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5.
Niemand kannte den Zweck. Der Kriegsministcr Freyeinct j Hauses, aus ihrer Gefangenschaft befreit, wurden zu
hat ihn jetzt entdeckt und die Patrouille ganz iin Stillen abgestellt. AiS 1871 die Deutschen Paris belagerten, mußten an jedem Abend Pariser Offiziere sich nach dem Mont Va- lcriew begeben, um die Fortschritte der deutschen Belagerer zu beobachten; um sie vor Beileidigungcn verkommener Einwohner'von Suresnes zu schützen, wurde ihnen eine Patrouille i mitgegeven. Und diese marschierte bis vorige Woche. Keiner der Dutzende von Kriegsministern hat den Unsinn entdeckt. ,
Den Rauchern thut es Wohl, daß dem viel verleum- l beten'Tabak einmal etwas Gutes nachgesagt wird, noch dazu von einem Arzt. Dieser, ein Italiener, hat nach vielen Untersuchungen gefunden, daß der Tabaksrauch die Entwickelung der Bakterien, die incognito im Leibe des Menschen so viel Unheil anrichten, teils hemmen, teils ganz verhindern, nam entlich der Cholera- ünb der Typhus-Bazillen. _
Handel L Verkehr.
Stuttgart, 6. Nov. Kartoffel- Kraut- u. Obstmarkt. 600 Zir. Kartoffeln? Preis ^ 3.50 4.30 p. Ztr., 5000 St. Filderkraut,- Preis ^ 9—11 p. 100 St., 3000 Ztr. württ. Mostobst, Preis Aepscl 3—3.20 p. Ztr., Bratbirnen ^ 4.50 per Ztr.
Stuttgart, 5. Nov. (Mchlbörse). An heutiger Börse sind von inländischen Mehlen 1495 Sack als verkauft zur Anzeige gekommen zu folgenden Preisen: Mehl Nr. 0 33-34, Nr. 1 ^ 31—32, Nr. 2 29.50-30.50, Nr. 3
27-28.50, Nr. 4 24-24.50.
Stuttgart, 5. Nov. (Landesproduktenbörse.) Wir notieren per 100 Kilgr.: Weizen bayer. 21.25, scrb. ^ 21.90, ung. .6. 23.20, Gerste Nördlinger 18.75, Haber Alb ^ 18.30-13.70, Strohgäu prima ^ 13.
Nürnberg, 1. Nov. Hopfen. Heutige Preise: Marktware prima 100—110 *6, dto. mittel 60—70 Württem- bcrger prima 140—160 ^c, dto. mittel 85—100 dto. gering 60—70 ^c, Badischer prima 130—140 ^ll, dto. mittel 80—90 dto. gering 50—65 Elsäßer prima 110—130 dto. mittel 85 -90 1887er 30-50 ^
Konkurseröffnungen. Georg Fuchs, Händler in Mazenbäch (Crailsheim). Karoline Kraft, Witwe von Ma- zenbach (Crailsheim). Warcnabzahlungsgeschäft A. Damitt Firma in Stuttgart (offene Handelsgesellschaft).
traulicher, und der Unteroffizier versicherte dem Bauer, daß ihm nicht das Geringste zu Leide geschehen werde. Dazwischen krachte ununterbrochen der Kanonendonner herüber, und ließ keinen leichten Scherz Auskommen. Wer war im Vorteil? Wer
die Thränen aus den Augen. „Das Hofthor und alle Thüren geschlossen. Die Mauern des Hofes werden besetzt, und sollten sich die flüchtigen Franzosen hieher ziehen, dann gut geschossen. Aber die Fahne muß herunter, die Unseren könnten sonst denken, das Gehöft sei von Franzosen besetzt und uns be-
Mach
»er Sedan.
(Nachdruck verboten.)
(Schluß.)
