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Amts- und Intelligenz-Blatt für den Oberamts-Bezirk Nagold.

W 3V.

Erscheint wöchentlich 3mal: Dienstag, Donners­tag nnd Samstag, und kostet vierteljährlich hier (ohne Trägcrlohn) 80 4, in dem Bezirk 1^4, außerhalb des Bezirks 1 20 4, Monats-

abonnemcnt nach Verhältnis.

24. Mar

Jnsertionsgebühr für die Ispalttge Zeile aus ge­

wöhnlicher Schrift bei einmaliger Einrückung 9 «I, bei mehrmaliger je 6 <1. Die Inserate müssen spätestens morgens 8 Uhr am Tage vor der Herausgabe des Blattes der Druckerei auf- gegeben sein.

18S«.

Ihr hört die Nachtigal im Haine schlagen',

Der Hügel Chor von Lenz und Liebe singen,

Und Bächleins Rauschen durch die Lüfte dringen In sonnenhellen, warmen Maientagen.

Ein Blütendom entstand in hehrer Schöne,

Wohin ihr hört und sehet: Jubeltöne Und zarte Blumen, duftig, farbenprächtig!

Mit Waldessäuseln mischt bald leis, bald mächtig Sich Sang und Klang von frohen Pilgerscharen, Das Lallen Greiser in den Silberhaaren Und Jubelruf von blondgelockten Kleinen,

Die sich zum Ningeltanze fröhlich einen! Dsszfvischen süßes Lachen, heimlich Kosen; Juwedes Leid auf Erden scheint verschwunden, Dafür erblühen tausend Pfingstfest-Rosen. Bewahret ihrer drei in allen Stunden,

Die schönsten aus dem ganzen Blumenreiche,

Daß nie, was sie bedeuten, von euch weiche:

Die erste ist ein hoher, hehrer Glaube,

Der uns erhellt, wenn böse Tage kommen,

Der, wenn die zweite in der Brust entglommen, Die Liebe, alle Sorgen läßt entweichen.

Nun nimm die Hoffnung noch als dritte Gabe, Du deutsches Volk als heilig Himmelszeichen, Und wahre treu die Rosen bis zum Grabe,

Daß dir kein Feind das Schönste, Beste raube!

A MLliches.

Nagold.

An die OrLsvorsteher.

Unter Bezugnahme ans den Erlaß des K. Mi­nisteriums des Innern, betr. die Ueberwachung der abseits von Eisenbahnlinien sich hinziehenden Tele­graphenleitungen, vom 28. April d. I. (Amtsbl. S. 121), werden dieselben beauftragt, das von der Amtskörperschaft und den Gemeinden aufgestellte Straßenaufsichts- und Straßenwartpersonal, sowie die Bediensteten der Ortspolizei über den Inhalt dieses Erlasses zu belehren.

Sie haben demgemäß den genannten Personen insbesondere die Weisung zu geben, gelegentlich der Vornahme ihrer sonstigen Dienstverrichtungen auch die entlang der beaufsichtigten Straßenstrecken abseits von Eisenbahnen sich hinziehenden Telegraphenlei­tungen zu überwachen und von wahrgenommenen Mängeln dem Schultheißenamt oder der nächsten Telegraphenanstalt Anzeige zu erstatten.

Die Dienstanweisungen für das angeführte Personal sind hienach entsprechend zu ergänzen.

Sodann erhalten die Ortsvorsteher den Auf­trag, die ihnen seitens des Straßenaufsichts- oder Straßenwartpersonals, der Landjäger, der örtlichen Polizeiorgane oder sonstwie zugekommenen Anzeigen von solchen Beschädigungen unverzüglich an das nächstgelegene Tclegraphenamt zu übermitteln.

Den 19. Mai 1890.

,_ K. Oberamt, vr. Guge l.

' Nagold.

Die Rechner öffentlicher Kaffen

werden auf die im Staatsanzeiger Nro. 110 Seite ?61 enthaltenen Bekanntmachung der K. Staats-

schuldcnzahlungskasse in Betreff der Ausgabe neuer Zinsscheinbögen zu den Schuldverschreibungen der 4procentigen württ. Staatsanlehen von 1875 hiemit aufmerksam gemacht.

Den 22. Mai 1890.

K. Oberamt. Or. Gugel.

Nagold.

An die Ortsvorsteher.

Aushebung der Militärpflichtigen betreffend.

Die in den letzten Wochen erfolgten zahlreichen An- und Abmeldungen Militärpflichtiger, welche sich zur diesjährigen Aushebung zu stellen haben, lassen vermuten, daß in dem einen oder anderen Fall nur ein Scheinverzug vorliegt.

Man sieht sich daher veranlaßt, die Ortsvor­steher dafür verantwortlich zu machen, daß An- u. Abmeldungen nur bei wirklichem Aufenthaltswechsel angenommen werden und daß jeder Scheinverzng sofort zur Anzeige gebracht wird.

Den 23. Mai 1890.

K. Oberamt. Or. Gugel.

Bekanntmachung der K. Zentralstelle für die Landwirtschaft, betreffend die Aufnahme von Zöglingen in die Ackerbauschulen.

