgewicht derselben zu verringern. Im Atelier von Fanghängel befinden sich die Figuren des Handels und der Landwirtschaft in Arbeit; die erstere Gestalt ist bereits ziemlich weit vorangeschritten.
Eßlingen, 15. Juli. Die bürgerlichen Kollegien werden sich demnächst mit dem Plane einer Kanalisation der Stadt zu befassen haben, lieber die Wichtigkeit einer systematischen Entwässerung, mit welcher rS hier bis jetzt nicht besonders gut bestellt ist, dürste keine Meinungsverschiedenheit herrschen; schwieriger aber gestaltet sich die Frage durch die bedeutenden Kosten, welche für das Kanalnetz auf etwa zwei Millionen Mark veranschlagt werden.
Heubach, 18. Juli. Der hiesige Turnverein hat sein Versprechen, die verschiedenen Barrenpyramiden und Mar- morgrupprn, die vor 8 Tagen so großen Beifall fanden, zu wiederholen, am Samstag zur Ausführung gebracht. Während der 8 Tage hatten die Turner in regem Eifer noch manche- Neue und wirklich Schöne eingeübt. Ganz gelungen waren die Stabpyramiden sowie die Abteilung der Marmorgruppen: griechischer Ringkampf,,Schwur und Sieg, wo im Hintergrund «in Sieger den Helden mit freien Händen in liegender Haltung empor hob, der Held eine Palme in der Hand. Durch den elektrischen Scheinwerfer gewann das Ganze noch besonderen Reiz Klavierstücke und Gesangsvorträge deS LiederkranzeS belebten das Fest. Die ganze Nachfeier nahm überhaupt einen schönen Verlauf.
Winnenden, 18. Juli. Vorgestern hielt der Bienenzüchterverein des Bezirks seine Sommerversammlung im „Postk-ller" hier ab. Leider ist der heurige Jahrgang bis
Ueber Beerweinbereitung und -Gährung.
Von Schullehrer Eisele in Unterthalheim.
(Schluß.)
Tie ausgeworfene Hefe muß wenigstens alle zwei Tage weggenommen und das Spundloch sorgfältig gereinigt werden, damit die darin hängenden Hefeteile sich nicht zersetzen und verderblich auf den Wein einwirken.
Durch das Auswerfen der Hefe schwindet der Most im Fasse, deshalb werde in den ersten 2—3 Wochen alle zwei Tage fleißig mit Zuckerwasser nachgefüllt. Hat das Auswerfen von Hefe aufgehört, so lege man den Spunden leicht auf oder drücke ihn nur leicht ein, damit die ihm Fasse durch den Nachgärungsprozeß (welcher 6—8 Wochen dauert) sich entwickelnde überschüssige Kohlensäure entweichen kann und die äußere Luft abgehalten wird. Auch jetzt hat man noch alle 14 Tage nachzufüllen, aber nicht mehr mit Zuckerwasser oder Wasser, sondern mit Beerwein aus einem kleinen Fasse, welcher in der Entwickelung weit vorgeschritten ist.
Wenn die Fässer immer spundvoll gehalten werden, so kann man die verschiedenen Vorrichtungen zur Schließung des Spundloches während der Hauptgärung, wie Sandsäckchen, Gärspunden und Gärtrichter vollständig entbehren. Diese sind aber notwendig, wenn das Faß nicht ganz voll gemacht wird oder während der Gährung nicht entsprechend nachgefüllt wird. Dann würde durch das zu starke Eingreifen der Luft und durch den Sauerstoff derselben die Bildung und Vermehrung der Essigsäurepilze begünstigt werden; auch würde während de" Gährung von der großen Oberfläche
jetzt für die Bienenzucht sehr ungünstig und der Honiger- trag gering gewesen. Lehrer Harm hielt einen Vortrag über „die Nährpflanzen der Bienen", indem er zuerst auf den großen Nutzen der Bienen für die Landwirtschaft durch Befruchtung der Pflanzen hinwies, sodann zur Anpflanzung von verschiedenen, den Bienen auch in den Trachtpausen Honig spendenden Pflanzen ausforderte. Ein weiterer Vortrag von Lehrer Denner zeigte die Behandlung der abgeschwärmten Stöcke, der Vor- und Nachschwärme.
