genommen, diejenigen jzur Vorbereitung eines Reichs- seuchengeses hat ihre Arbeiten am Montag vor d- ^ Hand beendet. ^

In der Bürgerschaft erklärte gestern ' - sohn, daß die für 7-/, Mill. ^ zu - ^ ^ Wvlst-

Sandfiltration bereits zum I- . übergeben werden solle, - 1893 dem Betrieb

sommer gutes Was'- ^ Hamburg asto zum Hoch-j «ta " von b-- haben werde. Wie derVoss.j

willen berichtet wird, erregt es den Un-

' Bevölkerung, daß der Staat sich jetzt den

Esport von Choleraleichen mit 14 ^ bezahlen läßt, während derselbe anfangs unentgeltlich geschah, namentlich aber wird gerügt, daß die kleinen Leute innerhalb 14 Tagen zahlen sollen.

Berlin, 6. Okt. Hier trafen bis Mitternacht 48 österreichische Reiter ein. Den besten Record hat Graf Starhemberg mit 71 Or Stunden. In Wien trafen bis jetzt 20 deutsche Ossiziere ein. Den besten Record hat Rittmeister v. Tepper-Laski mit 830, Stunden. Von dem Kürassiertleutenant Frhrn. Reitzenstein wird ein besserer Record erwartet; dev selbe traf in Jglau mit 56 Stunden ein. Es sind aber von Jglau nach Florisdorf noch 196 Kilometer zu deren Zurücklegung der Reiter 24 Stunden im besten Fall nötig hat.

An dem Distanzrilt Berlin Wien nehmen vom württ. Armeekorps 3 Offiziere, Rittmeister v Poser, Premierlieutenant Bopp und Sekondelieute- nannt Bopp, sämtlich vom Dragonerregiment 26 (Ulm) teil. Der vierte, welcher sich gemeldet hatte, Rittmeister von Röder (19. Ulanenregiment), ist durch seinen Sturz bei Vaihingen a. E. an der Teilnahme verhindert worden. Herr v. Röder befindet sich an­dauernd auf dem Wege der Besserung.

Bekcrreich-Ungarn.

Hundstagsenten im Herbst. Es ist kaum glaublich, was von Wien aus, aus Anlaß des be­vorstehenden Besuches des deutschen Kaisers daselbst dem Publikum nicht alles anfzubinden versucht wird. Zuerst sollte der Kaiser bei dieser Gelegenheit eine Versöhnung" mit dem deutschen Botschafter Prinzen Reuß herbeisühren wollen, und nachdem nun dieser Unsinn glücklich abgeihan ist, heißt es, Kaiser Wil­helm werde den Herzog von Cumberland, den Sohn des letzten Königs von Hannover, im Schloß Schön­brunn bei Wien empfangen. Es unterliegt keinem Zweifel, daß hievon kein Wort wahr ist. Wünscht der Herzog eine Aussprache mit dem deutschen Kai­ser, so muß er den Monarchen auf deutschem Boden aussnchen. Ein anderes giebt es nicht.

Der österreichische Minister des Auswärtigen über die europäische Lage. In den Budapestcr De­legationen erklärte der Minister des Auswärtigen Graf Kalnoky, der Vertrag mit Deutschland sei ein offenes, ehrliches Defensivbündnis, das anstands­los in seiner Totalität publiziert werden könnte. Dasselbe enthalte keinerlei geheime Klausel, habe nach seinem Charakter eine solche auch nicht nötig. Der Vertrag mit Italien sei in allen seinen Teilen gleich definsiven Charakters. Die Thatsache, daß der Vertrag nicht publiziert sei, beweise, daß die Ge­heimhaltung vereinbart und daher die einstige Pub­likation ausgeschlossen sei. Betreffs des Verhältnis­ses zu Rußland wies der Minister di? tendenziöse Insinuation zurück, als ob dieHandclsvertragsvec- handlungen" zwischen Berlin und Petersburg darauf von Einfluß waren. Die wichtigen Beziehungen zwischen beiden Höfen hätten nie aufgehört, vor­treffliche zu sein. Betreffend den Handelsvertrag mit Serbien, so werde von ihm nicht vorausgesetzt, daß derselbe in Fvlge des Wechsels der serbischen Regierung nicht acccptiert werden würde, da er für Serbien selbst notwendig sei; bisher sei die serbische Regierung mit einem Ansuchen um Verlängerung des Ratlfikationstermins nicht hecvorgetreten. lieber die allgemeine Situation sei nicht viel Interessantes zu sagen, aber in der öffentlichen Meinung sei eine große Beruhigung eingetreten. Die Kriegsverbrci- tungen würden allgemein fortgesetzt, allein man be­grüne sich an dieses chronische klebet zu gewöhnen. Auch habe der Abschluß der Handelsveriräge günstig aus die allgemeine Meinung eingewirkt. Der letzte Ministerwechscl in Rumänien habe nichts an der Richtung der Politik des Landes und an seinen Be­ziehungen zu Oesterreich geeändert. Der letzte Sturz rn Lcroien sei unausweichlich gewesen. Auch in Ita­lien seien neue Männer an die Spitze der Regierung getreten, ohne eine Acnderung in den Beziehungen

