Weise gelegt werden. Auf dem von der Etadtgemeinde Leipzig dem Zrntralverein für daS gesamte Buchgewerbe zur Errichtung eines VereinShauseS geschenkten Bauplatze, der sich im Rücken des deutschen Buchhändlerhauses befindet, wird ein stattlicher Bau nach den Plänen des Architekten Emil Hagberg erstehen, der den gesamten Buchgewerben Deutschlands eine Heimstätte an ihrem Zentralpunkt bieten soll. Das HauS wird bergen die dem genannten Zentral» verein zur Verwaltung anvertraute k. sächs. bibliographische Sammlung und die eigenen Sammlungen des Zentralvereins die zusammen das deutsche Buchgewerbemuseum bilden; ferner Ausstellungsräume für neue Erzeugnisse und Hilfsmittel des Buchgewerbes, als Neuerscheinungen des Buch- und Kunsthandrls, Muftererzeugniffe der Druck- und Kunstanstalten, der Buchbindereien, Schriftgießereien, Papierindustrie u. s. w. sowie buchgewerbliche Maschinen. Ein Geschoß wird den buchgewerblichen Vereinen zu Bureau- und Sitzuugsräumen Vorbehalten. Ein geräumiger Saal dient als Lese- und Zeichensasl, um den ausübenden Technikern und Künstlern die Vorbildersammlungen und den Gewerbs- genoffen die Bibliothek leicht zugänglich zu machen. Als ein Wriheraum wird die Gutenberghslle dem Gebäude eingefügt. Dieser mit über 300 gm Flächenraum bedachte Saal, zu dessen künstlerischer Ausschmückung von einer größeren Anzahl von Angehörigen des Buchgewerbes aus ganz Deutschland ein namhafter Betrag gestiftet worden ist, soll eine Ehrenhalle der Buchgewerbe werden. Die Bildnisse der hervorragenden Erfinder und anderer um das Gewerbe verdienter Männer sollen darin Aufstellung finden, anderer künstlicher Schmuck an die Siätten erinnern, wo die vervielfältigenden Künste ihre hauptsächliche Pflege gesunden haben.
Berlin, 15. April. Wie die „Post" mitteilt, ist ein weiterer Kollektivschritt der Mächte betreffs des spanisch- amerikanischen Konfliktes nicht beabsichtigt. Die Entscheidung über Krieg oder Frieden liege keineswegs bei den europäischen Kabinetten, sondern allein in Washington bezw. Madrid.
Berlin, 15. April. Der Kaiser hat, wie aus Erfurt telegraphiert wird, dem jetzt hier tagenden Verein für Reformationsgeschichte aus seiner Privatschatulle 20,000 für Herausgabe der noch ungedruckten Werke Melanchthons zugewiesen.
Berlin, 16. April. Nach einer Amsterdamer Meldung wird die Verlobung der Königin Wilhelmine mit dem Prinzen Bernhard von Weimar am Krönungslag der Königin bekannt gegeben werden. — Prinz Bernhard von Weimar, der zweite Sohn des verstorbenen Erbgroßherzog Carl August, vollendet nächsten Montag sein 20. Lebensjahr. Die verstorbene Großherzogin Sophie von Sachsen-Weimar, Großmutter des Prinzen, war als Schwester des verstorbenen Königs der Niederlande die Tante der jüngeren Königin Wilhelmine.
Berlin, 16. April. Nach dem B. T. hatten Spanien und die Vereinigten Staaten sich entschlossen, indem bevorstehenden Kriege aus die Kaperei zu verzichten. Die beiden Gegner sollen davon schon die Großmächte auf vertraulichem Wege in Kenntnis gesetzt haben. Sollte sich dies bestätigen, so könnte man das un Interesse des europäischen Handels nur als erfreulich anerkennen.
Hamburg, 15. April. Die Polizeibehörde macht bekannt, daß bei den aus Amerika eintreffenden frischen Aepfel und Birnen die San-Iosö-SchildlauZ in großer Anzahl fest- gestellt worden ist. _
Ausland.
