Regierung die Beschlüsse über die zu ergreifenden Maßregeln.

Das Eintreffen desByard" mit der Leiche Admirals Cour bet an Bord wird demnächst den Franzosen Gelegenheit zu einer abermaligen patrioti­schen Demonstration geben. Bestimmt läßt sich aber noch nicht sagen, wann das genannte französische Panzerschiff in Toulon anlangen wird, da es unter­wegs eine leichte Havarie erlitten hat.

Las sozia listi sche Kom ito in Paris, wel­chesdie Frauenrechte" ans seine Fahne geschrieben hat, stellt für die im Oktober stattfindenden Wahlen zur Deputiertcnkammcr nicht weniger als 10 Kan­didatinnen ans. Unter diesen befinden sich Louise Michel, diebittere" Louise, wie sie genannt wird, die vor der Hand noch im Gefängnis sitzt, Frau Clovis Hugues, die vor Kurzem einen Agenten er­schoß, weil er ihre Ehre angegriffen hatte, und an­dere schöne Damen mehr. Gewühlt wird von den­selben natürlich keine, denn die Frauen haben in der Republik Frankreich vor der Hand weder das ak­tive noch passive Wahlrecht und das ist vor der Hand auch noch sehr gut.

Spanien.

Aus Granada wird demJmparcial" vom 13. geschrieben:Heute hat die Zahl der Erkran­kungen und Todesfälle schrecklich zugenommen. Die Lage ist verzweifelt. Sechzig Prozent der Erkrank­ten sterben ohne ärztlichen Beistand und Pflege. In dem Quartier San Jldefonso sind hundert Er­krankungen vorgekommen, und das Quartier hat nur einen Arzt, der abgehetzt und auf dem Punkte ist, selbst zu erkranken, weil er Tag und Nacht mit Be­suchen zubringt. Um der herrschenden Not zu be­gegnen, müßten wir wenigstens 3000 Duros (15000 Frs.) täglich haben, nicht allein um die Epi­demie zu bekämpfen, sondern auch den Hunger, der beständig zunimmt; denn mehrere Fabriken sind ge-

schlosscn worden. Wir haben keine Spitäler; es sind keine Volksküchen errichtet und kein Sanitätsdienst organisiert. Der Alkalde ist krank. Wenn die Re­gierung der Stadt nicht in entsprechender Weise bei­springt, so wird eine entsetzliche Katastrophe eintrc- te». Die Quartiere San Ceciliv und Salvador sind elend daran. Die Kranken sterben, umsonst um Hilfe und ärztlichen Beistand jammernd. In einem Hause starben vergangene Nacht alle Bewohner." Amerika.

Newyork, 19. Aug. Depeschen aus Guate­mala melden, die Regierung sei in Folge der großen Kriegsausgaben genötigt gewesen, die Zinsenzahlung für die innere und äußere Schuld vom 1. August ab einzustellen.

Wie manche menschliche Wohnungen beschaffen sind, dafür ist nachfolgendes wieder ein interessantes Beispiel. New Yorker Gesundheitsbeamte besichtig­ten dieser Tage das Haus eines gewissen Philipp Hartoom zum Bayside und fanden folgendes: Das Haus enthält nur zwei Zimmer, welche als Aufent­haltsplatz für die Familie, ein Schwein, eine Ziege und ein Dutzend Hühner dienen und deshalb begreif­licher Weise in einem überaus schmutzigen Zustande sind. Hartoom gestand selbst zu, daß er sowohl wie seine Kinder nur einmal jährlich die Kleider wechseln. Egypten.

