439
bewacht. 45 cken. Majpr si Dolgo- ? obranje tand herrscht, ermöglichen, g einzutreten lSs chließ- >as mit den >on den dem- >er jeweiligen
ngenen Nach" gefunden, in» russischen i von russisch ein und zer-
ben vermöge uz erster )r Huzen- en steig zu
Entschließung ! ll den Titel
. Oktober g ausgeführt
mrtstages I. iude Flaggen- llajestät schon stattgesunden, intag in den m Olga- und veranstalteten Gartensaale schen Krieger- il des Festes
aden vom n von Mühltrag, letztere m,flüchte und rägnis gaben, Aussicht; die diesem Jahr- Neben dem Wein haben; umt, manchen >ge Weinstöcke m zum Opfer ögel, Raben,
^ seines Spröh- gegangen war nehr.
mach keinen
r Nächstenliebe dem Skandal, egnete förmlich rack an die alte
im Betrage von is wieder Ver- aner gab und i die alte, arme 15 Sgr. kostete.
Bühne versam- igläser richteten
rrte entsetzt auf das ein Trug- ? Nein — es
n
"Tauben sind von den Schlossen erschlagen worden. Vom Gerüste der Gottesackerkapelle warf der Orkan den Krahnen samt Geländer herab, am Schlosse und an der Methodistenkapelle wurde das Dach beschädigt, am Pulverturm hob der Sturm eine hohe Pappel empor und warf sie an die Stadtmauer. Glaser, Ziegler und Maurer sind jetzt die gesuchtesten Handwerksleute; am K. Arbeitshaus und Rathaus sind Hunderte von Fensterscheiben zertrümmert worden. Auch das eine Gewächshaus des Handelsgärtners Weller ist hart mitgenommen und sein und vieler anderer Gartenbesitzer Blumenflor größtenteils dem Hagelwetter zum Opfer geworden.
Jlsfeld, 8. Sept. Oer heute nachmittag ausgebrochene Gewittersturm hat auf hiesiger Markung viele Bäume zerschlitzt und durch einen niederstürzenden Ast einen Todesfall veranlaßt. Eine 66jährige Witwe, die Versorgerin zweier Enkelkinder, die in Begleitung einer Nachbarin vom Felde heimeilte, wurde, als sie eben unter einem auf einem Feldrain stehenden Baume vorüberging, von dem jählings niederstürzenden Ast im Nacken getroffen und sank mit gebrochener Wirbelsäule vor den Augen ihrer Begleiterin tot zu Boden. Dasselbe Los hätte einen mit seinem Wagen heimkehrenden Bauern treffen können, wenn sein Gespann, das er vergeblich anzutreiben versuchte, ihn wenige Schritte vorwärts und in den Bereich eines niederschmetternden Astes gebracht hätte. Ein Mädchen, das zum Hopfenpflücken nach auswärts gehen wollte, konnte in dem einherströmenden Wasser des Sturmes wegen keinen festen Stand finden und wäre beinahe ertrunken.
Ravensburg, 9. Sept. Der Kronprinz des deutschen Reichs passierte gestern nachmittag um 3 Uhr auf seiner Reise nach Friedrichshafen den hiesigen Bahnhof. Zu seiner Begrüßung hatten sich dort aufgestellt eine Abordnung der bürgerlichen Kollegien mit dem Herrn Stadtvorstand, die Rektoren und Lehrer der höheren Lehranstalten samt deren Schüler mit Fahnen. Während des etwa 3 Minuten dauernden Aufenthalts unterhielt sich S. Kaisers. Hoheit vom Wagenfenster aus mit mehreren Herren in huldvollster Weise, worauf der Zug unter brausenden Hochrufen der Menge, in welches die Böller von dem beflaggten Mehlsackturm donnerten, nach Friedrichshafen weiterdampfte.
