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weil gevirgenfte, amüsanteste Üte. Manatsschrlft. Die Namm den von Hesr zu Heft alänzen- z. M." soeben einen Aufsatz von

»rschall Graf Moltke

öilder, welch« unter Leitung deß - G- Nachttgal in Afrika für t wurden, ferner hochinteressante irechenserscheinungen der Beaen- endorff, den »Selbstmord I. d. eher rc-, sowie Romane ». No- en Srziihler.B F. z. M." ist oiguug »er voruehmhett er­st »er Gemütlichkeit, Wirme >lichkeitetnerF»milientlatter. den reichen, gediegene» Inhalt Probehest in der nächsten Buch» ngSerpedition.^.,Soeben beginnt »er Znwnnkl znm Abonnement, für Jnserate des e «»fohle»

t-Prrife:

den 23. Januar 1884.

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a 24. Janr. 1885.

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Der Gesellschafter.

Amts- und Intelligenz-Blatt für den Oberamts-Bezirk Nagold.

Erscheint wöchentlich 3mal: Dienstag, Donnerstag und Samstag, und kostet vierteljährlich hier (ohne Trägerlobn) SO 4, in dem Bezirk 1 ^ 4, außerhalb des Bezirks 1 20 -I. Monats­

abonnement nach Vcrbältnis.

Ssmslag den 31. Januar.

Jnsertionsgebühr für die Ispaltige Zelle aus ge­wöhnlicher Schrift bei einmaliger Einrückung S 4, bei mehrmaliger je S 4. Die Inserate müffen spätestens morgens 8 Uhr am Tage vor der Herausgabe des BlatteS der Druckerei ausgegeben lein.

1885.

Für die Monate

Jebruar und März

kann bei allen Poststellen und durch die Postboten auf den

abonniert werden.

Tages Neuigkeiten.

Deutsches Reich.

* Nagold. 29. Jan. Die Generalverfamm- deS Krankenunterstätzungsvereins am letzten Sonntag im Gasthaus zum Engel war ungewöhnlich stark be­sucht, was der Vorstand bei der Eröffnung der Versammlung als sehr lobenswerte Jntereffenahme für den Verein auffoßte und bezeichnet?. Aus dem vorgetragenen Rechenschaftsbericht heben wir folgende Notizen aus: Die Monatsbeiträge und Eintritts­gelder betrugen vom l. Juli bis 31. Dezbr. 1884 viL 347. 80, die Ausgaben e/kL 362. 96, worunter 200 -slk als verzinsliche Anlage bei der hies. Hand­werker bank. Unterstützungsbeiträge erhielten 15 Mit­glieder in Beträgen zwischen 1. 20 und -Mi 22. 75, Beerdigungskosten-Beitrag für 1 Mitglied 30 Die Zusammenstellung des jährlichen Rechnungs- ergebnisses ergab 738. Monatsbeiträge und Ein­trittsgelder und c/kL 700. 59 Ausgaben. Die Mit­gliederzahl betrug am 1. Jan. d. I. 300. Die Be­fürchtung, daß durch die gemeinsame Ortskrankenkasse die Mitgliederzahl zurückgehcn werde, hat sich nicht bewahrheitet, indem nur 1 Mitglied hiedurch aus­schied. Das Vereins-Vermögen beträgt dermalen cM 1998. 75. Da die Handwerkerbank für Spar­einlagen nur noch 3 pCt. vergütet, so machte der Vorstand den Vorschlag, 1500 von der Bank zurückzuziehen und solche privatim anzulegen, wo­gegen von der Versammlung kein Widerspruch er­hoben wurde. Den Ehrenmitgliedern wurde vom Vorstand besonderer Dank für die uneigennützige Be­teiligung derselben an demVerein ausgesprochen u. den­selben von der Versammlung durch Ausstehen von den Sitzen zugestimmt. Auch des schwierigen Amtes des Sammlers wurde ehrend gedacht, ebenso der auf­opfernden Hingabe des Vorstandes und der Rechner des Vereins. Bevor der Vorstand die Versammlung schloß, munterte er die Mitglieder zu weiterer Be- thätrgung für den Verein, besonders Gewinnung jüngerer Mitglieder für denselben auf.

** Nagold, 30. Jan. Die Misstonsfreunde der Stadt und Umgegend werden hiemit an die am Lichtmeßfeiertag von nachmittags 1 Uhr an im Zeller­saale stattfindende jährliche Missionskonferenz sreundlichst erinnert.

Dem Bischof von Rottenburg, Dr. v. Hefele, ist, wie derReichsanz." meldet, der Kronen­orden erster Klasse verliehen worden.