Aus dem Oberamtsbezirk Laupheim, 18. Juli. Durch allerhöchste Kabinetsordre vom 2. ds. Mts. ist von Er. Maj. dem König von Preußen dem Gefreiten Zier der 3. Kompagnie deS Infanterieregiments Voigts-Rhetz (3. hanov.) Nr. 79 in Hildesheim die „Rettungsmedaille am Bande" verliehen worden. Zier, welcher in Schwrndi, OS. Laupheim beheimatet ist, hat wie seinerzeit die Zeitungen berichteten, am 27. März dS. Js. mit eigener Lebensgefahr ein 8jährige- Mädchen in dem durch Hochwasser angeschwollenen „Kupferstrang" bei Hildesheim vom Tode des Ertrinkens gerettet. Aus Anlaß dieser Verleihung wurde der Lebensretter von seinen Vorgesetzten sehr ehrenhaft bedacht, unter anderem durfte er mittags im Kasino an der Osfizierstafel teilnehmen, in deren Verlauf die Offiziere ein Hoch auf ihn ausbrachten.
Marbach, OA. Münsingen, 17. Juli. In Begleiiung Ihrer kgl. Hoheit der Prinzessin Psuline unternahm gestern Seine Majestät der König die Besichtigung der Landesge- stütshöfe Offrnhausen. Marbach und St. Johann. Das Wetter war prachtvoll, der Empfang überall ein überaus begeisterter, herzlicher. Im LandeSgestkt Offenhausen lief der kgl. Extrazug morgen- */r9 Uhr ein. Begrüßt oon Landoberstallmeister v. Scholl, stimmte die zahlreiche, zum Teil auS weiter Umgebung herbrigeströmte Landbevölkerung ins Königshoch begeistert «in. Nach Besichtigung der Gestütsställe fuhr Se. Majestät in offenem Landauer, den 4 prachtvolle Gestütsrappen zogen, durch das reichen Festschmuck tragende Gomadingen nach dem Landesgestüt Marbach a. L. und von da über Würtingen nach St. Johann. In den Gemeinden durch die der König kam. wurde kurz angehalten, überall zeigte sich Se. Majestät auss leutseligste Ueber den vorzüglichen Stand der Gestütshöfe äußerte sich Seine Majestät wiederholt lobend. Nachmittags 4 Uhr fuhr seine Majestät im Viergespann nach Reutlingen und von da mit Extrazug weiter nach Bebenhausen.
Ehingen, 18. Juli. Assistent Seitz beim K. Gerichtsnotariat hier, welchem Konkursgelder in ziemlicher Höhe anvertraut waren, sollte mit diesen Geldern bei Gericht erscheinen, woselbst die verschiedenen Gläubiger mehr oder weniger befriedigt werden sollten. Wer aber nicht erschien, daS war Assistent Seitz, der wohl schon in Amerika sein wird.
Saulgau, 18.Juli. (Korresp.) Das nicht nurinWkrttem- berg sondern uuch auswärts bekannte bestrenomierte Bierbrauereianwesen des Herrn Julius Blauw hier, mit ca. 24 Morgen Güter, Pferden und Vieh ist durch Kauf auf die Herren Gaß, Direktor der Tivolibrauerei Stuttgart und Schwenk, früher Fabrikbesitzer in Reutlingen übergegangen. Der Kaufpreis beträgt 350000 Die Uebernahme erfolgt am 1. Oktober.
U l m, 15. Juli. Das tragische Ende deSTekondelieutenantS Steiner wurde nicht herbrigeführt durch Blutvergiftung infolge des Insektenstiches, sondern die Blutvergiftung trat erst ein, nachdem Steiner sich eine harte Haut, die sich an der Stelle der Verwundung (Stirne) gebildet, mit dem Messer weggrschnitten hatte.
Ulm, 18. Juli. (Korresp.) Die in letzter Woche an den hiesigen höheren Lehranstalten «bgrhenden Abiturientenprüfungen haben insgesamt 31 Schüler bestanden, nämlich am Gymnasium 16, am Realgymnasium 8 und an der Realanstalt 7 Prüflinge.
