Die Wildbader Herren, welche die Gesellschaften kom­men lassen, wünschen außerdem an etwaigen Jagden theilzunehmen. Etwaige Anfragen möge man unge- säumt an Herrn Stadtförster Bischer in Wildbad richten, der gerne bereit ist, Auskunft zu ertheilen.

Zur Feier des Sieges der Welfenpartei im Reichstagswahlkreise Göttingen fand ein Bankett statt, auf welchem der neugewählte Reichstags-Ab­geordnete Baron Götz von Ohlenhusen folgenden Toast ausbrachte: Das erste Wort gebührt naturgemäß unserem gnädigen Herrn, der leider so fern von uns weilt, und dem wir im Herzen doch alle nahe sind. Unser allergnädigster Herzog von Cumberland, Braun­schweig und Lüneburg lebe hoch! Die Versammlung stimmte begeistert ein, woraus die Musik dasHeil unserm König, Heil" anstimmte. Der welsische Agi­tator Brinkmann drückte sich nachher bezüglich der Hoffnungen der Welfen noch etwas deutlicher aus. Wenn vorhin, sagte er, deS Herzogs von Cumber­land gedacht ist, so darf ich Hinweisen auf unsere liebe Königin Marie und die Herzogin. Deren eine Schwester ist Kaiserin von Rußland, die andere wird Königin von England und die Herzogin Thhra von Cumberland ist die dritte Schwester. Ich will keine andern Ausführungen an diese Verwandtschaft knüpfen. Wir haben ferner einen Erbprinzen und zwei kleine Prinzessinnen; unsere Hoffnungen ruhen somit nicht mehr auf zwei Augen. Ihnen allen ein Hip, Hip, Hip Hurrah! mit dem Gelöbniß, nicht loszulassen von unserem Rechte, bis zu dem Tage, wo wir ent­weder untergehen oder siegen!" - Da siehts in der That traurig aus!

DasDeutsche Wollengewerbe" bringt einen sehr detaillirten Bericht über die Lage der Textilin­dustrie in den Reichslanden. Danach hat trotz der gewohnheitsmäßig stilleren Jahreszeit der Fabrikbe­trieb im ganzen ober-elsässischen Jndustriebezirk nicht einen Augenblick nachgelassen, da die Fabriken mit Aufträgen reichlich versehen in den Winter eintraten. Namentlich gelte dies in vollem Umfange von der Baumwollspinnerei, weßhalb sich auch Garne fort­während fest im Preise hielten, und in den letzten Wochen, von dem Eintreten der besseren Jahreszeit günstig beeinflußt, sich noch etwas versteiften. Auch die Weberei habe, wenn auch mit Aufträgen nicht so reichlich bedacht, regelmäßig zu thun, da der Zeug­druck, der bis über die Mitte des vorigen Jahres hinaus mit seinen Einkäufen nahezu pausirt hatte, in den letzten Monaten als schlanker Käufer auftrat. Auch Färber hatten vollauf zu thun rc.

Die Verlängerung des Sozialistengesetzes wird dem Vernehmen nach auf zwei Jahre beantragt werden.

Zur dritten Berathung des Etats der Lotterie­verwaltung ist folgender Antrag eingebracht:Das Haus der Abgeordneten wolle beschließen: Die könig­liche Staalsregierung aufzufordern, ihre Bemühungen für den Erlaß eines Reichsgesetzes eintreten lassen zu wollen, durch welches alle in den Staaten des deutschen Reiches bestehenden Lotterien aufgehoben werden und die Errichtung neuer verboten wird." Der Verein Berliner Gastwirthe beschloß in einer am 22. ds. Mts. abgehaltenen Sitzung nach einer zündenden Rede des Herrn Lorenz, dasBerl.Tagebl." in den zum Verbände gehörigen Restaurationen nicht mehr auszulegen.

Berlin, 28. Febr. Eine schreckliche Kata­strophe ereignete sich in der Nacht zum Mittwoch zu Berlin. Die Bewohner des Hauses Köpnickerstraße hörten Nachts nach 2 Uhr einen Knall, welcher von der nu Hof eine Treppe hoch belegencn Wohnung des Holzbildhauers Morkis ertönte. Kurze Zeit dar­auf schlugen aus den Fenstern der Morkis'schen Wohnung Flammen hinaus. Mehrere Hausbewoh­ner eilten hinzu, und die von innen verschlossene Wohnungsthür wurde nach längeren Bemühungen geöffnet. Den Eintrctcnden bot sich, nachdem das in Flammen stehende Zimmer-Inventar gelöscht wor­den, ein schrecklicher Anblick dar. Morkis und seine zehnjährige Pflegetochter lagen verbrannt und theil- weise völlig verkohlt auf dem Fußboden neben dem Hängeboden ihrer Wohnung, woselbst sie ihre ge meinsame Schlasstülte haben. Wahrscheinlich ist, daß Morkis in trunkenem Zustande nach Hause ge­kommen und beim Anzünden der Petroleumlampe entweder das Petroleum zur Explosion gebracht oder mit dem fortgeworfenen brennenden Streichholz einen leicht brennbaren Wirthschaftsgegenstand entzündet hat. Morkis, welcher noch nicht entkleidet war, und das Kind sind von dem Feuer ergriffen worden, als

sie im Begriff waren, sich hinauf nach dem Hänge­boden zur Ruhe zu begeben.