Stuttgart, 28. Jan. Nach dem demnächst im Druck erscheinenden Verwaltungsbericht der württ. Verkehrsanstalten für 1883/84 überstiegen die Rein­einnahmen der Eisenbahn-Verwaltung in diesem Jahr mit 13851831 (gegen 12616655 ^ im Vor­jahr) den Voranschlag um 1010231 die baare Ablieferung zur Staatshauptkasse mit 13 640021 war um 798 421 ^ höher als der Voranschlag. Pro 1 Xm. Betriebslänge ist der Reinertrag gegen­über dem Vorjahr um 800 ^ 76 --f höher und be­trug derselbe 3,07°/» des Gesainmtanlagekapitals für die im Betrieb stehenden Bahnen gegen 2,79°/o im Vorjahre. Bei einem Erfordernis für die Verzinsung

der Eisenbahnschuld pro 188384 von 15385870 ../L blieben von den an die Staatskasse abgelieferten Betriebsüberschüssen ungedeckt 1 745849 ^ gegenüber einem Abmangel im Vorjahre vor 2699 964

Stuttgart. (Karl von Gerok's 70. Geburts­tag.) Der bekannte Lyriker Karl Gerok, der nament­lich als religiöser Dichter iu allen Kreisen des höch­sten Ansehens genießt, und nach dem beispielsweise Prof. Dr. C. Beyer's Deutsche Poetik eine deutsche Strophenform benennt, feiert am 30. Januar seinen 70. Geburtstag! Zur Auszeichnung dieses Tages hat die Verlagshandlung von Greiner und Pfeiffer in Stuttgart, bei welcher Gerok's bedeutendste Werke erschienen (z. B. seine in 50 Auflagen erschienenen, in alle Sprachen übersetzten, weltberühmtenPalm­blätter"), ein wohlgelungenes Lichtdruckbild des Ju­bilars Herstellen lassen, das wohl durch jede Buch- mid Kunsthandlung zu beziehen ist.

Ravensburg, 27. Jan. Dem Aufruf des provisorischen Komites in Ravensburg, einen libe­ralen Verein zu gründen, wurde von einer sehr großen Anzahl hiesiger Einwohner Folge geleistet. 214 der Anwesenden meldeten sich als Mitglieder an.

Die Arbeiterkolonie auf dem Dornahofe ist seit Beginn des Winters vollständig besetzt; die Zahl der Betten mußte von 80 auf !00 erhöht wer­den. Der Ausschuß erläßt eine öffentliche Aufforde­rung an Geschäftsleute und Landwirte, von der Ar­beitskraft der Kolonisten Gebrauch zu machen.

Brandsälle: In Ostelsheim am Mon­tag abend um acht Uhr im Pfarrhaus der Dachstuhl.

Es soll nunmehr feststehen, daß der in Hocken­heim verhaftete Mensch der Mörder des Polizeirats Rumpfs ist; sein eigener Bruder soll die Aussage gegen ihn gemacht haben. Der Mörder heißt Julius Lieske und stammt aus Zossen in der Mark Bran­denburg. Er ist Schuhmacher von Profession und kam als Abgesandter der Anarchisten aus der Schweiz, wohin er zu Fuß wieder zurückwollte. Es ist ein mittelgroßer, bartloser Mann von 27 Jahren. So ganz glaublich klingt die Nachricht noch nicht. Jeden­falls hätte man annehmen können, daß Lieske als gedungener Mörder besser mit Mitteln wäre ausge­stattet worden.

Als in Leipzig eine Dame von einem Aus­gang heimkehrte, fand sie sämtliche Thüren ihrer Wohnung weit geöffnet und das Dienstmädchen ge­knebelt und mit Stricken an das Klavier gebunden. Das Mädchen sagte aus, ein Mann habe sie über­fallen, mit einem eisernen Instrument vor die Stirn geschlagen und sie angebunden; dann habe er Kisten und Kasten durchsucht und sei geflüchtet. Die Polizei glaubte ihr nicht, nachdem sie die Stricke und ihre Angaben genau geprüft hatte, und verhaftete sie. Von den 4 100-Markscheinen fanden sich 3 in dem Muff des Dienstmädchens eingenäht, den 4. Schein will sie verbrannt haben.

