Her Zweckmäßigkeit sind und den guten Geschmack der einzelnen Aussteller bezeugen. Jede der 23 Gruppen hat wieder eine Anzahl Untergruppen. (Forts, f.)
Hages-Meuigkeilen.
Deutsches Reich.
Nagold. (Korresp.) Fischereisache. Mildem 10 . Oktober hat die Schonzeit für Fluß- und Bachforellen sowie für Bachsaiblinge begonnen und dauert bis 10 . Januar k. I. Nach 8 12 des Gesetzes vom 1 . Juni 1894 ist es verboten, 1 ) auf genannte Fische mit irgend welcher Fangvorrichtung einen Fang zu unternehmen, 2 ) Fische der betreffenden Art feilzubieten, zu verkaufen oder in Wirtschaften zu verabreichen, 3) während der festgesetzten Schonzeit und während weiterer sechs Wochen nach beendigter Laichzeit Enten in solche Fischwasser, in welchen die betreffenden Fische sich vorherrschend aufhalten, zuzulaffen, sofern diese Fischwasser nicht Gemeinden zur Benützung zustehen. Stehen solche Fischwasser Gemeinden zur Benützung zu, so hängt die Zulassung der Enten von der Genehmigung der Gemeindebehörde ab. Mit ausdrücklicher Erlaubnis des Oberamts darf jedoch während der Schonzeit die Fischerei auf Forellen betrieben werden, und diese Erlaubnis wird auch erteilt, wenn Sicherheit besteht, daß die Fortpflanzungselemente (Rogen und Milch) der gefangenen laichreifen Fische zu Zwecken der künstlichen Fischzucht Verwendung finden. Wer also die künstliche Vermehrung der Forellen betreiben will, hat alsbald beim Kgl. Oberamt um Ausfertigung eines Erlaubnisscheines nachzusuchen.
/ —-t. Ebhausen, 15. Oktober. Das hiesige
Gemeindekollegium faßte gestern einstimmig den Beschluß, in nächster Zeit örtliche Straßenbeleuchtung einzurichten. An allen Brücken und sonst geeigneten Plätzen sollen Laternen angebracht werden, damit besonders solche Punkte der Ortsstraßen nachts beleuchtet sind, wo Wege abzweigen. Durch die Ausführung des geplanten Projekts wird einem hier schon längst gefühlten dringenden Bedürfnis abgeholfen werden. Bei dem letzten Hochwasser, das plötzlich bei stockfinsterer, stürmischer Nacht eintraf, empfand man es als einen großen Uebelstand, daß die Brücken nicht genügend beleuchtet werden konnten, weil der starke Wind die Lichter in den vorhandenen gewöhnlichen Hauslaternen ausblies und man so in Gefahr war, ins reißende Wasser zu geraten. Aber auch im Hinblick auf den sich hier stets steigernden Bahnverkehr erachtete es das hiesige Gemeindekollegium für geboten, die allgemeine Straßenbeleuchtung einzurichten. Die hiesigen Bewohner und besonders auch Fremde, welche die Nachtzüge von hier ab und hieher benützen, werden die neue zweckmäßige Einrichtung als einen wesentlichen Fortschritt! ansehen und gewiß mit Freuden begrüßen. ^
Stuttgart, 14. Okt. Die Nachricht von chem! bevorstehenden Rücktritt des Justizministers Dr. v. z Faber ist nun offiziell bestätigt. Eduard v. Faber steht im 75 Lebens- und im 50. Dienstjahre.
Nürnberg, 15. Okt. Heute Mittag 1 Uhr wurde die Landesausstellung in feierlicher Weise geschlossen. Der Minister des Innern Freiherr v. Feilitzsch wurde am Hauptportale der Ausstellung von einer Abordnung empfangen und zum Vestibül geleitet, wo sich eine glänzende Versammlung eingefunden hatte. Nach dem Vortrage eines Musikstückes hielt der Direktor des Gewerbemuseums, v. Kramer, eine Ansprache, in welcher er einen Rückblick auf die Geschichte der Ausstellung gab. Alsdann erfolgte die Verteilung der Preise für die Gruppe „Gartenbau". Hierauf hielt Minister v. Feilitzsch die Schlußrede, in welcher er auf die Erfolge der Ausstellung, deren zahlreichen Besuch und die allseitige Mitwirkung hinwies. Mit einem Hoch auf den Prinzregenten, welches der erste Bürgermeister Dr. von Schuh ausbrachte, schloß die Feier.