Lemberg, 16. April. Nach Meldungen hiesiger Blätter haben sich für die polnische Legion, welche Millionär Kol- basa für den Krieg gegen Spanien den Vereinigten Staaten zur Verfügung gestellt, bereits 800 Freiwillige gemeldet.
Paris, 15. April. Der Polizriinspeklor Royer sollte gestern früh auf dem Boulevard Brune den dort wohnhaften Koch Besnard, der plötzlich wahnsinnig gewo.deu war, nach dem Jrceahsuse bringen. Kaum war Royer ins Zimmer getreten, sl-> der Geisteskranke sich auf ihn stürzte und ihm eme furchtbare Wunde am Unterleib beibrachte. Royer starb eine Vlerteistand« spslec. Der Wahnsinnige wurde nach längerem Widerstände überwältigt.
Madrid, 15. April. Die Regierung nahm bei der Bank von Spanien eine neue Anleihe von 500 Millionen aus, ebensoviel soll durch die nationale Subkriplion aufgebracht werden. — D'.e Rüstungen werden in großem Maß- stade betrüben.
Madrid, 16. April. Die spanische Thronrede, mit welcher am nächsten Mittwoch die Cortes eröffnet werben sollen, ist bereits sestgestelll. Nach einem Telegramm des „Berl. Tagbl." von hier wird die Thronrede wesentlich, aber eulscyieden die Botschaft Mac Kinleys zurackweisen. Ste wird die Entmischung Aunnkas in cen kubanischen Aufstand seit 3 Jahccn nachwnftu und dle ganze Schuld des -inegcs den fortgesetzten Jutrrguen der Washingtoner Regierung zuschrerbeu. Die spanische Regierung wird sodann einen großen Hüsskredit verlangen. Damit wird indes noch kein Kriegszustand eingctreteu sein, da Spanien nichts unternehmen wird, solange Amerika nicht offiziell den Krieg erklärt oder eineu Gewatlakt begeht.
London, 16. April. ÄuS P<luig wird gemeldet, Baron von Heyliag habe wichtige Zugegänsnlsse für die Hofcere- momc m Verbindung Mit der Ankunft des Prinzen Heinrich erlangt. Di Kaiserin Wuwe w.rd mir dem Prinzen empfangen und der Karzer hat zugeflimmr, ihn als auf gleicher Rangstufe mit ihm stehcno zu behaua-lu. Der Kaiser hat ferner eingewilllgl, den Besuch des Prinzen Heinrich zu erwidern und mit chm «n nerfilden Tafel im Sommerpalast zu sitzen, wo der Prrnz Ehrengast sein wird. Obgleich die Konzessionen
nur Ceremoniensache sind, wird ihnen ein großer Wert beigelegt, da ste die letzten Schranken der kaiserlichen Vorurteile durchbrochen haben. Prinz Heinrich wird wahrscheinlich einem Wettrennen beiwohnen und dem Sieger einen Pokal überreichen. Das diplomatische CorpS arrangiert bereits Gala-Diners und Pikniks zu Ehren des hohen Besuchs.
Athen, 15. April. Ein Jndividium belästigte den Kronprinzen und die Kronprinzessin, als dieselben in das Schloß zurückkehrten. Die Person wurde verhaftet und als geisteskrank festgestellt.
P Die österreichischen Besatzungstruppen auf Kreta sind am Dienstag Vormittag an Bord des Lloyd- schiffcS „Aurora" eingeschifft worden, welches dann in Begleitung des Turmschiffes „Wien" und des Torpedobootes „Magnet" die Heimreise antrat. Vorher waren unter entsprechenden Feierlichkeiten die österreichisch-ungarischen Flaggen in Kanea und in Suda niedergeholt worden. Mit der Zurückziehung seiner Truppen und Kriegsschiffe von Kreta hat nun auch Oesterreich-Ungarn wie vorher schon Deutschland, seine „Flöte" im europäischen Konzert, soweit es sich um das kretische „Tonstück" handelt, niedergelegt.
