Verwandten der Familie, welche seit dem Tode der Gattin Nepomucks die Funktionen der Hausfrau über­nommen hatte, bestanden. Noch vereinsamter als früher sah es jetzt in den Wohnungsränmen Nepo- muck's aus, denn seine Tochter war seit zwei Tagen mit dem Baron Curt von Swobada vermählt und die wenigen Mitglieder der Familie noch um eine Person verringert; desto mehr waren die untern Räume des Hauses, die Geschäftslokalitäten, mit In­sassen versehen. Wohl zehn Eomptoiristen und an­dere kaufmännische Gehnlfen befanden sich im Dienste Nepomucks; außerdem standen an der Spitze seines Geschäfts noch zwei Vertrauenspersonen, ein Dispo nent und ein Kassir, zudem entfaltete Nepomuck auch noch eine große geschäftliche Thätigkeit und es stand mindestens so viel fest, daß er die ganze Geschäfts­leistung inspirirte.

Auch an diesem Vormittage saß er emsig be­schäftigt in seinem Arbeitszimmer, welches durch ein besonderes Kassenzimmer, zu welchem er sich im All­gemeinen allein den Zutritt Vorbehalten hatte, von den

andern Geschäftslokalitäten getrennt war. Mit sicht­barein Interesse las Nepomuck eingegangene Briefe, studirte Kourszettel, machte sich Notizen und rechnete, wobei zuweilen ein zufriedenes Lächeln über sein Ge­sicht glitt. Nepomuck konnte auch recht zufrieden sein, denn sein Vermögen wurde auf einige Millionen Gul­den geschätzt und sein Credit erreichte gewiß den dop­pelten Betrag, weil das Ansehen seines Geschäfts noch niemals durch die geringsten Zahlungsstockungen be­einträchtigt worden war. Sein Glück schien auch noch einen weiteren Zuwachs soeben erhalten zu haben, denn feine Tochter hatte sich ja mit dem Baron von Swobada vermählt und auf diese Weise ihrem Reich- thume auch noch einen erlauchten Namen mit den dazu gehörigen Ehren und Würden hinzugefügt. Wie frei­lich die Welt über diese Vermählung urtheilte, wußte und ahnte Nepomuck in seiner Verblendung nebst sei­ner Tochter nicht, und ging die Verwunderung über diese Ehe so weit, daß selbst Viele, welche in die Ver­hältnisse Nepomuck's eingeweiht waren, bedenklich den Kopf dazu schüttelten. (Fortsetzung folgt.)

Allerlei.

In Amerika, dem Lande der Freiheit, hat man sich stellenweise wieder zur Wiederein­führung der Prügelstrafe entschlossen. So wurde dieser Tage nach derN.-A. Handelsztg." ein Far­biger in Maryland zu 30 Peitschenhieben verurtheilt, weil er seine Frau mißhandelt. Es war dies die erste Verurtheilung auf Grund eines kürzlich von der Legislatur des genannten Staates erlassenen Ge­setzes.

Warum arbeitest Du nicht, Seppl? Aus Oeko- nomie, Herr Pfarrer. Ockonomie? Ja, schau'n S', Herr Pfarrer, sobald ich arbeite, bekomm' ich Durst, und wenn ich Durst bekomm', versauf ich mehr, als ich verdien'!

Ein Reisender forderte im Wartesaale rasch ein Glas Cognac. Aber das ist ja ganz gemeines Zeug! rief er aus, als er das Glas geleert hatte. - Sic können sich ja denken, es sei Cognac gewesen, antwortete der Wirlh mit Gleichmut-, worauf sich der Andere der Thüre zuwandtc. Hollah! Sie haben noch nicht bezahlt! Sie können sich ja denken, ich hätte bezahlt! Sprach's und verschwand.

Auflösung der Charade in Nro. 102 :

Der Feuerstein."

ArnMche und H*noaL-H 3 eKanntrnachrrngen.

Bekanntmachungen über Einträge im Handelsregister.

I. im Register für Einzelfirmen:

Gerichtsstellt,

welche die Bekanntma­chung erläßt: Oberamtsbezirk,

für welchen das Handels­register gcnikrt wird.

Lag

der

Eintragung.

Wortlaut der Firma; Ort der Hauptniederlassung und der Zweignieder­lassungen.

Inhaber der Firma.

Prokuristen;

Bemerkungen.

K. Amtsgericht

1. Septbr.

G. W. Zaiser'sche

Louise Zaiser, Wittwe

Julius Zaiser,

Nagold.

1882.

Buchhandlung und Buchdruckerei in Nagold.

in Nagold.

Sebast. Steinwandel. Beide in Nagold.

Jeder Prokurist ist berechtigt, für sich allein die Firma zu vertreten und xor prooura zu zeichnen.

Z. B.

Oberamtsrichter

Daser.

werden.

W i l d b e r g.

2000 Mark

können gegen gesetzsiche Si­cherheit sogleich ausgeliehen

Stadtpflege.

Geiger.

E b h a u s e n.

Hauptprobe zur Gesangskonserenz

Mittwoch den 6. d. M. Nachm. 2 Uhr in der hiesigen Kirche.

I s e l s h a u s e n.

Wllblgtt-Ailfrus und Kürgschllfls-AuMilLMW.

Alle diejenigen, welche an den verst. Gemeinderath I. G. Schüler irgend eine Forderung zu machen haben, wer­den aufgefocdert, solche innerhalb 10 Tagen bei dem Unterzeichneten anzu­melden. Ebenso werden solche, welche ihm etwas schulden, zur ungesäumten Bezahlung ersucht und Vürgschafts- gläubiger zur Geltendmachung ihrer Ansprüche aufgefordert.

Friedr. Mast.

W i l d b e r g.

Zu einer

Abschiedsseier

des nach Nagold übersiedelnden Hrn. Schullehrers K l u n z i n g e r erlauben sich auf Dienstag Abend den 5. d. M. in den Gasthof z. Schwanen einzuladen mehrere Freunde.

Hochzeits-Einladung.

Zur Feier unserer ehelichen Verbindung laden wir Verwandte, Freunde und Bekannte

arrf Donnerstag de» V. September v»

in das Gasthaus zum Ochsen H >

, freundlichst ein. H >

Jakob Gairß» Schuhmacher, X >

Sohn des Gottlieb Gauß, Taglöhners, X

U und seine Braut:

8 ) Marie Mal;,

M Tochter des si Maurers Walz in Egenhausen.

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Kottlob 8okmiä in stagolch iokn 6. Koller in LItonst-ug,

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Jselshausen.

Danksagung.

Das lange, schmerz­volle Krankenlager un­seres l. Vaters, Groß- und Schwiegervaters I. G. Schüler hat denselben so viele Liebe und Theilnahme erfahren lassen, daß wir hiefür öffentlich unfern Dank zu bezeugen für Wicht halten. Ebenso danken wir herzlich allen, die ihm das Geleite zur letzten Ruhestätte gaben, besonders den vielen Auswärti­gen und dem verehrl. