2) für weibliche» Rot- und Domwild auf die Zeit vom 1. Febr. bis 30. Sept.,

3) für Rehböcke auf die Zeit vom 1. Febr. bis 31. Mai,

4) für Rehgaisrn auf die Zeit vom 1. Dez. bis 14. Okt.,

5) für Wildkälber und Damkitze, d. h. für die noch im Kalender­jahr ihrer Geburt stehenden Jungen de» Rot- und Damwildes, auf da» ganze Jahr,

6) für Kttzböcke, d. h. männliches Rehwild im Jahr der Geburt bis 14. Okt.,

7) für Hasen auf die Zeit vom 1. Febr. bis 30. Sept.

L. Bei Federwild:

1) für Auer- und Birkhähnen auf die Zeit vom 1. Juni bis 15. Aug.,

2) für Auer- und Birkhühner auf die Zeit vom 1. Dez. bis 31. Okt.,

3) für Feld- und Haselhühner, sowie für Fasanenhennen vom 1. Dez. bis 23. Aug.,

4) für Fasanenhahnrn vom 1. Febr. bis 23. Aug.,

5) für Wachteln auf die Zeit vom 1. März bis 23. Aug.,

6) für wilde Enten auf die Zeit vom 16. März bis 30. Juni,

7) für wilde Tauben auf die Zeit vom 1. März bis 30. Juni,

8) für Schnepfen und Bekassinen auf die Zeit vom 16. April bis 14. Juli.

je einschließlich der genannten Tage.

Gestorben: Münzinger, Wundarzt, 80 I. a., Deckenpfronn. Rudolf Dietlen, Oberstlieulenant z. D.; Luise Schüz, geb. Fetzer, Oberamtsarzts Witwe; Emilie Pfisterer, geb. Weiß, Oberschul- ratS Witwe, Stuttgart. Ernst Bonz, Chemiker, 66 I. a.; Luise Elsenhans, geb. Lebsauft, 55 I. a., Böblingen. Ferdinand Sitt­lich, Telegraphensekretär a. D., Urach.

Hages-MeuigkeiLen.

Deutsches Leich.

Haiterbach, 22. Mai. Während des Gewitters, das am HimmelsahrtSfrst abends zwischen 7 und 8 Uhr über unsere Stadt hinzog, schlug der Blitz in das Haus des Bauern Friedrich Helber im Waldweg, glücklicherweise ohne zu zünden. Der Strahl fuhr vom First durchs Kamin und an der Gibelwand herunter bis in den Keller, in den einzelnen Stockwerken den Verputz der Wände mehr oder weniger beschädigend. Beim Nachsehen im Stall lag eines der beiden Pferde betäubt und ganz zusammengekugelt am Boden. Am andern Morgen konnte es aber wieder ringe» spannt werden und scheint somit keinen weiteren Schaden erlitten zu haben. Die Familie deS Hauses, die betend am Tische saß, kam mit dem Schrecken davon. Kurze Zeit vor Eintritt dieses Ereignisses ging der im Nachbarhause wohnende Senior der hiesigen Bürgerschaft, der in christ­lichen Kreisen weit über die Grenzen unseres Bezirks hinaus wohlbekannte und geachtete Schneider Andreas Kaupp zu seiner ewigen Rahe ein. Ec erlag einer Lungenentzündung, von der er 8 Tage vorher befallen wurde. Ueber 40 Jahre lang bekleidete er hier das Amt eines Pfarrgemeinderats und Kirchengemeinderals, auch längere Zeit den Posten eines Stiftungspflegers und Schulfondsverwalters. Die überaus zahlreiche Beteiligung an seinem heute nachmittag stattgehabten Leichenbegängnis gab Zeugnis von der hohen Wertschätzung, deren sich der Heimgegangene zu Lebzeiten erfreuen durfte. Er erreichte ein Alter von 80 Jahren. Sein Gedächtnis bleibe unter uns im Segen!

Ealw. Von befreundeter Seite geht dem Calwer Wochenblatt ein poetischer Nachruf an den verstorbenen Reichstagsabgeordneten Freiherrn von Gültlingen zu, wel­chen wir unfern Lesern nicht vorenthatten möchten. Das tiefempfundene, treffend schildernde Sonett von einem Mit­glied des Georgeri-Rittervereins v-rfaßt, ist dem Verewigten in seiner Eigenschaft als Hauptmann dieses Vereins gewidmet und lautet:

Georgen-Verein 20. April.

