es nicht zum Aushalten." ries der braune Konrad.
„Wird Dir wohl nicht glücken," lachte der blonde Gustav. „Das wäre gegen mein Interesse."
„Weiß Gott, Du hast mehr Glück, als Du und Deine Bequemlichkeit es verdienen. Aber diesmal acht Dir nichts durch. Darauf kannst Du Dich verlassen !"
„Wollen sehen," antwortete phlegmatisch der Andere.
Und es kam dahin! Die beiden Gefreiten Altmüller kamen richtig zur selben Kompagnie, auch wieder durch ein Berschen. Konrad war bereits der 8. Kompagnie zugeteilt, während Gustav in'unerschütterlicher Seelenruhe seines Schicksals harrte. Zum Donnerwetter, was stehen Sie da noch herum?" rief ihn der Feldwebel an. „Sagte es ja schon mal: Achte Kompagnie." Gustav Altmüller griente vor sich hin. „Der verwechselt mich jetzt schon mit dem Konrad. Na, wird das Brüderchen Augen machen!" Und er machte sie; aber kein Protestieren half mehr, sie waren beide bei der 8. Kompagnie und blieben dort.
Auch das Andere ließ nicht auf sich warten. Gustav nahm die für ihn günstigen Verwechselungen mit seinem Bruver, denn trotz aller Manöverjehnsucht war er nicht ein halb so schneidiger Soldat, als dieser, mit der größten Ungeniertheil von der Welt hin und brachte dadurch Konrad ost zur Verzweiflung. Leider konnten die Beiden nicht durch ein farbiges Band um den Arm gekennzeichnet werden, sonst hätte der ältere Bruder es gewiß durchgesetzt. „Mensch, hast Du denn gar kein Gewissen?" schrie ihm Konrad einit zu, als ihm irrtümlicherweise wieder ein kleines Unrecht geschehen war. „Es ist Dein Pech, Du mußt es tragen," antwortete Gustav achselzuckend.
Man rückte zum Manöver aus. Es mochte! sein, daß Gustav es nun doch für an der Zeit hielt, seinen Bruder von dem gehabten Verdruß zu befreien; kurz und gut, er hielt sich stramm, und die beiden Altmüller waren jetzt bei ihren Vorgesetzten so gut angeschrieben, daß keinem eine Verwechselung Nachteil bringen konnte. Ja, der jüngere Bruder wurde sogar der Beliebtere. Er besaß einen gesunden, durch nichts zu störenden Humor, und aus dem Marsche ^ brachte er diesen so recht zur Geltung. Es ging ^ außerordentlich munter in der Kompagnie zu, und! selbst die Offiziere wurden zuweilen vom Lachen angesteckt. Der Hauptmann hatte seine Freude an dem ' flotten Marschtempo, und zeichnete Gustav Altmüller j Wiederholt durch freundliche Worte auS. Der Bruder fühlte keinen Neid darüber, sondern gönnte ihm! die bevorzugte Stellung von Herzen, wenn auch seine Feldflasche etwas gar zu oft von Gustav in Anspruch genommen wurde. Schweigend ließ er sie wieder und wieder für den Durstigen füllen.
Bisher hatten die beiden Brüder stets ein ge- ^ meinsames Quartier gehabt. Nun wurden sie in einem großen Dorfe aber doch einmal getrennt. Gustav, der jüngere, erhielt Quartier in einem schmucken Försterhause, sein älterer Bruder, der inzwischen zum Korporalschaftsführer avanciert war, beim Amt- > mann auf dem Gute. Beim Abschied von einander i meinte Gustav lachend: „Weißt Du, das hat etwas zu bedeuten. Hier ist der Finger des Schicksals zu bemerken. Offenbar will es verhüten, daß wir diesmal mit einander verwechselt werden. Paß auf, dahinter steckt ein interessantes Abenteuer. Können wir übrigens gebrauchen, denn bisher ging cs ledern genug zu. Leb wohl!"
Konrad Altmüller kam mit seinen Leuten auf dem Amtmannshof an. Es gab den herzlichsten Em
pfang und des Guten so viel, daß Konrad dankbar ablehnen wollte. „Lassen Sie, lassen Sie," sagte der alte Herr, „mein Junge ist jetzt auch im Manöver. Ich weiß, wie eS dem ankommen würde, wenn er eine kühle Aufnahme fände!" Aber Konrad Alt- müllec hörte schon nicht mehr so sehr auf die Worte des Herrn Amtmannes; feine Augen hingen an einer niedlichen kleinen Person von etwa 18 Jahren mit schwarzen Haaren und schwarzen Augen und einem alle:liebsten Schelmenlächeln, die ihn gleichfalls sehr aufmerksam zu betrachten schien. Das war des Herrn Amtmanns Nesthöckchen und sein Augapfel, von ihm u. seiner Frau verhätschelt, aber trotzdem voll frischen, frohen Sinnes, eine angehende und sorgsame Hausfrau, wie sie nur im Buche steht. Konrad hatte sie getroffen, wie sre sein Gewehr mit zaghafter Scheu beobachtete. Ec hatte ihr Alles erklärt, dann hatten sie gelacht und gescherzt, und in weniger als einer Stunde waren sie gute Freunde geworden. Der sonst ziemlich ernste und zurückhaltende Konrad war hier wie ausgetaufcht.
(Schluß folgt).
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Verantwortlicher Redakteur Steinwandel in Nagold. — Druck und Verlag der G. W. Zaise r'schen Buchhandlung in Nagold.
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Lrülkuet 1835. Derulit uni reiner tileAenseiliAliell. Erweitert 1864.
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I'olge davon: stetig vvaeb86nde Dividende und dabor Verminderung der Ver8iebernng8l«)8t6n von dakr rill dakr.
1882 SI 80 7g" 78 b ^7?0 76 76 74^ 78^72 ^70^ 69 «8 67 ^ «4
II« 13« 16« 184 207 231 25« 27« 3»1 34« 37« 404 4ZS 46» 49z 524 55S 58? 62«
Volle Dividende nicht nur tzoi dsr gevvöbnliebeu einkaeben, sondern anoli doi der abgekürzten VersiolisrunA. Vn8sabln»g der Ver8iek6rnng8kapita1ien ebne Vbsng 8otort naesi deren Fälligkeit. Keeben8ekatt8beriebte, Dro8pekte nnä ,fodo v-oitoro ^.nsknnkt bei dsn Vertretern der Anstalt:
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