Darmstadt, 14. Okt. Bisher sind folgende Resultate der hessischen Landtagswahlen bekannt geworden. Cs sind gewählt 9 Nationalliberale, 3 Antisemiten bezw. Christlich-Soziale, 3 Sozialdemokraten, 2 Zentrumsmitglieder, 1 Kandidat des Bauernbundes und 1 Freisinniger.
Darmstadt, 14. Okt. Professor v. Angeli ist hier eingetroffen, um die Kaiserin Alexandra zu malen.
Aus Darmstadt berichtet die „Frkf. Ztg.: In der Ungezwungenheit des hiesigen Lebens fühlen Zar und Zarin sich außerordentlich behaglich und gönnen
sich kürzere und längere Ausgänge. Unbemerkt bleiben sie aber, ob sie zu Fuß oder Wagen das Palais verlassen, doch nicht, und in hiesigen Blättern ist schon wiederholt der Bitte Raum gegeben worden, das Publikum möge die Gäste, die sich hier erholen wollten, doch nicht allzusehr mit der Schaulust belästigen. Vorläufig scheint das nicht gewirkt zu haben, denn als am Dienstag vormittag das russische Kaiserpaar in Begleitung von Großherzog und Großherzogin einige Möbelmagazine besuchte, war der Zudrang der Menge so stark, daß die Herrschaften sich nicht anders zu helfen wußten, als daß das großherzogliche Paar zur Hauptthüre hinausging, während Zar und Zarin sich ein kleines Hinterpförtchen aufschließen ließen.
Berlin, 14. Okt. Der Kaiser empfing heute Mittag in besonderer Audienz in Gegenwart des hiesigen türkischen Botschafters und des Staatssekretärs des Auswärtigen, Freiherrn v. Marschall, den in besonderer Mission des Sultans hier eingetroffenen General Grumbkow-Pascha, welcher ein Schreiben des Sultans überreichte.
Berlin, 15. Okt. Der „Lokalanzeiger" berichtet: Die heute zu Ende gehende Berliner Gewerbe-Ausstellung wurde insgesamt von etwa 3500000 zahlenden Personen besucht, durchschnittlich täglich von 20800. Dem „Berl. Tageblatt" zufolge wird das Defizit auf 700000 bis 800000 ^ geschätzt.
Ausland.
Paris, 16. Okt. Rochefort teilt im „Jntran- sigeant" aus angeblich erster Quelle mit, der Zar habe in seinem Trinkspruch zu Chalons das Wort „Allianz" aussprechen wollen, der Minister des Auswärtigen, Hanotaux, habe dies aber verhindert. (Dem Herrn „Rochefort" ist freilich nicht alles zu glauben, aber ein Wunder ist es da auch nicht mehr, wenn der französische Minister des Aeußern immer mehr in den Geruch kommt, daß sein Republikanismus kein waschechter mehr sei.)
Paris, 15. Okt. Der „Matin" sagt, Rußland habe im Jahre 1890 an den damaligen Kriegsminister Freycinet das offizielle Ersuchen um Ueber- sendung zweier Lebelgewehre gestellt. Diesem Ersuchen sei entsprochen worden, nachdem Rußland den Abschluß einer Militärkonvention angestrebt habe. Die Militärkonvention sei im Jahre 1894 als diplomatisches Protokoll komplettirt worden.
K 1 ,r«ere Mitteilungen.
Reutlingen, 14. Okt. In Pfullingen sind in den letzten Tage» mehrere Personen an Ostolsrs. nostrs.8 erkrankt; eine der Erkrankten, eine 29 Jahre alte, ledige Frauensperson, starb binnen 24 Stunden nach der Erkrankung; 2 andere sind noch nicht außer Lebensgefahr.
Eßlingen, 13. Okt. Am Samstag hatte eine fröhliche Hochzeit hier ein unfröhliches Nachspiel. Am Abend um 6 Uhr mußte der Gerichtsvollzieher bei dem jungen Ehemann seines Amtes walten. Auch ein schöner Anfang im Eheleben.