Nachruf

auf den verewigten Ritlcrhauptmann Freiherrn Wilhelm von Gültlingen.

Wie ward er, der in Treue unerschlafft Dem Land, dem Reich gebient in allen Lagen,

Der mutvoll uns die Fahne vorgetragen,

Inmitten fernes Wirkens jäh enlraffl!

Wer füllt die Lücke, die so schmerzlich klafft?

Wie mangelt uns in der Entscheidung Tagen Im Rat, im Kampf um höchste Lebensfragen Sein frankeS Urteil, seines Wortes Kraft!

Nie sah'n wir ihn entschlußlos, zaghaft schwanken, Gradaus und furchtlos, ohne je zu wanken.

Ging allezeit er im Gefecht voran.

Feind allen Scheins, der Halben, der Kalsacter Ein warmes Herz, ein stählerner Charakter,

So lebte und so starb er, stets ein Mann!

Herrenberg, 20. Mai. Die Folgen des Hagelwetters. Sachverständige Landwirte, dir sich heute Morgen in Feld und Flur umgesehen haben, wisse» nicht viel gutes zu berichten. Zwar sind vi-.le Nachbarorte, wie Kayh, Mönchberg, Hildriz­hausen u. a., wie man hört, gut weggekommen und auch unsere Felder und Akcker sind gar verschieden betroffen worden. Aber sehr schwer heimaemcht sind, demGäudoten" zufolge, die Weinberge, dieKirchhatde", dieEbene" und dieKuhsteige". Dort sind zwei Gewitter zusammengestoßen und haben sich daselbst entladen. D e jungen Hopsentriebe sind zerschlagen, die Rebenschößlinge liegen nur dem Boden, die Bäume haben ganze Zweige und Aeste verloren, die Gartengewächse find vernichtet und auch der Klee hat notgelitlen. In derhin­tern Hut" ist immerhin auch ein Drittel desselben Schadens zu verzeichnen. Bon den Bezirksorten ist insbesondere die Gemeinde Lltingen schwer hemkzcsucht. Dort brachte daS Gewitter neben siniflularugem Regen einen nicht unbedeuten­den Hagetschtag. Die Schloßen fielen in Haselnußgröße und so dicht, duß Gärten und Felder sich in kurzer Zeit weiß färbten. Der Schaden an den Gemüsen und anderen Garten­gewächsen rst ein bedeutender. ^Auch die Obstbäume litten not.

