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ihm zur Last gelegten Beschuldigungen eingestanden mit Ausnahme eines Betrugsfalles. Er wird sich wegen Unterschlagung amtlicher Gelder in der Ge- sammtsumme von rund 6000 ^ vor dem nächsten Schwurgericht zu verantworten haben.
Ans der Arbeiterkolonie Dornahof sind bis jetzt 30 Kolonisten untergebracht.
Aus Württemberg. 1. Jan. Amtlichen Mittheilungen zusolge wird es die Post- und Telegraphenverwaltung unternehmen, auf kürzere Entfernungen Telegraphenleitungen herzustellen und an Privatpersonen zu eigenem und ausschließlichem Gebrauch zu vermiethen.
Brandfälle: In Langensall, Gemeinde Mangoldsall,eine mit Felderzeugnissen gefüllte Scheuer; in Wetzisreute, Gem. Schlier OA. Ravensburg, am 30. Dez. ein Wohnhaus und eine Scheuer.
Aus dem Fränkischen erzählt man dem „Sch. M." folgendes Stromerstückchen: Ein Landpfarrer erhält seine Besoldung vom Kameralamt, quittirt, legt sie auf seinen Studiertisch und geht hinunter zum Essen. Inzwischen schleicht sich ein Stromer in den oberen Stock, tritt ins Studirzimmer, das leer ist und nimmt sich von dem Geld 160 ttL in Gold. Bom zurückkehrcnden Hausherrn scharf angelassen, wie er ohne Aufforderung ins Zimmer habe treten können, sagte er demüthig, er habe nur Almosen begehren wollen, erhält seinen Nickel und geht. Erst jetzt zählt der hochwürdige Herr sein Geld, findet, wie er meinr, 80 zu wenig und schlägt nun natürlich Alarm. Der Stromer wird auch mit Hilfe eines biedern Schäferhundes, welcher ihn stellt, eingefangen, nachdem er sich rasch zu Boden geworfen und die Goldfüchse in ein Maulwurfsloch verborgen hatte. Doch wurde dies entdeckt und der Dieb vor den Pfarrer geführt. Als die 160 ttL auf den Tisch gelegt wurden, wollte der Pfarrer blos 80 c/tL als sein Eigcnthum nehmen; allein nun sagte der Stromer: „nein Herr Pfarrer, das Geld gehört alles Ihnen; ich habe es Ihnen genommen, darum muß ich's wissen." Spruchs, lächelte und ließ sich ins gut geheizte Oberamtsgerichtsgefängniß nach L. abführen.
In Fabrikschleichach, einem kleinen Orte unweit Gerolzhofen in Unterfranken, wurde am I. Jan. ein 19jähriges Mädchen von zwei Handwerksburschen ermordet und seiner geringen Baarschaft beraubt. Die beiden Strolche, angeblich einer aus Schwaben, der andere aus Franken, wurden alsbald verhaftet.
Karlsruhe, 3. Jan. Die „Karlsr. Zrg," theilt offiziell das Gespräch mit, welches Prinz Ludwig von Baden mit dem Papste hatte. Letzterer habe vornehmlich seine Freude über den Besuch des deutschen Kronprinzen ansgedrückt. Dem Papste wurde der Prinz Ludwig durch den Gesandten Herrn von Schlözer vorgestellt. Das Gespräch dauerte 25 Min.
