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Gcrges-Weurgkeilen.

Aeutscöoc. Weich

Doriisheim, 29. Mai. Gestern nachmittag starb hier nach tangerem Kranksein der K. rvürttem bcrgische Generalmajor a. D. Frhr. Hermann v. Hüget im Atter von 83 Jahren. Der Verstorbene hatte sich gteich nach dem Krieg 1870/71, den er ats Kommandeur einer württembergischen Brigade mit Auszeichnung mitgemacht hatte, hier niederge­lassen.

Der frühere Zentrumsabg. v. Huene ist nun­mehr im Wahlkreis Neffse gegen den Kandidaten der Zenlrumspartei von den dortigen Konservativen, Nationallibera en mnd liberalen Katholiken für die Reichslagswahl aufgestellt woroen. Herr v. Huene hat erklärt, er, wolle zwar nicht kandidieren, doch sei er bereit, eine'lauf ihn fallende Wahl anzunehmen.

Herr Dr. Lieber droht mit seinem Rücktritt! Das ist das Neueste aus der in allen Zugen kra­chenden Zentrumspartei. Herr Dr. Lieber hat, wie dieKölnische Zlg." mitteilt, seinen Rücktritt (oder Rückzug?) aus dem politischen Leben in Aussicht gestellt,wenn die Militärvorlage unter positiver Mitwirkung oder unter Duldung der Zentrumspartei zu Stande kommen sollte."

Einer Bekanntmachung desHamburger Senats zufolge ist die ganze Sradt jetzt ausschließlich mit filtriertem Wasser versehen.

Besterreich-Ungarn.

Wien, 30. Mai. lieber das Gespräch des Kaisers mit Plener bei dem Empfange der Delega­tionen wird noch mitgeteilt: Der Kaiser sagte zu Plener:Sie kommen aus Prag. Da hats ja schöne Dinar gegeben. Die Zustände in Böhmen machen mir viel Kummer. Ich freue mich aber, sagen zu können, daß Ihre Partei loyal und klug gehandelt hat.'" Plener versicherte, daß die Deutschen trotz allem die Hoffnung auf das Zustandekommen eines Aus­gleiches nicht aufgegeben Häven, worauf der Kaiser bemerkte: Es ireut mich, von ihnen das zu hören. Auch ich hoffe, daß es in Böhmen endlich werde ruhig werden."

Frankreich

Wegen der Ende März d. I. angezcttelten Ruhe­störungen in der Kirche von Sa int-Denis sind 8 sozialdemokratische Gemeinderäce dieser Stadt zu Gefängnisstrafen von 14 Tagen bis zu 3 Monaten verurteilt worden.

Griechenland.

Athen, 30. Mai. Nachrichten aus Theben melden fortgesetzte Erdstöße und große Verwüstungen; ganze Straßen wurden zerstört; die Stadt ist teilweise ein Trümmerhaufen; drei Kirchen, der Palast des Gouverneurs und die Bürgermeisterei sind eingestürzi oder unbewohnbar; die Bevölkerung hat sich geflüchtet und kampiert auf den umliegenden Hügeln.

Rußland.

Warschau, 30. Mai. Sämtlichen Katholiken und Juden in Kongreßpolen wurde befohlen, freiwil­lige (?!) Beiträge zum Bau einer griechisch-orthodoxen Kirche in Warschau zu leisten.; , i;

Amerika.

New York, 30. Mai. Am Samstag und Sonn­tag fielen in Tennesse, Mississippi, Arkansas, Loui­siana andauernde Regengüsse; per Nordosten von Louisiana steht unter Waffen etwa sWOO'Personen sind obdachlos und öhne-;Nahriing: der Gouverneur sandte Zelte und Lebensmittel.

Jamslag Len 3. Juni 1893.

Kleiner! Mitteilungen.

Cannstatt, 24. Mai. Wie lraurigmanche Leute trotz günstiger Verhältnisse ihr Leben verfehlen, zeigt ein jüngst in Cannstatt vorgekommener Selbstmord. Vor wenigen Jahren hatte ein Kaufmann in Stutt­gart ein junges, hübsches, wohlerzogenes und in ei­nem Stuttgarter Institut ausgebildetcs Mädchen geheiratet, die als Waise neben elner reichlichen Aus­steuer ein Barvermögen von 29 0oO in die Ehe brachte. Der Gatte etablierte ein Geschäft in bester Lage, kam aber immer mehr zurück, die Familie (zwei Kinder) zog nach Cannstatt und der Kaufmann wurde Reisender. Dieser Tage ging das Vermögen vollends zu Ende und die Frau mußte obendrein von ihrem Gatten den Vorwurf hören, daß auf ihrem Gelde kein Segen gewesen. Ais sie sich gegen die darin liegende Verunglimpfung des Andenkens ihrer El­tern verwahrte, die ihr Vermögen mit Mühen und Ehren erworben hätten, zog der Gatte einen Revol­ver hervor und schoß sich tot. Durch den Schrecken verfiel die in anderen Umstünden befindliche Frau in eine schwere Krankheit; wenn sie aufkommt, ist sie mit ihren zwei Kindern der bittersten Armut verfallen.

