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imd Vater eines Kindes. Die Leiche wurde gestern nacht noch gefunden. — Zwei Hafenarbeiter des Floßhafens Heilbronn wurden vorgestern vom Hitz- schlag getroffen. Beide sind am selben Abend noch gestorben. Unter denselben ist ein 35jähriger Familienvater von Obereisesheim, welcher Frau und zwei Kinder hinterläßt.
Tuttlingen, 22. Juli. Im Beisein von etwa 30 Herren der Umgegend wurden gestern, wie das D. V. berichtet, die kürzlich bei Oberflacht aufgefundenen Alemannengräber und Särge näher untersucht; schon tags vorher waren die Herren Dr. Paulus und Professor Mayer aus Stuttgart auf dem Platze. Die zwei größten der ausgehobenen Särge werden nach Stuttgart kommen; einer davon ist besonders merkwürdig, weil der mächtige „Totenbaum" (so heißt man in unserer Gegend die Särge bis heute noch) eine noch gut erhaltene Einwandung von starken eichenen Dielen hat. Er enthielt die Üeberreste eines Skeletts, Schädel, Schenkelknochen, sowie ein langes, zweischneidiges Schwert, das aber arg vom Rost verzehrt und in Stücke zerbrochen ist. In den übrigen Särgen fand man, weil die Deckel bis auf zwei eingebrochen sind und ein fetter Lehm den Jnnenraum ausfüllt, nur spärliche Knochenüberreste von Menschen sehr verschiedenen Alters, eine Streitaxt, Ringe, Lanzenschäfte und andere teilweise aus Holz künstlich gefertigte Gegenstände, die verschiedene Deutungen erfuhren und deren Zwnck dem Laien nnverständlich ist. Die Särge logen alle in der Richtung von Ost nach West, das Eichenholz ist teilweise noch recht gut erhalten und wird an der Luft rasch hart. Ohne Zweifel birgt der Fundort noch mehr solche Särge; über das Alter wird nur der Fachmann annähernd bestimmen können. Allgemein war jedoch die Ansicht vertreten, daß die wieder ans Licht Geförderten mehr als 1000 Jahre hier gelegen haben. Es scheint, daß die alte Berchtoldsbara bewegte Zeiten hinter sich hat, denn öfter werden hier solche Funde gemacht und nicht selten findet man sogar bei der Bebauung des Bodens Zeugen aus fernverklungenen Tagen.
Ehingen, 23. Juli. Ein Akt barbarischer Rohheit hat sich dieser Tage in Pfraunstetten, diess. Oberamts, abgespielt. Ein a.» s Büblein von 8 Jahren stieg auf eine an einem Waldkirschenbaum angebrachte Leiter hinauf, um von den Kirschen zu pflücken. Als er am
Gipfel des hohen Baumes angelangt war, kam der 19jährige Sohn des
Besitzers des betr. Grundstücks herbei und zog die Leiter dem Büblein unter den Füßen weg; letzteres erhaschte in der Eile noch einen Ast und rief dem Bauernsohn mehrmals zu: „Laß mich doch auf die Leiter, ich falle ja sonst zu einem Krüppel." Der Unbarmherzige aber schlug mit der Leiter den
hängenden Knaben hin und her, bis diesen endlich seine Kräfte verließen und
er aus einer Höhe von wenigstens 45 Fuß herabstürzte, wobei er beide Arme brach (einer davon ist zersplittert). Der Unmensch versetzte ihm noch einige Rippenstöße und ging nun davon. Erst später vom Feld heimkehrende Leute trugen den ohnmächtig daliegenden Knaben heim. Uebrigens hat auf erstattete Anzeige die Staatsanwaltschaft die Sache in die Hand genommen. Der Bauernsohn, welcher zuerst läugnete, hat bereits ein umfassendes Geständnis abgelegt.
Leutkirch, 22. Juli. In der an der Grenzmarke der Oberämter Waldsee und Leutkirch gelegenen Gänsemühle ist ein Brand ausgebrochen, der das stattliche Anwesen völlig einäscherte. Leider ist der Verlust eines Menschenlebens zu beklagen; das mit rasender Schnelligkeit um sich greifende Feuer machte die Rettung der in tiefem Schlafe sich befindenden, von schwerer Arbeit sehr ermüdeten Magd nicht möglich. Zwei Knechte entgingen wie durch ein Wunder diesem jammervollen Tode und haben bedeutende Brandwunden erhalten. Ein Gerücht geht, daß Zigeuner das Gehöfte in Brand gesteckt haben, die vorher mit ihren Zudringlichkeiten abgewiesen worden seien.
Leipzig, 22. Juli. Vom 8. K. sächsischen Infanterie-Regiment Prinz Johann Georg Nr. 107 stürzten heute infolge der ungeheuren Hitze ein Offizier und 32 Mann. Ein Einjährig-Freiwilliger ist sehr schwer krank; gestorben ist bis jetzt keiner der Gestürzten.
