lungen, namentlich der Budgetberatung, erregt in Abgeordnetenkreisen Mißstimmung. Die Beendigung vor Weihnachten ist nicht mehr möglich, auch die Postdampfervorlage wird erst nach Neujahr wieder an das Plenum gelangen. Vom 15. Jan an aber wird der Reichstag mit der Konkurrenz des Abge­ordnetenhauses zu kämpfen haben. Letzterem sollen umfassende Steuervorlagen zugehen.

Das erste deutscheBlaubuch", das übrigens ohne jeden farbigen Umschlag mit seinem einfachen weißen Titelblatt ebensogut oder noch besser Weiß­buch heißen könnte, hat allgemein einen sehr guten Eindruck gewacht. Dasselbe führt deipTitelTogo- Gebiet und Biafra-Bai" und enthält nach Analogie der anderwärts üblichen Blau-, Grün-, Gelb- oder Rotbücher einen wichtigen Zweig unserer auswärtigen Politik, die Vorgänge bei der Unterstellung der afri­kanischen Gebiete unter deutschen Schutz. Die darin zusammengestcllten Aktenstücke zeugen von dem eben­so vorsichtigen u. besonnenen als energischen Vorgehen bei der Gründung der ersten deutschen Kolonien. Die Kolonialpolitik der Regierung, die uns hier ent­hüllt wird, ist frei von Abenteurerlust, Phantasterei und Chauvinismus, sie ergeht sich keineswegs in überschwenglichen Projekten u. Plänen, sie entspringt aber dem wohlerwogenen und offenbar sehr ernst gemeinten Entschlüsse, bei der Hereinziehung des afrikanischen Erdteils in die Kultur- und Handels­

interessen Europas Deutschland rechtzeitig den ihm gebührenden Anteil zu wahren und das Reich in der großen überseeischen Politik als eine vollberechtigte, aufstrebende, aktive Macht auftretcn zu lassen. Von besonderem Interesse ist darin eine Aufzeichnung über eine Unteredung des Reichskanzlers mit den Inhabern der im Biafragebiet interessierten Firmen. Es wird da ein Plan zur Organisation der Regierung und der Verwaltung in den deutsch-afrikanischen Ge­bieten entwickelt, der Zeugnis ablcgt, daß wir es hier nicht blos mit vereinzelten deutschen Handels­niederlassungen, sondern in der That mit dem An­fang zu einem großer Entwicklung fähigen deutschen Kolonialreich zu thun haben. Der Reichstag wird sich anläßlich dieser Denkschrift eingehend mit der Kolonialfrage zu beschäftigen haben, die ja auch be­reits in Etatsforderungen sich geltend macht.

Oesterreich-Ungarn.

Wien, 1l. Dez. Beim Personenzuge der Aspangbahn nächst Biedermannsdorf wurden durch den Orkan die vier letzten Waggons aus den Ver- biudungsketten gerissen und über die Dammböschung geschleudert. Glücklicherweise waren die Waggons, welche vollständig zertrümmert wurden, schwach be­setzt. Ein Handlungsreisender und ein Kondukteur wurden lebensgefährlich, eine Frau mit einem Säug­ling und noch andere Passagiere leicht verletzt. Auch bei der Station Neufeld sollen einige Waggons

über den Damm geschleudert fein. Details fehlen noch. Der Sturm richtete viele Unfälle an.

Handel §- Verkehr.

* Nagold, 12. Dez. Der gestrige Jahrmarkt war sehr stark frequentiert. Auf dem Viehinarkt wurde sehr lebhaft ge­handelt; die Verkäufer zeigten aber wenig Lust, zu den hcr- abgedrückten Preisen loszufcklagcn; trojwem wurden aber auf dem Bahnhof 14 Wagen Vieh zur Abfuhr beladen. Der Krä­mermarkt zeigte wieder jenes erfreuliche Bild von Besuchern, daß in der Hauptstraße zur Mittagszeit der Verkehr fast zur Unmöglichkeit wurde. Die Krämer sprechen sich zum größeren -veil befriedigt aus. Auch die Kaufläden zeigten sehr viele Kaufslustigc.

Stuttgart, 8. Dez. (Landesproduktenborse.) Der Geschäftsgang auf unserer heutigen Börse war namentlich in Weizen matt, dagegen war Haber gesucht und wurde ein be­deutendes Quantum umgesetzt. Wir notieren per 100 Kilogr.: Weizen, daher. 18 -k, Kernen 17 7b bis 18 «L, Haber 12 40 -t bis 14 40 -4.

Heilbronn, 5. Dez. sLedermarkt vom 2. Dez.) Es haben sich recht viele Künscr ciiigefundcn, welche vorherrschend für gute Sortierung in allen Gattungen eine rege Kauflust au den Tag legten, so daß das zugeführte Quantum bis aus ganz weniges bald vergriffen war. Sohlleder war nur in ge­ringem Maße zugesührt und bleibt gefragt. Wildoberleder in leichterer Ware sehr knapp und gut' bezahlt; mittlere und geringere Qualitäten waren etwas vernachlässigt und wurden, je nach Beschaffenheit und Trocknung, teiweisc zu Preisen ver­kauft, welche mit dem hohen Stande der Hauptpreise in keinem Verhältnis mehr stehen. Zeug- und Vacheleder unverändert. Für Kalblcder, wovon weniger als sonst am Markte war, he rrschte lebhafte Nachfrage zu guten Preise n. _

Veranlwortlichsr Redakteur Steinwandel in Nagold. Druü und Verlag der G. W. Z aiser'schen Buchhandlung in Nagold.

