ten überhaupt zu verurteilen und nur noch Massen- ausstände aller Gewerkschaften zu billigen.

Nach derAllg. Ztg." wird die dem Reichs­tage zugehende Fordenung für militärische Zwecke 180 Millionen betragen, die auf acht Jahre ver­teilt werden sollen.

Major v. Wißmann hat, wie dieNational- Zeitung" mitteilt, infolge von Meinungsverschieden­heiten mit dem kaiserlichen Gouverneur von Deutsch- Ostafrika, Freiherrn v. Soden, seine Entlassung aus dem Kolonialdienst nachgesucht. DiePost" bemerkt dazu, Major v. Wißmann habe schon im Septem­ber die Absicht ausgesprochen, nach Deutschland zu­rückzukehren.

Schwei).

Chur, 27. Okt. Das Dorf Scalamisot bei Martinsbruck (Graubünden) ist bei Föhn abgebrannt.

Der Schaden an Immobilien in Meiringen beträgt wohl zwei Millionen Franken. Die Versiche­rung trägt der ganze Amtsbezirk; einige Hotels wa- ren rückversichert. Zwei Drittel des Mobiliars wa­ren versichert. Aus der Amtsersparniskasse konnte sozusagen alles gerettet werden, aus der Spar- und Leihkasse dagegen sehr wenig.

Belterrrich-Nngarn.

Wien, 27. Okt. Der Kaiser empfing heute den Herzog Albrecht von Württemberg in Pri­vataudienz und nahm die Notifizierung der Thron­besteigung des Königs Wilhelm entgegen. Später stattete der Kaiser dem Herzog einen Besuch ab. Abends um 6 Uhr fand zu Ehren des Herzogs ein Galadiner in Schönbrunn statt.

Graz, 26. Okt. Bei seiner heute erfolgten Verabschiedung von den Offizieren der Garnison sagte Herzog Wilhelm von Württemberg: Er hätte die Absicht gehabt, im nächsten Jahre wo er mit Einrechnung der Kriegsjahre sein fünfzigstes Dienst­jahr zurückgelegt haben würde, den Kaiser um Ent­hebung von der aktiven Dienstleistung zu bitten. Die Verhältnisse in seinem königlichen Hause brächten

jedoch den Entschluß früher zur Ausführung. Trotz­dem er sich wohl bewußt sei, daß er nach mensch­licher Voraussicht schwerlich Württembergs Thron jemals besteigen werde, müsse er doch dem Rufe des Landes und seines königlichen Herrn folgen, um so mehr, als es unmilitärich wäre, hier zu dienen und sich mit der Politik eines anderen Landes zu beschäftigen. Der Kaiser habe sich seine Verwendung für den Kriegsfall Vorbehalten, wenn ihm bis dahin seine körperlichen Kräfte dies noch gestatten sollten.

Frankreich.

Paris, 28. Okt. DaS Gericht verfügte die Sequestrierung des Nachlasses Boulanger's. Die Boulangisten eröffnen eine Subscription zur Ver­meidung der Versteigerung des Nachlasses.

Paris, 29. Okt. Der Justizminister hat eine Strafgesetznovellc gegen das Zuhältertum ausgearbeitet und der Kammer vorgelegt.

Italien.

Rom. 28. Okt. Es verlautet, die französische Regierung teilte dem Past mit, der Bischof von Aix werde die Mindeststrafe erhalten und sofort im In­teresse des Kirchenfriedens begnadigt werden.

England.

London, 27. Okt. Der englische Botschafter in Konstantinopel hat dem Premierminister Lord Salisbury telegraphisch «ngezeigt, die Pforte habe aus Gesundheitsgründen die Einwanderung von Juden überhaupt, nicht bloß von russischen Juden, in türkisches Gebiet verboten. Die Einwanderung werde lediglich einzelnen Individuen, nicht aber Fa­milien gestattet werden.

London, 27. Okt. Ein zwölfjähriger und ein elfjähriger Knabe erschienen heute vor dem Polizeigericht, angeklagt eines Versuches, am 21. Okt. die Eastburnbahn zur Entgleisung zu bringen. Die Verhandlung wurde vertagt.

Rußland.

Petersburg. 26. Okt. Ein llkas des Zaren verbietet den Gebrauch der deutschen Sprache in den

Geburts- Heirats- und Todtenmatrikeln der baltischen Provinzen.

Der Staatsrat beschloß, alle lutherischen Geistlichen in den baltischen Provinzen einer Prüfung in der russischen Sprache zu unterziehen, damit vom Mai 1892 ab in allen protestantischen Kirchen Ruß­lands nur russisch gepredigt werde.

