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aufgefrischt. Vor mehreren Jahren erzählt Cafsagnac lebte Viktor Noir noch; er war ein guter Kerl, aber wissenschaftlich beschlagen, wie ein Kastanienverkäufer. Eines Tages schickte er mir eine Forderung, einzig des­wegen , weil ich die Republik angegriffen hatte, und das geschah doch von meiner Feder sicherlich nicht selten. Ich las den Brief und fand, daß er mit grammatikalischen Schnitzern gespickt war. Ich antwortete also mit folgendem Briefe:Mein Herr, Sie haben mich ohne triftigen Grund gefordert. Ich habe also die Wahl der Waffen. Ich wähle die Orthographie. Sie sind tot. Paul de Caffagnac." Daß ein Franzose in Duellsachen einen einfältigen Streich begehen und doch noch geistreich bleiben kann, hat einst der verstorbene Emil de Girardin bewiesen. Girardin betrat eines Tages einen Schießstand für Pistolenschützen, wo ein ihm völlig unbekannter Herr durch die Sicherheit seiner Schüsse die allgemeine Bewunderung erregte. Girardin bemerkte:Der Herr schießt in der That ausgezeichnet. Das beweist aber nicht viel. Es ist ein anderes Ding, einen Menschen im Zweikampfe vor sich zu haben, als ein Stück Pappe. Der geschickteste Schütze, der auf 25 Schritt ein Geldstück durchschießt, fehlt auf dieselbe Entfernung einen Menschen." Der Unbekannte hatte das gehört und sagte:Sie täuschen sich; ich glaube, wenn ich Sie vor mir hätte, würde ich Sie nicht verfehlen." Die Umstehenden wollten besänftigen, aber Girardin sagte kaltblütig: ,Ouanck vous vouärer!"Pout äe suite slors!" Seit I" Das Duell wurde sofort in Gang gebracht. Durch das Los erhielt der Unbekannte den ersten Schuß. Er schoß und fehlte. Vergebens rief man nun Girardin zu:Sie sind dran, schießen Sie!" Warum dies?, sagte Girardin kühl.Ich habe kein Recht, den Herrn zu töten. Ich habe behauptet, daß der beste Schütze einen Menschen auf 25 Schritte fehlen könne. Der Herr hat das Gegenteil behauptet, er muß also jetzt einsehen, daß er unrecht hat. Ich kann ihm dafür nicht weiter grollen." Und damit be­grüßte er, sich leicht verbeugend, seinen Gegner, der die rauchende Mordwaffe noch in der Hand hielt.

Die Japaner und das Bier. Seit acht Tagen weilte wie dieK. Ztg." schreibt, in München ein japanischer Professor, T. Nishigawa, welcher über die Darstellung des bayerischen Bieres, über die neuesten Einrichtungen der dortigen Großbrauereien und über die Kosten der Einrichtungen Erkundigungen einzieht, um dann Vergleiche mit der Herstellung englischer Biere anzustellen und darauf einen ausführlichen Bericht an seine Regierung zu erstatten. Derselbe verweilte acht Tage in der Musterbrauerei zu St. Anna in München und besichtigte eingehend die Brauerschule. Die japanische Regierung will nämlich dem Schnapsgenuß so viel viel wie möglich entgegenwirken und ihn durch Einführung guten Bieres verringern und des­halb den Schnaps (ssko) sehr hoch besteuern, während das Bier steuerfrei sein soll.

Eine Katze auf Reisen. Aus Thüringen schreibt man: In dieser warmen Sommerzeit gehen nicht nur Menschen, sondern auch Katzen auf Reisen. Eine in Gera stationierte K. sächsische Bodenkatze (die Tiere werden auf den Güterexpeditionen gegen das Ungeziefer, dem sich auf keine andere Weise beikommen läßt, auf Staatskosten unterhalten, wie dies auch in den Militärmagazinen der Fall ist) hatte in einem sogen. Sammel­wagen für Berlin eine kühle Lagerstätte gesucht und gefunden und war mit demselben nach Berlin spediert worden. Als man auf der sächsischen Güter­expedition das Fehlen der Katze bemerkte, kam man auf die richtige Ver­mutung und schrieb nach Berlin an die betreffende Bahnverwaltung mit der Bitte, die Katze, falls man sie bemerke, einzusangen und zurückzufchicken. Vorgestern kam auch richtig das Tier in einer Kiste sehr durstig, aber wohl­behalten auf Station Gera an.

Mitgeteilt von dem konzessionierten Bezirksagenten Ernst Schall in Calw: Der Postdampfer Werra vom Norddeutschen Lloyd in Bremen, welcher am 27. Juli von Bremen abgegangen war, ist am 5. August 4 Uhr nachmittags wohlbe- I halten in New-Uork angekommen.

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