Der Gesellschafter.
Amts- und Intelligenz-Blatt für de« Oberamts-Bezirk Nagold.
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wöhnlich« Schrift bei einmalia« Au rückurig 9 4, bei mehrmaliger je 6 Du Inserate müsse» spätestens morgeüs 8 Uhr am Tag« vor Ser Herausgabe des Blattes der Druckerei aufgegebe» sein.
^ Erscheint wöchentlich 3 mal: Dienstag, ,/» LitzL» ! tag und Samstag, und kostet viertelst . ! (ohne Trägerlohn) 80 ^>, in dem Bezirk
" * ! außerhalb des Bezirks 1 20 4,
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Donners- rlich hier 1^ — 4, Monats-
Samstag den 2. Mürz
1889 .
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auf den
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für den Monat März laden wir freundlichst ein.
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Die Ex pedition.
Amtliches^
Nagold.
Dittricts- u. Stadtarztsflelre in WiLdberg.
Bis ans Weiteres ist Herr Oberamtsarzt Jrio n jeden Mittwoch von 12—2 Uhr Nachmittags 'im Gasthaus zum Hirsch in Wildberg zu svrechen.
Den 28. Febr. 1889.
K. Oberamt. Pr. Gugel.
teilt, wurde in Wurz ach der praktische Arzt Dr. Pfeil- stickcr in Wildberg einstimmig zum Stadt- und Epitalarzt
gewählN^o^ erstmchxmu zweiten Lchrcrdienstprüfung sind u ^a. zur Verschling von Schuldiensten für befähigt er- klärt worden: Wilhelm Fritz, Unterlehrcr in Obeijetiingen, Christian Guckelberger. l interlehrcr in Frendenstad t._
LtLrres-vreuigkeitcn.
Deutsches Reich.
* Nagold, 28. Febr. Gestern beim Probieren eines Pferdes sprang solches mit solcher Wucht gegen den Deichsel eines im Wege stehenden Schlittens, daß solcher ihm einen halben Fuß tief in die Brust drang, wodurch solches sofort tot nieder- stürzte. Der Wert desselben soll 7—800 ^ hx-
tragen.^--"^.'', tkA "M. Nagol'
igold, 28. Febr. (Einges.) Wer den Ägentlichen Schwarzwald oder die rauhe Alp in schneereichen Wintern bewohnt oder bereist hat, ist an künstliche Hohlwege mit Schneemauern auf beiden Seiten gewöhnt. Heuer aber haben wir dieses Schauspiel in unsrer nächsten Nähe, auch im sogen. „Gäu," nämlich auf der Straße von Nagold nach Mötzingen, wo man auf der Höhe durch teilweise 4—5 Meter hohe Schneemauern passieren muß. Außer diesem bei uns seltenen Schaustück dürsten aber auch die gute Schneebahn und das gute Bier in der „Krone" daselbst zu einer Schlittenpartie naC Mötzingen einladen.
Calw, 26. Febr. Das Badhotel in Teilt ach ist von den seitherigen Besitzern, Hrn. Hoffmann's Erben, an Hrn. Bronn (früher in Pforzheim,) seit einigen Jahren in Stuttgart wohnend, um die Summe von 231 000 ^ verkauft worden. Hr. Stark, unter dessen umsichtiger Leitung das Hotel stand, wird am 1. Oktbr. den Wirtschaftsbetrieb des Oberen Museums und der Silberburg in Stuttgart übernehmen.