Fulda, 30. Mai. Ein hiesiger Imker hat dieser Tage ein Bienenvolk aus dem Kaukasus erhalten. Die Jmmchen haben die 5000 lern weite Reise ziem­lich wohlbehalten trotz der großen Hitze zurückgclegt. Der betreffende Bienenzüchter will den Versuch machen, ob sich die kaukasische Biene hier akklimatisieren wird.

Mertingen, 28. Mai. An 40 Familien sind hier am Genüsse verdorbener Eingeweide einer von einem Ortseinwohner geschlachteten Kuh erkrankt. Eine Person ist gestorben. Der Fleischbeschauer will, nach derA. Postztg.," nur das Fleisch, abgesehen von den Eingeweiden, für genixßbar erklärt haben.

Warnung vor dem Genuß frischen, war­men Kuchens. Wie gefährlich es ist, frischen, warmen Kuchen zu essen, zeigt wiederum folgender Vorfall: Die Frau eines Assistenten in Güterglück (Prov. Sachsen) genoß frischen Kuchen und wurde so krank, daß sie trotz ärztlicher Hilfe nach 24 Stun­den verstarb.

Allerlei.

Singen und lautes Sprechen ist gesund. Ueber den heilsamen Einfluß des Singens und des lauten Sprechens auf den Körper und das Gemüt des Menschen schreibt dieSanitätswache" folgendes: Ein Kölner Arzt wandte die Aufmerksamkeit des Publikums auf den Nutzen des Gesanges und des lauten Redens für den Menschen. So war z. B. der berühmte Naturforscher Cuvier in seiner Jugend schwindsüchtig. Als er Professor geworden und da­mit Anstrengungen der Stimme selbstverständlich wurden, stellte sich seine Gesundheit her. Der be­kannte englische Philosoph Brown hielt durch öffent- liche Vorträge die Entwickelung seiner Schwindsucht viele Jahre hindurch auf. Das laute Reden trägt wahrscheinlich viel dazu bei, daß die Geistlichen ein hohes Alter erreichen. Auch das Singen ist eine treffliche Anstrengung und bildet das beste Mittel, um junge Leute vor Brustkrankheiten zu bewahre», weil es zum Tiefatmen nötigt und den Blutkreislauf in den Lungen verstärkt. Ein großer Teil hervor­ragender Sänger und Sängerinnen, die ihre Gesund­heit nicht durch eine unvorsichtige Lebensweise unter­gruben, waren langlebig. Das beste Kräftigungs­mittel der Brust ist nächst Rede und Gesang - ein fröhliches Gelächter. Alles das gilt aber hauprsäch- -lich für eine noch, gänzlich gesunde Brust bei Ab­wesenheit heridilärer Krankheitsbelastung!" Und im 4. Heft der Zeitschriftdie Gesellschaft" ist zu lesen: Der Gesang ist eine der gesündesten Thäugkeiten des Menschen, die es giebt, ja vielleicht die gesündeste aus dem Grunde nämlich, weil in ihm Seele und Körper auf gleiche Weise ihre Genüge finden. Die Seele ist beschwert vom einem reichen Empfindungs­leben; sie sucht sich dessen zu entiedrgen, dies aber geschieht, indem der Körper im Gesänge ausatmet

die Last der Seele. Hierbei erweitert sich die Brust, hierbei dehnen sich die Lungen und erhalten alle Organe Platz und Raum" Es wird also hiermit bestätigt, was bercils früher über den wohlthätigen Einfluß des Singens auf den menschlichen Körper gesagt worben ist.

Lebensverficherungs- und Ersparnis-Bank in Stuttgart. Der Rcchenicvaftrberichl für das abgelaufcnc 38. Geschäftsjahr ist dieser Tage erschienen. Er weist aus, dag diese Gesellschalt, eine der größten deutschen Lebensver­sicherungsgesellschaften, auch im Jahre 1892 ein sehr günstiges Ergebnis erzielt hat. Sowohl hinsichtlich des Brutlozugangs von neuen LersichcrnngS Anträgen und Aufnahmen als auch des Reinzuwachses au Versicherungen hat dieses Jahr alle vorhergehenden weit überiroffen Es wurden 6t52 Versiche­rungsanträge über 4O3O3 9r>0 Kapital beantragt (rund 51/2 Millionen mehr als 1891) und davon angenommen 5226 über ^ 32 873 106. Der Rcinznwachs betrug 3064 Policen, 2665 Personen und ^ 22 588009 Versicherungssumme. Der Gesamtversicherungsstand ist dadurch ans 59849 Personen gestiegen, die mit 68008 Policen über ^2 366 261 639 Kapital versichert sind. Die durchschnittlich bei der Bank auf 1 Kopf versicherte Summe beträgt rund 7000 .6. Der Bankfonds hat sich um rund 7,2 Millionen auf rund 99 Millionen Mark gehoben Darunter sind Extrarcierven für die Todesfall-Ver­sicherten von über 17 Millionen Mark, nämlich die Dividenden- Reserve von rund 14,3 Millionen, die allgemeine Reserve von 2,7 Millionen Mark. Die Gewinn- und Verlust-Rechnung der Todesfall-Versicherte» weist 102668918 Einnahmen,

