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des VII. württ.
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Unser Kaiser hat im Namen der deutschen Reichsregierung den Reichstag aufgelöst, um in einer ernsten Frage Berufung an die Wähler einzulegen. Im Hinblick auf die bedrohliche Weltlage, insbesondere aber im Hinblick aus die fortwährend sich steigernden, offenkundig gegen Deutschland gerichteten Kriegsrüstungen Frankreichs, hat die Reichsregierung eine Vermehrung der deutschen Armee und eine Feststellung des Bestandes derselben auf 7 Jahre für notwendig erachtet, um mit eiritzW starken, wohl gerüsteten Heere solange als möglich, den Frieden aufrecht zu erhalten, oder wenn die Stunde der Gefahr schlägt, wenn der Feind unser Vaterland bedroht, dem Volke kräftigen Schutz zu verleihen.
Während unser Kaiser, der Reichskanzler und Feldmarschall Graf Moltke, Männer, deren Weisheit und Mut unser Vaterland so unendlich vieles zu verdanken hat, diese Maßregel unbedingt notwendig erachteten, war die aus Ultramontanen, Radikalen, Sozialdemokraten, Polen und französisch Gesinnten zusammengesetzte Mehrheit des Reichstags entgegengesetzter Meinung. Abgeordnete, die von militärischen Dingen nichts verstehen, rechteten mit dem Feldmarschall Graf Moltke, dem größten Feldherrn unserer Zeit, über die von ihm dargelegten Gründe. Sie versuchten ihn ins Unrecht zu versetzen, zuerst mit der geforderten Heeresvermehrung, und als sie dafür keine ausreichende Unterstützung mehr fanden, mit der geforderten Dauer des Armeegesetzes.
Kein Wunder, daß unserem kriegserfahrenen, für die Ehre und Sicherheit Deutschlands treu besorgten greisen Kaiser die Geduld brach, als er trotz der eindringlichsten und überzeugendsten Ermahnungen erleben mußte, daß die von ihm gebilligten Vorlagen von einer Mehrheit niedergestimmt wurde, deren Mitglieder zu erheblichem Teil Sonderzwecke verfolgen, über deren Thun und Treiben berechtigte Zweifel obwalten, ob dasselbe zur Sicherheit, Wohlfahrt und Ehre unseres Vaterlandes gereicht.
Die Wähler sind nun zur Entscheidung darüber aufgerufen, ob eine auf festen Grundlagen beruhende Heeresorganisatüm bewilligt werden soll, welche nach dem Urteil unserer erprobten Feldherrn allein imstande ist, entweder den Frieden zu bewahren, oder den Feind von unserer Grenze abzuhalten, wenn — was Gott verhüten möge — dem deutschen Volk der Krieg aufgedrungen wird.
Wir glauben, das deutsche Volk hat alle Ursache unserem Kaiser und seinen bewährten Ratgebern mit Vertrauen entgegenzukommen und die Ueberzeugung festzuhalten, daß erhöhte Militärlasten uns nur insolange zugemutet werden, als es die Sicherheit unseres Vaterlandes verlangt. Aber solange Frankreich seine bedrohlichen Rüstungen nicht einstellt, solange seine Vertreter und Wortführer fortwährend Rache und Haß gegen Deutschland predigen, wollen wir willig geben, was zu kräftigem Schutz unseres Vaterlandes nötig ist. Alle Welt ist darüber einig, daß der Krieg und seine Greuel schreckliche würden, wenn Deutschland nicht stark genug wäre, den französischen Horden den Einfall auf deutsches Gebiet zu wehren, wenn unsere heimatlichen Fluren das Schlachtfeld von Millionen Kriegern würde.
Wähler! Wenn auch unserem Wahlkreis, der stets nur reichsfreundliche Abgeordnete gewählt hat, ein Wahlkampf erspart bleiben wird, so wollen wir doch nicht minder deutlich und klar unsere Antwort auf die mit der Reichstagsauflösung an das Volk gestellte Frage geben, wir wollen, alle untergeordnete Meinungsverschiedenheit beiseite legend, am Tage der Wahl Mann für Mann an die Urne treten und unsere Stimme für den bewährten Reichstagsabgeordneten
Herrn Kommerzienrat Julius Staelin in Calw
abgeben, dessen seitherige Wirksamkeit uns Gewißheit giebt, daß er für die Einheit und Sicherheit unseres Vaterlandes eintritt, was allein die Freiheit und den Wohlstand des Volkes gewährleistet.
Den 30. Januar 1887.
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