Paris, 21. Juli. Ein furchtbarer Sturm, welcher vor«- gestern abend im östlichen Teile des Girondepartements, in der ganzen Dordogne Lot-et-Garonne wütete, hat 17 Dörfer dermaßen heimgesucht, daß die Einwohnerschaft für nächsten Winter dem größten Elend preisgegeben ist. Die Wein- und Tabak-Ernten sind fast gänzlich vernichtet, die Obstbäume geknickt, viele Häuser ihrer Bedachungen beraubt und überall die Fensterscheiben durch den Hagel zerschlagen. In Marniande bildeten die Hagelschloßen eine 15 Centimeter dicke Schicht; es wird versichert, daß die größten derselben über ein Pfund wogen. In Meilhan wurde eine Eiche entwurzelt, deren Umfang von 4 Meter hatte; in Sainte-Bazeille, wo eben Jahrmarkt war, fegte der Sturm die Buden der Seiltänzer u. s. w. weg. _
WevrnischLes.
Fortschritte der Lebensversicherung in Deutschland. In den Hildebrand-Conrad'schen „Jahrbüchern für Nationalökonomie und Statistik" steht demnächst wieder die jährliche Veröffentlichung der bekannten statistischen Arbeit über „Zustand und Fortschritte der deutschen Lebensversicherungs-Anstalten" und zwar für das Jahr 1885 bevor. Wir sind in den Stand gesetzt, schon jetzt einige Haupt-Ergebnisse dieser, auf die amtlichen Berichte von 34 Lebensversicherungsanstalten sich stützenden Untersuchung mitzuteilen. Der Versicherungsbestand der 34 Anstalten erhöhte sich im abgelaufenen Jahre um 27,877 Personen und 157,788,591 ^ Versicherungskapital. Von letzterer Summe entfielen auf die Lebensversicherungsbank f. D. in Gotha 23,244,800 -M, auf die Allgemeine Versorgungs-Anstalt in Karls!?'' : 17,337,673 -16, auf die Lebensversicherungs-Gesellschaft zu Leipzig 17,072,850 auf die Lebensversicherungs- und Ersparnisbank in Stuttgart 16,654,339 -16, auf die „Germania" in Stettin 15,056,937 -16 Im allgemeinen blieb der Zuwachs des Jahres 1885 etwas hinter demjenigen des Vorjahres zurück. Der Gesamtbestand an Versicherungen betrug Ende des Jahres 727,534 Personen mit 2,816,127,613 -16 Auch an dieser Summe ist die Gothaer Bank an erster Stelle, nämlich mit 490,637,800 ^ beteiligt; nächstdem kommen die Germania mit 286,452,290 die Stuttgarter Bank mit 233,228,330 die Leipziger Gesellschaft mit 223,993,950 Karlsruhe mit 174,829,892 -16, die Concordia in Cöln mit 159,781,221 -16, Lübeck mit 131,095,455 -16, die Berlinische Gesellschaft mit 111,287,736 -16, so daß auf diese 8 größten Anstalten also 1811 Millionen Mark oder fast zwei Drittel der Gesamt-Summe treffen. An Versicherungssummen für gestorbene Versicherte wurden im Jahre 1885 insgesamt 40,082,153 -16 ausgezahlt. Unter den reichhaltigen übrigen Nachweisungen des Aufsatzes erscheint die Thatsache von Interesse, daß von den Gestorbenen 14 Prozent noch nicht 5 Jahre und 31 Prozent noch nicht 10 Jahre versichert waren.
Litte vcrvisctz es.
— Ein Werk von ganz eigenartiger Anziehungskraft steht, wie wir hören, auf literarischem Gebiet in Aussicht. Das Leben des unglücklichen Königs Ludwig II., das vermöge der extravaganten Eigentümlichkeiten dieses Monarchen und noch mehr vermöge des geheimnisvollen Dunkels, in das er sein persönliches Thun und Treiben zu hüllen liebte, längst die Wißbegier der Welt in ganz besonders hohem Maße reizte, hatte schon vor Jahren den Verfasser des zeitgeschichtlichen Noman-Cyklus „Um Szep- und Kronen", Gregor Samarow, dazu angeregt, umfassende Studien und Vorarbeiten zu einer ähnlichen Behandlung dieses Lebens im Gewände des auf streng historischer Grundlage fußenden Romans zu machen. Jetzt, da das tragische Ende des Königs das allgemein ihm zugewendete Interesse noch wesentlich gesteigert hat, weisen alle äußeren Umstände den rühmlichst bekannten Schriftsteller auf Ausführung seines vielversprechenden Planes hin, die denn auch nunmehr unverzüglich erfolgen soll. Da dem Verfasser zur vollen Klarlegung seines Stoffes außerordentliche Hilfsquellen zu Gebote stehen, wird dieser neue Zeitroman, der in „Uebcr Land und Meer", dem berühmten Familien- und Weltblatt, erscheinen wird, ohne Zweifel weitgehendes Aufsehen erregen.