99 003 716 Ausgaben ans und ergiebt einen reinen Jah- res-Ueberschuß von 3665202. Davon wurden ^2 100000 der Allgemeinen Reserve zugeschrieden, der Rest von 3 565202 wird s. Zt. unter die Versicherten als Dividende verteilt. An Prämien hat die Bank insgesamt eingenommen 1892: 13,1 Millionen, an Zinsen 3,8 Millionen Für Sterbfälle waren rund 4.7 und sür abgelaufene alternative Versicherungen rund yz Million auszubczahlen. An Dividenden an die Todesfall-Versicherten sind bezahlt worden: ^2 2947 859. Die für die Versicherten angesammelten Prämienreserven (Deckungs­kapital) betragen einschließlich der Prämienüberträge insgesamt rund 80,7 Millionen Mark. Der Abgang bei Lebzeiten hat sich wieder in sehr mäßigen Grenzen gehalten. Der Sterb- lichkeitsverlauf war ein sehr günstiger, cs wurde ein Gewinn durch Mindersterblichkeit von -4l 1128778 erzielt. Der Bank­fonds ist zu 81st2°/o in Hypotheken angelegt; eigene Wert­papiere besitzt die Bank rund 2 Millionen, auf Policen der Bank sind 7,2 Millionen Mark ausgeliehen. Es darf hervor- gchoben werden, daß dieses günstige Resultat mit dem kleinen Verwaltungsaufwande von einschließlich Agenturprovisionen nur 5,3bja der Jahreseinnahme erreicht worden ist. Im Jahre 1893 kommen an die Versicherten 2725142. 48 als Dividende zur Verteilung und zwar nach dem alten System, Plan ^.1. 34vjg auf jede ordentliche Prämie und extra 17«/g auf die alternative Zusatzprämie, nach dem neuen System, Plan ^11, vom 6. Jahre ab 40«Io auf die ordentliche und extra 20»/o auf die alternative Zuiatzprämie; die nach dem System der steigenden Dividende beteiligten Versicherten erhalten eine gegen das Vorjahr um 30sg höhere Dividende; hiernach er­halten die 5 Jahre Versicherten derzeit 15<>ig, die ältesten, d. h. 16 Jahre Pcrsicherlen 48i>Ig der vollen JahrcSprämie. Die Bank macht bekannt, daß der Rechenschaftsbericht über 1892 auf Verlangen von jedem Versicherten von ihr direkt z u beziehen ist. _

Professor Dr. Reclam äußerte sich s. Zt. in folgen­

der Weise über Richard Brandt's Schweizerpillen:Ihre Schweizerpillcn haben sich mir namentlich in der Frauenpraxis bewährt und werden (2 Stück eine Stunde nach dem Mor­gengetränk) gerne eingenommen: weil sie sicher wirken ohne Beschwerde zu veranlassen. Auch bei Männern mit sitzender Lebensweise oder in höherem Alter kurz bei Trägheit der Darmbewegung erweisen sic sich als vorteilhaft." Diese Empfehlung macht jede weitere überflüssig. Die ächten Apotheker Richard Braud'schcn Schwcizerpillen mit dem weißen Kreuz in rotem Grunde sind nur iu Schachteln 4 1 Mk. in dcn Apotheken erhalt ich.

Chllnüschc Katarrhe

Wendung Zalas-LoLdousI Dieselbe» sind zugleich ein ausge­zeichnetes Mittel gegen yerdauauz» Seschwerden, welche so häufig bei Lungenkatarrhen auflreten. Es sollte deshalb niemand,lder an ob gen Krankheiten leidet, versäumen, einen Versuch mit diesen vorzüglichen Bonvons zu. machen. Zn haben in Pak- keten 4 25 4 und 50 < in rot n Schachteln 4 1 in den Apotheken und Drognerien. Niederlage in Nagold beiH. Lang, M. Geltend ort in Unterjeuingen und Ao. Fr an er in Wildberg. _

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