Stadtgemeinde Nagold.

Christbäu me

für die hiesigen Einwohner und Ver­eine sind auch Heuer wieder durch die Matdschntzen um die herkömmlichen Preise zu beziehen. Tag und Stunde der Abgabe wird später durch Aus- schcllen bekannt gemackst.

Stadtgemeinde Nagold.

Brennholz-Verkauf

am

Donnerstag

den 18. Dezbr. imDistriktWolfs- s^iberg, Abth.Foh­lenstall und Di­strikt Galgenberg, Abth. Lconhardts- berg:

150 Rm. Nadelholzscheitcr und Prügel und

1600 Stück Nadelholz-Wellen. Zusammenkunft morgens 9 Uhr am Trauf des Wolfsbcrgs bei der Klee­meisterei.

Gemeinderat.

H aiterbach.

Fang- u. KIMch- Ntkkans.

Am kommenden Mittwoch den 17. Dezember 1884, vormitt, von 10 Uhr an, kommen aus dem hiesigen Stadt­wald, Disir.Than Abt. 17,18 u.19 nach­stehende Holzsortimente zum Verkauf: iE5 St. Langh. I. Kl. mit 12,24 Fm.

b,

35

87

76

60

35

72

114

Klotzh.

II.

III.

IV. V.

I.

II.

III.

57,35 Fm. 80,25 Fm.

44.61 Fm. 19,53 Fm. 30,42 Fm. 42,12 Fm.

36.62 Fm.

Zusammen 323,14 Fm.

Der Verkauf findet im Walde selbst statt bei günstiger Witterung, andern­falls auf dem Rathanse.

Liebhaber sind freundlichst eingeladen und können Auszüge von Waldmeister Luz bezogen werden.

Den I I. Dezember 1884.

Stadtpslegc. Knorr.

Amtliche und Frivat-Aekannimachung en.

Oberschwandorf.

Stan-kn-, Lanz- ü Klstz-

Am

Freitag den 19. Dezember vormittags 9^/2 Uhr, werden bei günstiger Wittcr- rung im Wald, bei ungünstiger auf dem Rathaus aus Killbcrg verkauft:

3200 St. Hopfenstangen,

1200 St. Gerüststangen, am gleichen Tag nachmittags 2 Uhr auf dem Rathaus:

Distrikt Merzcnhalde:

111 Stück Lang- und Klotzholz mit 72 Festmeter; Distrikt Killberg:

113 St. mit 20,86 Festmetcr. Den 10. Dezbr. 1884.

Gemeinderat.

Horb.

Aus- K Kghch-

Aus dem Spitalwald bei Salzstetten kommen am

Montag den 15. ds. Mts., im öffentlichen Aufstreich zum Verkauf:

u) Langholz:

69 Stämme I. Kl. init 221,62 Fm., 48 II. 9l,79

12 , III. 14,44

2 " IV. " 1,03

d) Sägholz:

39 Klötze I. Klasse mit 42,82 21 II. 14,74

11 III 5,84

Fm..

Wenden.

SHssMidr-BttMHtW.

W

Am Samstag den 27. Dezbr., nachm. 1 Uhr, ^ wird die Schaf- weide auf hiesi- gern Rathaus auf 3 Jahre verpachtet, wozu Liebhaber freundlich ein geladen werden.

Gemeinderat.

E b c r s h a r d t.

KsßskiistMkil-NnIms.

Am Donnerstag den 18. Dezember, vorm. 10 Uhr, verkauft die hiesige Ge­meinde

400 St. Derbstangeu,

1700 Sr. Hopfenstangen schönster Qual.,

30 St. Langholz IV. und V. Kl., zu Bauholz geeignet.

Zusammenkunft b eim Rathaus.

Revier Altensteig.

Holz-Verkans.

DEM Donnerstag

18. Dezember, vormittags 10 Uhr, aus Buhler Abt. 20 Hasenwiese: 107 Nadelholzstämme mit 24 Fm., 1690 St. rottanncne Hopfenstangen, 187 Rm. Nadelholz­brennholz.

Zusammenkunft auf dem Rathaus zu Schönbronn.

U n t e r s ch w a n d 0 r f.

Die Gläubiger der kürzlich gestorbe-

" " (U " e Q neu Konradine Katz, ledig, von Unter-

wozu mit dem Bemerken emqeladen ^

.o. , . . . , < tQ r schwandort, werden ausqefordeit, ihre

wird, dag unter dem Langholz 24 for-

chene Stämme begriffen sind.

Zusammenkunft vorm. 10 Uhr im Engel in Salzstetten.

Den 10. Dezember 1884.

Stiftungs-Verwaltung.

Heberlc.

E m in inge n.

Pflegschastsgeld hat zu 4ck/2°/o znm Ausleihen parat

der Pfleger:

Christian Geigle.

Ansprüche

Kinnen 8 Tagen

bei dem Waisengericht Unterschwandorf anzumelden und zu erweisen, widrigen­falls sie bei Vornahme der Verlaffen- schaftsteilung unberücksichtigt bleiben würden.

Nagold, den 11. Dezember 1884.

K. Gerichts-Notariat.

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