Der Anarchist Reinsdorff drohte höhnisch den Richtern und Zuhörern im Reichsgerichte in Leipzig: Ihr werdet Eures Lebens nicht mehr sicher sein, weder auf der Straße, noch in Euren Casino's, noch in den Parlamenten!" In England ist der Anfang scüon lange gemacht. Seit Jahren folgt dort eine Dynamit-Explosion der andern in den öffentlichen Gebäuden, auf den Eisenbahnen und in den Tunnels, auf den Brücken, in den Schlössern und überall, wo der Verkehr groß und Jedermann an Leib und Leben bedroht ist. Mit mehr Recht noch als die Pariser können die Londoner sagen: Wir leben auf einem

Vulkan! Ob man die Dynamit-Helden nun in England Fenier, in Rußland Nihilisten, in Deutsch­land Anarchisten nennt, ist einerlei: es ist dasselbe menschliche Ungeziefer, dem man nicht mit Insekten­pulver entgegentreten kann.

Aus Dresden wird derGermania" geschrie­ben, daß die dortige Sicherheitsbehörde eine Massen- ausweisung von Czechen vorbereite, weil dieselben im Verdacht stehen, nihilistische und sozialdemokratische Propaganda zu pflegen. Die Czechen bilden die Mehrzahl der in Dresden gegen 14 000 zählenden Katholiken uud gehören den ärmeren arbeitenden Klaffen an. Bestätigung bleibt abzuwarten.

Berlin. 27. Jan. Bamberger ist aus der Dampferkommission des Reichstags, angeblich wegen Kränklichkeit, ausgeschieden.

Berlin, 27. Jan. Die afrikanische Konferenz wird aller Voraussicht nach in etwa 8 bis 10 Tagen mit ihren Arbeiten fertig sein; die morgige Plenar­sitzung wird hoffentlich diese Arbeiten wesentlich fördern.

Berlin, 27. Jan. Der auf den 30. d. M. festgesetzte Subskriptionsball ist abermals und zwar auf den 3. Februar verschoben worden, weil der Kaiser demselben beizuwohnen wünscht.

Berlin, 28. Jan. Der Reichstag lehnte die Kommissionsberatung des Antrags Junggreen (Däne) auf Anwendung der Volkssprache bei den Verhand­lungen der Behörden mit der Bevölkerung in solchen Teilen Deutschlands, wo die deutliche Sprache nicht die Volkssprache ist, ab. Staatssekretär Schelling erklärte, die Regierungen können auf den Antrag nicht eingehen, der einerseits in die Kompetenz der Einzel­staaten eingreife, andererseits Deutsche zwingen würde, vor deutschen Gerichten in fremder Sprache Recht zu suchen. Der Antrag Windthorst auf Aus­hebung des Expatriierungsgesetzes wurde debattelos angenommen. Bei Beratung des Antrages Kables wegen Aufhebung des Diktaturparagraphen in Elsaß- Lothringen weist Bundesbevollmächtigter Unterstaats­sekretär Puttkamer auf die deutsch-feindliche Agitation im Reichslande hin, auf die Wahlreden Antoines, die offenen Briese Dollfuß an die lieben Pariser Mit­bürger, und bittet dringend, den Antrag abzulehnen.

Berlin, 28. Jan. (Niederwald-Attentat.) Wie es heißt, hat der Kaiser von seinem Begnadi­gungsrecht gegenüber den wegen des Dynamit-Atten­tats auf dem Niederwald Verurteilten keinen Gebrauch gemacht; die Hinrichtung der Verbrecher würde somit bevorstehen.

Der Reichstag beriet gestern (27.) über Branntwcin- steueretat. Buhl (nat.!-lib.) begründete den Antrag auf Er­höhung der Branntweinsteuer. Staatssekretär Burchard trat der Anschauung bei, daß aus der Branntweinsteuer ein höhe­rer Ertrag erzielt werden müsse: es sei nur schwierig, den richtigen Weg zu finden. Die Abstimung über den Antrag erfolgt erst in der dritten Lesung. Die übrigen Titel des Etats für Zölle und Verbrauchssteuern wurde» genehmigt und eine Reihe von Wahlprüsnngen nach den Kommissionsanträ- gen erledigt. Die Börsenstcnerkommission des Reichs­tags begann vorgestern abend die 1. Lesung der Entwürfe. Gegen den Grundsatz der prozentualen Besteuerung bestehen laut Erllärung des Regierungskommissärs Bedenken bei der Reichsbank. Die Mehrheit der Kommission ist offenbar für eine prozentuale Steuer.

Die freikonservative Fraktion khat mit Unterstü­tzung vieler Nationalliberalen im Abgeordnetenhaufe einen Gesetzentwurf, betreffend die Pensionierung der Volksschullehrer, eingebracht. Soweit die Pensionen 1200 ^ nicht überschreiten, fallen sie der Staats­kasse zur Last, die Minimalpension soll 450 be­tragen. Die Ersparnisse des Staates aus der Kon­vertierung der 4^L°/o Konsols sollen hierzu verwendet werden.