Oesterreich-Ungarn.

Wien, 1. März. Die Abendblätter enthalten ein Pester Telegramm über die Verhaftung des Re­dakteurs des ArbeiterorgansDer Radikale." Armin Prager. Bei Durchsuchung von dessen Wohnung wurden vom Raube, in der Eisert'schen Wechselstube herrührende Werthpapiere vorgefunden.

Ueber den kürzlich hier verhafteten Sozialisten Kämmerer wird bekannt: Derselbe reiste aus der Schweiz zu, ist Deserteur eines östreichischen Infan­terieregiments. Seine Verhaftung wurde auf der Straße vollzogen, weil die Polizei wußte, er habe in seiner Wohnung eine große Dynamitbombe, da­her wurde eine Verzweiflungsthat befürchtet. Die Dynamitbombe wurde bei der Haussuchung vorge­funden. Die Verletzungen der Schutzleute sind nicht schwer. Der Verhaftete ist angeblich auch der Mör­der des Florisdorfer Polizeibeamten Hlubcck. Außer­dem ist er dringend der Theilnahme an dem Raub­mord des Eifert verdächtig. Nach einem Telegramm desFr. I." hätten die Behörden Anhaltspunkte, daß die hier verhafteten Anarchisten Kämmerer und Stellmacher und Genossen nicht allein am Raubmorde Eifert, sondern auch an den Attentaten bei Hell­brauner in Stuttgart und in Straßburg betheiligt seien. Die Polizei fand mehrfache Depots Dy­namit.

Pest, 28. Febr. Die Indizien gegen die we­gen des Verdachtes der Verübung des vierfachen Raubmords in der Kürschnergasse- verhafteten drei jungen Leute Kleeberg, Robert Marlin und Grunin- ger, mehren sich von Tag zu Tag in höchst erschwe­render Weise. Ein Netz fast überwältigender Ver­dachtsgründe zieht sich um die Verhafteten immer dichter zusammen.

Schweiz.

Bern, 4. März. Die Berner Negierung be­schloß gestern die Verhaftung deS Präsidenten des hiesigen Anarchistenvercins Kennel. Derselbe ist eines gemeinen Verbrechens verdächtig.

Die Todesstrafe wird nun, wie uns berichtet wird, im liberalen Canton Glarus ebenfalls wieder eingeführt. Ein sächsischer Handwerksbnrsche hatte in Leinthal eine Frau umgebracht; dieser Fall übte eine solche Wirkung auf das Landvolk aus, daß das­selbe ungestüm die Wiedereinführung der Todesstrafe verlangte. Die gesetzgebende Behörde, der Landrath, nahm am 27. Februar mit 65 gegen 27 Stimmen den Antrag an und an der Sanktion dieses Beschlus­ses durch die bevorstehende Landsgemeinde ist nicht zu zweifeln. Zuerst die katholischen Cantone sammt und sonders, dann der vorgeschrittene Canton Zü­rich, und jetzt Glarus; die andern werden folgen. Eine ideale Errungenschaft um die andere zerschellt an der Härte der Thatsachcn und den Forderungen der Volksmassen!

Frankreich.

Paris, 29. Febr. Seit Neujahr excrziren die 20 Pariser Schülerbataillone regelmäßig zweimal wöchentlich unter der Leitung von 20 Bataillons­und 80 Kompagnieführern, welche von dem Kricgs- minister ernannt wurden. Bis jetzt sind 1000 Kna­ben in diese Bataillone ausgenommen, während 21 505 vorhanden sind, welche alle zur Aufnahme erforder­lichen Eigenschaften besitzen, und im Alter von 10 bis 14 Jahren stehen. Sobald die jetzt aufgcnom- menen hinreichend geübt sein werden, sollen sofort noch 5 bis 6000 eintreten. Bis zum nächsten Jahre hofft man alle Knaben von 1014 Jahren in den Schülerbataillonen eingereiht zu haben. Die städtische Verwaltung hat dieser Tage die Lieferung von 10 000 Gürteln, ebenso vielen Tornistern rc. für die Schüler­bataillone ausgeschrieben. Die Stadt liefert den Schülerbalaillouen die nöthige Ausrüstung unentgelt­lich, sofern die Eltern sich nicht erbieten, dieselbe zu bezahlen.

England.

Ljo ndon, 28. Febr. Ein englisches Blaubuch über die von 1871 bis 1882 bei der britischen Han­delsflotte verloren gegangenen Menschenleben gibt die Gcsammtziffer auf 38 722 an, wovon 3062 Pas­sagiere waren und 35 660 der Schiffsmannschaft an­gehörten. Die unglücklicbsten Jahre waren 1873 und 1874. in welchen 1167, bezw. 572 Passagiere unter­gingen.

