den im ganzen 1861 zurückgezahlt 1091 Das Gesamtguthaben der 315 Teilnehmer belauft sich auf die schöne Summe von 6796 ^ Dieselben sind teils bei Privaten (2850 <^), teils bei der württembergischen Sparkasse (mit Zinsen 4017 verzinslich angelegt. Nach und nach hat sich ein kleiner Grundstock von 279 angesammelt. Beim Kassensturz ergab sich ein Vorrat von 87 16

Heute wurden die betreffenden Bücher vom Vorstand und mehreren Ausschußmitgliedern geprüft, wobei alles in durchaus geordnetem Stande erfunden wurde. Warmer Dank wurde sowohl dem jetzigen als dem früheren Kassier, welch' letzterer die genaue Revision der Bücher vorzunehmen die Güte hatte, ausgespro chen. Möge die Kindersparkasse auch im neuen Jahre blühen und gedeihen!

Nagold, 24. Jan. (Corresp.) Wie ander wärts hat auch der hiesige Kirchengemeinderat an die K. Staatsregierung einstimmig die Bitte gerichtet, dem durch Massenpetitionen von katholischer Seite gestellten Ansinnen, die Männerorden in Württem berg zuzulassen, nicht Folge zu geben. Man geht auf evangelischer Seite von der Anschauung aus, daß die zahlreiche katholische Pfarrgeistlichkeit den religiösen Bedürfnissen unserer katholischen Brüder völlig genüge und daß die Einführung der Orden in unserem Lande den Frieden zwischen den Kon- fessionen zu beeinträchtigen geeignet sein dürste.

Stuttgart, 21. Jan. Die Frage der Beschaf­fung eines neuen Friedhofs wird hier, wo der Bau­grund ziemlich spärlich ist, immer brennender. Gegen die Anlage eines solchen auf dem Degerlocher Exer- cierplatz wurde von dem volksparteilichen Gemeinderat Lotter heute eingewandt, daß dieser Platz in nicht zu ferner Zeit für die Abhaltung des Volksfestes bestimmt werden müsse. Nachdem die König!. Militär­verwaltung den größten Teil des Cannstatter Wasens angekauft hat, werde schließlich auch der Festplatz zu militärischen Zwecken verwandt. Wir glauben übrigens, daß es damit noch gute Weile hat, denn mit der Wegverlegung des Volksfestes von Cannstatt würde ein gut Teil altwürttembergischer Tradition verschwinden.

Stuttgart, 22. Jan. Auf besonderen Befehl S. M. des Königs wird nächstens im K. Hoftheater ein Cyclus Schiller'scher Drama's (Wallenstein, Jungfrau von Orleans, Tell) zur Aufführung ge­langen. Diese Vorstellungen sind zu dem Zweck an- aesetzt, um Prinzessin Pauline, welche vergangenen Monat in ihr 15. Lebensjahr eingetreten ist, mit den idealen Gestalten der Schiller'schen Muse bekannt zu machen. Bei dieser Gelegenheit sei bemerkt, daß das junge Königspaar ein großes Interesse für das Theater an den Tag legt.

Gegen das Trunksuchtsgesetz mit seinem Aerger- nisparagraphen wendet sich u. a. derSchw. M." mit folgenden Worten:Es ist ein Unterschied, ob man jeden bestraft, der etwa bei einer festlichen Ge­legenheit, in der Unbedachtsamkeit, oder weil er zu wenig vertragen kann, oder, um seinen Sorgen zu entfliehen, gelegentlich einmal über Durst getrunken hat, wenn ihn in diesem Zustand irgend ein Uebel- wollender betroffen hat, der, im Bewußtsein, einbes­serer" Mensch zu sein, nun Aergernis nimmt, oder ob man, wie in Rußland, erst einschreitet gegen den sinnlos Betrunkenen". Ist wirklich Deutschland so schlimm daran, daß es schärferer Gesetze bedarf als Rußland?" In der That, wohin soll es führen, wenn das subjektive Empfinden irgend eines Zart­besaiteten genügt, um einen Angeheiterten zu einem strafwürdigen Missethäter zu stempeln.