'o'.c Oesterreich herbeizuführen. Endlich sei tll Eng­land ein wichtiger Wechsel der Regierungspartei ein­getreten; aber auch dort sei im wesentlichen alles beim Alten geblieben. Die Lage im Orient sei in neuerer Zeit stabil geblieben. Oesterreich wünsche im Orient keine Festsetzung oder priviligiertc Stellung, sondern daß jeder der dortigen Volksstämme im Geiste und unter dem Schutze der Vertrüge sich selbständig ent­wickle und volkswirtschaftlich aufschwinge. Rumänien sei am meisten vorgeschritten, Bulgarien folge ihm und man könne nur wünschen, daß Serbien nicht zu­rückbleibe. Zu Besorgnissen sei eine besondere Ver­anlassung nicht vorhanden, alle Mächte wünschten den Frieden, der auch erhalten bleiben werde.

Wien, 4. Okt. Gestern abend wurde der 26- jährige Priuz Pedro von Koburg, Enkel des Kaisers von Brasilien und ältester Sohn des Prin­zen August von Koburg, in seinem Palais auf der Sei'erstätte plötzlich tobsüchtig und wollte sich vom vierten Stockwerk Herabstürzen. Die rasch benach­richtigte Feuerwehr bereitete Sprungtücher aus, um den Prinzen eventuell aufzinangen. Gütlichem Zu­reden seines Haushofmeisters gelang eS jedoch, nach Sprengung der Thüren den Prinzen zu besänftigen und ihn zu veranlassen, daß er einen Wagen bestieg, der ihn in eine Privatheilanstalt brachte. Der Prinz soll sich seit der Entthronung seines Großvaters schwermütig gezeigt haben; er leidet am Verfolgungs­wahn und behauptet auch. Kaiser von Brasilien zu sein. Vor dem Zwischenfall mißhandelte er seinen Reitknecht und schüttete Wasser vom Fenster auf die Straße. Die Affaire erregte bedeutendes Aussehen.

Wien, 4. Okt. 50s Uhr abends. Tausende erwarten in Florisdorf die Ankunft der deutschen Dfftanzreiter. Das Pferd v. Treppcr-Laskis ist in Stockerau niedergebrochcn.

Wien, 5. Okt. Der Sieg der österreichischen Offiziere im Distanzritke WienBerlin erregt Pier großen Enthusiasmus. Das Pferd des als erster Oestcrreicher in Berlin angekommencn Oberlieutenants Miklos war durch Einstoßcn eines Nagels schulter­lahm geworden und wurde auf der letzten Strecke nur mehr durch Morphiumeinspritzung aufrecht er­halten. Bis gestern abend trafen acht Oesterreicher in Berlin ein; dagegen ist der Rekord der deutschen Offiziere um fast I I Stunden schlechter. Als erster Deutscher traf um 7 Uhr 45 Minuten abends Prinz Friedrich Leopold von Preußen hier ein, gleich nach ihm dessen Adjutant Rittmeister Hehl, dann Rittmeister v. Tepper-Laski (von den Zicten-Hu- saren); letzterer, der 30 Minuten später als Prinz Leopold von Berlin startete, hac den besten Rekord mit 85 Stunden 36 Minuten; der österreichische iiegcr ritt bloß 740s Stunden. Herzog Ernst Günther von Schleswig-Holstein gab, obwohl er bereits die mährische Grenze passiert hatte, den Ritt auf und kam mit der Eisenbahn hier an.

Wien, 6. Okt. Frhr. v. Reitzenstein ist gestürzt und sein Pferd schwer verletzt. Damit ist der Sieg im Distanzritt endgültig den Oesterreichern zugesallcn.

Pest, 5. Okt. Hier erkrankten von Mitternacht bis abends 6 Uhr 26 Personen an Cholera, hievon starben 11.

Pest, 6. Okt Im Laufe des gestrigen Tages ind 40 Choleraerkrankungen und 17 Todesfälle vor­gekommen.

Frankreich.

Paris, 5. Okt. Gestern sind in Paris 19 Personen an der Cholera erkrankt, 7 gestorben.

Delgie n-H o l l a n d.

Brüssel, 6. Okt. In Lüttich wurden in einem Postwagen, welcher die Wertsachen vom Bahnhof nach dem Postbureau überführt. 100 000 Fr. geraubt, welche der Dieb bei der Verfolgung wegwarf. Er heißt angeblich Grase und ist aus Bayern gebürtig. Derselbe gestand ein, seit Jahren von Diebstählen zu leben.

Italien.