Achmet M ohammed, der von den Blattern dahingeraffte Führer der sudanesischen Rebellen, ruht kaum einen Monat in seinem palmenumschatteten Grabe zu Chartum, und schon soll ihm auch der neue Mahdi, Abdullah, in das Reich der Schatten nachgefolgt sein. Wie inKairo eingegangene Nach­richten berichten, wäre Abdullah bei einem am 26. Juli in Chartum angeblich stattgefundenen Aufstande getödtet worden. Falls sich diese Meldungen be­stätigen, so würden sie vor allem beweisen, daß in Chartum und überhaupt im Sudan die vollständigste

Anarchie herrscht und daß darum vielleicht gerade jetzt der günstigste Augenblick ist, dieses Ländergebict der Herrschaft des Khedive und der Civilisation wie­der zurückzugewinnen._

Allerlei.

(Aus dem Leben der Tiere.) Auf dem Grundstück eines Fabrikbesitzers in Frankfurt a. O. bekam vor einigen Tagen eine Katze vier Junge. Die alte Katze wurde kurz darauf vergiftet, da nahm sich ein auf demselben Grundstück befindlicher kleiner Hund, dem seine säugenden Jungen eben weggcnom- men worden waren, der Katzenwaisen an. Jetzt säugt er dieselben und behandelt sie wie seine eigene Zucht.

(Wie viel Kapital steckt in den Eisenbahnen der Welt?) Ein dieser Tage in tla.r'vn erschienenes Dictionary of Statistics" von M. G. Mullhall be­antwortet die Frage : Im ganzen 4144 000 000 Pfd. Sterl. (88 800 000 000 Mark). Davon entfallen u. a. auf Australien 58, Belgien 61, Eanada 72, Spa­nien 79, Italien 108, Oesterreich-Ungarn 225, Ruß­land 309, Deutschland 46?, Frankreich 395, Groß- britanien und Irland 770, die Vereinigten Staaten 1189 Millionen Pfd. Sterl.

Im Tageblatt in Pößneck kündigt ein Herr F. Schweißer die Geburt eines kräftigen Jungen mit folgendem Motto an:Er zählt die Häupter seiner Lieben und sieh' , es sind statt sechs jetzt sieben."

-- Eine wahre Schande, sagte entrüstet ein Lchrjunge zu seinem Kameraden, mein Meister kann sich immer noch nicht in das neue Metermaß finden, er keilt mich immer noch mit der Elle._

Deffauer 3>jz pCt. Prümien-Anlethe. Die nächste Ziehung findet am 15. September statt. Gegen den Kursver­lust von ca. 45 Mark bei der Ausloosung übernimmt das Bankhaus Carl Neuburger, Berlin, Französische Straße 13, die Versicherung für eine Prämie von 4 Mark pro Stück.

Verantwortlicher Redakteur S t e i n w a n d e l in Nagold. Druck und

Verlag der G. W. Zaiser'schen Buchhandlung in Nagold.

Amtliche und ^rwat-NekannIrnackrmgen.

Bekanntmachungen über Einträge im Handelsregister.

im Register für Einzelfirmen:

Gertchtsstelle,

welche die Bekanntma­chung erläßt;

Tag

der

Eintragung.

Wortlaut der Firma; Ori der Hauptniederlassung und der Zweignieder­lassungen.

Inhaber der Firma.

Prokuristen;

Bemerkungen.

K. Amtsgericht Nagold.

19. August 1885.

Wilhelm Häußler, vormals

Sch naith in Nagold.

Wilhelm Häußler, Kaufmann in Nagold.

In Folge Veräuße­rung des Geschäfts ist die Firma erloschen.

Z. B.

stv. Amtsrichter Burger.

Forst amt Neuenbürg.

Weißtannensamen-

Lieserung.

Die Lieferung von

ca. 18Ztr. Tannensamen nach Neuen­bürg (forstamtlicher Samenboden), 22Ztr. nach Liebenzell (Revieramt), 7 Ztr. nach Calmbach (Revieramt).