Laussen a. N., 14. Okt. Gestern abend wurde der verheiratete Lokomotivführer Böckeler beim Ueberschreiten des hies. Bahngeleises von einem Zuge überfahren und war sofort tot.
Ueber denOffizier s-E xzeßinKarlsruhe schreibt der neueste „Badische Landesbote": „Jetzt hat sich die Sache, nachdem die Augen- und Ohrenzeugen, die den unglücklichen Ereignissen'beiwohnten, sestgestellt und zum Teil auch schon gerichtlich vernommen sind, geklärt. Nach deren Aussagen stellt sich der Sachverhalt folgendermaßen: Am Sonntag Abend zwischen und 12 Uhr kam der Mechaniker Siebmann, der von den Leuten, welche ihm näher stehen, als ein ruhiger, absolut nicht zu Erzessen neigender Mensch geschildert wird, in Begleitung eines Herrn Namens Walz und zweier Damen in den Speisesaal des „Hotel Tannhäuser", in dem außer verschiedenen anderen Gästen Lieutenant v. Brüsewitz in Gesellschaft eines Herrn, wie man hört, eines Reserve-Offiziers, anwesend waren. Als Siebmann sich hinsetzte, stieß er mit der oberen Lehne seines Stuhles an den Stuhl des Lieutenants v. Brüsewitz, der darauf hin verschiedene provozierende Bemerkungen machte und, trotzdem Siebmann seinen Stuhl gleich zurückgezogen hatte, zu diesem sagte: „Ein anständiger Mensch entschuldigt sich." Siebmann entgegnete ihm darauf in aller Ruhe: „Ich weiß nicht, warum ich mich entschuldigen sollte." Brüsewitz wandte sich nun an den Wirt und verlangte, daß Siebmann aus der Wirtschaft ausgewiesen werde. Als dies Siebmann hörte, erhob er sich von seinem Stuhle, verbat sich diese Zumutung und erklärte dem Wirte, daß er sich etwas Derartiges nicht gefallen lassen würde, da er sich vollkommen anständig aufgeführt habe. Der Wirt erklärte denn auch, daß er keine Veranlassung habe, einen Gast auszuweisen, so lange dieser sich ruhig verhalte. Jetzt sprang Brüsewitz auf, riß seinen Säbel aus der Scheide und wollte auf Siebmann losgehen. Durch das rasche Einschreiten des Wirtes, wie des Kellners wurde der Lieutenant verhindert, von seiner Waffe Gebrauch zu machen. Brüsewitz schien sich nun beruhigt zu haben, denn er setzte sich wieder an seinen Platz. Es verstrich ungefähr eine Viertelstunde, als Brüsrwitz von Neuem anfing,' Be
merkungen, die sich gegen Siebmann richteten, zu machen. Als Letzterer dies Hörle, wandte er sich an seinen Begleiter Walz und sagte diesem, er wolle, um einen Skandal zu verhüten, unauffällig die Wirtschaft verlassen. Er gehe jetzt auf den Abort und Walz solle ihm den Ueberzieher und Hut dahin bringen. Dies geschah. Im Hof traf Siebmann noch mit dem Wirte zusammen, dem er bemerkte, er (der Wirt) möge dem Offizier ausrichten, daß er ihn um Entschuldigung bitte. Siebmann sagte weiter, er werde am anderen Tage den Offizier aufsuchen und sich persönlich entschuldigen. Während Siebmann nun sich anschickte, die Wirtschaft zu verlassen, kam Brüsewitz in Begleitung zweier Feldwebel durch den Kaiserstraßeneingang des Hotels in den Hof geeilt. Obwohl ihm der Wirt sofort die Entschuldigung Siebmanns ausrichtete, und auch dieser sich selbst entschuldigte, ging der Lieutenant mit seinem Säbel auf diesen los. Siebmann flüchtete darauf, Brüsewitz sprang ihm nach und stieß ihm, als jener nicht mehr ausweichen konnte, den Säbel in den Leib. Eine schwache Viertelstunde später war Siebmann, der noch schreckliche Schmerzen auszustehen hatte und qualvoll schrie, tot. Als