Friedrichshafen, 9. Septbr. Der deutsche Kronprinz ist soeben mittags 3(2 Uhr mittels Extrazugs hier eingetroffen. Zur Begrüßung des hohen Gastes hatte sich S. M. der König und dessen General- Adjutant Frhr. v. Molsberg eingefunden. Der Kronprinz fuhr mit dem Könige in das K. Schloß, um heute daselbst zu nächtigen und morgen per Dampfboot die Reise nach Konstanz fortzusetzen. Eme nicht unbeträchtliche Zahl Fremder und Einheimischer waren bei der Ankunft des Kronprinzen zugegen und begrüßte ihn mit lebhaften Hochrufen.
Pforzheim, 9. Sept. Das heutige G e b u r t s f e st des Groß- Herzogs wurde hier mit gewohnter Feierlichkeit und Herzlichkeit begangen und zwar nach erfolgter Einleitung durch Böllerschüsse, Glockengeläuts und Tagwache, durch Festzug durch die reich beflaggten Straßen, Gottesdienst und Festessen. Außerdem hatten noch einzelne Vereinigungen besondere Veranstaltungen dargebracht. Vor dem Gottesdienst fand die Ueberreichung des von Sr. K. Hoh. verliehenen Ehrenzeichens an eine Anzahl Mitglieder der freiwilligen Feuerwehr für 25jähr. Dienstzeit und von Seite der Stadt des Ehrendiploms für 15jährige Dienstleistung.
Baden-Baden, 10. Sept. Die hiesige Einwohnerschaft wurde heute mittag kurz vor der Abreise des Kaisers durch Feuerlärm in Schrecken versetzt. Ein Lehrling eines hiesigen Kaufmanns beging die Unvorsichtigkeit, mit bloßem Lichte in den Kellerraum zu gehen, wo Petroleum, Vitriol, Pulver, Benzin und Farbwaren aufbewahrt waren. Ein kleiner Teil dieser Rohstoffe fing Feuer, das mit so großer Schnelligkeit um sich griff, daß die Befürchtung einer Explosion nahe war. Der Schaden an Waren ist ein ganz erheblicher. Der Lehrling, welcher empfindliche Brandwunden davontrug wurde ins städtische Krankenhaus verbracht. Eine in demselben Hause wohnende ältere Dame mußte vor Schrecken bewußtlos fortgetragen werden. Die Thätigkeit der Feuerwehr war eine aufopfernde und dankenswerte.
Aus Baden, 10. Sept. In Waldwimmersbach schlug in der Nacht vom 8. auf 9. Sept. bei einem heftigen Gewitter der Blitz in die evangelische Kirche ein. Der Strahl drang durch den Kirchenturm ein, beschädigte eine Glocke, zertrümmerte mehrere Fenster, riß thalsächlich mehrere Säulen der Kirche in Stücke, zertrümmerte teilweise die Orgel und brachte die ganze Vorderwand der Kirche aus ihrer senkrechten Stellung. Gleich, zeitig schlug der Blitz in die Scheuer des Bürgers Gärtner, welche fast völlig niederbrannte. Der Polizeidiener des Ortes, im Begriffe, das Zimmer zu verlassen, um zur Brandstätte zu eilen, fiel, vom Schlage getroffen, tot nieder.
