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Gesellschafter".

^^^^^it dem 1. April beginnt ein neues vierteljährl. Abonnement und machen (^^^wir diejeniaen vcrchrlicheu Nbonnen- tcn, die blos auf 1 Vierteljahr abonniert hatten, darauf aufmerksam, daß wenn sie keine Unter­brechung im Bezug des Blattes wünschen, sie die Bestellung sofort bei der bisherigen Be­zugsstelle erneuern müssen.

Abonnementspreis siehe oben am Kopfe des Blattes.

Neueintretende sind uns stets willkommen.

Um das Interesse für unser Blatt, haupt­sächlich unter dem Landwirtschaft treibenden Publikum zu steigern, haben wir uns entschlos­sen, vom 1. April ab ein laudwirtschastl. Blatt:

Der Schwäöische Landwirt,

welches monatlich 2mal erscheint, als Beilage dem Blatte einzuverlcibeu. Da diese Beilage Aufsätze über Acker- und Wiesenbau, Vieh- u, Geflügelzucht, Wieuenzucht, Obstbau, Kaus- u Gartenwirtschaft, Gemeinnütziges u. s. w. enthält, so wird bei dem unabweisbaren Fortschritt der Land­wirtschaft in der Jetztzeit ein solches Blatt für jeden Bauern und Landwirt einen hoch will­kommenen Ratgeber bilden.

Das materielle Opfer, das wir hiedurch den Lesern des Gesellschafters bringen, läßt uns hoffen, daß wir durch erweiterten Zuwachs der Abonnentenzahl Anerkennung und Unter­stützung finden werden.

Redaktion u. Expedition des Gesellschafters.

Herges-Weuigkeiten.

Deutsches Weich.

Brand fall: Den 26. März in Münsingen das Wohnhaus und die Scheuer des Christian Krehl, genannt Mackenbauer, des Sohnes.

Berlin, 28. März. Die gestrige Versamm­lung, in welcher Ahlwardt Beweise für seine Behaup­tungen im Reichstage vorzulegen in Aussicht stellte, war sehr zahlreich besucht. Ahlwardt war nicht er­schienen, statt seiner sprach Wilberg und bezeichnet Ahlwardt als einen Ehrenmann, dessen deutsches Wort, auch ohne Akten genüge. Die Akten würden nach Ostern vorgelegt und enthielten eine große Fülle Kompromittirendes. Ahlwardt sei der Banner­träger, dem zu folgen jedes braven Antisemiten Ehrensache sein müsse.

Aus Dresden wird derFrankfurter Ztg." geschrieben: Großes Aufsehen erregt hier die Ver­haftung einer ganzen Reihe von Personen, fast sämt­lich sehr angesehener und begüterter Leute, wegen Wuchers und Wechselfälschungen in größerem Maß­stab. Die Verhaftungen erstrecken sich nicht nur auf Dresden, sondern auch auf die Umgegend, auf Pirna, Döbeln u. s. w. Der Hauptschuldige, der Getreide­händler Nagel, hat bald nach seiner Verhaftung seinem Leben durch Erhängen im Gefängnis ein Ende gemacht, nachdem er vorher ein umfassendes Geständnis abgelegt hatte. Entdeckt wurde die ganze Gesellschaft dadurch, daß einer der Wucherer einen seiner Kumpane wegen Betrugs anzeigte.

Frankreich.

Die Panama-Untersuchungs-Kommissio n

Samstag den 1. April

1893 .

ist neuerdings wieder in den Besitz von Aktenstücken gelangt, die nach den Angaben einzelner Blätter wichtige Enthüllungen enthalten sollen. Es sind Papiere, die der Baron Reinach vor seinem Tod seinem Bruder Oskar übergeben hatte und die nun von diesem an den Nachlaßverwalter Rcinachs, Jm- bert, ausgehändigt worden sind. Auch Crispi soll unter den Personen, die von Herz Geld erhalten haben, mit 60 000 Franken figurieren. (??)

Aus Paris. Im Panamaprozeß dauern die Playdoyers fort. Einen merkwürdigen Eindruck macht es, wie der Staatsanwalt versucht, die angeklagten Abgeordneten weiß zu brennen, hingegen alle Schuld auf Lesseps und die übrigen Leiter der Panamacom- pagnie zu wälzen. Jeder Unparteiische hat aus dem Vorlauf des Prozesses die Ueberzeugung gewonnen, daß Lesseps und seine Kollegen geradezu zur Geld­herausgabe gezwungen sind. Alles soll aber vertuscht werden, was die Regierung gesündigt hat, das ist der Zweck.

Italien.

Attentat auf den König von Italien. Die Agenzia Stefan!" in Rom veröffentlicht folgende Mitteilung: Als der König sich heute (Sonnabend) zu einer Festlichkeit nach der Villa Borghese begab, schleuderte ein schlechtbckleideter Mann, welcher eine weiß-gelbe Cokacde auf der Brust trug, eine mit Erde gefüllte Papicrhülse gegen den Wagen des Königs und wurde sofort verhaftet. Bei der Ver­haftung leistete er Widerstand, indem er gleichzeitig ausrief, er habe nur Achtung vor Gott und der Negierung des Papstes. Auf der Zentralpolizeibe­hörde, wohin der Verhaftete geführt wurde, fand man bei ihm andere weiße und gelbe Bänder, sowie Papiere und Aufzeichnungen, aus denen hervorgeht, daß dieser Mann ein klerikaler Fanatiker ist. Der­selbe nennt sich Louis Berardi, ist 31 Jahr alt und war im Jahre 1892 vom Schwurgericht wegen Meu­chelmords zu Ijährigem Zuchthaus verurteilt worden. Er war dann nach Amerika ausgewandert und kürz­lich wieder nach Rom zurückgekchrt.