In Ostasien geben sich alle dort interessierten Mächte die größte Mühe, die günstigste Stellung zu erlangen. England natürlich, bemerke das „Journ. de St. Petersburg", wolle sich den Löwenanteil bei der Teilung der Einflußsphären sichern; Weihaiwei genüge ihm nicht, es fordere eine Entschädigung für die Konzessionen Chinas an Frankreich und werde sie wahrscheinlich erreichen unter dem bekannten Vorwand: „Das Gleichgewicht der Kräfte." In Ostasien beginne zwischen den vier Mächten ein sogenannter friedlicher Wettstreit, der jedoch die Möglichkeit ernster Mißverständnisse nicht ausschließe. Rußlands Rolle habe zweifellose Vorzüge; seine Interessen kollidierten in Ostssien nicht mit denen Frankreichs und Deutschlands. Gegen England sicherten Rußland die bedeutende Länge der russischen Landgrenze vom Stillen Meer bis nach Hsrat und die freundschaftlichen Beziehungen zu China. Nichts hindere jetzt, das angesangene Werk in Ostasten fortzusetzen. Wenn erst Port Arthur u. Talienwan durch die Eisenbahn mit der sibirischen Bahn verbunden seien, würde es nur wenige geben, die Rußlands Uebergewicht in Nordchina ableugnen. Der naheliegende Gedanke, daß die Nachbarschaft Rußlands mit England in Afghanistan, respektive Indien, die russische Stellung in Ostasien erheblich kräftige, enthält eine ziemlich deutliche Drohung gegen England. Uebrigens geht aus den Preß- stimmen das eine mit ziemlicher Deutlichkeit hervor: Rußland ist von der Besetzung Weihaiweis durch England recht unangenehm berührt, wird aber kaum irgend etwas Ernsthaftes dagegen unternehmen.
New-Uork, 15. April. Der Senat wird heute über die kubanische Resolution abstimmen. Die Mehrheit ist zu Gunsten der kubanischen Republik, indessen wird Präsident Mac Kinley gegenüber einem solchen Beschluß ein Vets ein- legen. Der Präsident verlangt überdies, es solle ihm bezüglich des Einschreitens mittelst Waffengewalt freie Hand gelassen werden, da er noch immer hofft, die Affäre werde friedlich geregelt werden können. Hier ist man vom Gegenteil überzeugt.
New-Uork, 15. April. Gerüchtweise verlautet, der spanische Gesandte sei schon «bberufen. (?) Die Holland- Linie offerierte fast alle ihre Dampfer der Regierung. Letztere kaufte das brsfilianischr Kriegsschiff „Nsthaeroy".
Newyork, 16. April. „Daily Mail" meldet von hier, Mac Kinley habe dem fliegenden Geschwader Befehl gegeben, von Key-West nach Havanna zu dampfen und die Feindseligkeiten mit dem Bombardement von Havanna zu beginnen.
Washington, 15. April. Mac Kinley wählte den Veteran aus dem Bürgerkriege, General Sh-field, zum strategischen Beirat. General Wesley Msoritt erhält die Führung der Südarmee, welche in Kuba operieren soll. General Fitzhugh Lee wird sein Zwnt-Kommandiersndsr. Die Stimmung der Massen ist sehr kriegerisch.
Washington. 15. Avril. Die wüste Pmgelscene im RepräsentantenhÄUs am Mittwoch konnte nur durch das energische Eingreifen des alten Bürgerkrieg-Veteranen, General Hendersohn, an weiterer Ausdehnung verhindert werden. Derselbe rief mü Donnerstimme in die Streitenden und beschwor dieselben, des Ortes eingedenk zu sein und der. Welt nicht ein so schändliches Schauspiel zu bieten.