London. 1. März. Eine aussührliche De­pesche des Generals Graham, die heute Nachmittag

in Suakim aufgegeben wurde, meldet: Da auf die durch einen Parlamentär an den Anführer der Rebellen gesandte Anforderung keine Antwort eingegangen ist, rückte die englische Streitmacht, bestehend aus 3000 Mann Infanterie, 750 Mann Kavallerie, 7 Mitrail- leusen und 8 Kanonen kleinen Kalibers, heute Mor­gen vor und fand die Rebellen beim Brunnen El- Teb mit Krupp'schen Kanonen verschanzt. Wir mach­ten eine Bewegung nach rechts, griffen den Feind von hinten an und nahmen die Verschanzungen mit Sturm. Vier Krupp'sche und drei andere Kanonen und eine Quantität Munition wurden erbeutet. Die Schlacht dauerte drei Stunden, da der Feind hart­näckigen, verzweifelten Widerstand leistete. Seine Streitmacht wird auf 10000 Mann geschätzt. Seine Verluste sind sehr bedeutend; es wurden 900 Todte in den Verschanzungen gefunden. Unser Verlust be­trägt 28 Todte, 2 Vermißte und 142 Verwundete. Unter den verwundeten Offizieren sind Baker Pascha, Oberst Burnaby und Oberst Barrow schwer, 15 an­dere leicht verwundet.

London, 1. März. Es wurde auf der Ei­senbahnstation Ludgate Hill abermals ein Koffer mit 45 Pfund amerikanischem Dynamit gefunden. Ein Holzuhrwerk lenkte durch sein Geräusch die Aufmerk­samkeit auf den Koffer. Die sich häufenden Ent­deckungen von Höllenmaschinen haben in England lebhafte Beängstigung hervorgerufen. Bestimmte An­haltspunkte deuten darauf hin, daß die Frevelthaten von Feniern, und zwar von Amerika aus, geplant wurden.

Die verschiedenen Entdeckungen von Höllenma­schinen rechtfertigen die Annahme, daß manes mit einer Verschwörung zur Sprengung sämmtlicher Londoner Eisenbahnstationen zu thun hat. Die Nachforschun­gen nach den Thätern haben bis jetzt zu keinem Er­gebnis; geführt.

Es wird in England jetzt allgemein auf eine noch schärfere Durchsuchung aller Collis und alles Gepäcks aus Amerika gedrungen. Wird ein Fenier im Besitz von Dynamit erwijcht, so stellt ihm nach dem neuen Gesetz lebenslängliche Zuchthausstrafe in Aussicht. Jndeß scheint es, als ob diese Strafe noch nicht hinlänglich abschreckend sei. Es wird deß- halb von verschiedenen Seiten der Vorschlag gemacht, daß die lebenslängliche Zuchthausstrafe für Dyna­mit-Attentate (geht ein Menschenleben verloren, so steht Todesstrafe darauf) noch durch Hinzufügung einer in regelmäßigen Zwischenräumen auzuwenden- den Prügelstrafe zu verschärfen sei. Bekanntlich hat ein ähnliches abschreckendes Mittel seiner Zeit dem Unwesen der nächtlichen Raubanfälle in London ein jähes Ende gemacht. So berichtet dieFrkftr. Ztg."

London, 2. März. Tokar übergab sich ge­stern ohne Kampf. Die die Garnison bildenden ausländischen Truppen nahmen die Bedingungen Grahams an, welcher mit allen Truppen in die Stadt einzog.

Aberdeen, 1. März. Auf der Eisenbahn­strecke bei Forfar (Schottland) stießen heute drei verschiedene Züge aufeinander. Eine große Anzahl Wagen wurde vollständig zerstört. Ueber die Zahl der Getödteten und Verwundeten ist Näheres noch unbekannt. *

Schweden und Norwegen.

Christiania, 28. Febr. Als Minister Sel- mer nach Fällung des Urtheils durch das Reichsge­richt den Gerichtssaal verließ, wurde er von der vor dem Hause versammelten Menge mit Begeisterung empfangen. Er war sehr bewegt. Auch den poli­tischen Mitgliedern, d. h. der Mehrzahl des hohen Gerichtshofes, hatte die Menge einen Empfang zuge­dacht; aber sie harrte vergebens; die Herren hatten sich bescheiden durch eine Hinterthür davongemacht. Der Minister ist einer fanatischen Partei, die seine Anklägerin und Richterin zugleich war, zum Opfer gefallen, weil er seine Pflicht gethan, weil er die Rechte des Königs, die Verfassung und gesetzliche Ordnung des Landes gewissen- und ehrenhaft ge­wahrt hat. Nun kommen seine Kollegen, die Slaats- räthe an die Reihe, deren Urtheil ebenso im voraus gefällt ist, wie das seinige. Aber eigentlich richtet sich das Urtheil gegen das Oberhaupt des Staates, dem man auferlcgen will, seine Minister nach der Anweisung der Radikalen zu wählen, sich und das Land von diesen regieren zu lassen. Durch das Ur­theil ist dem Könige das absolute Veto in Sachen des Grundgesetzes abgesprochen und, rechtlich ver­standen, jedes Veto. Der König kann das Urtheil

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