Ein Kuriosum. Die amtliche Säuferliste eines Ortes bei Bielefeld enthält nur eineu Namen, und dieser eine Proskribirte ist, wie man in der „Bielefelder Ztg. liest, der Polizeidiener. Sümmt- lichen Wirthen des Ortes ist in diesen Tagen folgende Verfügung der betreffenden Polizeibehörde zu- gegangen: „Durch Resolut der Unterzeichneten Polizeibehörde vom heutigen Tage ist der Polizeidiener .... aus .... auf die Dauer von 14 Monaten für einen Trunkenbold erklärt. Sie werden hiervon mit der Weisung in Kenntnis; gesetzt, den Genannten Während der oben bezcichnetcn Zeikfrist in Ihrer Wirthsstube nicht zu dulden, am wenigsten ihm aber Getränke zu verabreichen, widrigenfalls Sie in Gemäßheit der Ober-Präsidial-Verordnung vom 20. Sept. 1841 Geldstrafe von 6 bis 15 cMi. und im Wiederholungsfälle Entziehung der Wirthschaftscvn- zesfion zu gewärtigen haben. Für desfallsige Handlungen Ihrer Angehörigen ober Ihres Gesindes bleiben Sic haftbar . . . ., 12. Dez. 1883.
In Bonn hat der eben verstorbene Rentner Aug. Deutschmann die Armen der Stadt zu Universalerben seines gelammten (wohlweitüber 100000 betragenden) Vermögens eingesetzt.
Berlin, 2. Jan. Der Kaiser hat bei dem Ncujahrsempfang der Botschafter ebenso wie bei demjenigen der Generale keine politische Ansprache gehalten. Er unterhielt sich nur mit jedem der Einzelnen. Der französische Botschafter Courccl theilte auf Anfrage dem Kaiser mit, daß er bei seinem letzten Besuch in Friedrichsrnh den Reichskanzler bei guter Gesundheit vorgesunden habe.
Berlin, 4. Jan. Der König von Italien kommt zur Frühjahrs-Parade nach Berlin.
Vom Reichskanzler weiß die „Köln. Ztg." zu berichten: Derselbe befindet sich seit einigen Wochen so viel besser, daß er wieder auf die Jagd reitet. Er soll sich alles Ernstes mit dem Gedanken tragen, das Versicherungswesen zu verstaatlichen. Er bleibe bei seiner Meinung, daß die Privat-Versicherungs- gesellschaften zu viel Geld verdienen und mehr an ihre Bereicherung denken, als an eine prompte und ausreichende Befriedigung der Beschädigten. Seit lange lasse er die Behörden Fälle sammeln, welche gegen die Versicherungsgesellschatten inS Feld geführt werden können.
In Berlin fand gestern Vormittags 11 Uhr die feierliche Einweihung der auf dem Weddingsplatze belegenen Dankeskirche in Anwesenheit des Kaiserpaares und des Krvnprinzenpaares, sowie anderer Fürstlichkeiten statt. Außerdem waren Feldmarschall Moltke, die Generalität, die Minister, gegen hundert Geistliche und der Oberbürgermeister mit etwa fünfzig Stadträthen und Stadtverordneten in Amtstracht zugegen.
Berlin, 4. Januar. Die (in unserer vorigen Nummer verzeichnet,:) Nachricht, betr. die Bekleidung des Landsturms, wird jetzt dahin berichtigt, daß es sich nur um die Einführung von Wollenblousen neben den Drilchjacken für die Truppen des Ostens handle. (N. T.)