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„Man sucht jetzt den Baron", sagte er, „der Eduard, wie es scheint, zu allen feinen Ausschweifungen verleitete."
Duprat wechselte die Farbe. Was er vorhin nur vermutet, schien ihm jetzt gewiß, daß nämlich Dryden, statt selbst nach M. zu reisen, nur telegraphierte, um dann selbst zu fliehen, und daß man seine Karte bei Eduard gefunden.
„Den Baron?" fragte er unsicher. „Welchen Baron?"
„Sie müßten ihn doch kennen," entgegnete ärgerlich der Kommerzienrat.
„Ich? Wieso denn ich?"
„Man nannte Ihren und feinen Namen zusammen und schrieb Ihnen gemeinschaftlich einen bösen Einfluß auf Eduard zu."
Duprat bedurfte seiner ganzen Kaltblütigkeit, um den forschenden Blick Etwolds «ruszuhalten. Er fand nicht sogleich eine Antwort auf dessen Anschuldigung.
„Sie schweigen," bemerke Jener streng.
„Ja, ich bin sprachlos vor Erstaunen," gab Duprat jetzt zu, „daß man so etwas sagen und noch mehr, daß Sie es glauben können. Ich kenne gar keinen Baron Dryden —" Er stockte; er hatte ein einziges Wort zu viel gesagt, das aber in diesem Augenblicke schwerer wog als eine ganze Rede.
„Dryden?" fragte Etwold. „Nannte ich Ihnen denn schon den Namen?"
»Ich glaube doch, daß Sie ihn nannten."
»Ich glaube nicht, nein, ich bin mir Dessen sicher, daß ich den Namen noch nicht namtte."
„Der Re^ekt verbietet mir, noch weiter zu widersprechen," entgegnete Duprat -emktig. „Denn mir also, da von emem Baron die Rede gewesen, dieser Name entschlüpfte, mag es wohl sein, daß Herr Eduard denselben mir einmal nannte. Ja, ich glaube, er that es sogar." Bei diesen Worten griff sich Herr Duprat nachdenklich an die Stirn, was wieder einen durchaus glaubhaften Eindruck machte.
„Dann würde Das also eine Bestätigung Dessen sein, was Andere sagen," sprach der Kommerzienrat. „Dryden heißt jener Mann in Wirklichkeit. Er soll hier in der Residenz gelebt haben; aber in dem Augenblicke, wo man sich seiner versichern .möchte, ist er spurlos verschwunden".
„Fast scheint es, als wenn dann die Warnung von ihm ausgegangen." Duprat bückte sich zum Feuer, indem er schürte, so daß der Kommerzienrat sein Gesicht nicht sehen konnte. Es hatte einen spöttischen, lauernden Ausdruck.
„Das wäre sehr wunderbar! Dann müßte ihm doch Einer von uns verraten haben, was der Kommissar hier wollte; nun, und ich that das sicher nicht"
„Ich ebenso wenig", sagte Duprat trotzig. „Solche Leute haben auch noch andere Mittel und Wege, um zur Kenntnis einer sie bedrohenden Gefahr zu gelangen. Aber es ist gut, daß Herr Eduard fort ist. Er mag wiederkehren, wenn seine Unschuld zu Tage gekommen."
Der Kommerzienrat seufzte schwer, und das war seine einzige Antwort.
„Sie glauben nicht daran?" fragte Duprat rasch. „Und ich meinte, Sie wären gerade am festesten von Ihres Sohnes Unschuld überzeugt."
„Ja, wenn nur diese eine Verdächtigung gegen ihn laut geworden", entgegnete Etwold bitter. „Aber leider, leider, lieber Duprat, sinkt das Verbrechen des Münz- fälschens in Nichts zusammen, wenn man noch erwägt, daß Eduard außerdem noch des — Mordes verdächtig ist, und zwar des Raubmordes, begangen an jenem Unbekannten, welcher in der verhängnißvollen Ballnacht vor meiner Thür ermordet aufgefunden wurde."
Duprat war aufgesprungen. Mit einem nur zu begreiflichen Entsetzen starrte er auf den Kommerzienrctt, der das mit einer verzweifelten Ruhe gesprochen hatte.
Wir brauchen den hierauf folgenden bewegten Dialog nicht wiederzugeben. Duprat fragte und Etwold antwortete ihm, was wir bereits wissen. Soltmann hatte ihm Alles gesagt.
„Ja, dann allerdings, sagte Jener zuletzt, hat Herr Eduard alle Veranlassung, sich unsichtbar zu machen; und jedenfalls hat die Warnung sich auf das zwecke größere Verbrechen bezogen, von welchem ich selbst sowie Sie ganz ahnungslos waren. Und man denk, daß er jenes Verbrechen im Verein mit Dryden begangen?"
(Fortsetzung folgt.)