eingetreten ist, den zu verhindern die mit Wien ver­bündeten einheimischen Mächte zu schwach gewesen sind. Ob Rußland die Hand direkt im Spiel ge­habt hat, lassen wir dahingestellt, tatsächlich stellt der Staatsstreich einen Erfolg Rußlands in Serbien dar, dessen Konsequenzen einstweilen noch nicht ab­zusehen sind."

Defterrcich-Ungarn.

Budapest, 18. April. Die Brände in der Provinz nehmen erschreckend zu. In Alsokubin brannte gestern eine ganze Straße ab. Eine Feuersbrunst äscherte in einer Borstadt von Temesvar eine Fabrik und zahlreiche Häuser ein. Heute Nacht brach in der Steinbrucher Aktienbrauerei Feuer aus.

In Vesprim (Ungarn) brach abermals ein Brand aus. lieber 80 Häuser, gerade im schönsten Stadtteile, sind eingeäschcrt, darunter die ev. Kirche. 1000 Personen sind neuerdings obdachlos geworden. Man glaubt, daß das Feuer gelegt worden ist.

Frankreich.

Aus Paris: Am Sonntag fanden die Neuwahlen für die achtzig Pariser Gcmeinderatssitze statt. Nicht weniger als 420 Kandidaten waren ausgestellt, dar­unter sechs Damen.

Nach einer Meldung aus Paris brachte Pro­fessor Lucas am College Rollin am 17. ds. vormit­tags in seiner Wohnung seiner Frau mehrere Messer­stiche bei, warf sie dann, als sie um Hilfe rief, vom Balkon auf die Straße hinunter und stürzte sich dann selbst hinab. Lucas war sofort tot und seine Frau wurde in hoffnungslosem Zustande nach dem Krankenhaus geschafft. Das Motiv der That war Eifersucht.

Belgie n-H o 1 l a n d.

Brüssel, 16. April. Als Bürgermeister Buls heute in der Avenue Louise spazieren ging, erhielt er von einem Teilnehmer an einem Zug von Kund­gebenden, der ihn erkannte, einen Schlag mit einem mit Blei gefüllten Rohrstocke. Schwer verletzt wurde der Verwundete nach seiner Wohnung verbracht.

Brüssel, 16. April. Seit 4 Tagen ist die ganze Bürgerwehr von Brüssel jeden Abend unter Waffen und alle nötigen Maßregeln zur Abwehr der Ruhestörer sind getroffen. Die groben Beschä­digungen von Privateigentum wurden selbst von den

Führern der Sozialisten tüchtig gerügt und haben sich kanm mehr widerholt, dagegen dauern die Zu­sammenstöße mit der bewaffneten Macht noch immer fort. Diese sind durchaus planlos: irgendwo rotten sich einige hundert Sozialisten, begleitet natürlich von zahlreichem Gesindel, zusammen; schreiend und lärmend suchen sie in die von der Polizei abgesperrten Straßen zu dringen; darauf Angriff der Polizei, ge­waltmäßige Säuberung der Straße durch die berit­tenen Gendarmen. Ist die Bande zurückgeworfen, so stößt sie auf ihrem Rückzug auf eine andere Ab­teilung der bewaffneten Macht und die gleiche Scene wiederholt sich. Gegen 12 Uhr dann, wenn die Leute sich müde gelaufen und heiser geschrien haben, gehen sie auseinander und bis zum nächsten Abend herrscht Waffenstillstand. Daß an eine ernstliche Empörung nicht gedacht wird, beweist die Thatsache, daß die Ruhestörer meist waffenlos sind und nur einmal einen schüchternen Versuch gemacht haben, eine Barrikade zu errichten. Als Angriffsgeschosse dienen haupt­sächlich Steine, zuweilen mischen sich darunter auch Gläser und Flaschen; jeden Abend bekommen die verschiedenen Spitäler ihr neues Kontingent. Selbst­verständlich kriegen auch manche Unschuldige, die zu­fällig oder aus Neugierde in einen der Zusammen­stöße hineinkommen, etwas ab.

Brüssel, 17. April. Die Sozialisten beginnen die Cafes und Hotels zu brandschatzen. Sie lassen sich überall gut auftischen und drohen bei verlangter Bezahlung mit den Revolvern.

Brüssel, 18. April. In 50 Buchdruckcreien legten 1500 Setzer die Arbeit nieder. Die Zeitungen erscheinen mit Ausnahme desPatriot", derJnden- pendance belge" und desEtoile" nicht. Seit 50 Jahren hat kein Ausstand sich so rasch und allgemein entwickelt, wie der jetzige.

Antwerpen, 17. April. Während eines Meetings schlug ein Redner vor, die Läden der Waffenfabrikcn zu plündern.

England.

Die englischen Zeitungen sind fast sämtlich davon überzeugt, daß bei dem Staatsstreich in Belgrad Rußland die Hand im Spiele habe, das Oesterreich- Ungarn hier ausstechen und ihm.die Pcotektorrollc gegenüber Bulgarien anstreichen wolle. Wenn sie

auch keine nahen Schwierigkeiten erblicken können, sind sie doch nicht ganz ohne Sorge wegen der künf­tigen Entwicklung der Dinge.

K u ü t a n d.

Petersburg, 17. 'April. LasJournal de St. Petersbourg" erklärt, cs sei ei» Akr der Kraft und Weisheit gewesen, womit König Alexander den mißlichen und gefährlichen Zustand Serbiens beendigt habe. Die Ruhe, mit welcher die Umwäl­zung sich vollzog, beweise, daß dieselbe den Wünschen der Nation und den Interessen des Landes entspreche. In Rußland verfolge man mit viel zu großer Sym­pathie die freie Entwickelung Serbiens, um nicht auf­richtig zu wünschen, daß dieses Ereignis unter dem Schutze des Königs zur Beruhigung und Unabhängig­keit Serbiens diene.

Petersburg. Ein Blatt hält sich über den Be­such des deutschen Kaisers in der Schweiz auf und meint, ebensogut könne der Czar auch Frankreich be­suchen. Das kann er allerdings, wenn er sonst will! Aber ob er es wollen wird?

Serbien.

Belgrad, 15. April König Alexander wäre nach der Verfassung nicht am 14. Aug. d. I., sondern erst am 14. Aug. 1894 volljährig geworden.

Belgrad, 17. April. Dokic versichert, nur der König und er hätten von der beabsichtigten Uebernahme der Regierung gewußt. Die Königin werde jetzt nach Serbien kommen, König Milan nie.

Belgrad, 17. April. Gestern vormittag feier­liches Tedeum; die Truppen waren in Parade auf den Straßen aufgestellt. In der Kirche waren das Offizierkorps, die Minister, neben den radikalen auch die. ehemaligen fortschrittlichen Minister erschienen. Die Artillerie gab Salutschüsse ab, nach dem Gottes­dienst großer Empfang. Der König zeichnete sämt­liche radikalen und fortschrittlichen Minister durch Ansprachen aus. Die radikalen und fortschrittlichen Blätter feiern die Dynastie Obrenovic als Bolks- dynastic. Die liberalen Zeitungen stellen ihr Er­scheinen ein.

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