das ist die Meinung der Spiritisten. Sie zählen in Amerika bereits nach Millionen, und in Europa wenigstens nach Tausenden. Auch in Paris gab es schon vor 1870 über 40000 Spiritisten. Zu welch seltsamen und schauerlichen Verirrungen der Spiritismus aber Anlaß geben kann, zeigt unter anderem ein Fall in Paris, der großes Aufsehen erregt hat. Eine Wittwe, Mutter dreier Kinder, hatte eines ihrer Kleine» durch den Tod verloren. Sie verkehrte viel mit den Spiritisten. In einer dieser Spiritisten- Versammlungen hatte mau ihr Gelegenheit gegeben, mit ihrem verstorbenen Kind sich zu unlerrcden. Das Kind hatte ihr gesagt, daß cs sich im Reich der Geister langweile und daß cs sich nach dem Umgang mit seinen zwei Geschwistern sehne. Die Mutter nahm sich den vermeintlichen Kummer ihres verstorbenen Kindes so zu Herzen, daß sie. eine sonst gesunde und vernünftige Frau, ihre zwei noch lebenden Kinder zusammcnband und in einem Teich ertränkte, „um sie dem Brüderchen nachzuschicken, damit es doch Gespielen habe." Im Königreich Dahome in Afrika pflegte man beim Ableben des Königs dessen Dienerschaft und Weiber abzuschlachten, damit der König auch im Jenseits seine gewohnte Bedienung
und Häuslichkeit habe. Man sieht, nicht blos in Dahome führen religiöse Verirrungen zu Thaten deS Wahnwitzes.
— (Warum sind so viele Leute arm?) Das Beiblatt zum „Saarlouiser Journal" beantwortet diese Frage dahin: Weil sie die Sahne verderben lassen. Silberne Löffel werden zum Auskratzen der Kessel genommen. Die Scheuerbürste bleibt im Wasser. Messer mit schönen Griffen werden in heißes Wasser gesteckt. Das gebrauchte Tischzeug wird an Orte geworfen, wo Mäuse daran nagen können. Wäsche und Kleidungsstücke werden weder zur gehörigen Zeit gereinigt noch angemessen ausgebessert. Wanncu und Tvnnen liegen in der Sonne, bis sie zerfallen. Die Kleider hängen auf der Leine, bis sie der Wind zerreißt. Die Wintersachen werden im Sommer von den Motten zerfressen. Fleisch- und Gemüsereste verderben in der Speisekammer. Jn's Backobst läßt man Würmer kommen. Kaffee, Thee, Pfeffer und andere Gewürze verlieren, weil offen stehen gelassen, ihr Aroma. Das Pökelfleisch verdirbt, weit Salz fehlt oder weil es auf dem Salzwasser schwimmt und das Fleisch nicht vvrher gekocht wurde. Armut ist keine Schande; wird aber Jemand arm auf diese Weise, — sollte
der sich nicht schämen? Für gewöhnliche landwirtschaftliche Verhältnisse können mir noch hinzufügen: weil das Vieh nicht pünktlich genug gefüttert wird, die Milchlokale und Milchgeschirre nicht rein genug gehalten werden, das Bettzeug nicht oft genug nach- gesehcn und gelüftet wird, überhaupt aber die unerläßliche Accnratcffe in allen Teilen des Haushaltes nicht herrscht. Dadurch entstehen soviel kleine Nachteile, daß sie zusammen ein Großes ausmachcn, und wenn sie auch nicht den Ruin herbeiführen möchten, doch ein Fortkommen der Wirtschaft verhindern. Und wer trägt dann hieran die Hauptschuld? Diese Frage werden sich Landwirtinnen schon selbst beantworten.
Verantwortlicher Redakteur Steinwandel in Na-old. — Druck und Verlaz der G. W. Z aiser'i'cheu Buchhandlung in Nagold.
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Stadtgemeinde Nagold.
Nadelstammholz-
Verkauf
am
Mittwoch den 28. Mai,
vormittags 10 Uhr,
auf hiesigem Rathause aus Distrikt Mittlerbergle, Hinterer Galgenbcrg. Win- terhaldc und Scheidhol; und zwar fast durchweg Rottanne»:
I. ) Langholz, durchweg in Loosen: 1500 Stück II.—IV. Klasse (drei Viertel sind IV. und V. Klasse zu Floßholz und Bauholz geeignet; unter der V. Klasse befinden sich auch Gerüststangen) mit zusammen 690 Fm.
II. ) einzeln: 17 Stück Sägholz I., II. und III. Klasse mit zusammen 15*/s Festmeter.
Die Waldschützen werden auf rechtzeitiges Verlangen das Stammholz vor dem Verkauf vorzeigen.
Auszüge wären alsbald zu bestellen bei der
Stadtförsterei.
H a i t e r b a ch.
Fang- und Klchhch-
Nkllms.
Am Montag den 26. Mai 1884, vormittags um 8 Uhr, kommen aus dem hiesigen Stadtwald Than (oben) Abteilung 3 148 Stück Langholz III. und IV. Kl. mit 70 Fm.,
22 Stück Langholz V. Klaffe mit 6,5 Festmeter,
64 Stück Sägklötze mit 33 Fm. sowie
26 Raummeter fichtene Gerberrinde zum Verkauf.
Der Verkauf findet im Walde statt und ist Zusammenkunft bei der Ziegelhütte. Hiezu sind Liebhaber freund- lichst Ungeladen.
Den 23. Mai 1884.
Stadtpfleqe.
Knorr.
Ec
Nagold.
Ein jüngerer
Bursche
findet als Hausknecht eine Stelle im
Hirsch.
ArntNche unö Ä'virxrt-WekMuNrncrchurigen.
Um das Lager zu reduciercn, verkaufe von heute ab:
Forniere, Gesimse, Schlagleisten u. Goldleisteu, Tischfntze, Commode kanten. Höbe!, Hobeleisen, schöne N Türschlösser, Schrankschlösser, K Schneidzenge, Feilen, Sägen. Bänder, Bohrer, Ketten, Schrauben, Nägel, Stifte, Riete« re. re.
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in triebkräftigster haltbarer Ware stets frisch bei
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Unterzeichneter verkauft ein noch in gutem Zustande befindliches
Pritschenivägele
mit 8 Ztr. Tragkraft; ferner einen gegossenen
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Schönbronn.
Bei dem Unterzeichneten liegen
400 W.
Pfleggeld gegen gesetzliche Sicherheit zum Ausleihen parat.
Pfleger CH. Dietz.
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Zu verkaufen.
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um billigen Preis.
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Nagold.
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Unterzeichneter hat noch ein größeres Quantum gute, mehlreiche Speisekartoffeln zu verkaufen
Rentschler, Sp innereibesitzer.
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Louis Reichert.
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11 Stück
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verkauft am Montag den 26. Mai, mittags 1 Uhr,
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Nagold.
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