' Nagold.

Die aufgetauchte Meinung, daß solchen nur die Militär-Vereine benützen dürfen, ist irrig; hiezu ist jedermann mit der fahrplanmäßigen Taxe berechtigt. Die Preisermäßigung hiebei ist aber nur den Militär-Vereinen gestattet. _ 8tepkian 8olraibl6.

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Auskunft und Ueberfahrts-Vertr. bei C. W. Wurst, Verw.-Akt. in Nagold, Gottlob Knödel in Nagold und W. Rieder in Altensteig. Nr. 1063.

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boi 6«dr. Sions, Lssltngea

a«d»r»l a rreldriewelltedrUl.

Nagold.

Zum

NuttMileiWsku-Nttkaiif.

Im Gesellschafter Nr. 106 wurde der gewiß für Stadt und Bezirk interessante heurige Erlös aus den Weiß- und Rot- tannen-Zapfen im Nagolder Stadtwald mit 704 veröffentlicht und der Wahr­heit gemäß kurz begründet. Man sollte nun freilich glauben, daßalle" Steuer­zähler von Nagold diese Mitteilung vom Rathause" mit ungetrübter Freude vernommen hätten, zumal ja die Zapfen­käufer lauter auswärtige Leute sind. Aber siehe da! In dem Fragzeichen- Artikel von Nr. 108 des Gesellschafters hat nun eben doch ein Nagolder Steuer­zähler auf jene harmlose Mitteilung eine sehr erregte öffentliche Entgegnung i vom Stapel lausen lassen.

Der Einsender dieses wird nach dem Urheber dieser Entgegnung nicht weiter nachforschen und enthält sich auch, Mut­maßungen über seine Beweggründe aus­zusprechen oder auch nur das Publikum solche zwischen den Zeilen lesen zu las­sen. Allein mitvkranlaßt von Mitglie­dern der städtischen Behörde hält er sich für ebenso berechtigt als verpflichtet, die in jenem Artikelmit wenigen Zeilen" (weil ohne Begründung), aber in vielen Punkten öffentlich angegriffene hiesig« Forst- und Steuer-Verwaltung auch wieder öffentlich zu verteidigen, wird sich aber dabei auf eine rein sachliche Widerlegung beschränken.

Der Urheber des gegnerischen Artikels will zunächst der Stadtkasse zwar diese außergewöhnliche Bereicherung" aus dem Zapfen-Erlös gönnen, allein gleichzeitig hätte er es den Zapfenkäu­ferndoch eher" gegönnt, wenn sie sich durch wohlfeilere Zapfen einen höhren Gewinn hätten verschaffen können. Wie nun er eine solche gleichzeitige Begün­stigung von Verkäufer und Käufer fer­tig bringt, bleibe ihm überlassen! Die auf die ausschließliche Fürsorge für die Stadtkasse beeidigte städtische Verkaufs- Kommission ihrerseits aber hielt und hält es für logisch und thatsächlich un­möglich, bei einem Verkauf von Stadt­wald - Produkten gleichzeitig ebensosehr oder gar (wie der Artikelschreiber will) noch eher" für das Interesse der Käu­fer, als für das der Zapfen verkaufen­den Stadt Sorge zu tragen! Auch würden alle nicht selbst begünstigten Steuerzahler" eine pflichtwidrig, die Käufer begünstigende Berkaufskommission sich baldigst ernstlich verbitten.

Ob das im gegnerischen Artikel ent­

haltene Mitleid mit kärglich belohnten Zapfenkäufern so ernstlich zu nehmen sei, bleibe dahingestellt. Immerhin tragen die Mitglieder der Verkaufskom­mission (auf Verlangen nachweisbar) außeramtlich auch ein mitleidiges Herz in ihrem Busen. Muß denn aber nicht bei ihren Amtshandlungen das ihnen speziell anvertraute städtische Interesse ihre nächste Sorge sein?

In jener Mitteilungvom Rathause" waren ferner (gewiß auch national-öko­nomisch unanfechtbar) die hohen Zapfen- Erlöse in erster Linie dem Mangel an Samen-Vorrat und der deshalb Heuer vorauszusetzcnden starken Nachfrage nach frischem Rottannen-Samen zugeschrieben. Der Verfasser des gegnerischen Artikels bestreitet auch dies und willin den vorhandenen Samenlagern" besser orien­tiert sein. Nun kann aber Einsender dieses jedermann ein Schreiben der nächst der hiesigen Geigle'schen Wohl bedeutend­sten süddeutschen Samenhandlung von Keller in Darmstadt, dat. 16. Sept. d. I., vorzeigen, worin es heißt:Was gegenwärtig noch von Rottannensamen vorhanden ist, ist alte Ware von wenig Wert, so daß man mit Recht sagen kann, von Rottannensamen seien nur noch ge­ringe Vorräte bei den Samenhandlungen zu finden." Denn selbstverständlich ver­langen im Frühjahr unter 10 Käufern 9 blos frischen oder höchstens 2jährigen Samen. Von letzterem aber hatte auch die hiesige Samenhandlung schon in diesem Frühjahr ihr Lager so vollstän­dig ausverkauft, daß sogar der Rest­bedarf von blos 6 K für den hiesigen Staotwald von Darmstadt bezogen wer­den mußte.

Wenn ferner der Fragzeichen-Mann über dieenormen Wald-Ausgaben" in Nagold seufzt, so wird sich zu­gleich zur Aufklärung der durch solche Seufzer unnötig mitbeunruhigten Dezem­ber-Wähler ein auf amtliche Zahlen gestützter öffentlicher Nachweis über die hiesigen Wald-Einnahmen und Wald- Ausgaben Vorbehalten, woraus jeder Vorurteilsfreie sich überzeugen wird, daß die, ja überdies einer sachverständi­gen Ober-Aufsicht und der Genehmigung der bürgerlichen Kollegien unterstellte Beförsterung des Stadtwalds als eine rationelle gelten kann.