Brüsewitz in das Lokal zurückkehrte, machte er die Bemerkung: „Ich habe ihn gestreckt!" Ergänzend muß bemerkt werden, daß, als Brüsewitz merkte, Sledmann wolle sich stillschweigend entfernen, er das Lokal durch den Ausgang nach der Karlsstraße verließ, um den Siebinann am Kaiserstraßenausgang abzufangen. Auf der Straße traf er zwei Feldwebel, die er aufforderte, sofort mit ihm zu gehen, da er in Gefahr sei. Mit diesen Feldwebeln drang er dann von der Kaiserstraße aus in den Wirtschaftshof. Was sich dort abspielte ist bekannt. In der Wirtschaft wäre es, nachdem der Vorfallruchbar geworden, beinahe zu neuen Auftritten gekommen, wenn Brüsewitz sich nicht entfernt hätte. Immerhin hatte der Vorfall noch ein Nachspiel. Einer der Feldwebel blieb im Restaurant zurück und erging sich, offenbar gehoben durch die That des Lieutenants, in Redensarten, die ihm von Seiten der Gäste, wenn nicht einer unserer tüchtigen Kriminalbeamten, der im Lokal dienstlich anwesend war, eingeschritten wäre, zweifellos dick angestrichen worden wären. Gestern nachmittag fand auf dem Friedhofe durch eine militärische Kommission die Besichtigung der Leiche statt. Heute wird die Sektion vorgenommen und dann die Leiche nach Altendorf überführt werden. Nach uns gewordenen Mitteilungen soll Brüsewitz sich z. Z. in der alten Infanterie-Kaserne in Stubenarrest befinden.
Landwirtschaft, Handel L Verkehr.
Nagold, IS. Okt. (Marktbericht.) Ochsen kamen zu Markt 76 Paare, verkauft wurden 33 Paare mit einem Erlös von 28057 ^ Zugeführt wurden ferner 115 Kühe, 65 Kälber, 74 St. Schmalvieh, zus. 254 Stück. Verkauft wurden 37 Kühe mit einem Erlös von 7978 25 Kälber
mit einem Erlös von 3872 17 St. Schmalvieh mit
einem Erlös von 1197 ^ Gesamterlös 13040 ^ Weiter wurden zu Markt gebracht: Läuferschweine 256 St., verkauft wurden 232 St. Preis pro Paar 28—70 ^ Saugschweine kamen 160 St. zu Markt, verkauft wurden 145 St. Preis pro Paar 12—18 Gesamterlös für Läuferschweina 6108 für Saugschweine 2112 zus. 8220 ^
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unter den in weiteren Kreisen eingebürgerten Leder-Grhal- tungsmitteln ist unstreitig das Schuhfett Marke Büffelhaut.
Beim Einkauf lasse man sich nicht durch auf Täuschung berechnete Namen und Marken irreführen, sondern achte darauf, daß jeder Büchse die bekannte Schutzmarke „Büffelhaut" aufgedruckt sein muß.
Büchsen ü 20 und 40 Pfg. sind in den meisten paffenden Geschäften zu haben; on ssros — aber nur für Handlungen — bei «a8tav Havliier, bei Stuttgart.
""rt> bestätigen können, daß sich die Apotheker Richard Brandt's Schweizeipillen als ein angenehmes, zuverlässiges, dabei vollständig unschädliches Mittel bei Verstopfung, ungenügender und unregelmäßiger Leibesöffnung seit Jahrzehnten bestens bewährt haben und von keinem anderen Mittel übertroffen werden. Erhältlich nur in Schachteln zu M. 1.— in den Apotheken. Die Bestandteile der ächten Apotheker Richard Brandt'schen Schweizerpillen sind Extracte von: Tilge 1,5 Gr., Moschusgarbe, Aloe, Absynth je 1 Gr., Bitterklee, Gentian je 0,5 Gr., dazu Gentian- und Bitterklrepulver in gleichen Teilen und im Quantum^ um daraus SO Pillen im Gewicht von 0,12 herzustellen.
Hiezu das Unterhaltungsblatt Nro. 42, sowie die Beilage „Sonntagsgedanken" Nr. 1.
Redaktion, Druck und Verlag der G. W. Zaiser'schen Buchhandlung (Emil Zaiser) Nagold.