Berlin, 13. Dez. Die Regierung beabsichtigt abermals das Privatkabel zwischen Deutschland und England zu erwerben. Die Kosten betragen etwa 7 Mill. Mark. Eine entsprechende Vorlage wird bald an den Reichstag gelangen. Sodann sollen die Depeschengebähren zwischen Deutschland und England bedeutend ermäßigt werden.
Berlin, 13. Dez. Als der Kronprinz von Griechenland sich verabschieden wollte, ließ ihn der Kaiser zu sich in sein Zimmer bitten und hier sand, der „N. Pr.-Ztg." zufolge, eine dreiviertelstündige Unterredung zwischen unserem kaiserlichen Herrn und dem jugendlichen Thronerben von Griechenland statt. Der Kronprinz hat über den Eindruck, den die ehrwürdige Gestalt unseres Kaisers auf ihn machte, sich in sehr beglückten Worten geäußert. Die größte Ueber- rqschung telegraphierte er sofort nach Athen. Der Kaiser übergab ihm nämlich den Schwarzen Adler- Orden und zwar den Stern, den er selbst auf der Brust trug.
Berlin, 13. Dez. (Reichstag). Bei der Abstimmung werden die Zollsätze der Regierungsvorlage (6 ^ für Weizen und Roggen) mit 238 gegen 108 Stimmen abgelehnt. Es folgt die Abstimmung über den Zollsatz von 5 ^ für Weizen.
Oesterreich-Ungar«.
Wien, 14. Dez. Die „Wiener Allg. Ztg." meldet: In Petersburg führten laut einem Börsengerücht die direkten Verhandlungen zwischen Oesterreich und Rußland letzter Tage ein Einvernehmen betreffs des Coburgers herbei, dagegen fei noch nicht über die spätere Ordnung in Bulgarien entschieden.
Wien, 14. Dez. Die „Neue freie Presse" meldet aus Berlin: Aus San Remo trafen beunruhigende Nachrichten ein, welche in den jüngsten Tagen eingetretene Verschlimmerung des örtlichen Leidens des Kronprinzen melden. Besorgniserre- gende Erscheinungen traten auf, welche wahrscheinlich
eine abermalige Berufung der ärztliche» Autoritäten notwendig machen.
Wien, 15. Dez. Der „Neuen freien Presse" wird aus London gemeldet: Mackenzie erhielt aus San Remo über den Zustand des deutschen Kronprinzen eine sehr beunruhigende Depesche. In derselben wurde ihm angezeigt, daß die Wucherung in rapidem Wachsen begriffen sei, er möge so bald wie möglich nach San Remo kommen und die Königin Viktoria über den Zustand des Kronprinzen unterrichten.
P e st. Der Minister Trefort sprach in einer Rede die Hoffnung auf Erhaltung des Friedens aus; doch betonte er, daß die umlaufenden gegenteiligen Meldungen volle Aufmerksamkeit verdienten. Wir stehen unberechenbaren Faktoren gegenüber, wie der Pariser Demokratie und dem Panslavismus in Rußland. Diesen gegenüber sei die mitteleuropäische! Allianz die stärkste Friedensgarantie, deren Bedeu- i tung durch maulwurfartige Jntriguen nicht beein- ! trächtig! werden könne. l
Frankreich.
Paris, 13. Dez. Die Anklagekammer hat ^ in dem Prozesse Wilson, Gragnon, Goron erkannt,! daß kein Grund zur Anklage vorhanden sei.
Paris, 13. Dez. Der „Temps" meldet, daß das diplomatische Korps mit dem russischen Botschafter an der Spitze sich bei Ferry einschreiben ließ und daß bereits über 10000 Telegramme, Briefe und Karten bei Ferry eingelaufen sind. Der „Temps" fügt hinzu, daß Ferry viele Beweise der Sympathie von Elsässern und Lothringern erfahren habe. Wir haben schon einmal Anlaß genommen, das Gerede von der deutschfreundlichen Gesinnung Ferrys in das Gebiet der Fabel zu verweisen.
Paris, 13. Dez. Das Ministerium Tirard ist ein Notbehelf und befriedigt nach keiner Seite. Die radikalen Blätter nehmen das neue Kabinet sehr unwirsch auf. Die royalistische Presse verspricht dem
Kabinet Tirard nicht 14 Tage Bestand ohne die stillschweigende Zustimmung der Rechten. Das ist allerdings der Schlüssel der Situation: der Bestand des Kabinets hängt von der Rechten ab.