Herrenberg, 26. Febr. Äm 22. Febr. fand in Nufringen Tagfahrt zur Abstimmung über die Gewandregulierung und Anlage von Feldwegen über einen großen Teil der Gemeindemarkung Nufringen statt. Erschienen waren von der K. Zentralstelle Herr Regierungsrat Mosthaf und vom Bezirk Herr Oberamtmann Völter. Der Antrag wurde mit großer Stimmenmehrheit angenommen und wird die Be- reinigung mit der Nachbargemeinde Kuppingen, deren Plan, früher schon genehmigt wurde, gemeinsam ausgeführt. Am andern Tag war Abstimmung in Unterjettingen über die den größern Teil der Markung einnehmenden Zeig Mötzingen und wurde die Ausführung beschlossen, nachdem sowohl Hr. Reg.-Rat
! Mosthaf als Oberamtmann Völter den Beteiligten
die eminenten Vorteile in klarer Weise auseinandergesetzt hatten. Bis jetzt ist ausgeführt eine größere Feldbereinignng in Affstätt, beschlossen sind 3 in Vorarbeit weitere, so daß der Bezirk Herrenbcrg in hervorragender Weise sich an der Ausführung des segensreichen Gesetzes beteiligt hat. (T. Chr.)
Stuttgart, 26. Febr. Die Verwilligung der Amtsversammlungen für die Jubiläumsspende haben - insgesamt die Summe von 389100 ergeben.
8.6.L Stuttgart, 28. Febr. Nach einenst uns soeben zugekommenen Telegramm aus Eßlingen ; hat die heutige Stadtschultheißenwahl daselbst! folgendes Ergebnis geliefert: Abgestimmt haben 2301,! (das vorigemal 2340), Stadtpfleger Weith erhielt ^ 1388 Stimmen (das vorigemal 1295), Schalter 1397,! Gunzenhäuser 1346, Bälz 904 (das vorige- mal 930).
Stuttgart. Auf der Jagd des Herrn Geheimen Kommerzienrats Siegle im Gerlinger Wald.
^ wurde am 25. d. Mts. das letzte der in hiesiger ! Umgegend vorhanden gewesenen Wildschweine erlegt und dürste hiedurch die vom Jagdgesetz verlangte ; Ausrottung des außerhalb der Tiergärten befindlichen Schwarzwilds für unsere Gegend zur Zeit vollzogen sein.
In der Mädchenmittelschule in Heiden heim! stellte sich gestern das 12jührige Töchterchen des. Postsekretärs Dangel in der Freizeit an den glühenden Koaksofen. Sie kam dem Ofen nahe, und plötzlich fingen ihre Kleider an zu brennen und zwar j lichterloh. Der Lehrer sprang rasch herbei, das , Kind wälzte er auf dem Boden und die Nachbar- lehrcrinnen brachten Wasser herbei und zwar so rasch, daß die Flammen gelöscht wurden, ehe die Unterkleider sich entzündeten. Das Oberkleid ist ganz verbrannt, die Haare und Augenbrauen versengt, sonst aber blieb das Kind glücklicherweise unverletzt.
München, 27. Feb. Der Bayer. Kur. und > mit ihm andere ultramontane Blätter konstatieren,
§ daß der Erzbischof Dr. v. Streichele 1879 und 1886 Herrn v. Döllinger nur gratuliert habe, um ihn zur Rückkehr zur katholischen Kirche zu ermahnen. (?)
Wie ans Bayreuth berichtet wird, ist wegen der Ermordung der Frau Feiler das Dienstmädchen derselben, die 17jährige ledige Wilhelmine Stadelmayer, eine Cousine der Ermordeten, in Haft ge- nommen worden. Das geraubte Geld, 17 Thaler, j wurde bei derselben in Papier eingewickelt und mit: ^ einer Schnur am bloßen Oberschenkel befestigt, vor-^ ^ gefunden.
Straßbur g, 26. Febr. Unterstaatssekretär von Puttkamer wurde zum Staatssekretär ernannt. : ^ Straßbnrg. In Hunaweiler hatten die Ehe-! . leute K. hier ihr drei Monate altes Kind ohne Auf- ^ sicht mit einer Katze zusammen zurückgelassen. Als der Vater nach Hause kam, fand er die Katze auf ' dem Gesichte des Kindes liegen, das Kind selbst aber tot. Die Katze hatte das Kind am Atmen verhindert, so daß dasselbe erstickt ist.
