cher in den östreichisch-schlesischen Gemeinden infolge der Mißernte herrscht, versprach die Regierung die Vorlage eines Kredits zur Notlinderung.
Spanien.
Die anarchistischen Unruhen in Spanien treten immer von neuem auf. Während in Teres die dort stattgehabtc Hinrichtung von vier Anarchisten ohne ernstere Störungen vollzogen zu sein scheint, ist es in anderen Städten, namentlich in Barzrlona und Rens, zu blutigen Zusammenstößen gekommen. Acht Personen sind getötet, eine größere Zahl verwundet. Unter den verhafteten Tumultuanten befanden sich auch Ausländer, besonders Franzosen. Es unterliegt keinem Zweifel, daß diese Unruhen von Außen her in das Land getragen wurden.
Madrid, 1l. Febr. Der Ministerpräsident Canovas erhielt einen anarchistischen Drohbrief, worin die Sprengung des Madrider Königspalastes, sowie der öffentlichen Gebäude aus Rache für die Hinrichtung der vier Anarchisten in Xeres gedroht wird; ein Anarchist, Namens Cassouth, in dessen Wohnung Bomben gefunden worden sind, wurde verhaftet.
Rußland.
Petersburg, 10. Febr. Nachträglich verlautet nach der K. Ztg., Dr. Mezger sei ursprünglich nicht der Kaiserin wegen hierher gerufen worden, sondern zur kleinen Großfürstin Olga, welche seit der Katastrophe von Borki. woselbst sie neben ihrer Wärterin aus dem Wagen geschleudert wurde, sehr stark im Wachstum zurückgeblieben ist. Die hiesigen Aerzte rieten eine Knelkur an. Dr. Mezger übernahm dieselbe sofort und machte sich anheischig, in
einem Monat das Uebel zu heben. Die Kaiserin macht nun gleichfalls die Knetkur durch.
Kiew, 1 l. Febr. In . "'tawa wnrde eine nihilistische Geheimdruckerei mit fertigen revolutionären Ausrufen entdeckt. Mehrere Personen wurden nach verzweifelter Gegenwehr verhaftet. In Pultawa und Umgegend hat die revolutionäre Bewegung große Fortschritte gemacht.
Wie heute gemeldet wird hat der Reichs rat zur Bekämpfung des Notstandes abermals 60 Mill. Rubel bewilligt.
Warschau, 12. Febr. In der Stadt Gcze- gorzew wurden durch Brandstiftung 45 Häu'er eingeäschert; 3 Menschen starben den Flammentod.
Ueber die Hungersnot in Rußland bringen Privatbriefe ganz entsetzliche Mitteilungen und nicht minder sensationell als diese Thatsachen ist das, was über Sie Beamtenwirtschaft in den Notstandsgebieten mitgeteilt wird. Alle Leute so ziemlich, die zur Milderung der Not beitragen sollen, stehlen wie die Raben. Die Typhuserkrankungen in Odessa haben einen epidemischen Charakter angenommen. Die Zahl der in den Krankenhäusern liegenden Patienten geht in die Hunderte. — Die Kosacken - Regimenter haben neue Bajonet-Gewehre erhalten. Dazu ist also doch noch Geld da. _
— Neue S chr öp f mc th od e. Arzt: „Nun, haben
Sie Ihrem Mann die B uiegcln gesetzt, wie ich Ihnen gesagt habe?" — „Frau: „Nee, über'm S.tzen haben mer halt Streit gekriegt — und nachher war's nit mehr nöti.,!"
— Der getäuschte Wohlthäter. „Soll ich nnn mit der Pferdebahn fahren? Nein! Ich gehe lieber zu Fnß. und schenk den Nickel dem Armen da. Hier! — Himmel! Jetzt steigt der Lump selbst in die Pferdebahn mit meinem Nickel!"
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Amtliche- und Privat-Bekawntnmchungen.
Dringender Aufruf
f. d. Arbeiterkolonien Dornahof, O.A. Saulgau, u. Erlach, O.A. Backnang.
Mit Eröffnung der neuen Kolonie Erlach im vorigen Jahre stellten sich alsbald zahlreiche mittel- und arbeitslose Leute ein, so daß jetzt in der geschäftsarmen Wintcrzeit auf beiden Kolonien Dornahof und Erlach regelmäßig je 100 solche Leute Obdach, Verpflegung und — Arbeit finden. Dem Verein für Nr- beiterkolonien in Württemberg, dessen Mittel durch die Gründung der so dringend notwendigen zweiten Kolonie voll in Anspruch genommen wurden, erwächst mit dieser neuen Kolonie doppelter Verpflegungsaufwand, wogegen sich höchst bedauerlicher Weise trotz aller Bemühungen die Beiträge weit nicht entsprechend vermehrt haben. Außer Stands sein Werk im bisherigen Umfang sortzuführcn, wandte sich der Verein in letzter Zeit an die K. Staatsregierung, erhielt jedoch den Bescheid, daß die erbetene weitere Staats-Unterstützung zur Zeit wegen Mangels verfügbarer Mittel nicht gewährt werden könne. Bereits war mit schweren Herzen der Beschluß gefaßt, die Kolonistenzahl auf beiden Kolonien durch Entlassung und Abweisung gleichmäßig auf die Hälfte zu verringern, als auf eine den Vertretern des Vereins erteilte Audienz der Herr Staatsminister des Innern die augenblickliche Notlage durch dankenswerteste Zuwendung anderweitiger Mittel beseitigte. Allein diese Mittel reichen nicht einmal für diesen Monat. Es ist deshalb rasche und kräftige Unterstützung seitens aller derjenigen notwendig, welchen cs zu Herzen geht, wenn in der geschäftsarmen Wintcrzeit hundert mittet- und beschäftigungslose Leute auf die Landstraße gewiesen und infolge dessen dem Bettel, ja den Gefängnissen an- heimsaüen würden. Denn kommt keine solche Hilfe, dann muß die inzwischen noch aufgeschobene Ausführung des Beschlusses auf Verringerung der Kolonistenzahl in allernächster Zeit erfolgen, so schmerzlich diese Maßregel ist. Diese Sachlage wird zur öffentlichen Kenntnis gebracht mit der wiederholen dringenden Bitte um Beiträge jeder Art, insbesondere auch um Naturalgaben (letztere unmittelbar an die Kolonien zu senden). Doppelt gibt, wer schnell gibt. Beiträge nehmen in Empfang der Vereinskassier Herr Otto Wanner in Stuttgart, Königsstraße 35, und auswärts die Bezirksvcrtreter des Vereins, für Nagold Herr Stadtpfarrer Weber in Wildderg, sowie die Redaktion dieses Blattes.
Im Februar 1892.
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