Die württemb. Reichstagskandidaturen. Die Aufstellung der Kandidaturen für die Reichstagswahl ist schon ziemlich weit vorgeschritten. Wie von jeher, stehen sich bei der Wahl zwei Hauptlager gegenüber: auf der einen Seite die Deutsche Partei mit den ihr nahestehenden, wenn auch mehr nach rechts neigenden Elementen, auf der andern die Volkspartei, die noch stets von der Sozialdemokratie und dem Zentrum Succurs erhalten hat und fast nur dieser Hilfe ihre Mandate verdankt. Ob in der Haltung des Zentrums diesmal eine Aenderung eintreten wird, ist nicht bekannt, wahrscheinlich ist es nicht. Immerhin findet es die Volkspartei angezeigt, sich von vornherein so fest als möglich auf die Sozialdemokratie zu stützen und deshalb hat sie den Antrag der Deutschen Partei, für den 1. Wahlkreis, Stuttgart Stadt und Amt eine gemeinsame Kandidatur aller bürgerlichen Parteien gegen die Sozialdemokratie aufzustellen, abgelehnt. Wenn sich nicht trotzdem in der Stichwahl alle bürgerlichen Parteien zusammensinden, so geht der Wahlkreis an die Sozialdemokratie über, deren Stimmzahl für den immer wieder aufgestellten Kandidaten, Landtagsabg. Kloß, stetig gestiegen ist. Der seitherige Vertreter, Geh. Kom­merzienrat Siegle, kann wegen schwerer Krankheit nicht mehr auftreten. Ein Ersatz für ihn ist noch nicht gefunden. Wo sich Deutsche Partei und Volkspartei als Hauptgegner gegen­über stehen, kommt es für die erster« hauptsächlich darauf an, sich mit den ziemlich rührigen rechtsstehenden Gruppen, Konservative und Bund der Landwirte, zu verständigen. Diese Verständigung scheint sich nach anfänglichen Schwierig­keiten meist in erfreulicher Weise zu vollziehen. Da der Wahlkamps, wie es bis jetzt den Anschein hat, zumeist von wirtschaftlichen Fragen beherrscht sein wird, ist es natürlich, daß diejenigen Elemente mehr in den Vordergrund treten, die auf eben diese wirtschaftlichen Fragen besonderen Nach­druck legen. Die demokratische Presse gefällt sich dann in der Behauptung, dieDeutsche Partei" lenke ab zu Gunsten des Bunds der Landwirte. In Wirklichkeit stehen sich in Württemberg die hier künstlich konstruierten Gegensätze, so­wohl in der Auffassung als in den persönlichen Beziehungen so nahe, daß häufig gar nicht zu unterscheiden ist, welcher Gruppe der gemeinsam aufgestellte Kandidat eigentlich zuge­hört. Auf Grund der erwähnten Verständigung sind bis jetzt aufgestellt oder vorgeschlagen: im 2. Wahlkreis (Cann­statt-Ludwigsburg rc.) Prof. Hieber. Im 3. Wahlkreis (Heilbronn rc.) zum großen Entsetzen der Demokratie Ober­bürgermeister Hegelmaier in Heilbronn. Im 4. Wahlkreis (Böblingen rc.) Rechtsanwalt Kraut in Stuttgart, Vorstand der konservativen Partei Württembergs. Im 5. Wahlkreis (Eßlingen rc.) der Führer der Deutschen Partei im Landtag, ReichSgerichtSrat a. D. v. Geß, der dem Reichstag schon früher angehört hat. I« 6. Wahlkreis (Reutlingen, Tü­bingen rc.) Landgerichtsrat Rupp in Stuttgart. Im 7. Wahlkreis (Nagold, Herrenberg rc.), dem einzigen, der noch nie den nationalen Parteien entrissen wurde, an Stelle des s- Frhrn. v. Gültlingen, der einzige Kons. d. württ. Kammer, Landtagsabg. Sch remps. Im 8. Wahlkreis (Oberndorf rc.) Kommerzienrat Mauser, Leiter der bekannten Gewehr­fabrik, Katholik; er hat zugesagt, der nat.-lib. Partei als Hospitant beizutreten. Im 9. Wahlkreis (Balingen, Rott­weil, Sp sich Lagen, Tuttlingen) ist Apotheker Schnekenburger in Tuttlingen ausgestellt worden. Im 11. Wahlkreis (Hall, Oehringen rc.) Oekonom Frank in Aspach. Frank soll neuerdings zurückgetreten sein, wie vor ihm schon Schult­heiß und Ziegeleibes. Förstner von Uebrigshausen. Im 12. Wahlkreis (Crailsheim, Gerabronn rc.) wurde seitens des Bundes der Landwirte von Anfang an Stadtpfleger Hang von Langenau genannt, der übrigens dem Wahlkreis fremd ist und die Unterstützung der deutschen Partei noch nicht gefunden hat. Von letzterer Partei ist neuerdings Schultheiß Dürr von Wermuthausen vorgeschlagen. Im 10. (Göppingen rc.) und im 13. Wahlkreis (Ulm rc.) sind die Kandidaturen erst in Vorbereitung. Im 14. Wahlkreis (Ellwangen rc.). der eine Domäne des Tentrums ist, hat ein evang. Geistlicher, Dekan Leypoldt in Stuttgart, eine Zähl-Kandidatur angenommen. Von den volksparteilichen Reichstagsabgeordneten treten wieder bis jetzt auf die Herren Kammerpräsident Payer (6. Kreis), Galler (8.), Haußmsnn Speiser (10.), Augst (12.). Neu aufgestellt ist brs j-tzt im 3. Wahlkreis, der Landtagsabg. Kunstmüller Schund in Besigheim, im 11. Kreis Professor Hofmann von der Tier­ärztlichen Hochschule in Stuttgart; er ist aus dem Wahl­kreis gebürtig. Die 4 Centrumsabg. Gröber, Rembold, Braun und Pfarrer Hofmann treten sämtlich wieder auf. Die Sozialdemokratie hat für jeden Kreis ihren Kandi­daten aufgestellt.