Mit dem Ablauf des Schuljahres 1889/90 wird eine Anzahl von Zöglingen in die Ackerbau­schulen zu Hohenheim, Ellwangen, Ochsenhau­sen und Kirchberg ausgenommen. Es werden da­her diejenigen Jünglinge, welche in die eine oder die andere Ackerbauschule einzutreten wünschen, auf­gefordert, sich innerhalb 4 Wochen, von heute an gerechnet, je bei dem Vorsteheramt der betref­fenden Anstalt zu melden. Die Aufzunehmenden müssen das 17. Lebensjahr zurückgelegt haben, voll­kommen gesund, für anhaltende Feldarbeiten körper­lich erstarkt und mit den gewöhnlichen landwirtschaft­lichen Arbeiten bekannt sein, die Kenntnisse eines guten Volksschülers und die Fähigkeit besitzen, einen einfachen Vortrag über Landwirtschaft und deren Hilfsfächer aufzufassen. Kost, Wohnung und Unter­richt erhalten die Zöglinge für die von ihnen zu leistenden Arbeiten, woneben sie nach Maßgabe ihrer Leistungen und ihres Verhaltens je am Schluß des Schuljahres noch mit besonderen Prämien bedacht werden können. Etwaigen Bedürftigen kann außer­dem eine Unterstützung in Aussicht gestellt werden.

Mit dem Eintritt in die Schule ist die Ver­pflichtung zu übernehmen, den vorgeschriebenen Lehr­kurs, welcher in Hohenheim, Ellwangen und Ochsen­hausen 3 Jahre dauert, in Kirchberg zunächst auf 2 Jahre bestimmt worden ist, vollständig durchzu­machen, und zu diesem Zweck im Fall der Aushe­bung zum Militärdienst von der Vergünstigung, sich zurückstellen zu lassen, Gebrauch zu machen.

Den Eingaben, in welchen die bisherige Lauf­bahn des Bewerbers darzulegen ist, müssen ein Ge­burtsschein, Impfschein, ein Zeugnis des Gemeinde­rats über das Heimatrecht und das Prädikat des Bewerbers, über den Stand und den etwaigen Grundbesitz des Vaters und das dem Bewerber etwa von seinen Eltern anfallende Vermögen, so­wie eine schriftliche Einwilligung des Vaters, be­ziehungsweise Vormunds, zum Besuche der Acker­bauschule beiliegen.

Die Bewerber, welche nicht durch besonderen Erlaß zurückgewiesen werden, haben sich am

Montag den 7. Juli ds. IS., morgens 7 Uhr

zur Erstehung einer Vorprüfung in Hohenheim einzufinden.

Stuttgart, den 10. Mai 1890.

Ow.

Die erledigte evangelische Pfarrei Möhringen wurde dem Pfarrer Barth in Gechingen, Dekanats Calw und die in Luizhausen, Dekanats Ulm, dem Pfarrverwescr Peter Utz in Emmingen übertragen.

Tages Neuigkeiten.

Deutsches Reich.

* Nagold, 23. Mai. Der Vorstand der K. Centralstclle für Gewerbe und Handel, Direktor v. Gaupp, 'besuchte am vergangenen Dienstag unter Führung des Gewerbevereinsvorstandes C. Sann- wald mehrere Fabriken und sonstige gewerbliche Anwesen!, um die Gewerbethätigkeit der Stadt in ihrem ganzen Umfange kennen zu lernen. Dabei soll sich auch um die Vorbereitung für die Abhal­tung der geplanten Gewerbeausstellung des Bezirks gehandelt haben. Die am letzten Mittwoch statt­gehabte Amtsversammlung beschloß nach Vortrag des Vorsitzenden Oberamtmann Or. Gugel einstim­mig die Errichtung je eines Bezirkskrankenhauses in Nagold und Altensteig. Mit den Vorarbeiten soll sofort begonnen werden.

Rottweil, 18. Mai. In der letzten Ge­meinderatssitzung wurden 50,000 als erste Rate zur Herstellung von Zementtrottoirs ausgeworfen, mit welchem die ganze Stadt allmählich versehen werden soll.

Freudenstadt, 20. Mai. Zweimal seit vier­zehn Tagen drohte der Sägmühle von Lieb und Mühleisen große Feuersgefahr. In beiden Fällen mußte Brandstiftung vermutet werden. Der Verdacht lenkte sich, wie der Grenzer berichtet, auf den 15jährigen Sägerlehrling, der nun am Sonntag vormittag in Gegenwart des ersten Staatsanwalts dem Stationskommandanten Schneider nach wieder­holtem Leugnen seine böswillige That eingestanden hat. Großes Heimweh soll ihn dazu getrieben ha­ben. Der Thäter wurde verhaftet.

Nagold.

Postalisches.

In Zukunft wird der hiesige

Postschalter

an Sonn- und Festtagen geöffnet sein:

Vormittags von 8 bis S Uhr

,, », 11 ee 12 _

HW- nachmittags nicht mehr. "Wl

Verfälschte schwarze Seide. Man ver­brenne ein Müsterchen des Stoffes, von dem man kaufen will, nnd die etwaige Verfälschung tritt sofort zu Tage: Aechte, rein gefärbte Seide kräuselt sofort zusammen, ver­löscht bald und hinterläßt wenig Asche von ganz hell­bräunlicher Farbe. Verfälschte Seide fdie leicht speckig wird und bricht) brennt langsam fort, namentlich glimmen dieSchußfäden" weiter (wenn sehr mit Farbstoff er­schwert,) und hinterläßt eine dunkelbraune Asche, die sich im Gegensatz zur ächten Seide nicht kräuselt, sondern krümmt. Zerdrückt man die Asche der ächten Seide, so zerstäubt sie, die der verfälschten nicht. Das Seidcnfabrik- DepSt von <4. 1I«nnvi»«rK jK. u. K. Hoslief.) Mrieb versendet gern Muster von seinen ächten Seidenstoffen an Jedermann, und liefert einzelne Roben und ganze Stücke Porto- und zollfrei ins Haus.

Weitere Tages-Neuigkeite« folgen in einer Beilage.

Hiezu das Uuterhaltungsblatt 21.

Verantwortlicher Redakteur Stein wandel in Nagold. Druck und Verlag der G. W. Zais er'scheu Buchhandlung.

Wege« des Pfingstfestes erscheint nächsten Dienstag kein Blatt.