In der diesjährigen Navigationsperiode sind 11 590 Arrestanten beiderlei Geschlechts aus dem Zentral-Transportgefängnis in Moskau nach Sibirien verschickt worden. Unter den Arrestanten haben sich 267 Adelige befunden.

Handel und Berkehr.

* Nagold, 30. Okt. Wenn unsere Allmandobstpflan- zungen Heuer auch manche Lücken eines Ertrags zeigten, so trugen solche unserer Stadtkasse doch einen Betrag von 1139 Mark 30 Psg. ein. Die Zufuhren fremden Obstes auf unserem Bahnhofe werden allmälig spärlicher und erlösten die Händler durchschnittlich .« 5.20 per Ztr. Im Hopfen­geschäft ist es ziemlich stille und haben die meisten Eigner ihre Ware zu befriedigenden Preisen an den Mann gebracht.

Herbstbericht von einem Weingartner. Das herrliche Wetter im September und namentlich im Oktober bat die Traubenreife sehr gefördert, insbesondere haben die warmen Regen sehr viel dazu beigelragen. Die Wägungen des neuen Weins ergeben ein sehr günstiges Resultat, durchschnittlich 10 Grad mehr als im Jahr 1890. Es wäre also ein guter Neuer zu erwarten. Fragt mau nun nach der Menge, so lautet die Antwort: sehr wenig, 200 bis 300 Liter wird ungefähr der Durchschnittsertrag per württemb. Morgen 31yz Ar sein. Unter diesen Verhältnissen bleibt natürlich der Geldbeutel des Weingärtners außerordentlich faltig und heißt cs eben wieder einmal: Nur fortgebaut und Gott vertraut!

Tettnang. 27. Okt. Die Hopfenpreise haben eine Besserung erfahren. Bezahlt werden 100 nebst Trinkgeld. Die Stimmung ist fest und der Einkauf geht rasch von statten.

Nürnbcr g, 27. Okt. Marklhopsen abermals einige Mark höher. (Württembcrger prima 105 bis 115 sekunda 95-100 .«)

Hiezu das Unterhaltuugsblatt 43.

Verantwortlicher Redakteur Stein wandet in Nagold. - Druck und Verlag der E. W. Zaiier'schen Buchdruckerei.

Revier Thumlingen.

Madelstolz-Stammholz-

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Am Samstag den 7. Novbr., vorm. II Uhr

auf dem Rathaus in Pfalzgrafenweiler aus Staatswald Döbele Abt. 3, 6 uud 7: 474 Stück Lang, und Sägholz mit 817 Fm.

Amtliche und Privat-Bekanntmachungen.

Revier Altensteig.

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Stadtgemeiude Nagold.

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Aus den Distrikten Badwald, Gal­genberg, Mittlerbergle, Bühl, Kehrhalde und Killberg Abt. Kazensteig, Kceuz- tanne, Buchschlägle, Lehmgrube und Stellesbuckel kommen am

Dienstag den 3. November, von nachmittags 1 Uhr an, auf hies. Rathause zur Versteigerung:

300 Rm. Nadelholz-Scheiter und Prügel. 4000 Stück Nadelreis und 100 Stück Laubreis, 60 rottannene Stangen, worunter schöne Gerüst- und Schlizstangen.

Gemeinderat.

Ebershardt.

Abbitte.

Ich der Unterzeichnete nehme die gegen Friedrich Broß, ledig hier, ge­machten beleidigenden Aussagen als unwahr reumütig zurück.

Den 28. Oktbr. 1891.

Johannes Schmelzte, ledig.

vdt. Schultheißenamt Sprenger.

Oberschwandorf.

Auf der Straße von hier nach Un- lerschwandorf ist eine

Kette gefunden

worden, welche der rechtmäßige Eigen­tümer abholen kann beim

Schulrheißenamt.

über Lieferung und Kleinschlagen von

65 Kbm. Kalksteine auf Weg der Hut Warth,

24 Altensteig,

31 Spielberg,

45 Bosingen,

am Montag den 2. November, nachmittags 2 Uhr, imGrünen Baum" hier.

Alten steig, den 28. Okt. 1891.

K. Revieramt.

Die Oberamtssparkaffe Nagold

nimmt bei bekannt bester Sicherheit fortwährend Einlagen entgegen, wie auch stets Gelder auszuleihen sind.

Nagold, 15. Okt. 1891.

Kassier: Stadtschultheiß Brodbeck.

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