dringt in das Holz ein und gibt demselben ein ge-, schmackooUes, die Holzmasern nicht verdeckendes, ei-1 nem Oetanstrich ähnliches Aussehen, wobei Dauer Hastigkeit und Billigkeit vereint sind.
Carboluieum kann selbst aus alte Teer- und Oelsarbanstriche ausgetragen, wie auch anderseits auf dasselbe nach vollständigem Trockne» Leinölfirnis und Oelsarbe gesetzt werden können, Für Eisenbahnen, zum Anstrich für Güterschuppen, Güterwagen rc. erscheint es sehr beachtenswerth. Teer dagegen gibt nur einen schwarzen, mit der Zeit in schmutziges Grau übergehenden, mit Carbolineum nicht zu vergleichenden Anstrich.
Was die Kosten betrifft, so ist Carbolineum gegenüber Le snbe geradezu erstaunlich billig und im Vergleich mit einem Tceranstrich wird von dem dünnflüssigen Oel ein erheblich geringeres Quantum für dieselbe Fläche erfordert. Auf 6 L)m rechnet man gewöhnlich I KZ.
Feuergefährlich ist Carbolineum in keiner Weise, auch hält es sich aus dem Lager vollständig unverändert.
Zum Trockenlegcn nasser Mauern, gegen Schwamm w. hat sich dasselbe g'cichsalls als wirksam erwiesen. In Ställen hat es sich nicht nur konservierend, sondern auch desinfizierend gezeigt, indem cs das Ungeziefer und die Natten, feinhalten soll.
Bei dem grossen Interesse, sämtliche Holzanla- gen und Geiä e, die der Witterung und Nässe ansae- setzt sind, wie Bauhölzer, Veranden, Holzucrzierungen und Bertäferungen, Schuppen, Zäune, Thüren, Läden, Acker- und Gaitengerüte aller Alt, Weinbergpfähle u. s. w. gegen Fäulnis und Verwitterung zu verwahren, darf wohl auf einen Artikel hingemiesen
werden, der so einfach in seiner Behandlung ist. Das Fabriklager für Süddeutschlaud und die Schweiz hat Herr Friedrich Schmid, vonnals Gottlob Knödel in Nagold übernommen, der sich zu fcder weiteren Auskunft und zur Abgpbe kleinerer Bcrsuche gerne bereit erklärt hat.
Aller lei.
— (Alaun als Mittel gegen Ungeziefer.) Meine Johannis- und Stachelbeerbüsche waren alle Jahre von Raupen heimge'ucht, von denen sie öfters ganz kahl abgefressen wurden. Alles, was ich dagegen versuchte, hals in der Regel wenig oder gar nicht. Da riet mir ein alter Gärtner, 10 Loth Alaun in heißem Wasser auszulösen, dies mit 20 Liter Wasser zu vermischen und die Pflanzen damit tüchtig zu bespritzen. Nachdem ich dies zweimal gethan, waren alle Raupen verschwunden. Auch gegen andere Raupen habe ich dasselbe Mittel dann mit demselben Erfolge angewendct; ebenso gegen die Blutlaus, von der meine Apfelbäume befallen waren. Hier gebrauchte ich dazu eine stärkere Gartenspritze. Es ist nicht daran zu zweifeln, daß das Mittel, das ebenso einfach als wohlseil ist. auch gegen anderes Ungeziefer slb wiiksam erweisen wird. Den Pflanzen schadet dasselbe nicht.
— Wer rasch einen schönen starken Bart haben will, muß iu di« Wüste Sahara oder Gobi gehen. Nach dem Zeugnis des berühmten Reisenden in Hoch- allen, P.schewalsky befördert nemlich die in jenen Gegenden herrschende außerordentlich trockene Luft den Haarwuchs ganz erstaunlich. Er machte diese Beob- achtnng beim Durchkreuzen der Wüste Gobi, indem I allen Beteiligten Haar und Bart auffallend rasch wnch-1
sen. Am merkwürdigsten zeigte sich diese Erscheinung bei einem jungen Kosaken, dessen Milchgesicht sich in wenigen Tagen mit einem kräftigen Bart umrahmte, die Zierde des Schnurrbarts nicht zu vergessen.
- - (Wer ist der Furchtsame?1 Ei» Offizier im stehenden Heere lachte über eine furchtsame Dame, weil sie über einer Kanone zusammenschrok, die zur Begrüßung abgefeuert wurde. Er heiratete später dasselbe unbeherzte Wesen und zog 6 Monate nach der Hochzeit die Stiefel im Hausflur aus, sobald er des Nachts spät nach Hause kam.
— Ein vorzügliches Mittel zur Heilung von Verbrennungen oder Verbrühungen soll daS doppel- kohlensaure Natron sein. Man kann eS trocken durch Ausstreuen oder in gesättigter Lösung anwendeu.
— In früheren Zeiten hatte man Hofnarren, die den Fürsten frer heraus die Wahrheit sagten. Es könnte jetzt nichts schaden, wenn auch einmal Bolksnarren aufstünden, d. h. sosche. die dein Volke die Wahrheit sagten.
— (In der Periode der obligatorischen Leicheiwerbren- m-ng ) Zimmerherr (der ei» Bouquet ins Wasser stecken will): ,.Puhü ist da aber ein Staub in der Vaie!" — Hauswirtin (dazu kommend, als er den „Staub" zum Fenster hinaus aus- schüttelt): „Ach du grnndgütiger allbarmhcrzigcr Himmel, das war ja mein guter seliger Mann!"
Wir machen unsere Leser ans das von Moritz Müller heransgegebene, bei G. Delsfs in Psorzheim erschienene und durch jede Buchhandlung zu beziehende kleine Schriftchcn aufmerksam :
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