Die deutsche Volkspartei veröffentlicht den Wahl­aufruf der Demokratie. Er beginnt mit einer kurzen Anerkennung für das Bürgerliche Gesetzbuch, die zweijährige Dienstzeit und dis Entschädigung unschuldig Verurteilter, um dann eine Reihe Klagen vorzubrtngen, daß die Bevölkerung mit wenig Interesse und Freudigkeit auf den verflossenen Reichstag zurückblicke, in dem doch die Opposition die Mehr­heit hatte; daß die jährlichen 54 Millionen des Militäretats und die 997 Millionen für die Marine nicht auf die Schultern der Wohlhabenden gelegt seien; daß die Verzinsung der Rrichsschulden jährlich 70 Mill. dem Volksvermögen entziehe, wobei natürlich der Gegenwert des Rrichsbesitzes einfach ungenannt bleibt und die Gelegenheit des kleinen Mannes, seine Spargelder in sicheren ReichSp-pieren anzulegen, erst recht nicht berücksichtigt ist; daß die Osfiziersgrhälter erhöht und der Pensionsetat nicht vermindert ist, wobei man sich natürlich nicht mit der Frage abquält, wer im anderen Falle denn die große Truppenzahl der Kriegsreseroen be­fehligen soll; daß die Militärstrafprozeßordnung schlecht sei und den Bayern ihr besseres Recht verkümmert sei. Nach diesem demagogischen Erguß folgt eine Aufzählung der be­

kannten demokratischen Grundsätze, über die sich zum wesent­lichen Teil im einzelnen reden läßt. Zum Schluß wird die Parole gegen die preußischen Junker und ihre Schleppen­träger zugespitzt und wieder die Bewegung von 1848 in Erbpacht genommen und mit dem Wahlspruch: Alles für daS Volk und Alles durch das Volk einewahrhaft kon­stitutionelle" Regierung erstrebt.-Wahrhaft konsti­

tutionelle" Regierungen find aber, da wird man demFrkf. I." ohne Weiteres rechtgeben müssen, in der letzten Zeit etwas anrüchig geworden, die Badeni-Wirtschaft mit der tschechisch-ultramontanen Mehrheit in Oesterreich, die ver­schiedenen Korruptionsgeschichten mit ihren Parlament-Machen­schaften in den Vereinigten Staaten u. dgl. haben manchen noch nicht zu überzeugen vermocht, daß derreine Parla­mentarismus" unfern deutschen Verhältnissen ebenbürtig oder gar vorzuziehen sei.

Stuttgart, 21. Mai. Joseph Leiter, der Chicagoer Weizenspekulant, ein 22jLhriger Mann, hat Heuer 60 Mill. verdient. Man schätzt seinen Vorrat auf 28000 Tonnen.

Ulm, 21. Mai. Zum Zweck direkter Verhandlungen mit der Stadt Ulm in der Entfestigungsangelrgenheit sind als Beauftragte des preußischen Krieg-Ministerium Oberst­lieutenant von Etzendorff und Major Schmidt von Berlin hier eingetroffen und haben heute vormittag im Ratssaale eine Vorbesprechung mit Oberbürgermeister Wagner und einer Kommission der bürgerlichen Kollegien gehabt. Heute ist der kommandierende General v. Lindequist hier zur Be­sichtigung des Ul.-Regts. und Brigadekommandeur General v. Witzendorf von Ludwigsburg zur Inspizierung deS Feld- Artilleriereg. Nr. 13.

Ulm, 23. Mai. Gestern Abend traf der Generalinsprkteur der 3. Armeeinspektion, Generaloberst der Kavallerie Graf Waldersee, Nachfolger deS Grafen Blumenthal, hier ein, um der z. Zt. stattfindendrn Bataillonbesichtigung der 53. Inf.« Brigade anzuwohnen. Mit ihm kam der kommandierende General v. Lindequist, und der Chef deS württ. General­stabs v. Arnim. Heute Abend ist großer Zapfenstreich.