Der Besitzer, ein Mann von vierzig Jahren, kam ihnen entgegen und versicherte, er habe nichts, seine Landsleute hätten ihm alles genommen, er könne niemand aufnehmen. „Das wird sich alles schon finden," entgegnete der Unteroffizier, „zuerst das Hofthor geöffnet!" Es gab neue Proteste; die Schlüssel seien verlegt, der Hof sei für die vielen Wagen viel zu klein u. s. w. Der Unteroffizier blieb ganz ruhig. „Eine Axt her!" Auch die war angeblich nicht vorhanden, fand sich aber doch. Krause erhob das Werkzeug, um das Thorschloß mit einem kräftigen Schlage zu zerschmettern; da erklärte der Besitzer stotternd, er wolle nochmals nach den Schlüsseln suchen. Ein Soldat begleitete ihn und nach einigen Minuten kam er schon wieder zurück. Das Thor wurde geöffnet, die Wagen hineingeschoben, die Fuhrleute in die Mitte gebracht und von einem Infanteristen bewacht. „Nun Futter für die Pferde!" Der Mann schwur hoch und teuer, er habe rein gar nichts. Dem Kommandeur des kleinen Trupps waren die Winseleien des Mannes längst schon zuwider. Er rief den Gefreiten. „Schließen Sie den Bauer mit allen Bewohnern des Hauses in einer Stube ein. Sie halten uns nur auf." — „Wissen Sie, Herr Unteroffizier," flüsterte Meier vertraulich, „der alte Sauertopf hat eine Tochter, ein ganz schneidiges . Mädel." — „Machen Sie, daß Sie fortkommen;" donnerte der Unteroffizier im Bewußtsein seiner Würde. Im Handumdrehen war alles geordnet. Die Thüren
wurden auf natürlichem Wege oder gewaltsam geöffnet . es fand sich nicht nur genügend Futter für ^ thun
die Pferde, auch die hungrigen Soldaten fanden ! ihm in die Augen. die Stimme erstickte. Maier lä- Brod und Käse und Wein, die sie redlich mit den ' chelte schwach. „Adieu!" kams von seinen Lippen,
Fuhrleuten teilten. , die Gestalt streckte sich, es war aus!-
Die Mahlzeit war beendet, die Bewohner des Unteroffizier Krause stand auf und wischte sich
stand dem Gehöft zunächst, Freund oder Feind? Nur - schießen. Die drei besten Schützen angetrctcn! Der der Gefreite Meier saß bei der hübschen Madelon, Zweig, an dem sie sitzt, muß durchschossen werden, die es dem deutschen Soldaten gar nicht so übel zu Ich schieße ebenfalls, Einer von uns Bieren wird nehmen schien, daß er sie in ihrer Angst vor dem ja wohl treffen. Die drei Soldaten traten an. Sie Kanonendonner zu trösten versuchte. Die Beiden warfen mit zusammengebissenen Zähnen einen Blick saßen im kleinen Gärtchen in einer Laube und verständigten sich ganz hübsch. Wenn die Worte nicht ausreichten, kamen Blicke und Händedrücke, nnd Maier überlegte sogar schon, ob er nicht etwas weiter gehen könne, als ein zufälliger Blick nach draußen ihn plötzlich ausrufen ließ: „Alle Donnerwetter!"
Und was er sah, konnte in der That ihn überraschen. Auf dem höchsten Baume neben dem Hause wehte plötzlich die französische Trikolore. Maier vergaß den der schönen Madelon zugedachten kühnen Kuß, stürzte zu seinem Unteroffizier und machte ihn auf das Erscheinen der Fahne aufmerksam. „Das ist ein Signal, die Franzosen herbeizulocken. Sie können nicht weit sein, die Kerle im Hause wissen es." Der Bauer ward vor den Unteroffizier citiert, und nun aber scharf inquriert." „Wer hat die Fahne dort oben angebracht?" fragte der Unteroffizier barsch. Er versicherte, er wisse es nicht. Und in der That waren die beiden Knechte des Hofes ebensowenig, wie der Besitzer aus dem Gesichtskreis der Soldaten gekommen. „Wer war sonst hier noch im Hause?" donnerte der Unteroffizier. Nun endlich gestand der Bauer, es sei heute früh ein Bekannter von ihm angekommen, der bereits die Kolonne angekündigt habe. „Das ist unser entwischter Fuhrmann," rief Maier, „er ist direkte Wege gelaufen.
Wo ist der Patron?" — „Weiß ich nicht!" beteuerte der Bauer. Dabei blieb er. „Am Ende sitzt er noch auf dem Baume," rief der Unteroffizier. —
„Jawohl, das wird stimmen," rief der Gefreite, „und ich hole ihn." Schnell legte er das Seitengewehr ab, zog Rock und Stiefel aus, ließ sich eine Leiter bringen und begann den Baum zu erklimmen.
Er hatte schon die Spitze ziemlich erreicht, als die Untenstehenden ihn rufen hörten, „hier sitzt er,
und die"-als ein Schuß ertönte, ein lauter
Aufschrei folgte, es raffelte in den Zweigen, ein ! schwerer Körper stürzte herab und blieb auf den ! untersten Aesten liegen. Der feige Mörder hatte ! aus seinem Versteck den Tapferen getroffen. Ein Wutschrei drang zum Himmel. „Kanaille, Kanaille,"
^ mehr konnte der Unteroffizier nicht Hervorbringen.
