, Ver-
rs.
n
ze« ««d
Geschlechts, tion. In , nach dem Ein Buch in ca. 25
Negenwart lstrat ionen
nd Schulenthaltend und aus- i ü 50
chträchtige, zum Zug
uf ausge- daktion.
V M
kl,e,
ichtet ««- einigkeiten
jfrist eine rt.
aiser.
6 30
7 50
8 60
Md 82 ^ 12 4
1883.
-i 4
54 10
50 —
br. 1883. 16—21 4 70—7S » 18-22 ,
ß m a n n, , Nachm, ethe Ka- enz, Zieg- . 9. Okt..
Amts- und Intelligenz-Blatt für den Oberamts-Bezirk Nagold.
119 .
! Erscheint wöchentlich Smal: Dienstag, Donnerstag j und Samstag, und kostet vierteljährlich hier (ohne > Tragerlokm) 90 4, in dem Bezirk 1 20 4,
! außerhalb des Bezirks I 40 -I. Monats- ! adonncment nach Verhältniß.
Jnsertionsgebühr für die Ispaltigc Zeile aus ge. wohnlicher Schrift bei einmaliger Einrückung S 4, bei mehrmaliger je 6 4. Die Inserate müssen spätestens Morgens 8 Uhr am Tage vor der Herausgabe des Blattes der Druckerei aufgegeben sein.
1883 .
Tages-Neuigkeiterr.
Deutsches Reich.
* Nagold. Wie wir hören, bringt uns der am 15. Okwbcr beginnende Winterfahrplan im Wesentlichen die seitherigen Züge mit Ausnahme des letzten Zuges von Stuttgart über Calw. Dieser wäre freilich sehr erwünscht gewesen, besonders über die Herbstdauer; allein eine Neuerung, die eintreten solle, begrüßen wir um so freudiger, nämlich eine Nachmittagsverbindung nach der Richtung Tübingen und Rottwcil, und zwar durch einen Personenzug, Vormittags >/s12 Uhr in Calw abgehend, mit Anschluß in Eutingen an den um 3 Uhr in Stuttgart (via Böblingen) eintreffenden Schnellzug und in Horb an den sogenannten Züricher Schnellzug (welcher auch Wagen III. Classe führen und etwa um 4 Uhr Nm. in Stuttgart eintreffen wird); sodann mit Anschluß auf den Schnellzug nach Rottweil rc. mit einigem Aufenthalt in Horb, desgleichen nach Frendenstadt. Umgekehrt soll dieser Zug mit Anschluß von allen genannten Richtungen als beschleunigter Zug nach Pforzheim rc. gehen, welcher etwa um 3 Nm. hier dnrchpassiren und nur noch in Wildberg und Licbenzcll anhalten wird, mit Ankunft in Pforzheim etwa um 4Vz Uhr Nm., von wo aus jedenfalls nach Baden n. s. w. baldige Weiterfahrt möglich sein wird. Der definitive Fahrplan dürfte nächster Tage erscheinen.
Stuttgart, 8. Okt. Heute früh ist das 11 Jahre alte Töchterlein des Küfers Ritter bei Restaurateur Widmann, alter Postplatz, in die Küche gekommen, um Etwas zu erfragen. Auf dem Rückweg fiel dasselbe in das im Hausöhrn zum Aufziehen von Bierfässern angebrachte Kellerloch ca. 20 Fuß tief in den Keller hinunter und war sofort todt. Untersuchung ist eingeleitet.
Bei der Obst- und Gartenbauausstellung in Hamburg hat das pomologische Institut in Reutlingen die hervorragendsten Auszeichnungen erhalten.
Nach dem „Jpf" ist den Hebammen amtlich untersagt worden, todtgeborene oder gleich nach der Geburt verstorbene Kinder auf den Kirchhof zu tragen, wegen der Gefahr der Uebertragung von Leichengift.
Brandfälle. In Mehlishofen (Ravensburg) am 7. ds. das aus Wohnhaus mit Scheuer bestehende Anwesen des Bauern Konrad Halber; in Schussenried am Freitag Nacht eine gefüllte Kohlenscheuer der K. Hüttenverwaltung.
In Würzburg steht ein Kuppler-Ehepaar Busch vor Gericht, das seit vielen Jahren Mädchen in schlechte Häuser verkaufte, namentlich nach Rußland. Sein Sündengewinn betrug in 7 Jahren 70000 im letzten Jahre 40 000 wie sich aus den Büchern ergibt.