Heilbronn, 20. Jan. In der Wagenfabrik von W. Diem ist z. Z. ein für eine auswärtige Herr­schaft bestimmter Schlitten ausgestellt, der durch Elek­trizität beleuchtet ist. Unter dem Kutschersitze sind Akkumulatoren angebracht, die für zwei bis drei Lam­pen zu je 4 Normalkerzen bei zehnstündiger Brenn­dauer genügen.

Maulbronn, 21. Jan. Zur Feuersbrunst in Maulbronn wird demSchwäb. Merk." geschrieben: Ueber die Entstehung des Brandes wurden gestern wiederholt Vernehmungen geführt. Die Zahl der Obdachlosen ist groß, aber sofort hat sich in unserer kleinen Stadt die Liebe und Teilnahme an den Ver­unglückten in reichem Maß geäußert. Bei Freunden und Bekannten, bei Leuten, die sich kaum kannten, wurden die Beschädigten oder die einzelnen Glieder

der Familien untergebracht, für Kleider und Bettstücke gesorgt und damit der ersten Not gesteuert. Seine Majestät sendete sofort 1000 für die Abgebrannten.

Ehingen, 21. Januar. Gestern begrub man einem Familienvater sein viertes und zugleich letztes Kind. Im Laufe einer Woche sind sämtliche vier Kinder an der Diphtheritis gestorben.

Ulm, 21. Jan. Ein Unteroffizier der 2. Bat terie des Feldartillerieregiments Nr. !3 durchsuchte gestern abend ob mit Befehl und Vollmacht bleibt dahingestellt die Kasten und Kistchen seiner Mann schüft und bemerkte dabei einen Schein, der zur Ab holung einer Wertsendung beim Postamt berechtigte. Es gelang ihm, diesen Schein an sich zu bringen, und da derselbe auch mit der vorgeschriebenen Beur­kundung seitens des Batteriechefs versehen war, so wurde ihm bei der Post der Betrag anstandslos ausgehändigt. Der Soldat wollte alsbald nach der Visitation sein Geld abholen und als er seinen Schein vermißte, ging er direkt aufs Postamt, um anzuzei gen, daß er seinen Schein verloren habe; hier wurde ihm aber die unerfreuliche Mitteilung, daß vor einer Viertelstunde der erhebliche Betrag bereits auf Grund des Scheines abgegeben worden sei und zwar an einen, der heiser sei. Der Soldat machte unverzüg­lich Anzeige bei seinem Wachtmeister; die eingeleitete militärische Untersuchung traf überraschend schnell auf den Richtigen. Der Unteroffizier hatte sich nämlich an seinem Mantelkragen die roten Litzen abgetrennt, um sich bei der Abholung am Postschalter nicht einer, unter Umständen seine That verratenden, Frage aus, zusetzen. Dies, und der Umstand, daß der Unterof fizier zu einem neben ihm stehenden Mädchen sagte: Sie sind scheints auch heiser", setzten den betreffen den Postbeamten in die Lage, auf den Thäter hin zuweisen; und als endlich dem leicht ermittelten Dienst mädchen zwei Artilleristen vorgestellt wurden, und re befragt wurde, mit welchem von beiden sie gestern Abend am Postschalter gesprochen hätte, zeigte sie auf den Unteroffizier, der immer geleugnet hatte, am Postschalter gewesen zu sein.

Brandfälle: In Seitingen (Tuttlingen) am 21. Jan. die oberen Räumlichkeiten und der Dach stuhl des Schul- und Rathauses.