Er stürzte die Leiter empor, faßte den zu Tode Getroffenen in seine Arme und hob ihn herab. Andere nahmen ihn auf und betteten ihn auf dem Rasen.
Er hatte die Augen geschlossen. „Der Kerl da oben soll aber daran glauben," rief der Unteroffizier, dem die Zornader auf der Stirn dick geschwollen war.
Als habe der Schwerverletzte die Worte gehört, so schlug er die Augen wieder auf. „Den lassen Sie jetzt, Herr Unteroffizier," flüsterte er, in der Ferne habe ich die Franzosen kommen sehen, ein Bataillon vielleicht, über die unseren sind hinter ihnen. Und eins noch, ich habe eine Schwester zu Hause, sie hat keinen Vater und keine Mutter mehr, Unteroffizier, wenn Sie später — etwas — für das arme — Kind könnten!" Krause nickte, die Thränen kamen
einen
nach dem Körper des sonst so lustigen Kameraden, und sahen sich dann verständnisvoll an. Krauie's
! Stimme klang seltsam, als er kommandierte „Feuer!" Vier Schüsse dröhnten; die Fahne fiel herab, mit ihr aber auch eine schwere Last „Ich werde sehen, was passiert ist," sagte der Unteroffizier, und schritt zum Stamm des Baumes. Dort lag der Mörder, der Maier erschossen, mit zerschmettertem Schädel. „Unsere Kugeln haben den Patron gleich mit herabgeholt, der uns unseren lieben Kameraden hinterrücks tötete. Die Kanaille bleibt liegen, ich werde das Nötige melden. Aber nun die Augen auf, Kinder, die Franzosen kommen!"
Sie kamen aus der Ferne zersprengt über das Schlachtfeld geflüchtet, es mochte etwa ein Bataillon sein, aber die deutschen Truppen folgten ihnen auf den Fersen. Mit atemloser Spannung verfolgte die kleine Schaar den Kampf, Krause mußte die Ungeduldigen zur Ruhe mahnen. Jetzt schien aber auch ihm der geeignete Moment gekommen, „Schnellfeuer!" kommandierte er, und unerbittlich sausten die Kugeln in die Reihen der Flüchtenden. Ein Stocken des Gefechtes, dann schwenkte ein Offizier an seiner Degenspitze ein Taschentuch, es war vorbei! Eine halbe Stunde später sprengte ein deutscher Major auf den Kopf! Krause meldete und führte den Offizier zu den beiden Leichen. Mit erstickter Stimme rapportierte er. Der Major klopfte ihm auf die Schulter. „Ec ist auch fürs Vaterland gestorben! Aber wir haben sie fest jetzt in Sedan, Kinder, ein großer, großer Sieg!" Ein Hurrah antwortete ihm. — Der lustige Gefreite erhielt in fremder Erde ein Ehrengrab, seine Schwester aber heißt jetzt Frau Feldwebel Krause. _
„Kiirs Haus." Nr. 314 dieses praktischen Wochenblattes für alle Hausfrauen (vierteljährlich nur 1 enthält u. A.: Zum 7. Jahrgang. (Gedicht.) Sanftmut. Der Besuch meiner Schwiegermutter. Preisfrage Nr. 31. Wie Bohnen, Kerne und andere Dinge aus dem Ohre entfernt werden. Heftige Kinder. Weibliche Geschäftsreisende.
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Verfälschte schwarze Seide Ma» verbrenne ein Müsterchen des Stoffes, von dem man kaufen will, nnd die etwaige Verfälschung tritt sofort zu Tage: Aechte, rein gefärbte Seide kräuselt sofort zusammen, verlöscht bald und hinterläßt wenig Asche von ganz hellbräunlicher Farbe. - Verfälschte Seide (die leicht speckig wird und bricht) brennt langsam fort, namentlich glimmen die „Schußfäden" weiter (wenn sehr mit Farbstoff erschwert,) und hinterläßt eine dunkelbraune Asche, die sich im Gegensatz zur ächten Seide nicht kräuselt, sondern krümmt. Zerdrückt man die Asche der ächten Seide, so zerstäubt sie, die der verfälschten nicht. Das Seidcnfabrik- DepSt von (4. Hsnnvkerx (K. u. K. Hoflief.) 2>,i-ieli versendet gern Muster von seinen ächten Seidenstoffen an Jede,mann, und liefert einzelne Roben.und ganze Stücke porto- und zollfrei ins Haus.
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Nagold.
Mmlstt-Kervchtiliig.
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