sitätsstatut abzuändern. Aus Odessa sind 18000 Mann nach dem Kaukasus cingeschifft worden.

Warschau, 2. Jan. DemCzas" wird über die russischen Rüstungen berichtet und hinzuge­fügt: Trotzdem glaubt man in russischen Regierungs­kreisen an keinen Krieg. Ein hoher russischer Wür­denträger äußerte, sämtliche militärische Demonstratio­nen hätten kein praktisches Ziel, indem die russische Armee noch nicht vorbereitet wäre und mindestens noch ein Jahr verstreichen lassen müßte, bis sie sich mit der österreichischen Armee messen könnte.

Serbien.

Die serbische Skuptschina genehmigte mit 120 gegen 63 Stimmen den Gesetzentwurf, betr. die Aufnahme einer Anleihe von 20 Millionen, und ver­tagte sich sodann bis zum 29. Januar.

Bulgarien.

Sofia. Mit der Aufnahme der von der So- branje beschlossenen Anleihe von 50 Millionen Franks wird es wohl nicht so schnell gehen, denn cs ist nicht wahrscheinlich, daß bei den gegenwärtigen ungewissen Zuständen Bulgariens eine Gesellschaft zu finden sein wird, die selbst gegen die besten Verpfändungen die­ses mehr als zweifelhafte Geschäft eingeht. Zwar rechnet die Regierung auf die demnächstige Ankunft des Barons Hirsch, doch wie jetzt erst die Konstan- tinopeler Konferenzen bewiesen haben, geht auch des­sen Freigebigkeit nur so weit, als er sich davon Nutzen verspricht.

Amerika.

Die vereinigten Staaten von Nord­amerika und die übrigen Republiken des Erdteils haben in Madrid den Vorschlag gemacht, mit ihnen gemeinsam 1892 das 400jährige Jubiläum der Ent­deckung von Amerika zu feiern. Spanien will Chri­stoph Kolumbus bei Huclva, von wo dieser seine Fahrt antrat, ein Deirkmal errichten.

Nach einer Meldung derTimes" aus Ame­rika sind in Kentucky zwei Personenzüge zusam- mengestoßcn, wobei 11 Personen getötet, 20 ver­wundet sind. _

Kleinere Mitteilungen.

Heiden heim, 4. Janr. Heute wurde auf unserem Brenzsee von H. Steif aus Giengen mit einem Eispflug geeist, der sich als ganz praktisch erwies. Die Arbeit geht recht rasch und die Eis­stücke werden alle gleich groß, etwa 60 om lange und breite Tafeln.

Ueber eine unerwartete Belohnung wird aus Neunkirchen geschrieben: Im Sommer kam eine alte Witwe aus Elberfeld hierher zu Besuch und fühlte sich plötzlich auf der Straße unwohl. Mit Mühe schleppte sie sich in das nächste Haus, wo ihr die Hausfrau schnell eine Tasse Kaffee bereitete. Mit der Bemerkung:Das soll Euer Schaden nicht

sein", nahm die Frau dann Abschied. Dieser Tage traf nun aus Elberfeld die Botschaft ein, daß jene alte kinderlose Frau gestorben sei und den Leuten, die sie im Sommer erquickt hatten, fast ihr gesamtes Vermögen, nahezu 45000 vermacht habe.

Ein eigenartiges Geschenk. In Köslin ist dem Bäcker­meister K., der 25 Jahre hindurch die dortige Garnison mit trefflichem Kommißbrot versehen hat, zur Feier dieses Jubi­läums von seinen Freunden ein höchst gewichtiger Orden verliehen worden. Derselbe wiegt einen halben Zentner und besteht aus einem lebensgroßen Kommißbrot, von einem Eichenkranz und einer Wibmungsschleife umgeben, Alles aus schön vergoldetem Eisenguß.

Kürzlich gerieten zwei deutsche Händler in einem polnischen Gasthause mit einer Anzahl russischer Konkurrenten in einen sehr bedrohlichen Streit. Der eine Deutsche zwang schließlich die Widersacher dadurch zum Rückzüge, daß er einen Gegenstand aus der Tasch zog und ihn den Andringenden mit den Worten entgegenhielt:Wer mir naht, ist eine Leiche!" Diese verzweifelte Entschlossenheit wirkte, die An­greifer machten sich schleunigst davon. Nun ist es aber in Polen streng verboten, Revolver und dergleichen Schiebzeug bei sich zu führen, die Geflohenen vermeinten daher, den Deutschen recht zu schaden, wenn sie die Polizei verständigten. Bald tauchte auch ein Beamter auf und forderte dem deutschen Händler den Revolver ab. Dieser griff in die Tasche und brachte eine Wurst heraus. Allgemeines Gelächter! Ueber- siedelung nach einem anderen Gasthause und Vertilgung der gefährlichen Waffe" Seitens der Händler und des Polizisten.

Baron Arthur Fanton, der in Wales in England ungeheure Besitzungen hat, vermählte sich im Jahr 1865 mit einem reizenden und reichen Mädchen, einer Nichte des be- rümten Ministers Biougham. Im ersten Jahr der Ehe hatte er das Unglück, auf der Jagd zu stürzen, das Gewehr ging los und Fanton büßte das Augenlicht vollständig ein. Seit dieser Zeit lebte er mit seiner Gemahlin von der Welt voll­ständig zurückgezogen. Vor einigen Monaten entschloß er sich, einen deutschen Augenarzt zu befragen, dieser erklärte, eine Operation sei möglich und wirklich gewann Sir Arthur die Sehkraft wieder. Dieser Tage nun hat er trotz des Einspruchs seiner Freunde die Scheidungsklage gegen seine Frau einge­reicht, die ihm seit mehr als 20 Jahren in aufopferndster Weise ihr Leben gewidmet, und zwar aus dem Grund, weil er sich jetzt überzeugt habe, dieselbe sei verblüht und nicht mehr schön genug für seinen Geschmack. Was verdient der Kerl, wenn er auch Lord ist?