Rußland.

Riga, 15. März. Wegen Vollziehung kirch­licher Handlungen nach lutherischem Ritus an Grie­chisch-Orthodoxen wurde Pastor Meyer unter Aber­kennung der geistlichen Würde zu viermonatlichem Gefängnis verurteilt. Ein anderer Geistlicher erhielt einen strengen Verweis und wurde auf 9 Monate vom Amte suspendiert.

St. Petersburg, 16. März. Die Nachrichten derFreis. Ztg.", daß der deutsch-russische Handels­vertrag als gescheitert zu betrachten sei, stehen mit der thatsächlichen Lage der Angelegenheit im vollsten Widerspruch. Augenblicklich liegen die deutschen For­derungen dem Finanzministerium zur sorgsamen Prü­fung vor. Alsdann wird die Bertragskommission über die von Seiten Rußlands zu erteilende Antwort zu beschließen haben, worauf dieselbe dem Kaiser zur Genehmigung unterbreitet werden muß. Die Antwort von Seiten Rußlands kann daher erst nach Ostern erfolgen. Alle jetzt auftauchenden Nachrichten über die Antwort Rußlands sind deshalb Vermutungen, die jeder Begründung entbehren und mindestens sehr verfrüht sind.

Spanien.

Die evangelische Kirche in Madrid ist nun end­lich doch, und zwar zu Ende voriger Woche, einge­weiht worden. Die Regierung hatte eingesehen, daß sie jedenfalls vor der Eröffnung der Cortes die Ein­willigung geben mußte, wenn sie sich nicht heftigen Angriffen wegen Verletzung der Verfassung aussetzen woÜte. Im klebrigen hat der Verlauf der Feier gezeigt, daß die daran geknüpften Befürchtungen durchaus unbegründet waren. Es hat sich alles in größter Ordnung vollzogen.

Serbien.

Die Regierung annullierte am Montag we­gen angeblicher grober Verstöße durch Wahlkom­missäre 40 radikale Wahlen in Landbezirken, in denen

die Wahl nicht Vis zum Schluß vollzogen morde" sein soll. Gleichung setzte ein Ukas diese 40 Neu­wahlen bereits für Dienstag fest. Die Maßregel der Regierung rusi das größte Aufsehen hervor. Der Odjck," das Haupiblatr der Radik üen, erklärt, daß die Regierung vei den Walsen offenbar eine Nie­derlage erlitten habe und dieselbe durch einen Brach der Verfassung bei den Nachwahlen wett zu machen suche. Aus dem Innern des Landes kommen jetzt genauere Milteilunge, über Unruhen am Wahltage. In Tschatschok schritt das Militär ein, -wobei es zu einem erbitterten Kampfe kam, in weichem 2l Bauern erschossen und mehr als 60 schwer verwundet wurden.

Amerika.

New-Jork, 22. März. In der Getreidemühle der Ortschaft Litchfeld (Illinois) fand gestern infolge einer Entzündung des Mchfftauds eine Explosion statt, wodurch 40 Häuser zerstört wurden. Zwei Elevatoren mit 200000 Büschels Getreide und 12 Eisenbahnwaggon verbrannten In der ganzen Umgegend wurden die Fensterscheiben zertrümmert, eine große Anzahl von Personen schwer verletzt. Tot blieb nur der Müller selbst. Der Schaden beträgt 1 500 000 Dollars.

New-Uork, 24. März. In Memphis in Ten­nessee hat ein furchtbarer Wirbelwind große Ver­heerungen angerichtet. Im Thale des Missisippi sind die Städte Tunica und Cleveland fast gänzlich zerstört. In Wisconsin wütet seit Mittwoch ein furchtbarer Sturm. Die Verbindung mit Milwaukee ist unterbrochen.

Kleinere Mitteilnnge».

In Brünn hat ein 12jähriger Knabe, Richard W,ozela, Selbstmord begangen, indem er sich von einem Güterzug überfahren ließ. Er war im vorigen Herbst beim Examen in der nächsthöheren Klasse durchgefallen und hatte jetzt auch ein un­günstiges Semestralzeugnis erhalten; doch ist noch nicht festgestellt, ob dies der Grund des Selbstmor­des ist.

Bei einem Stierkampf in Linares (Mexico) brach eine Mauer, die der größten der Zuschauer- Tribünen als Stütze diente, zusammen und hatte alles unter ihren Trümmern begraben. Hilfe war sofort zur Stelle und man ging mit Eifer daran, die unter den Mauerstücken, den Bänken und Stüh­len liegenden Personen hervorzuziehen. Elf Per­sonen hatten aber ihr Leben eingebüßt und sicben- unddreißig andere mußten mehr oder minder schwer verwundet in das städ-sche Krankenhaus geschafft werden.

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