Langenburg, 18. Mai. Kanonendonner verkündete heule den Bewohnern deS Bezirks die frohe Botschaft, daß auch die 1. Kammer den Bahnbau Blaufelden-Langenburg genehmigt hat. In der 2. Kammer erfolgte bekanntlich die einstimmige Genehmigung des Baus schon früher. Darüber herrscht nun allgemeine Freude, die durch sofortige Beflaggung der Häuser zum Ausdruck kam. Man ist der Regierung, den Ständen und Allen, die das Ziel zu erringen halfen^ sehr dankbar, nicht nur weil wir dadurch dem allgemeinen Bahnnetz angeschloffen werden, sondern auch mit Rücksicht auf die vielen v. I. vom Hagelschlag schwer geschädigten Bewohner des Oberamts Gerabronn, denen durch den Bahn­bau Verdienst ermöglicht wird.

In Kaiseringen hat, wie derN. A. B." berichtet, letzten Donnerstag eineVertrauensmännerversammlung der hohenzollernschen Demokraten" stattgefunden und wurde beschlössen, für die Rrichstsgswahl als Zählkandidaten Ksnrad Haußmann aufzustellen.

Der Bundesrat hält noch immer Nachlese zu der been­digten Reichstagssession. In seiner am Freitag statt­gefundenen Plenarsitzung genehmigte der Bunderrat die neue Militärstrafprozeßordnung, das Einführungsgesetz hierzu und das ferner hiermit zusammenhängende Gesetz, betr. dir Dienst­vergehen richterlicher Militä justizbsamten, in der vom Reichs­tage beschlossenen Fassung.

Berlin. 20. Mai. Festmahl beim Reichskanzler. Der Nsrdd. Allg. Ztg." zufolge hat der Reichskanzler anläßlich des Abschlusses des großen Werks der Herstellung eines ein­heitlichen bürgerlichen Rechts für das gesamte Deutsche Reich den Staatssekretär, den Direktor und sämtliche Räte des Reichsjustizamts für heute Abend zur Tafel geladen. ES wer­den an derselben teilnehmen: Oberprästdent Fürst o. Hatzfeld, Just zminister Schsenstedt, Staatssekretär Nieberding, Direk­tor Gutbrod, Oberlandesgerichtspräsident Kuenzrl, die Wirk­lichen Geheimen Oberregierungsräte v. Lenthe, Freiherr v. Seckendorfs, Dr. Hoffmann, Struckmann, Dr. v. Fischendorf, die Geheimen Regierungsräte Dr. Dungs, Grywarz, Regie­rungsrat v. Jecklin, Staatsanwalt Ogg, Wirklicher Geheimer Oberregierungsrat von WilmowSki, Geheimer Oberregie­rungsrat Günther und Major Graf Schoenborn.

-j- Der Kaiser erschien am Freitag Vormittag im Auswär­tigen Amte und pflog daselbst eine längere Unterredung mit dem Staatssekretair v. Bülow. Am Sonntag hat in Potsdam die feierliche Confirmation der beiden ältesten Söhne unseres Kuiserpaares, des Kronprinzen Wilhelm und des Prinzen Eitel Fritz, stattgefunden.

Berlin, 20. Mai. Besteuerung der großen Bazare. Die Abendblätter melden: Die Konferenz über die stärkere Besteuerung der Warenhäuser am 18. Mai war vom Finanz­minister Dr. Miquel persönlich geleitet. Miquel bezeichnet« den Meinungsaustausch als vertraulich und behielt sich die Veröffentlichung über den Gang der Verhandlungen bevor' Beschlüsse wurden nicht gefaßt.

Dortmund, 22 Msi. Der hiesige Generalanzeiger mel­det: Ein großer Grubenbrand ist auf der Zeche Zollern aus­gebrochen. In der Grube sind 45 Bergleute rettungslos verloren. Bis nachmittags waren 5 Bergleute heraufgeför­dert. 10 Uhr abends. Ueber den Brand in der Grude Zol­lern liegen noch keine Details vor. Indessen scheint sich die Nachricht zu bestätigeu, daß sämtliche im bstr. Flöz beschäf­tigten 45 Bergleute verlorensind. Die Entstehungsursach« ist noch unbekannt. Der Berghauptmann TäglichSbeck und Landrat Rynsch sind auf der Unglücksstätte eingetroffen.

Ausland.

Paris, 23. Mai. Bis 1 Uhr morgens war das Resultat von 16 9 Stichwahlen bekannt. Davon entfallen auf die gemäßigten Republikaner 66, die Radikalen 59, die Sozialisten.