Rein unverständlich ist es sodann, daß und wie laut dem gegnerischen Artikel die Zapfenkäufer in Nagold durch künstliche Machinationen zur Zah­lung außergewöhnlicher Preise geschraubt" worden sein sollen! Wer hätte denn solche Machinationen ausgenbt? Und worin hätten solche bestanden? Die ganze Verhandlung war ja doch ein freier öffentlicher Aufstreich! Hat denn aber die Verkaufskommission wahrlich nicht blos ihre Schuldigkeit gethan, wenn sie das Anfangs offenbar vorhandene, und natürlich den Zapfenkäufern gar nicht zu verargende Einverständnis derselben in Niederhaltung der Zapfen-Preise so­wohl durch Ueberredung als auch durch unbeugsames Festhalten an dem durch die Forst-Verwaltung geschätzten Zapfen- Ertrag zu durchbrechen versuchte, und zwar, wie sich zeigte, mit bestem Erfolg? Wie kommt es nun, daß jener Verfas­ser des gegnerischen Artikels, obgleich offenbar selbst auch Nagolder Steuer­zähler, der Berkaufskommission für diese ihre Leistungkeinen Dank weiß?" Durchsichtiger ist freilich, daß und war­ummanch Anderer," soll wohl heißen, die Zapfenkäufer der Verkaufskommission nicht hold gesinnt sind. Um so un­nötiger und rücksichtsloser gegen die Verkaufskommission war es daher auch, in dieser Hinsicht durch jenen Artikel

von Nagold aus noch Oel in dies aus­wärtige Feuer zu gießen. Wenn übri- ! gens je die Zapfenkäufer durch die Kunst j der Berkaufskommission sich wirklich zur Zahlung allzuhoher Preise Hinreißen j ließen (was erst die Zukunft lehren wird), so wäre das ganz ihre Schuld. Denn durch vorherige eigene Schätzung des Zapfen-Ertrags im Stadtwald ei­ner und bei Besonnenheit während des Aufstreichs - Verkaufs andrerseits konnten sie ja einer solchen, wie gesagt noch sehr fraglichen Einbuße Vorbeugen, zumal sie ja wußten, daß noch eine Masse Zapfen in andern Gemeinde- und in Staats-Waldungen zum Verkauf kommen werde. Allerdings hat die hiesige Forst-Verwaltung, gerade um den für den ersten Zapfen-Verkauf im Bezirk zu erwartenden starken Anlauf von Zapfenkäufern für unsre Stadtkasse möglichst auszunützen, ihrerseits mit dem Zapfen-Verkauf sich beeilt. Und für eine solche, doch wohl jedem Nagolder Steuerzähler einleuchtende und zugut­kommende Wachsamkeit, Umsicht und erfolgreiche Bemühung wird man dann noch in dem Bezirksblatt öffentlich an­gegriffen!!!

Ebenso unverständlich ist ferner die Klage jenes gegnerischen Artikels, daß der Steuerzähler von den hohen Wald- Einnahmenwenig empfinde." Bei einigem Nachdenken muß sie ja Jeder wenigstens indirekt, nämlich in der Nicht-Erhöhung des heurigen Gemeinde­schadens trotz erheblicher außerordentli- chcr Ausgaben, also in seinem richtig verstandenen Steuerbüchlein selbst ent­decken. Denn woher anders, als aus den gegenüber dem Etatsatz so bedeu­tend höhern Holz-Erlösen Pro 1884!85 hätte sich endlich wieder ein unentbehr­liches Betriebskapital für die seit einer Reihe von Jahren auf das Geldholen aus der Handwerkerbank mitangewiesene Stadtpflege ansammeln lassen? Und wie würden sich vollends die neuesten, sehr zweckmäßigen, aber eben doch außer­ordentlichen Ausgaben für die Versetzung und Verwandlung des Thorhäuschens in ein Armenhaus, für die sehr wün­schenswerte Errichtung einer eigenen Stadtmusik und dergleichen mehr ohne Erhöhung des Gemeindeschadens bestrei­ten lassen, wenn man nicht pro 1884j85 so auffallend hohe Ueber-Erlöse aus dem Stadtwald erzielt hätte?

Wenn endlich jener unvorsichtige Ar­tikelschreiber am Schluß sogar erst von einer zukünftigen städt. Verwaltung die Freude" erwartet, daß sieden Stadt­wald für alle Steuerzähler einträglich machen," so ist er bei diesem weitern Angriff auf die bisherige städtische Ver­waltung den Nachweis schuldig geblie­ben (und wird ihn wohl auch schuldig bleiben), inwiefern denn die letztere bis­her die Wald-Einnahmen beziehungs­weise den hievon abhängigen Gemeinde­schaden nach einem ungerechten Maßstab auf die Steuerzähler umgelegt habe.

Im Hinblick auf vorstehende Wider­legung dürfte die Nagolder Bürgerschaft bis auf Weiteres unerschüttert in ihrem bisherigen Vertrauen auf die Forst- und Steuer-Verwaltung ge­trost über jenen Fragzeichen-Artikelzur Tages-Ordnung übergehen".

Geld- und Brief-Louverte

empfiehlt _ G. W. Zaiser.

Hochdorf, OberamS Horb.

Die Gemeinde verakkordiert am Samstag den 19. Sept., vormittags 10»/, Uhr, die Her­stellung von 400 Quadratmeter Kandeln.

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im Ikonen.