Die Kriegsflotten Spaniens und Nordamerikas Die spanische Flotte zählt an fertigen, vollwertigen, kriegsbereiten Schiffen 2 Panzerschiffe, 1. Klaffe von 9900 bezw. 9200 Tonnen Deplacement, 6 Panzerkreuzer von je 7000 Tonnen, 2 geschützte Kreuzer 2. Kl von je 4800 Tonnen, 5 geschützte Kreuzer 4. Kl. von je 1050 Tonnen, 14 Tor- pedokarwmnboste von 380—750 Tonnen, 4 Torpedoboote 1. Kl. von 120—130 Tonnen und 8 Torpedoboote 2. Kl. von 60—90 Tonnen Depl. Außer diesen bei einem Seegefecht mit modernen feindlichen Schiffen nur in Betracht kommenden Fahrzeugen besitzt Spanien noch eine große Anzahl von ungeschützten Kreuzern, Kanonenbooten und Avisos, die aber ebenso wie die 13 Hilfskreuzer von 3000 bis 7000 Tonnen voraussichtlich nur zur Störung des feindlichen Handels und zu Transportzwecksn verwendet werden würden. Das Personal der span. Marine besteht aus 1 Admiral, 21 Vize- und Kontre-Admiralen, 148 Kapitänen und Kapitänlieutenants, 357 Lieut., 247 Unterlieut., 357 Offizieren der Marine-Artillerie und Marine-Infanterie, 13950 Seeleuten, 7010 Marine-Infanteristen und 1498 Marine-Artilleristen. Die Flotte derVer.Staaten zählt an dienstbereiten, vollwertigen Schiffen 4 Panzerschiffe 1. Kl. von 10200—11400 Tonnen, 1 Panzerschiff 2. Klaffe von 6300 Tonnen, 2 Panzerkreuzer von 8200—9300
Tonnen, 13 geschützte Kreuzer von 3000—10000 Tonnen, 6 moderne Monitors von 4000—6060 Tonnen, 13 alte Monitors aus den 60er Jahren von 1875—2100 Tonnen, 1 Torpedorammschiff von 2155 Tonnen, 1 Dynamitkreuzer von 930 Tonnen und 8 Torpedoboote von 105—270 Tn. Depl. Außerdem besitzt die amerikanische Marine ebenso wie die spanische eine große Anzahl von »»gepanzerten Kreuzern, Avisos und Kanonenbooten, die aber modernen Schiffen gegenüber keinen Gefechtswert besitzen und deshalb wohl nur zu Truppentransporten und ferner dazu benutzt werden dürften, den spanischen überseeischen Handel zu unterbinden, zu welchem Zweck auch die 32 Hilfskreuzer verwendet werden sollen. Das Personal der nordamerikanischen Marine setzt sich aus 6 Kontreadmiralen, 10 Lommodores, 45 Kapitänen, 85 Commandeurs, 74 Krpitäalieutenants, 325 Lieut. und Unterlieut. und 10 000 Mannschsftrn zusammen, ist aber in der letzten Zeit durch Neueinstellungen bereits erheblich vermehrt worden. Aus dieser Aufzählung ist ersichtlich, daß an Panzerschiffen beide Staaten ungefähr gleich stark sind, daß dagegen die amerikanische Marine der spanischen in Bezug aus geschützte Kreuzer, und umgekehrt die spanische Marine der erstgenannten in Bezug aus Torpedofahrzeuge weit überlegen ist. Ob die Monitors der Ver. Staaten bei ihrer geringen Geschwindigkeit (von 10 bis 13 Seemeilen bei den neuen und 5—7 Seemeilen bei den alten) in dem zu erwartenden Kriege von Wert sein werden, läßt sich nicht vorherjagen. Wie verlautet, sollen die neuen Monitors zur Hafenverteidigung der südlich gelegenen Küftenplätze und die alten zum Schutz der weiter nördlich gelegenen Hafenstädte verwendet werden. Daß die zahlreichen kleinen Kanonenboote Spaniens irgend eine Rolle im Kriegsfälle spielen werden, ist nicht wahrscheinlich. Eher läßt sich dies von den 13 amerikanischen neuen Kanonenbooten annehmen, die eine verhältnismäßig starke Artillerie haben. Bekanntlich haben nun dis Regierungen der beiden oben genannten Staaten mit Erfolg Schritte gethan, ihren Schiffsbestand durch Ankauf fremder Kriegsschiffe zu vermehren, doch darf der Wert des Zuwachses nicht zu hoch veranschlagt werden, da ja nicht das Schiff an und für sich, sondern in vrel höherem Maße die nur durch längere Uebung mit demselben zu erwerbende genaue Kenntnis aller Eigenschaften des Schiffes und die hierauf basierte Führung desselben seinen Wert im Seekriege ausmacht. Bezüglich des oberen Personals beider Marinen dürfte es schwer sein, durch einen Vergleich dem einen oder dem anderen den Vorrang zu geben. So gründliche regelmäßige Uebungen, wie sie in unserer Marine ebenso wie in der englischen, französ. und ital. Marine ausgeführt werden, haben weder in Spanien noch in Nordamerika stattgefunden; in Folge dessen wird man voraussichtlich, wenigstens in der ersten Zeit eines Krieges, auf beiden Seiten diejenige Sicherheit in der Leitung der Operationen vermissen, die man in den obengenannten Marinen als selbstverständlich vorhanden vorauSsetzt. Hinsichtlich des unteren Personals sind wir dagegen der Ansicht, daß die spanische Marine der nordamerikanischen in Bezug auf militärische Schulung und Disziplin überlegen sein dürfte, und daß die überhastete Ausbildung der aus aller Welt zusammengelaufenen neu eingestellten Mannschaften an Bord der amerikanischen Schiffe nur eine mangelhafte sein kann.