Neu-Ulm, 18. Juli. Der Stadtgemeinde Neu-Ulm wurde zur Erhebung einer örtlichen BesitzveränderungSab- gabe vom kgl. bayrischen Staatsministerium des Innern in widerruflicher Weise d'e Genehmigung erteilt.
des Mostes zu viel Kohlensäure entweichen. Nach beendigter Gärung wird das Faß verspundet und bleibt ruhig liegen bis zum März oder April; dann pflegt man den Wein von der Hefe abzulassen. Ist man beim Abzapfen bis nahe an die Hefe gelangt, so fängt der Wein an, trübe zu werden. Diesen kann man am besten sofort für die Haushaltung gebrauchen, weil er zur Nachfüllung in die Fässer weniger geignet ist.
Erst durch zwei- und mehrjähriges Lagern erhalten die Beerweine ihre volle Ausbildung, verlieren noch etwas von ihrer Säure, werden milder und zugleich feuriger.
Zu bemerken ist noch, daß bei der Beerweinbereitung Reinlichkeit ein Hauptersordernis ist; wir sollen „mosten", aber nicht „motzen". Die Presse, Fässer, Gelten, Schüsseln, überhaupt alle Geräte, welche nötig sind, müssen vor und nach dem Gebrauche jedesmal sorgfältig gereinigt werden. Milchgeschirre dürfen hiezu nicht verwendet werden. Gelten oder Zuber, in denen sonst gewaschen wird, müssen vorher sorgfältig mit Sodawasser gereinigt werden.
Das Ende eines Tigerjägers. Ein Engländer, namens Walter Brock, Ingenieur an der Süd-Mahratta- Eisenbahn in Indien, hat, wie man den „Münchn. Neuest. Nachr." vor einiger Zeit schrieb, auf gräßliche Weise seinen Tod gefunden. Er ist das Opfer seiner Leidenschaft als Tigerjäger geworden, nachdem er unzähligemale bei Ausübung dieses gefährlichen Sports Glück gehabt hat und bereits eine große Sammlung prächtiger Häute besaß, die sämtlich von Tigern herrührten, die er eigenhändig erlegt zu haben
München, 16. Juli. Die „Neuest. Nachr." melden aus Tegernsee: Im Lärchenwald wurde gestern die Leiche einer jungen, hübschen, anscheinend den besseren Ständen angehörigen Dame aufgefundenz die ihrem Leben durch Erschießen ein Ende gemacht hat. Die Agnokcierung war noch nicht möglich, da alle Anhaltspunkte fehlen.
Berlin, 16. Juli. Betreff- der deutsch-russischen Tarifschwierigkeiten melden die Berk. Pol. Nachr., in der Frage der direkten Getreidefrachtsätze von russischen und deutschen Binnenstationen seien die preußischen Eisenbahndirektionen angewiesen worden, den russischen Anträgen grundsätzlich zu- zustimmen.
Berlin, 19. Juli. Der Privatdozent Eugen Dreher, geb. Württemberg», ist als Professor der Philosophie an die deutsch-amerikanische Universität in Chicago berufen worden. — Seminarlehrer Porger ist zum Lehrer der beiden jüngsten kaiserlichen Prinzen ernannt worden.
Berlin, 17. Juli. Wie ein englisches Blatt berichtet, soll Kaiser Wilhelm Sachverständige beauftragt haben, ihm alle Einzelheiten über die Dynamitgeschütze deS amerikanischen Kreuzers „VesuviuS" zu berichten, der bekanntlich bei den Bombardements auf die Hzfenbefestigungen von Santiago mehrfach in Aktion getreten ist. Es heißt, daß die Krupp'sche Firma eine solche Kanone zu Versuchszwecken anfertigen soll.
Berlin, 17. Juli. Generalfeldmarschall Graf Blumenthal, welcher seit Ende Mai auf seinem Landsitz Quellendorf bei Köthen weilt, lebt dort in größter Zurückgezogenheit. Ec nimmt nur selten Besuch an und macht seinerseits keinerlei Visiten; der Verkehr spielt sich nur im engsten Familienkreise ab. Trotz feine- hohen Alter- beschäftigt sich der Marschall viel mit schriftlichen Arbeiten und fremdländischer kriegSgeschichtlicher Lektüre. Seine Gesundheit ist recht zufriedenstellend. Voraussichtlich wird Graf Blumenthal im Herbst ein deutsches Seebad besuchen.
Berlin, 18. Juli. Nach Meldungen auü Madrid streicht die Zensur alle irgendwie zum Krieg aufregenden Preßartikel. — Aus Washington erfährt das Kleine Journal, daß infolge Friedensausstcht Admiral Watson Befehl erhielt, vorläufig nicht nach Spanien zu gehen.