Berlin, 8. Okt. Bezüglich des in den Voranschlägen für das Niederwalddenkmal unterschätzten Aufwandes, wodurch der Erbauer des Denkmals kaum vor unmittelbarem Schaden bewahrt wurde, theilt der „Reichsanzeiger" mit, der Kaiser habe im Hinblick hierauf und in Würdigung der Größe und Bedeutung des Meisterwerks dem Professor Schilling neben der Ordensauszeichnung eine besondere Anerkennung in Gestalt einer Ehrengabe von dreißigtausend Mark zugewendet und den Künstler am Einweihungs- tage davon durch ein huldreiches Handschreiben in Kcnntniß gesetzt.
Am gestrigen Sonntag waren es 25 Jahre her, daß, am 7. Okt. 1858, König Friedrich Wilhelm IV.
an den damaligen Prinzen von Preußen das Schreiben richtete, wodurch er diesen aufforderte, die Regentschaft zu übernehmen, nachdem derselbe bereits längere Zeit als „Stellvertreter" des erkrankten Königs fungirt hatte. Kaiser Wilhelm hat mit Rücksicht auf den schmerzlichen Anlaß zur Einsetzung der Regentschaft den Wunsch ausgesprochen, daß von jeder Feier dieses 25jährigen Gedenktags abgesehen werde; die Blätter enthalten sich deßhalb auch eines Rückblicks auf die Regierungsthätigkeit dieses Viertcl- jahrhunderts.
Der „Reichsanzeiger" publizirt das Verbot der Schweineeinfuhr aus Rußland für die ganze Landesgrenze des Regierungsbezirks Gumbinnen.
Es wird jetzt versichert, daß der Reichskanzler von der Verleihung eines Regiments an den König von Spanien, diesem Akte rein höfischem Entgegenkommens, nicht einmal vorher Kenntniß erhalten hatte. Gegen die meisten fremden Fürsten, die dem deutschen Kaiserhofe jüngst einen Besuch machten, wurde die gleiche Höflichkeit geübt. Die Könige von Italien, Belgien und Rumänien, sowie der Prinz von Wales wurden zu Inhabern von deutschen Regimentern ernannt, der König von Belgien erhielt ebenfalls ein solches, welches in den Reichslanden steht (Dragoner zu Colmar).
Einen erwahnenswerthen Gegensatz zu der schmachvollen Behandlung, welche der König von Spanien ganz unschuldiger Weise in Paris erdulden mußte, bietet folgende Erinnerung dar: Als Napoleon III. kriegsgefangen auf der Reise nach Wilhelmshöhe durch Köln kam, hatte der Zug einen Aufenthalt auf der Brückenrampe, welchen Napoleon benutzte, um, zum Fenster hinausgelehnt, den Dom zu betrachten. Das nach Tausenden zählende, Eisenbahn und Brücke besetzt haltende Publikum verharrte in ruhiger, anständiger Haltung dem Manne gegenüber, der so unsägliches Elend über so manche Familie gebracht. Als einmal ein halberwachsener Lotterbube einen Pfiff auf den Fingern blies, wurde er sofort von mehreren Personen geohrfeigt und blieb dann ruhig, fand auch keinen einzigen Nachahmer.
Ein prächtiger Zug des deutschen Kronprinzen, welcher wieder einmal so recht von dem leutseligen Charakter desselben Zeugniß ablegt, gelangt erst jetzt zu unserer Kenntniß. Das letzte Manöver war beendet, der Kaiser hatte die Kritik abgehalten und die hohen und höchsten Offiziere zerstreuten sich langsam. Zwei biedere Sachsenhäuser betrachteten die glänzenden fremden Uniformen und fragten sich gegenseitig, wer wohl dieser oder jener Offizier sei. Der Kronprinz bemerkt dies und redet die beiden Sachsenhäuser, ihren Dialect nachahmend, mit folgenden Worten an: „Gelle, ihr wollt gern wisse, wer die Leut' all' sinn?", und noch ehe dieselben geantwortet hatten, fuhr er fort: „Der Ulanenoffizier dort ist der König von Spanien, der dicke Husar hier ist der Prinz von Wales, der blaue Dragoner ist der König von Sachsen, der die Franzosen bei Gravelotte und bei St. Privat so fürchterlich geschlagen hat, — der junge Major aber, der dort fortgaloppirt, ist mein Sohn!" Sprachlos blickten die so schnell Belehrten den Kronprinzen an, dieser aber sagte weiter: „Ja, nun wollt ihr wohl auch noch wissen, wer ich bin? Na, eigentlich solltet ihr mich kennen, ich will's euch aber sogen: Ich bin euer Kronprinz!" — jprach's und ritt lächelnd und munter, aus feinem Pfeifchen schmauchend, von dannen.
