theils, und dies zu überwinden hält schwer. Deß- balb darf man aber erst recht nicht verfehlen, immer wieder darauf hinzuweijen:

Kaust am Wohnorte!

Stanley und Brazza.

(Fortsetzung.)

Dieser Herr Brazza ist eigentlich ein Italiener, der aber offenbar große Vorliebe für die Franzosen hat. Er bereist seit mehreren Jahren Mittelafrika und hat das Reisegeld von einigen geographischen Gesellschaften erhalten und zwar zum T Heilaller­dings aus Frankreich, zum größeren Theil aber aus Belgien. Dieser Reisende nun gelangte auf seinen Wanderungen auch an den Congo und zwar an den sogenannten Stanlehpool, d. h. an diejenige Stelle, wo der Congo einen großen See bildet, ähnlich wie der Rhein den Bodensee bildet, aber kleiner. Dort schlotz Brazza mit einem Häuptling einen Vertrag, wonach dieser einen Theil seines Landes, aber nur ein etwa 3 Stunden langes Stück, an Frankreich abtrat. Das war nun entschieden kein übler Streich, denken die Franzosen, wie sie davon hören, nur so im Handumdrehen ein Stück von Afrika sich anzueignen! Wie nun Stanley wieder einmal an diese Stelle kam, wollte ihm der Häuptling nicht erlauben, sich hier niederzulassen, und der Amerikaner Stanley sah auf einmal die französische Fahne vor sich aufgepflanzt! Das war eine ärgerliche Geschichte! Alle Freunde des großen Reisenden mochten ihm doch für alle seine große Arbeit es auch gönnen, daß er den Ruhm davon habe. Die Franzosen freilich haben über Brazzas Handstreich eine große Freude gehabt; sie erhoben ein gewaltiges Triumphgeschrei und dachten diese Eroberungen Brazzas am Congo seien ein guter Ersatz für Elsaß-Lothringen! Stanley also, der sich mit seinem Straßenbau in diesem heißen Tropenland und in dieser Wildniß halb zu todt gearbeitet hatte, kam auf seiner Erholungsreise auch nach Paris, wo unterdessen Brazza auch angekommen war. Ueber Brazza und seine Eroberungen für Frankreich zuckte Stanley verächtlich die Achseln. Er meinte, der afrikanische Häuptling am Stanleypool, der mit Brazza den Vertrag abgeschlossen habe, werde von der französischen Flagge gerade so viel verstehen, daß er denke, dieses schöne Stück buntes Zeug sei geschickt, um für sich und seine Freunde recht schöne Schürzen zu machen!

Sehen wir nun aber im Ernste, wie die Sachen eigentlich stehen, so ist, bis der weitere Verlauf der Dinge vielleicht die Sache wieder anders gestaltet, kurz folgendes vorerst zu sagen: Stanley bekam das Geld zu seiner Reise von dem belgischen König, aber dieser wollte nicht etwa für sich und sein Land einen alleinigen Vortheil gewinnen, sondern er wollte eben das bisher verschlossene Afrika öffnen helfen,

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damit künftig jeder Kaufmann, Deutsche, Belgier, Franzosen unv Engländer u. s. w., also wer Lust yabe, auf dem großen Congostrom Handel treiben könnten. Dazu baute Stanley jeine Straße, grün dete Handelsstationen, knüpfte Verbindungen Ü 11 mit afrikanischen Häuptlingen. Es ist klar, daß durch alle diese Arbeit für alle civilisirten Völker ein Weg ge­bahnt ist, der allen zu gut kommen soll nach der Meinung des edlen Belgierkönigs, der das Geld ber­gab, um des energischen Amerikaners, der die Arbeit leistete. Gewiß werden noch in spätesten Zeilen die Ungeheuern Verdienste Stanleiys für die Erschließung Afrikas anerkannt und gerühmt werden!

Wie kleinlich und unverständlich nimmt sich da­gegen das aus, was Brazza im Schild führt! Ob­gleich er, außer von den Franzosen, hauptsächlich von einer belgischen Gesellschaft viel Geld zu seiner Reise erhalten hat, thut er, der Italiener, doch nur, wie wenn er für die Franzosen reisen würde, und meint, er habe das Recht, um ein paar Stück Zeug oder ein paar Pfund Perlen einem unerfahrenen afrikanischen Häuptling sein Land abzukaufen zu Gunsten der Franzosen! Jedenfalls würde dieses Stück Land billigerweise denjenigen Ländern gehören, in deren Auftrag und mit deren Geld Herr Brazza gereist ist, d. h. Belgien und Frankreich mitein­ander. Aber es ist überhaupt sonderbar, das afri­kanische Land von diesen Häuptlingen kaufen zu wollen. Es handelt sich nur darum, daß alle Völker der Erde hieher kommen können mit ihren Schiffen, oder wenn einmal Eisenbahnen bis an den Stanleypool gebaut sein werden mit ihren Locomotiven und Wagen, um Handel zu treiben und Stationen, schließlich auch Städte zu gründen. Ja, man muß sagen: Wenn diese Länder irgend jemand gehören sollten, so müßten sie jedenfalls Belgien ge­hören. Aber sie sollen keinem einzelnen Volk ge­hören, sollen allen miteinander; und Herr Brazza kann dagegen ebenso wenig machen, als er etwa be­haupten könnte, wenn er sich ein eigenes Haus in der Königsstraße in Stuttgart oder unter den Linden in Berlin gekauft hätte, nun gehöre die ganze Königs­straße oder die ganze Lindenstraße ihm allein und kein Mensch sonst dürfe darin herumgehen, fahren oder reiten. Gerade so lächerlich, wie ein solches Verlangen wäre, ist das, was Brazza und was jetzt auch die Franzosen in Afrika am Congo bean­spruchen.