Kempten 22. Jan. Ein schweres Unglück hat sich gestern dahier ereignet. Die Frau des GaS- fabrikarbeiters Zimmermann brachte diesem Mittags das Essen in die Fabrik und ließ ihre 3 Kinder im Alter von 47 Jahren allein zu Hause. Als sie heimkehrte und das Wohnzimmer öffnete, drang ihr Feuer und Rauch entgegen, so daß das Zimmer nicht betreten werden konnte. Sie rief verzweiflungsvoll um Hilfe. Solche war bald zur Stelle. Manschlug die Fenster ein und löschte die Flammen. Aber welch' ein Anblick bot sich nun dar! Die 3 Kinder waren tot, erstickt und zum Teil verbrannt. Eines der Kinder war am Keuchhusten krank zu Bette ge­legen; man^ nimmt an, daß die Kinder mit Zünd­hölzchen spielten, wobei das Bett in Brand geriet. Die Kinder scheinen im Qualm rasch das Bewußtsein verloren zu haben; denn sie hätten sich retten können, da die Zimmerthüre nicht verschlossen war.

Kiel, 20. Jan. Der Kaiser hielt heute im Exer­zierhause eine Ansprache an die Marinerekruten, in der er dieselben ermahnte, ihrer Pflicht als deutsche Matrosen stets eingedenk zu sein, treu zu Kaiser und Reich zu stehen und die Religion nicht zu vergessen. Der Kaiser teilte, derKieler Ztg," zufolge ferner mit, daß Prinz Heinrich zur Dienstleistung beim Reichsmarineamt kommandiert worden sei. Prinz Heinrich dankte nnd verabschiedete sich von den Offi­zieren und Mannschaften der ersten Matrosendivision.

Leipzig, 23. Jan. Bon 1500 ausständig gewesenen Buchdruckergehilfen wurden bisher nur 600 eingestellt. Die Notlage ist sehr geoß.

Verschärfung des Reichsstrafgesetzbuchs. Der dem Bundesrat zugegangene Gesetzentwurf, betr. die Verschärfung des Strafgesetzbuches, erhöht be­sonders die Strafen für Zuhälter und für Verbrei­ter unsittlicher Schriften. Eine wesentliche Aende- runa des Strafgesetzbuches soll sodann durch die Einfügung eines neuen Paragraphen vorgenommen werden, wonach bei der Verurteilung zu Gefängnis dann, wenn die That von besonderer Rohheit oder Sittenlosigkeit des Thäters zeugt, auf Verschärfung der Strafe bis auf die Dauer der ersten 6 Wochen erkannt werden kann. Die Verschärfung der Strafe

soll darin bestehen, daß der Verurteilte eine harte Lagerstätte und als Nahrung Wasser und Brod er­hält. Die angeordneten Verschärfungen sollen an jedem dritten Tage in Wegfall kommen. Auch soll auf eine mildere Vollstreckung-weise erkannt werden können. Die Strafverschärfungen sollen dann aus« gesetzt werden können, wenn der körperliche Zustand des Verurteilten den Vollzug nicht zuläßt. Von dieser Bestimmung würden nicht blos Zuhälter be­troffen werden, sondern beispielsweise auch die Rauf­bolde, welche auf offener Straße rohe Schlägereien beginnen, Passanten beschimpfen, Frauen angreifen, ferner die sog. Messerhelden, diejenigen, welche Schau­fenster Anschlägen um im Gefängnis ein Unterkom­men zu finden, und andere mehr, auf deren That die Merkmale der besonderen Rohheit und Sitten­losigkeit zutreffen. Ferner soll eine Aenderung dahin getroffen werden, daß die Strafverschärfungen auch auf Landstreicher, rückfällige Bettler, hcrabgekommene Spieler, Trinker oder Müßiggänger angewandt wer­den können. Schließlich soll die Landespolizeibe­hörde ermächtigt werden, Prostituierte, welche den polizeilichen Vorschriften zuwiderhandeln und Weibs­personen, welche, ohne polizeilicher Aufsicht unter­stellt zu sein, gewerbsmäßig Unzucht treiben, statt in ein Arbeitshaus in eine Besserungs- oder Erziehungs­anstalt oder in ein Asyl unterzubringen. Das Ge­richtsverfassungsgesetz soll eine Ergänzung nach der Richtung erfahren, daß. soweit die Oeffentlichkeit der Gerichtsverhandlungen nicht ausgeschlossen wurde, dann, wenn eine Gefährdung der Sittlichkeit zu be­sorgen ist, durch Beschluß die öffentliche Mitteilung aus den Verhandlungen oder auS einzelnen Teilen derselben untersagt werden kann.

Berlin, 19. Jan. Der König und die Königin von Württemberg treffen am 24. Jan. hier ein und werden bis nach des Kaisers Geburtstag hier ver­weilen. Anläßlich des letzteren Festtages treffen hier ein: der König von Sachsen, der Prinz Friedrich August von Sachsen nebst Gemahlin, der Großher­zog von Baden.

Berlin, 22. Jan. Die Kriminalpolizei in Charlottenburg hob eine Falschmünzerwerkstatt auf, wo Ein- und Zweimarkstücke fabrizirt wurden. Die Fälscher befanden sich bei der Anfertigung von Gipsformen, als sie von den Beamten überrascht wurden.

Berlin, 22. Jan. Der Reichstag beriet k->n Han­delsvertrag mit der Schweiz. Staatssekretär Ma klärte, der Vertrag schließe sich an die bereits ange Verträge an. Die wichtigste Aufgabe der Regier»

Sicherung des deutschen Exports. Das Meistdegüniug^ recht genüge nicht mehr. Wir hätten von der Schweiz mehr erlangen können, wenn wir einen weiteren Schritt zum Frei­handel hätten machen wollen. Man solle der Regierung nicht vorwerfen, daß sie den Schutz der nationalen Arbeit nicht im Auge behalten. Die Regierung schlage den Kurs ein, den sie pflichtmäßig für den richtigen halte. Sie hoffe dabei auf die Unterstützung der Mehrheit des Hauses.

Berlin, 23. Jan. Ju dem Prozeß gegen den Kladderadatsch, weicher heute vor dem Landgericht wegen Verspottung der Gebräuche der katholischen Kirche zur Verhandlung gelaugte es handelt sich um Bild und Verse über den heiligen Rock in Trier, wurden sämtliche Angeklagten freigesprochen.

Deutscher Reichstag. In der Mittwochssitzung wurden nur Anträge verhandelt, nachdem Präsident v. Lewe- tzow die Ermächtigung erbeten und erhalten hatte, dem Kaiser die Glückwünsche des Reichstags zu seinem bevorstehenden Geburtstage darzubringen. Der Antrag des Abg. Siegle (natlib.) auf Herbeiführung einer statistischen Aufnahme über die Lage der arbeitenden Klassen im deutschen Reiche wurde nach kurzer Debatte einstimmig angenommen. Es folgt der Antrag Rickert (frcis.) auf Abänderung des Wahlgesetzes. Der Antrag, welcher verlangt, daß im Interesse des Wahl­geheimnisses die Stimmzettel in verschlossenen Couverts ab­gegeben werden sollen, wurde nach längerer Erörterung einer Kommission von 14 Mitgliedern zur Spezialprüfung überwiesen. Endlich wurde der schon wiederholt angenommene, aber vom Bundesrat stets abgelehnte Antrag Reichensperger (Ctr.) auf Einführung der Berufung gegen Strafkammerurteile beraten. Alle Redner stimmten zu. Die zweite Lesung soll sofort im Plenum des Hauses stattfinden.

Wie man derAllg. Ztg." aus Berlin mit­teilt, haben die Freikonservativen sich einmütig für Ablehnung der Volksschulfrage in der jetzigen Fas­sung ausgesprochen. Von den Konservativen seien v. Rauchhaupt und Graf Limburg gegen die Vorlage.

Das Offizierskorps des preußischen Heeres hat sich nach einer Zusammenstellung derPost" im Jahre 1891 recht erheblich vermehrt. Aus dem akti- ven Heere sind ausgeschieden 554, verstorben 60 Offiziere, dagegen neuernannt 1077 Sekondlieute- nants, so daß ein Zuwachs um 437 Offiziere statt-

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