Oesterreich-Ungarn.

Wien, 4. Sept. Seit gestern ist hier die Annahme verbreitet, daß Anfangs Oktober ein Be­such des Kaisers Wilhelm bei unserem Hofe er­folgen werde. Beranlasfung zu dieser Annahme gab die Meldung, daß in dem kaiserlichen Jagd­schlösse zu Mürzsteg Vorbereitungen für den Empfang des deutschen Kaisers und des Königs von Sachsen getroffen worden.

Aus P e st wird gemeldet, daß der Theißquai, welcher nach der Szegediner Ueberschwemmung für 2 Millionen Gulden erbaut wurde, eingcftürzt ist. Die Katastrophe wurde schon bei der Erbauung vorausgesehen.

Frankreich.

Paris, 3l. Aug. DemXIX. Siecle" tele­graphiert man aus London, General Boulanger sei außer sich über das Drängen Arthur Meyer's und der Royalisten, welche ihn durchaus in Frankreich haben möchten. Er behauptet, dies sei ein Manö­ver der Royalisten von reinem Wasser, die ihn hi­nüberlocken wollten, damit er festgenominen werde und sie ihre Pläne ungehindert ausführcu können. Meine einzigen wahren Freunde sind die Bonapar- tisten, soll Boulanger ausrufen. Jetzt ist Laguerre wieder in London, angeblich um über das Meeting im Cirque Fernando Bericht zu erstatten, in Wahr­heit, um noch einmal alle Hebel in Bewegung zn setzen nnd den General zn der gefährlichen Fahrt zu überreden.

Orient.

Daß zwischen Serbien und Bulgarien thatsüchlich eine bis aufs äußerste gesteigerte Span­nung besteht, tritt mit jedem Tage deutlicher in Er­scheinung. Den Serben ist seit der Abdankung Mi­lans der russische Ilebermut zu Kopfe gestiegen und in der Hoffnung, Rußland werde schon weiter helfen, ^ nimmt sich Serbien immer mehr gegenüber Bulgarien ! heraus. Wie man in den Wald hineinruft, so schallt es bekanntlich heraus, und so darf es nicht Wunder j nehmen, daß die Bulgaren die serbischen Herausfor- j derungen mit Hohn nnd Spott 'erwidern. Daß zu ! gleicher Zeit auf beiden Seiten kräftig mit den- ! beln gerasselt wird, versteht sich von selbst. Für ! Serbien wäre übrigens ein neuer bulgarisch-serbischer ! Krieg nichts weniger als aussichtsvoll, denn selbst wenn Serbien die wärmste Unterstützung Rußlands . durch Geldspenden u. s. w. fände, wird von den ^ auf der Balkanhalbinsel interessierten Mächten unter ^ keinen Umständen geduldet werden, daß Bulgarien : ein Haar ans dem Haupte gekrümmt wird. Selbst also für den Fall des Sieges der serbischen Waffen würde für Serbien so viel wie nichts herauskommeu. Bevor es zu einem Kriege kommt, dürfte außerdem Oesterreich noch in sehr vernehmlicher Weise den serbischen Streitlustigen zu Gewissen reden.

Bukarest, 5. Septbr. DieJndependance ronmaine" erfährt aus autorisierter Quelle, daß sei­tens der bulgarischen Regierung telegraphische Be­fehle wegen Einberufung aller in Rumänien wohnen­

den bulgarischen Unterthanen unter die Fahne crlas- lassen sind. Die Nachricht klingt zunächst stark sen­sationell gefärbt und ihre Bestätigung muß abgewar­tet werden. Daß zwischen Serbien und Bulgarien die Spannung in der letzten Zeit anss höchste ge­stiegen war, haben wir unfern Lesern bereits mitge­teilt. Jedenfalls aber wäre cs sehr unvorsichtig von Bulgarien, wenn es bei seiner an sich schon prekären Lage nun auch noch die Initiative zu einem Kriege ergreifen sollte. Erweist sich die Meldung als wahr, so wird Rußland seine Freude daran haben.

Afrika.

Nach Telegrammen aus Sansibar ist Dr. Peters von Eingeborenen hart bedrängt, cs heißt, er habe vier Schwarze erschossen und sei in eiligem Rückzug auf Witn.

Amerika.

Nach einem New Yorker Telegramm des Berl. Tagbl." erfolgte am Sonntag in Gretna (Louisiana) ein allgemeines Massakre der Neger durch die Weißen. Die Neger verloren viele Tote; Verwundete flüchteten in Häuser, welche die Weißen anzündeten. Die gesamten Neger Louisianas, die den Weißen an Zahl sechsfach überlegen sind, rüsten einen Rachezug. Militär ist bereits anfgeboten.

Hiezu das Unterhaltungsblatt M 36.

Verantwortlicher Redakteur Steinwandek in Aagotd.

Druck und Verlag der ch. W. Aailer'schen Buchhandlung in Nagold.