Daß Kaiser Wilhelm in seinem Arbeitszimmer Oel zur Beleuchtung benutzt, ist gewiß nur wenigen unserer Leser bekannt. Wie sich die Sache verhält, erzählt das Berliner Tageblatt: Der Kaiser, dessen Anspruchslosigkeit und Sparsamkeit ja bekannt ist, pflegt, wenn er die Feder niederlegt, das Lesen unterbricht, oder sich nach einem andern Zimmer bezieht, den Docht der Lampe herunterzuschrauben. Als die Petroleumlampen aufkamen, setzte der Kammerdiener Krause auch eine solche auf den Arbeitstisch seines kaiserlichen Herrn. Die schlimmen Folgen blieben bei der Gewohnheit des Monarchen mehr aus, denn die Petroleumlampen vertragen bekanntlich das Herunterschrauben nicht und entwickeln einen unerträglichen Geruch, wenn der Docht nicht genügend aus der Tülle hervorragt. Das kaiserliche Arbeitszimmer war infolgedessen an manchem Abend ungeheuerlich verräuchert und Krause erklärte schließlich: Nee Majestät, so geht das mit der Lampe nicht! Ja, was wollen wir thuu, Krause, entgegnete der Kaiser, wollen wir wieder die Oellampe nehmen? Du weist doch, meine Augen sind schwächer geworden und brauchen mehr Licht! Na Majestät, da lassen wir eine neue Lampe mit recht großem Brenner bauen, dann haben wir die Geschichte mit dem Petroleum nicht mehr! Das ist gut, Krause, versuch' 'mal die Sache, und Krause ließ eineOellampe mit kolossalem Brenner Herstellen, welche sich die volle Zufriedenheit deS Kaisers erwarb. Mit einem grünen Glasschirm versehen, behauptet sic gegenüber allen Neuerungen in der Beleuchtung ihren Ehrenplatz auf dem Arbeitstische des fleißigsten aller Monarchen.
Das Personal der Berliner Postanstaltcn zählte während der Weihnachtszeit insgesammt 6383 Köpfe. Zur Ausführung der Fahrten waren täglich 985 Pferde erforderlich.
Straß bürg, 4. Jan. Von anscheinend offiziöser Seite wird verschiedenen Blättern mitgetheilt, daß der Feldmarschall Frhr. v. Manteuffel beabsichtige, allerdings in einer gewissen Beziehung zurückzutreten, aber nicht von dem Posten als kaiserlicher Statthalter, sondern von demjenigen als kommandirender General deS 15. Armeekorps. In dieser Beziehung stehe eine Aenderung demnächst bevor. Die „Str. P." bestätigt die Nachricht.
Oesterreich-Ungarn.
(Hundert Dukaten für den schönsten Frauenkopf.) Die Redaktion der „Neuen Jüustrirten Zeitung" in Wien schreibt in ihrer Ncnjahrsnummer eine Konkurrenz aus, welche sowohl in den Kreisen der Künstler wie in jenen des großen Publikums lebhaftem Interesse begegnen dürste. In der Preisausschreibung werden nämlich die Maler und Zeichner Oesterreich-Ungarns und Deutschlands nnfgefordert, zur xylographhchen Reproduktion geeignete Zeichnun
gen eines schönen Frauenkopfes einznsenden. Der
erste Preis beträgt 100 Dukaten, der zweite 50, der dritte 25 Dukaten.
Aus Königin Hof (Böhmen) berichtet die Reichend. Ztg.: Der Haß gegen alles Deutsche greift hier immer mehr um sich. Jungtschechischer Vandalismus feiert im Bürgermeistereiamte bedauerliche Triumphe! Die beiden von Deutschen bewohnten
Vorstädte Niedervorstadt und Podhart wurden umgetauft und erhielten tschechische Namen. Den deutschen Bauern in Podhardt wurde die Erbauung einer Kapelle nur unter der Bedingung gestattet, daß keine deutsche Inschrift die Gottesklause zieren dürfe.
Schweiz.
Die Stadt Genf beging am 31. Dez. v. I. den siebzigsten Jahrestag ihrer Unabhängigkeit von der französischen Herrschaft.
Frankreich.
Die „Röpublique franyaise" empfiehlt auch für die französische Armee die Gründung eines Offizier- consumvereins, wie er in Deutschland geplant sei, und fordert, daß der Kriegsminister sich an die Spitze der Bewegung stelle.