Gleiwitz (Oberschles ), 18. Juli. Gestern früh stürzte sich hier der Zeichenlehrer August Gesellschapp, ein Bruder des vor mehreren Wochen in Rom auf so tragische Weise ums Leben gekommenen Professors Gesellschap, aus dem Fenster seiner Wohnung auf die Straße und war sofort tot. Er dürfte die That in einem Zustand geistig-er Umnachtung ausgeführt haben. (B T.)
-j- Einesounerquickliche,unklareBerichterstattung wie sie über den spanisch.amerikanischen Krieg ist selten dagewesen. Manchem ZeitungSleser wird eS wie ein Mühlrad im Kopf herumgehen, wenn er die Meldungen vom Kriegsschauplatz glücklich durchstudiert hat. Widersprüche, Verworrenheit an allen Ecken und Enden. Bald sollen Friedensabsichten in Madrid überwiegen, bald ist man „zum Aeußersten entschlossen"; jüngst wird die Demission deS spanischen KabinetS angekündigt, heute heißt es, die Regierung werde auf dem Posten verharren; vor ein paar Tagen erklärt Sagasta, „niemals" Frieden anbieten zu wollen, heute ist er bereit, ihn so bald als möglich zu schließen; Santiago sollte längst kapituliert haben, wie amerikanische Meldungen behaupten, Madrid meldet, dem General Tora! sei Befehl erteilt, Santiago weiter zu verteidigen u. s. w. Ein greuliches Durcheinander. Die Zeitungen vermögen mit dem besten Willen keine Ordnung zu schaffen, sie müssen die Meldungen geben, wie sie kommen — es könnte ja einmal etwas Zutreffendes darunter sein. Jedenfalls gewähren die Nachrichten in ihrer Gesamtheit die eine sichere Ueberzeugung, daß man in Madrid wie in Washington höchst abwechslungsreich im Entschließen ist, und daß dieser Krieg zu den absonderlichsten gehört, die je geführt wurden.
Ausland.
Paris, 18. Juli. Bei Herrn Ducleffe. dem Sekretär der Komtesse CommingeS, welche mit Oberstlieutenant Picquart befreundet war, fand gestern eine Haussuchung statt. Die Polizei beschlagnahmte eine Anzahl Briefs.
sich rühmen durfte. Der Mann hatte die Absicht, in aller' nächster Zeit nach England zurückzukehreu. Er wollte vorher nur noch einmal seinem Lieblingsvergnügen nachgehen. Zufällig erhielt er bald darauf die Mitteilung, daß ein Tiger seinen eigenen Distrikt unsicher mache, und schnell entschlossen begab sich der kühne Jäger mit zwei an anderen Sportliebhabern in die Dschungeln, um dem furchtbaren Raubtier auf die Spur zu kommen. Man entdeckte seine Fährte auch nach kurzer Zeit, und Brock sah zu seiner Freude, daß es ein besonders großes und prächtig gezeichnetes Exemplar war. Der erste Schuß aus seinem Gewehr traf bereits, aber nicht tödlich; der anscheinend schwer verwundete Tiger schleppte sich fort und verschwand im Dickicht. Brock folgte der Fährte des Tieres, ohne darauf zu achten, ob seine Jagdgenoffen in der Nähe blieben. In einiger Entfernung erblickte er endlich den angeschossenen Tiger ausgestreckt am Boden liegen. Er eilte näher und warf zuerst vorsichtshalber einen Stein nach dem wie leblos daliegenden Körper. Was nun folgte, war das Werk eines Augenblickes. Das Tier sprang auf und stürzte sich auf den unglücklichen Jäger, ehe dieser noch sein Gewehr anlegen konnte. Der rechte Arm des Mannes wurde in dem furchtbaren Zweikampf entsetzlich zerfleischt und sein Kopf buchstäblich skalpiert. Die auf die Hilferufe herbeieilenden Begleiter verscheuchten den wütenden Tiger endlich, der sich wieder in das Dickicht flüchtete, wo er am nächsten Tage tot aufgefunden wurde. Brock, der trotz seiner gräßlichen Wunden noch einen Weg von zwei englischen Meilen zurücklegte, starb nach 24 Stunden im Hospital.