Rom. 3. Okt. Der Papst empfing heute Mit­tag den neuernanuten preußischen Gesandten v. Bülow, welcher sein Beglaubigungsschreiben über­reichte. Nach der offiziellen Audienz verblieb Hr. v. Bülow noch zu längerer Privatuntcrhaltung. England.

London, 5 Okt. Das Comitö des Syndikates der Eiscnbahnbeamten und Arbeiter lehnte -nut 42 gegen 15 Stimmen den Achtstundentag ab und vo­tierte für den Zehnstundentag. Da die Pläne dem

Reingewinn der Arbeitgeber Proportionen sein wür­den, sei eine Reduktion der Arbeitszett schädlich.

Durham, 5. Okt. Die Abstimmung über'den Achtstundentag der Bergarbeiter ergab eine erdrük- kende Mehrheit kür die gesetzliche Einführung dessel­ben. Bekanntlich stimmten im Vorjahr die Dur- hamer gegen den Achtstundentag.

Rußland.

Petersburg, 5 Okt. DasJournal de St Petersburg" weist auf den friedlichen Charakter der Ansprache des österreichischen Kaisers und des Exposes Kalnokys hin und hebt hervor, daß Kal­noky wiederholt die vorzüglichsten Beziehungen zwi­schen den Höfen und Regierungen Oesterreichs und Rußlands konstatiert und ferner darauf hinweist, daß Kalnoky die formellsten Versicherungen aller Regier­ungen mitteilen konnte, daß von keiner Seite ein Angriffskrieg geplant wird.

'Russische Wirtschaft. Man erzählt sich in Peters­burg von bedeutenden Schädigungen, die der aller­dings sehr reiche Großfürst Michael N kolajewiisch, em Oheim des Kaisers, durch Unterschlcife erlitten haben soll. Sie wurden jetzt durch den Vorsteher des großfürstlichen Hanptcomtoirs entdeckt und dem Großfürsten gemeldet und sollen hauptsächlich aus der Zeit des plötzlichen Hinscheidens der Gemchlin des Großfürsten stammen.- Angeblich betragen sie über eine Million Rubel. Die Geschichte erinnert an jenen russischen Großfürsten Konstantin, der die Diamanten seiner Mutter stahl, und heute in Cen­tralasien interniert ist.

Die diesjährige Ernte ist in Rußland im Gan­zen nur eine schwach mittelmäßige. Vielfach ist sie überhaupt direkt ungenügend.

In Warschau sind jetzt die ersten Cholerafälle amtlich konstatiert worden.

Amerika.

Der amerikanische Berichterstatter StanHope, der sich mit Cholcraiymphe hatte impfen lassen und von Hamburg nach übcrstandener Probe gründlich desinfiziert nach Berlin gekommen war, ist daselbst schlecht behandelt worden. ImHotel Belllvne," wo ec ein Znnmer bestellt hatie, ist er abgewiesen morden. Aehnlich ist es ihm in anderen Hotels ge­gangen, dis er schließlich bei einem Freund Unter­kunft netnnden hat.

Hansel öö Verkehr.

Rot! eIIb » rg , 5 Okt. Heute wurde von Bierbrauern aus der Schweiz eine bedeutende Pariie Hopfen zu 140 -145 per Ztr. nebst Trinkgeld angetanst. Sonst herrscht ziemlich Flauheit im Hopicnhandel. Für rote Hopfen wurden heute 91 -1 Pr Pfund bezähm D r Hopfen-Porrnt dürfte kaum mehr 1000 Ztr. betragen.

Metzingen, 5. Okt. Bei der Heuligen Traubenvcr- sleige-.inig der beiden hiesigen Weingärtnervereine wurde für den geschätzten Eimer I5>1 ./e erlöst.

Stuttgart, 6. Oku Preis für wücttembergisches - Mostobst 6 60 -t bis 7 .L, für anderes 6 .L bis 6

20 -4 per Ztr.

Heilbronn, 4 Oku (Ledermarki.) Die Zufuhren sind diesesmal sehr schwach ausgefallen und räumen sich rasch, doch niäit überall zu befriedigten Preisen.

Löiinighcim, 5. Okt. (Wein.) Gemischtes Gewächs, 16 h 165, 166 per 6 Iil. Vorrat noch ca. 1200 Eimer.

Horrheim, OL. Baihingen, 4. Oktober (Wein.) Zum Preise von 151-180 alles rasch verkauft.

Großbottwar: (W.-in.) 161, 164,165, 166, 170 - 117 per 3 kt. (Rißliag 164170 ) Die Weine gehen

reißend ab. Die Weingärtner halten jedoch zurück in Er­wartung höherer Preise.

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_ Hiezu das Unterhaltuugsblatt Nr. 41.

Verantwortlicher Nedakteur S l e i n w a n r> c l in Nagold. Druck und Verlag der G. W. Zatser' jchen B ichbrackerei