Paris. Die radikalen französ. Blätter sind nicht blos frech gegen Deutschland, sondern auch gegen Spanien. Die France schwelgt bereits in den republikanischen Triumphen jenseits der Pyrenäen; Alfons ist verloren, ob er die Korkes auflöst oder ob er die Auflösung verweigert: „in jenem Falle wird die Monarchie in den Armen des allgem. Stimmrechts erstickt, in diesem bricht die Revolution mit dem Rufe aus: Es lebe die Freiheit! Hinaus mit dein Fremdling!" Und dann fährt die France fort: „In dem einen wie in dem andern Falle (Auflösung der Kortes oder nicht Auflösung) können wir ihn bald durch das republikanische Frankreich kommen sehen, das er vielleicht um Gastwirlhschaft bitten wird ohne Groll für das Pfeifen des letzten Sommers."
Paris, 3. Jan. Die hiesigen Nachrichten aus Spanien lauten recht ungünstig und stellen König Alfonso als sehr bedroht dar. Obgleich die Richtigkeit dieser Angaben nicht kontrollirbar ist, werden doch hier allgemein ernste Befürchtungen laut, zumal die Armee als nicht sicher betrachtet wird. (N. T.)
P aris, 5. Jan. Heute stellten fast sämmt- liche Kutscher der städtischen Gesellschaft den Dienst ein. Die Kutscher der übrigen Fahrgesellschafren traten dem Streik nicht bei, unterstützen aber die Streikenden durch Geldbeiträge.
Die Ausgaben der Stadt Paris pro 1883 betragen budgetmäßig 255 Mili. (1873 erst 188 Mill.). In 10 Jahren ist also eine Steigerung von 35,6 °/g eingetreten. Auf jeden Kopf kommen jetzt (bei 2 Mill.) 94 Fr. Die Steuern sind zu schwer; zu den Gemeindesteuern kommen noch die Staats- steneru im Betrag von 428 Mill., zusammen macht das 683 Mill. oder per Kopf 276 Fr. Steuer, d. h. für eine Familie von 5 Personen 1380 Fr., die vornweg am Verdienst» Salaire u. s. m. abgehen. Wenn man diese horrenden Zahlen erwägt, so begreift man, daß die Pariser Industrie nothleiden muß, weil der Arbeiter nothwendig höheren Lohn haben muß als anderwärts, und die Fabrikanten in Folge davon die Konkurrenz mit auswärts nicht bestehen können. Der ultraradikale, konfessionslose Pariser Gemeinderath zeigt sich täglich unfähiger, diese Verwaltung auszuüben.
Der Rattenfänger von Paris. Paris hat eines seiner Originale, seinen ersten Kammer- oder vittmehr Rattenfänger verloren. Henri Colas war nicht blos ein leidenschaftlicher Rattenjäger, sondern zog auch Rattenfleisch jeder anderen Nahrung vor. Die Stadtverwaltung hatte ihm die Rattenvertilgung in den städtischen Gebäuden zum Preise von 5 Centimes für den Quadratmeter Fläche und von 4 Centimes in den Schlachthäusern übergeben. Henri Colas machte dabei gute Geschäfte: er aß Ratten-- fleiich in allen möglichen Zubereitungen, gebraten, gehackt, gedämpft, in Sauce :c. Acht oder zehnmal überlud er sich den Magen so sehr damit, daß ihn der Arzt nur mit Mühe zu retten vermochte. Das letztcmal kam jedoch sein Arzt zu spät — Colas ist an einer ilebcrladung des Magens mit Gerichten aus Rattenflcisch elendlich gestorben.
In Nizza wurde am Sylvcstertage eine Gam- bettistenfahrt zu Gambetta's Grab veranstaltet und unter den Kränzen war einer von einer „Gruppe Elsaß-Lothringer." Jean Dollfns, einst Maire von Mühlhausen und Abgeordneter zum deutschen Reichstage, befand sich unier der Elsaßer Gruppe. Eine antideutsche Kundgebung fand beim Standbilde der Stadt Straßburg auf dem Eintrachtsplatze statt. Man pflanzte ans demselben sechs französische und eine italienische Fahne aus.
England.
London, 2. Jan. In ihren Neujahrs-Artikeln lenken die meisten englischen Tagesblätter mit
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