Kleinere Mitteilungen.
Um das Osterwasser betrogen. In einem Orte des Ludwigsburger Obersmts huldigt man wie in manchen anderen Orten seit alter Zeit der Sitte, am Karfreitag nachts mit dem ersten Glockenschlage um 12 Uhr auS dem Neckar Wasser zu schöpfen, um damit sich selbst, das Vieh und alles, was man vor Unglück, Hexen und 'Gespensterspuk geschützt wissen möchte, zu waschen. So sah man nach der „W. Volksztg." auch am letztvergangenen Karfreitag zu mitternächtiger Stunde gegen 100 Personen gespensterhaft dem Neckar zueilen, um mit dem ersten Glockenschtage ihre Gefäffe mit dem wunderwirkenden Wasser zu füllen. Sie warteten und warteten, obwohl manchem der am Neckar Versammelten die Viertelstunde zwischen ^/«12—12 Uhr länger däuchte als sonst, aber ste warteten geduldig, und da während dieses feierlichen Aktes kein Wort gesprochen werden darf, ohne zu murren des ersten Glockenschlages! Da — was war das? — schlägt es fttl Uhr und alle Zungen lösen sich wie mit einem Schlage in einer Verwünschung desjenigen, der ihnen diesen Schabernack gespielt hatte, und alle suchen auf Umwegen den Heim- weg, um nicht ausgelacht zu werden. Derjenige aber, der auf den Turm stieg und den Klöppel in dem Momente, als er sich zum Schlage auslösts, zurückhielt, hatte sich inzwischen wieder zu Gelt begeben. So geschehen laut „Postillon" im Jahre des Heils 1898 in der Karsreitagnacht.
Cannstatt, 17. April. In der Leiche des am Freitag aus dem Berger Mühlkanal gezogenen Mannes wurde der 61jährige Knecht Bauer aus Wünsberg erkannt.
Heilbronn, 15. April. Auf recht bedauerliche Weise kam gestern Abend ein hies. Weingärtner ums Leben. Der Mann kam abends nach Hause. Die Frau setzte ihm zum Nachtessen Fleisch vor, doch kaum hatte der Mann einen Bissen davon gegessen, als ihm ein Stück in der Luftröhre stecken blieb. Sofort angewandte Mittel waren erfolglos, auch der sofort herbeigerufene Arzt konnte leider nichts mehr ausrichten, und so war der Mann alsbald eine Leiche. Eine sehr zahlreiche Familie betrauert den Vater.
Weikersheim, 15. April. Am 13. April ereignete sich hier ein sehr bedauerlicher Unglücksfall. Das 10jährige, einzige Töchterchen der Frau Assel spielte mit anderen Kindern „Versteckens" in einer Scheuer. Es fiel herunter und so unglücklich auf einen Wellenhsufen, daß ihr ein spitziges Wellenholz ins Auge drang, wodurch das Auge auslief.. Auch brach daS bedauernswerte Kind noch einen Arm.