2 Ztr. nach Dobel (Forstwächter Laidigs Wohnung) und 8 Ztr. nach Conweiler, wird unter den bisherigen Bedingungen im Submissionsweg vergeben. Schrift­liche Offerte mit Angabe des Preises pro. Ztr. am genannten Lieferungsorte und der garantierten Keimkraft sind bis Donnerstag de« SV. Angnst, nachmittags 3 Uhr, beim Forstamt einzureichen; die Eröff­nung sinket um 4 Uhr statt. Die Aus­wahl unter den Submittenten wird sich Vorbehalten. ,

Nach erfolgtem Zuschlag werden die zu liefernden Quantitäten genau be­stimmt.

/T«ellineaiä Mttvelä».

'sZALliseu.) Ilütiere k>cdsekul« /kur üz»zvbin«n - Inz»ni«ur« uoäl /v/«rllm«>!t»r. Vorunt-rriekt kt«i.ü Lakn->Lm-n: Uitt« Lpril n. 0ot«t>«r.N

Revier Thumlingen.

Ä>uml>hlih-Vttk!»lf.

Am Montag den 24. August, vormitt. 10 Uhr, auf dem Rathaus in Lützenhardt aus Döbele, Längenhardt, Sattelacker und Pfahlberg: 897 St. Langholz mit 328 Fm. I. Kl.. 388 Fm. II. Kl., 292 Fm. III. Kl., 159 Fm. IV. Kl., 61 St. V. Kl. mit 16 Fm.; 319 St. Sägholz mit 109 Fm. I. Kl., 53 Fm. H. Kl., 42 Fm. ÜI. Kl., hierunter 131 Aus­schußklötze mit 76 Fm. _

Würzbach, Oberamts Calw.

Verakkordierung von Bauarbeiten.

Die bei Erstellung eines Anbaues an das Sägmühle-Gebäude Nr. 34 im Würzbachthal und bei Einrichtung einer Rundsäge für die Sägmühleteilhaber­schaft vorkommmenden Arbeiten werden im Wege schriftlicher Submission ver­geben. Es betragen a) Hochbau:

Maurerarbeit 120

Zimmerarbeit 350

Glaserarbeit 13 <M,

Flaschnerarbeit 16 /

Schlosserarbeit 33

b) Maschinelle Einrichtung 500

Plan und Ueberschlag, sowie die Ak­kords- und Terminbestimmungen können bei Herrn Schultheiß Pfromm er in Würzbach eingefehen werden, welchem auch die Offerte bis zum 24. Ailg. -. I., nachm. 5 Uhr, portofrei zugestellt werden wollen.

I. A.

_ Oberamtsba umeister Klaus.

S i m m e r s f e l d.

Pflaster-Akkord.

Die Gemeinde veralkordiert am Mon­tag den 24. August 1885, nachmittags 2 Uhr, auf hiesigem Rathause die Her­stellung von ungefähr 150 Meter Pfla­ster im hiesigen Ort, wozu Liebhaber eingeladen werden.

Den 19. August 1885.

Schultheiß Waidel i ch.

Pfalzgrafenweiler.

Vlkhmarkl

^ 4 . wird hier abgehalten

^ am Dienstag den

7 - V ' 25. Angnst d. I.,

-- V /7 ^ wozu höflich ein-

' ' ladet

der Cememderat.

Nagold.

Mein bestsortiertes

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bringe ich hiemit in empfehlende Erin­nerung und wird für gute Ware stets garantiert.

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werden auf Verlangen sogleich besorgt, ebenso das Schleifen von gewöhnlichen und hohlgeschliffenen Rasiermessern, Pünktlichkeit und Billigkeit zusichernd. Jak. Meder, Messerschmied, gegenüber der Zaiser'schen Buchdruckerei.

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Haus-Verkauf.

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Der Unterzeichnete ist wil­lens, sein im Jahre 1868 neu erbautes Wohnhaus zu ver­kaufen oder zu verpachten. Dasselbe enthält 2 heizbare und 2 unheizbare Zimmer, Küche, Bühneplatz; Stallung, Souterrain. Keller, Schweinestall und Dunglege beim Haus.

Liebhaber hiezu wollen sich wenden an C. Louis Kapp, Tuchmacher.

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