Stadtgeincinde Nagold,

Holzabfuhr betreffend.

PlüN - Wer das bisher verkaufte Brennholz nicht im Laufe dieses Monats (September) bezahlt, und (wie auch das Bürger- und Gratial- Rcis) binnen der nämlichen Frist aus dem Ltadtwald absührt, hat die in den Verkaufs-Bedingungen angedrohten Fol­gen zu gewärtigen.

_ Gemeinderat.

H a i l e r b a ch.

- ä Klohhoh-

Verkauf.

Aus dem Stadtwald Than, Abt. I' 14 kommen am Montag d. 9. Sept. 1889, vormittags 10 Uhr auf hiesigem Rathaus zum Verkauf:

222 Stück Langhol; l. , II. u. III. Classe mit 268 Fcstm.,

7) Stück Klotzholz l, II. u. III.

Classe mit 31 Fcstm..

39 Stück Baustangen (Langholz X. El. mit 15 Fesim.

Hiezu werden Liebhaber cingeladeu. Auszüge können von Waldmeister Maser bezogen werden.

Den 3. Sept 1^89.

Stadtpflege.

_

hat gegen gesetzliche Sicherheit auszu- leihen die

_ Stiftungspficgc.

Pt a g o l d.

Eine sehr freundliche ,

bestehend aus 4 iiieinandergeheuden Zimmern, Küche, großem Bnhneplatz mitMansarde, abgeschlossenem Kellerplatz . und ev. auch Gartenanlcil habe ich

bis Martini zu

vermieten.

Photograph Holländer.

Amtliche und Arwüt-UEänntmachungM.

vis Sxar- ä- VorseLnssdsLL

Aaiteröach,

hält ihre

Mstrlisks 6sn6rs.Iv6rs8.mrnIunA

am Sonntag den 8 September 1889,

nachmittags 2/- Uhr

in dem Gasthaus zum Lamm hier ab.

Tagesordnung:

1. Publikation des Rechenschaftsberichts pro !888.

2. Beschlußfassung über Dividendenverteilung.

3. Wahl deS Vorsitzenden und Schriftführers.

4. Ergänzungswahl des VerwaltungSrats.

5. Wahl der Controllekomission.

Hiezu werden deren Mitglieder frcundlichfl cingeladen nnd wird zahl­reiches Erscheinen erwartet.

Haiterbach, den 3. September l889.

_ Berwaltungsrat.

MMtilMWIt mit Kmldkllkll.

Die Arbeiten zur Herstellung eines neuen Begräbnisplatzes werden am

Montag den b. d Mts., nachm. 1 Uhr

auf dem Rathaus im öffentl. Abstreich veraccordiert.

Es beträgt:

I. Die Grab-, Planierungs- und Chaussierungs-Arbeit 86 ^ 95

II. Maurer- und Stcinhauer-Arbcit. 513 43

III. Schlosser-Arbeit. 652

IV. Anstrich-Arbeit. 35

Schultheißenamt.

M ö tz i n g e n.

Da cs uns vor unserem Wegzug nach Sch opfloch nicht mehr mög­lich war, von allen Bekannten' und Freunden persönlich Abschied zu neh­men, so rufen wir denselben noch auf diesem Wege ein freundliches

zu.

A. Kcinath mit Familie.

inOlemg.

Zur Ausführung einer Feldbcreinigung auf hiesiger Markung sind

ca. 3E St. Katkstciii-Markstcine

erforderlich, und werden dieselben am

Jamotag den 14. September d. Is., nachmittags 2 W

'aus hics. Rathaus im Submissionsweg in Akkord vergeben. Akkordsliebhaber haben ihre Offerte längstens bis obige Zeit bei der Unterzeichneten Stelle ein­zureichen, woselbst auch die näheren Bedingungen jederzeit eingesehcn werden können. A. A.:

Schultheißenamt. Müller.

Großblumige 1°6H866, 8 il 6 nu, ÄI)si 08 oti 8 , L!r< 1 - beek-en. schöne kräftige Pflanzen, sämtliche per Hundert 1 Mark. Holländische l'ulpen, O06U8, ktvriLin- ' tlienLniokotn emMlük billigst

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N a g o t d.

Vaml-Mülk-Ehocolade

von ^ 11.50, sowie

Vanil-Tafel-Chocolade

aus den ersten Fabriken in großer Auswahl empfiehlt _H. Lang, Cosditor.

2 Arbeiter

finden dauernde Beschäftigung; auch

1 Lehrling

nimmt an

_ Ehr. Raas, Kleiderhändler.

A l l c i! st e i g.

Ein tüchtiger

Müller

findet eine Stelle bei

Müller Schill.

Für Jatir altes KiNV imrd :n

Nagold ein Kosthatts gesucht. Nähere Auskunft erteilt die _ _Redaktion.

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Bei Händler Seid sind schöne

.Küferknospen

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