(Das Glück des Kriegsministers.) Bei der alljährlich stattfindcnden Weihnachtslottcrie in Madrid, zu welcher ein LooS 500 Franks kostet, ist diesmal der Hauptgewinn von 2 500 000 Franks dem Kricgsmintstcr Cassola zugefallcn. Man erzählt, daß das Loos von demGencral vorzwei Monaten aus dem Ertrage der Spiclkasse seiner Empfangsabcndc erworben wurde.

Das Riesenfloß, welches von Canada nach Newyork bugsiert werden sollte, ging vorigen Samstag im 40» 16' nördl. Breite und 70" 6, westliche Länge während ciues Sturmes verloren und es wird geglaubt, daß es sich jetzt nach Süden hin treibt. Das Floß besteht aus 27 000 Bäumen, welche ancinandergekcttet sind und ist 560 Fuß lang, 65 Fuß breit und 28 Fuß tief. Man glaubt, cs werde noch lange Zusam­menhalten, in welchem Falle Grund für die Befürchtung vor­handen ist, daß es eine Gefahr für die Schifffahrt werden wird, da cs nur 15 Fuß außerhalb des Wassers ist. Der Wert des Floßes wird auf 150000 Doll, veranschlagt. Die MaritimeExchange" befürwortet, daß ein Kriegsschiff ab­gesandt werde, das in der Nachbarschaft kreuzen solle, um die von dem Osten kommenden Schiffe vor der ihnen drohenden Gefahr zu warnen. Das Schiff hat den Floß aufgefunden, der vollständig zerstört war.

Handel Verkehr.

Nagold.

Zahl der geschlachteten Tiere pro 1887.

Ochsen.

W

Jung-

Rinder.

Kälber.

Schafe.

Schweine.

Januar

2

8

13

45

45

Februar .

3

5

5

19

19

März . .

5

14

35

35

April . .

5

3

8

35

36

Mai . .

3

7

13

51

49

Juni . .

4

4

18

75

89

Juli . .

2

5

26

79

80

August. .

3

5

28

64

64

September

2

7

28

90

90

Oktober .

7

11

21

72

21

77

November.

3

10

17

62

50

66

Dezember .

5

6

16

66

2

66

39

76

207

701

73

706

Stuttgart, 2. Jan. (Landesproduktenbörsc). Wir notieren Pr. 100 Kilo: Weizen baycr. iS, Gerste ungar.

18.25. Mehlpreise Pr. 100 Kiligr. inkl. Sack pro Monat Dezember 1887 bei Wagenladung: Suppengries ^ 30.50 bis 31.50, Mehl Nr. 0 ^ 30.60-31.50, Nr. 1 ^ 28.50 bis 29.50, Nr. 1 -äl 26.5027.50, Nr. 3 2526, Nr.

4 -L 2223, Kleie mit Sack 9 ^ Pr. 100 Kilo je nach Qualität.

Stuttgart, 2. Jan. (Mehlbörse.) An heutiger Börse sind von inländ. Mehlen 965 Sack als verkauft zur Anzeige gekommen zu folgenden Preisen: Nr. 0 3032,

Nr. 1 28-29, Nr. 2 26-27, Sir. 3 24-25, Nr. 4

21-22.50.

Nürnberg, 3. Jan. (Hopfen). Heutige Preise: Marktware prima 3640 dto. mittel 3035 dto. ge­ring 2028 Württcmbcrger prima 7075 ^, dto. mit­tel 4555 -6, dto. gering 3540 ^, Badischer prima 70 bis 75 Elsäßer prima 5055 dto. mittel 3540 dto. gering 28 -30

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in den kaufenden Kreisen verbreitet.

(Hiezu das Unterhaltungsblatt 1.

Verantwortlicher Redalteur Steinwandel in Nagold. Druck und Verlaß der G. W. Aaiser'schen Luchhandlunz in Nagold.

K. Amtsgericht Nagold.

Stelkbriks-ZuMmhine.

Der am 2. November 1887 gegen den Schreiner Philipp Eiting von Hai- terbach wegen Wcchselfälschung erlassene Steckbrief wird zurückgenommen, nach­dem re. Eiting eingeliefert ist. Nagold, den 5. Januar 1888.

Stv. Amtsrichter _Furch.

W i l d b e r g.

Glänbiger-Ausrns.

Ansprüche an den Nachlaß des ver­storbenen Jakob Reichert, gew. Bier­brauers hier, sind binnen 8 Tagen bei der Unterzeichneten Stelle geltend zu macken, widrigenfalls solche bei der demnächst zu fertigenden Teilung nicht berücksichtigt werden könnten.

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schützt Fleisch und Würste vor dem Ver- > derben, bewahrt daher vor Verlusten ' und Wurstvergiftungen, i Zu haben in Büchsen s, 1 ^ (für mehrere Zentner Fleisch hinreichend) mit Gebrauchsanweisung in XktAvlä unä XllensteiK in den ^potlieken.

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