Altona, 6. Sept. Kürzlich wurde in Ottensen ein Buchhalter verhaftet, welcher als Hauptmitglied einer sogenannten schwarzen Bande verdächtig erscheint. Es wird im hiesigen Fremdenblattt darüber berichtet: Ein Kaufmann Lißmann aus Mecklenburg eröffnet« Ende v. I. in Neapel ein Kommissions- und Agenturgeschäft und stellte seine beiden Schwäger Ernst und A r f er t S ch r e ck in Itz e h o e als Reisende an. Die drei Personen handelten im Einverständnis mit einer ganzen Bande in England, namentlich in London, von wo aus die Schwindeleien im großen in ganz Deutschland zum Schaden von Fabrikanten in Bayern und Sachsen wie auch in Oesterreich betrieben wurden. Die Gesamtsumme, um die es sich bei diesen Schwindeleien handelt, ist 1,500,000 Fr. Es wurden Waren in kleinen Posten bezogen und bezahlt, dann wurde der Schwindel in größerem Umfang eingeleitet, indem Wechsel in Zahlung gegeben wurden, welche Giros Londoner Firmen trugen, die allerdings vorhanden, aber keine Sicherheit für Zahlung leisteten. Die nunmehr bezogenen Waren wurden nach Bezug sofort unter dem Preise verkauft. Als die Sache verdächtig schien, machten sich die drei Verwandten, Lißmann und die beiden Schreck, aus dem Staube. Ernst Schreck ging ins Ausland, Arferd Schreck wandte sich hierher und fand als. Comptoirist in Ottensen Stellung mit einem Gehalt von 75 monatlich, der dem 30,000 Mark bar und die Anhaltspunkte zur Entdeckung der Spur ser andern flüchtig gewordenen Personen aufgefunden wurden. Es sind bereit»
italienische und englische Polizeibeamte unterwegs, um die Flüchtlinge zu verhaften. Der hier in Haft befindliche Schreck hatte die Absicht, nach Amerika auszuwandern. Bei ihm aufgefundene 19 Kisten und Koffer mit Waren wurden mit Beschlag belegt. Dieser Tage wurden noch 67,000 c/lL beschlagnahmt, die Arfert Schreck dort in Verwahr gegeben hat. Derselbe ist durch einen Kriminalbeamten nach Bautzen gebracht worden, woselbst die Untersuchung in dieser Angelegenheit gefühlt wird, da dort und in Sachsen die Hauptschävigungen von Firmen stattfanden.
Wernrischtes.
* Auf der am 25.-27. Juli in Kaiserslautern abgehaltenen Bäckerversammlung erregte ein neues Fett, die Kokusnuß- Butter von Fr. Kollmar in Besigheim am Neckar die allgemeine Aufmerksamkeit und zwar nicht allein der Bäcker, sondern auch aller Besucher der Ausstellung durch die Vorzüglichkeit der damit bereiteten Backwaren. Es war nach einstimmigem Urteil kein Unterschied zu finden zwischen Backwaren, bereitet mit dieser neuen Butter und bereitet mit frischer Kuhbutter. Die Kokosnußbutter wird aus den feinsten Früchten der Palmen, den Kokosnüssen, gewonnen, sie stellt sich dar als vollständig reines, weißes Fett von mildem, angenehmem Geschmack. Sie ist nicht bestimmt, die frische Kuhbutter, wie sie als solche genoffen wird, zu ersetzen, sondern sie soll Ersatz schaffen für die Butter, welche zuin Backen und Braten verwendet wird, und zwar einen Ersatz, der auch den ärmeren Klaffen gestattet, sich eines wohlschmeckenden, gesunden Fettes zu bedienen. Der Preis der Kokosnußbutter ist 65 L per Pfund. Dieser billige Preis wird noch erhöht durch den größeren Fettgehalt gegenüber Kuhbutter und Schmalz; während letztere nach sorgfältigen chemischen Analysen 83—86 Prozent reines Fett enthalten, besteht die Kokosnußbuttcr aus 99,89 Prozent, sie ist deshalb viel ausgiebiger wie Kuhbutter und Schmalz» Zu diesen Vorteilen tritt noch, daß sie leichter verdaulich ist wie alle anderen Fette, weil sie absolut chemisch rein ist und keine Fettsäuren, die bei so vielen Menschen Sodbrennen, Magevsäure u. s. w. veranlassen, enthält. Wegen dieser großen Reinheit ist die Kokosnußbutter von bedeutenden Aerzten für Verdauungsleidende empfohlen. Wir glauben nach Allem, was wir von der Kokosnußbutter vernommen, sie warm empfehlen zu sollen. Anerkennung und Auszeichnung hat sie bereits auf der Weltausstellung in Antwerpen, der Kochkunstausstellung in Köln und jetzt wieder in Kaiserslautern, wo sie mit dem ersten Preis ausgezeichnet ward, gefunden.