Rußland macht in Pqy,is neue Versuche, eine Anleihe zu Stande zu bringen. Ein bekannter russischer Bankier ist vor einigen Etagen dort eingetroffen und hat sich alsbald mit den großen Bankhäusern in Verbindung gesetzt. Die Franzosen stellen sehr harte Bedingungen, sie sind trotzdem aber überzeugt. daß dieselben bewilligt werden, da Rußland nur in Frankreich noch Geld erhalten kann.
England.
London, 13. Dez. Der Petersburger Korrespondent der „Times" meldet heute, die russische Regierung werde morgen eine friedliche Erklärung über die Truppen-Ansammlung an der österreichischen Grenze abgeben.
Handel L Verkehr.
Stuttgart, 12.Dez. (Landesproduktenbörse). Wir notieren Pr. 100 Kilo: Weizen hayer.-4L 19.25—19.30, Gerste Ungar, IS, Haber 13.40—14.
Stuttgart , 12. Dez. (Mehlbörse.) An heutiger Börse sind von inländ. Mehlen 1050 Sack als verkauft zur Anzeige gekommen zu folgenden Preisen: Nr. 0 30—32,
Nr. 1 27.75—28.50, Nr. 2 -« 25.75-26.50 Nr. 3 23.75
bis 25, Nr. 4 21-22.'
Konkurseröffnungen. Karl Götz, Lindenwirt in Lindorf (Kirchheim) entwichen, jung Gottlieb Koch, Schreiner von Göppingen, flüchtig. Christian Ramsaier, Händler von Warmbronn (Leonberg), flüchtig. Michael Burkärth, Häcker in Sckäftersheim (Mergentheim). Gottlieb Brodbeck, Kleiderhändler in Reutlingen. Friedrich Lieb, Kaufmann in Stuttgart, Inhaber der Firma Mohl-Elben, mech. Zwirnerei und Garngeschäft das. Anton Schreiber, Bauer in Kölbingen (Tuttlingen.) Sylvester Weber, Schmiedmeister in Waldsee. Heinrich Planitz, Hutmacher in Ravensburg.
(Hiezu das Unterhaltungsblatt 55 und eine Beilage.)
Verantwortlicher Redakteur Steinwandel in Nagold. — Druck und der Hi. w. aailer'schen Nnchbandluna in Nagold.
Amtliche und Frivat-Mekanntmachungen.
Oberschwandorf.
Jagd-
Berpachtung.
Da die Dauer der ^ Jagdpachtzeit im De- ^ zember d. I. zu Ende in irürd ülL-
geht, so am
Montag den 19. d. M., vormittags 10 Uhr
auf hiesigem Rathaus wieder verpachtet.
Gemeinderat.
Ettmannsweiler.
Logg- ä Klohhoh-Nttkous.
Am Freitag den 23. d. M., vorm. 11 Uhr, ^verkauft die
__ Gemeinde
auf dem Rathaus aus Abt. Pflanzgarten 171 St. tannenes Lang- und Klotzholz mit 120 Fm., wozu Liebhaber freundlichst eingeladen werden.
Den 15. Dezember 1887.
Gemeinderat.
R o h r d o r f.
Langholz-Verkauf.
Nächsten Montag den 19. d. M., mittags 1 Uhr, bringt die Unterzeichnete 61 St. Langholz IV. und V. Classe. sowie 78 St. Stangen über 13m lang an den Meistbietenden zum Verkauf.
Zusammenkunft bei Karl Reichert. ^
Wirt.
Georg M. Nestle's Wwe.
Nagold.
eihnachts-Ausstellung.
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sind auch für diese Weihnachten in den neuesten Artikeln ausgestellt. Ebenso habe auch in
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und lade zu freundlichem Besuch ergebenst ein.
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Freitag den 16. d. M., abends 8 Uhr im Hirschsaale. Tagesordnung:
1) Recheuschafts- und Kassenbericht,
2) Neuwahl des Vorstandes und Ausschusses,
3) Verkauf alter Zeitschriften,
4) Sonstiges.
_ Der Ausschuß. ,
R 0 h r d 0 r f.
Einen grantuchenen
Wcrntel'
mit schwarzem Pelzkragen, sowie 1 Ballen
Hopfen,
1887er, hat zu verkaufen
Roh z. Krone.