Als neulich der Kaiser Erfurt besuchte, jubelte die Schuljugend ganz besonders auch dem Kronprin
zen zu, da er als Freund des jungen Deutschland ja allgemein bekannt ist. Da hob sich der Kronprinz aus dem Wagen und rief: Schreit tüchtig Jungens, hinter mir fährt Moltke. Daß sich die Jungen das nicht zweimal sagen ließen, versteht sich von selbst.
„Der dicke Müller", oder der deutsche Soldat. Es wird uns aus Paris ein Ausschnitt einer französischen Zeitung zugeschickt, welcher folgende lustige Charakteristik des deutschen Soldaten zum Besten gibt: „Was den individuellen Schwung, den „Elan ü 1a kuria" betrifft, so hat der deutsche Soldat weder jetzt davon etwas aufzuweisen, noch jemals derartiges besessen. Es ist immer der Herr Müller, der schwere Mann mit trägem Fleische, welcher, was Initiative und Impuls angeht, nur etwas taugt, wenn ihm sein Vorgesetzter einen Hieb mit der flachen Klinge versetzt. Sobald dieser Vorgesetzte in seinem Eifer nachläßt oder nicht anwesend ist, so macht sich Müller, und es dauert nicht lange, davon. Fragt unsere Städter und Landleute in den vom Feinde besetzt gewesenen Provinzen, sie werden euch erzählen, daß unsere Besieger sich in einem Zustand fortwährender Angst befanden. Vor allem verursachten ihnen die Franctireurs die heftigsten Kolikbeschwerden. Der gemeine Ausdruck im Gesicht dieser Teutonen, wenn sie etwas zu fürchten oder zu hoffen hatten, wie es ihre Fratzen andeuteten, war übrigens widerwärtig. Sie hatten alle Kinder zu Hause, welche sie liebten und betrieben deßhalb den Krieg mit aller Macht, denn sie hätten gerne wieder nach Hause gewollt rc., und gute Seelen, vor allem unsere Frauen, ließen sich oft durch diese Tartuffe-Minen einnehmen und erlaubten diesen Leuten, sich auf ihre Unkosten es bequem zu machen, beklagten sie noch und pflegten sie bis zum Tage, wo sie abreisten und Pendulen und Geld Mitnahmen und ihnen Koth und Läuse zurückließen."
Nach Bericht des „Düsseld. Volksbl." sagte Windthorst in einer Ansprache im katholischen Verein in Düsseldorf am letzten Sonntag ungefähr folgendes: Er komme vom Niederwaldfest, einem der erhebendsten Feste seines Lebens. Gern habe er an demselben Theil genommen, denn es habe doku- mentirt, daß die Deutschen aller Parteien und aller Konfessionen fest ständen, wenn es gelte, gegen den äußeren Feind in die Schranken zu treten, und daß alle Meinungsverschiedenheiten im Innern ausgekämpft werden und zwar stets auf dem Boden des Gesetzes.
Das gesammte Personal der Redaktion der Zittauer „Morgenzeitung", vier Personen, wurden wegen Verweigerung des Zeugnisses über den Ursprung einer anonymen Korrespondenz betreff. Vorkommnisse im Ebersbacher Gefängniß verhaftet.
Angesichts der allgemeinen Klagen über das öffentliche Submissionswesen verdient das Vorgehen der Stadtverwaltung in Guben bei einer Submission von Tischlerarbeiten in weiteren Kreisen bekannt zu werden. Die Offerten waren 17Vs bis 40 pCt. unter dem Anschlag; einen mittleren Preis verlangten nur drei Tischler. In der Stadtverordnetenversammlung wurde konstatirt, daß die Handwerker bei Submissionen die Preise so herabdrückten, daß sie nicht nur keinen Vortheil hätten, sondern sogar sich, das ganze Handwerk und auch die Stadt schädigten, da für so niedrige Preise eine gute Arbeit zu liefern unmöglich sei. Der Magistrat schlug vor, die Mindest- fordernden ganz unberücksichtigt zu lassen und zwischen den drei die mittlere Forderung Stellenden durch das Loos entscheiden zu lassen. Die Versammlung stimmte
: «>
,u > / -