Berlin, 26. Febr. Ein bevorstehender Lohnkampf. Als jüngst in einer sozialdemokratischen Ver- sammlung ein Redner erklärte, in diesem Frühjahr werde der größte Lohnkampf ausbrechen, den Berlin ! je gesehen, war man geneigt, dies für eine der bekannten sozialdemokratischen Uebertreibungen zu halten. Die Sache hat jedoch einen sehr ernsten Hin- ^ tergrund. Die Organisation der Gewerkschaften be
festigt sich von Tag zu Tag mehr, desgleichen macht die Sammlung von Streikgeldern recht große Fortschritte. Höchst charakteristisch ist auch, daß das sozialdemokratische Blatt in Berlin an der Spitze einen Aufruf veröffentlicht, der mit den Worten beginnt: „In diesem Frühjahr wird ein Lohnkampf ausbrechen, wie Berlin ihn wahrscheinlich noch nicht gesehen. In allen Gewerkschaften ist man darüber einig, daß es mit den bisher gewährten Löhnen nicht mehr möglich ist, den Anforderungen, welche ,das Leben an uns Alle stellt, genügen zu können." Um nun für den ausbrechenden Streik nach allen Seiten hin gerüstet zu sein, soll auch eine Organisation der Maurer-Arbeitsleute angestrebt werden. Ein Congreß derselben ist für Mitte April'geplant, auf dem u. A. auch die Gründung eines Organs beschlossen werden soll.
Berlin, 27. Febr. Im Abgeordnetenhause begründete Windthorst seinen Antrag, welcher eine notwendige Folge des sogenannten Schulaufsichts- gesetzes sei, welches er bekämpfen werde, so lange er atme. Der Antrag sei kein redigiertes Gesetz, er gäbe der Regierung nur leitende Grundsätze. Die Kirche müsse die Aussicht über den religiösen Unterricht kraft ihres eigenen wohlbegründeten Rechtes haben. Bor^Allem verlange er die Zurücknahme des Erlasses Falk. Windthorst schloß: „Wir fordern heute weit weniger, als uns vor 1872 zu stand und erbitten Ihre Mitwirkung."
Auf der Tagesordnung der gestrigen Sitzung des preußischen Abgeordnetenhauses stand der Schulantrag Windthorsts. Derselbe wird gegen die Stimmen des Zentrums und der Polen abgelehnt. Dieses Schicksal des Antrags ließ sich vorhersehen. Der Staat kann doch wahrlich nicht aus die maß- gebendeLeitung der Schule und selbst die Ueberwa- chung des Religionsunterrichtes verzichten. Der Antrag Windthorsts — sagte die Voss. Ztg. macht die große Masse der Bolksschullehrer zu willenlosen Dienern der Geistlichen. Der Unterricht würde ganz nach den Anschauungen der Kirche erteilt werden müssen. Der Geist, der Galilei gefoltert, den heiligen Thomas für den größten Philosophen erklärt und Kant auf das Verzeichnis verbotener Bücher gesetzt hat, würde zur Herrschaft in der Schule gelangen, wenn Herr Windthorst seine Absichten durchsetzte. Der Staat des Großen Friedrich würde zu einer Domäne der Kurie werden.
Allgemein wird dem seitens des preußischen Handelsministeriums ergangenen Verbot des Handels und Notierung der bulgarischen Anleihe an der Berliner Börse politische Bedeutung beigemessen.
Die Mitteilung, der Todestag Kaiser Wilhelms I. soll durch einen allgemeinen Buß- und Bettag gefeiert werden, beruht aus einem Irrtum. Es handelt sich um die einfache Schulgedächtnisfeier.
Der, „Reichsanzeiger" publiziert die Ernennung des Grafen Wilhelm Bismarck zum Regierungspräsidenten in Hannover.
Die Kaiserin Friedrich ist aus England wieder abgereist. Am Donnerstag trifft dieselbe in Hamburg inkognito ein und begiebt sich von dort ans nach Kiel.
DaS Gerücht von der Verlobung des Prinzen Karl von Schweden mit der Prinzessin Viktoria von Preußen gilt für durchaus unbegründet.
Die Heirat des Battenbergs wird lebhaft kommentiert. Figaro meint, der Menschenkenner Bismarck habe im April 1888 doch recht gehabt