— Merkwürdige Eichen (Stein- oder Wintereichen) aus der Vorzeit sind in der Mark Brandenburg nicht selten. Vor allem sind hier die, wahrscheinlich eine alte heidnische Kultusstätte umstehenden Eichen auf der Pfaueninsel interessant. Als erste ist ausgezeichnet „Wudliks Tor", welche 7 Meter im Umfange hat. Für die „Florinteneiche" genügen 5 Umklafterungen nicht, ihre Höhe bis zu den unteren Aesten beträgt zehn Fuß, die Breite der Krone vierzig Schritt. Die „Lutcheneiche", am Wege nach Bylegure am Saume einer Schonung stehend, ist hohl und hat in über Manneshöhe eine lochartige Oeffnung. Sie erfordert beinahe vier Umklafterungen. Die Gesamtgruppe ver „Straupitzer Eichen" ist durch Herrn v. Schulenberg gemalt worden. Bei Gutan, im Parke des Herrn v. Studnitz-Buderose, steht eine Eiche von mächtiger Dicke, sie hat 7,60 Meter im Umfange. Die berühmte „Königseiche" bei Pausin ist seit einer Reihe von Jahren abgestorben, wird jedoch noch immer erhalten. Auch im Berliner Tiergarten ist noch eine Rieseneiche, die diesen Namen mit Recht verdient. Gleich hinter dem Floraplatz, im Baumdickicht, steht dieser Zeuge vergangener Zeiten, der in Brusthöhe fünf Meter Umfang hat. In Tegel sind ebenfalls mehrere durch ihre ausgezeichnete Größe merkwürdige Eichen. Die „Humboldtseiche", von starkem Epheu umrankt, hat 5,32 Umfang, die „Mutter Dossen" mißt 5,39 Meter im Umfange. Die Stieleiche hat in der Mark ein entschiedenes Uebergewicht, nicht allein numerisch, sondern auch in den Dimensionen. Hier ist ein im Berliner Botanischen Garten anscheinend wild gewachsener Baum durch seine sonderbare Frucht, welche länglich einen ganz schmalen Cylinder darstellt, bemerkenswert. Die Pyramideneiche, bei Lübbenau, um die Grabstätten der gräflichen Familie zu einem Haine vereinigt, ist jetzt in der Mark nicht selten. Vielleicht deutschen Ursprungs, ist sie doch erst im Laufe dieses Jahrhunderts eingeführt, so daß es merkwürdig und interessant erscheinen muß, daß man am Saume des Tiergartens eine spontan erzeugte Pyramideneiche entdeckt hat. Prächtig entwickelte und verhältnismäßig alte Pyramideneichen sind im Park Witzleben bei Charloltenburg zu sehen.
— Ueber einen „historischen Hut" wird aus Frankfurt, 3. ds., geschrieben: „Ein alter Mann fuhr gestern mit der Trambahn. Durch Unvorsichtigkeit wurde ihm sein dem Aeußern nach etwas heftig von der Zeit benagter Strohhut vom Kopfe gestoßen, so daß der Hut aus die Fahrstraße flog und im nächsten Augenblick das Rad einer Droschke ihn guillotinierte. Verzweiflungsvoll rief der alte Herr: „Trambahn! Halt! Halt!" Die Trambahn hielt; der alte Herr stieg aus, eilte nach den Trümmern seines Hutes, raffte dieselben auf, hob die Arme gegen den Himmel und rief weinend: „Ach, daß mir das passieren mußte, ich wäre lieber gestorben." Ein Herr, der das Jammern des Alten bemerkte, schritt auf denselben zu, um ihn wegen de» Verlustes des alten, schäbigen Hutes zu trösten, worauf er zur Antwort bekam: „Schwätzen sie doch nicht, Sie kennen den Wert des Hutes gar nicht; mein Vater fiel, als er den Hut trug, im Jahr 1848, mit der roten Fahne in der Hand, auf der Barrikade, und ich habe mit dem Hut den amerikanischen Freiheitskrieg mitgemacht." Durch diese Erklärung war den Umstehenden der Schmerz des alten Mannes erklärlich."
— Ein Berliner Kind. Dem „B. T." wird au» Berlin geschrieben: Gehe ich gestern am Tempelhofer Ufer entlang und sehe, wie ei» Bengel vor etwa 9 Jahren hart am Rande de» Kanals auf der Einfriedigung herumturnt. Ich rufe: „Junge, Du willst wohl in« Wasser fallen?" — Det möchten Se wohl", — antwortete die Range — „damit Se sich 'ne Rettung«» Medaille verdienen können! Nee, i» nich!"