Aber noch eines zum Schluß: Die Deutschen sollten nicht dahinten bleiben, sondern auch ihre Schiffe auf den Kongo schicken und auch Stationen dort gründen, wie die anderen Völker es thun wer­den und zwar sollten das die Deutschen thun, ehe ihnen andere die besten Plätze vor der Nase wegge­schnappt haben, also ehe es heißt:die Welt ist weggegeben."

Die neueste Rabattform. Ein Deutsch-Ame­rikaner. der seine Doctorrechnung bezahlen sollte, machte fol­genden Vorschlag:Well, Dvctor, da mein kleiner Junge sainmlliche Nachbarskinder mit den Maser» angcsteckt hat und sie dieselben behandelt haben, so wäre es nicht mehr wie billig, wenn Sie zehn Prozent von Ihrer Forde­rung strichen."

Von allgemeinem ^utere^e

ist dis imckkolAsnds LittkeilunA, welche 2ur 2sit dis Lunds durch viele AeituuKSu Luropus wacht: vis kür-dick von wisseusckaktiichsr Seite Asmackts smiuents vutdsckuuA äes Vorlmudsussius sogenannter Lactsrien in dem L,us- rvnrks Lungenkranker und -war von kaotsrieu in so mini- maler Orösss, vis man sis bislrsr nickt kannte, Kat all­seitig das gröste Kukseksn erregt, sagte man sick dook, dass damit endlich einmal sin sicherer Inhalt gegeben sei, diese entsetrücks, so veit verbreitete Krankheit: vis Lungenschwindsucht, vslcds alljährlich vnndsrttaussnds von Opfern fordert, in ihrem eigentlichen UVessu rn er­gründen und hoffentlich auch mit Kr folg ^n hskämpfsn.

Lis zstrt ist es allerdings noch nickt gelungen, diese Lactsrien rm Lerstörsn, da sis sovokl intensiver vitss vis Kälte viderstauden und selbst dem starken Mts 6/ankaIi gegenüber sieb Ziemlich indifferent ver­hielten ; indsss vird es der nie rastenden, stets fortschrei­tenden Vvsssnschakt, dis za schon die überraschendsten Lesultats gezeitigt, gewiss auch noch gelingen, ein Litte! gegen diesen schlimmen Leind unseres Oeseklsektss ankkn- Lnden. lVas vorläullg aber von höchster tViektigksit, da man za auch noch nickt mit Licksrheit veiss, ob diese Lactsrien siel, erst in den von der Krankheit afümrtsn Organen bilden oder von aussen eindringen, ist diesen schlimmen, unsichtbaren vsind so viel vis nur immer möglich von uns kern r:n kalten. 80 vird man r. L. sehr gut daran thun, einen sebnuxieu oder Katarrh, den man sieb bei zeitiger dahrssrisit so sehr leicht sumsben kann, alsbald nu beseitigen und nickt erst, vis es so häutig verkommt, durch Vernachlässigung den Orund su ernsteren Hals-, Brust- und vungsnleiden 2U legen; bieten doch dis sntriülldstsll Lchlsimbäuts der Luftröhre den obsnsrvLkn- tsn Vindringlillgsn die willkommenste verberge dar. Durch neuere wissenschaftliche Lrgsbnisss ist fsstgestsllt, dass sin Katarrh, seinem V/sssn nach eins sehr okt mit Kisbsrbevegungsn auftrstsuds Lntsündung der dis Luft­wege auskleidenden Leklsimkäute, ebenso rasch beseitigt werden kann, als es gelingt, diese Kutsündung durch ein lieber- und entMndungsvidriges Llittel v.u beben und ha­ben sich hierfür die Obinaalcaloids als gans besonders Lveckdisnlicd erwiesen. 80 beseitigen die Apotheker V/. Voss'scksn Katarrkxillsn, welche an? Orund dieser wissen­schaftlichen Krgsbnisss dargsstsllt und von inedimniscbsn Autoritäten warm empfohlen werden, den 8clmupfsn rssp. einfachen Katarrh nunmehr binnen wenigen 8tnndsn und fuhren die schwereren Katarrhs, verbunden mit Husten, Heiserkeit, Kuswurf und Lieber alsbald in dis mildeste Lorm über, um auch sis binnen wenigen Vagen ebenfalls vollständig üu keilen. >Vsnn man sich der vnsrträglicd- ksitsn erinnert, die man bei einem Katarrh Vage, za okt lVocken lang mit in Kaut ru nehmen Kat, so kann man diesen Fortschritt der tVisssnsekaft nur mit lekkafter Lrsude dsgrüsssn und man lindst es sehr natürlich, dass dis Voss'scksn KatarrkMIsn in mehreren Ländern bereits alle anderen krüker gegen Katarrh und Schnupfen ge­brauchten Litte! fast vollständig verdrängt haben, lllan achte aber ja darauf, die ächten VL Voss schen Katarrh- xillsu, welche auk dem Ltiizustts dis Kamen Vpotksksr lV. Voss und vr. wsd. Vvttlingsr tragen müssen, ru er­kalten, ä 8ckachtsl L. 1 inKagold nur in der Apotheke.

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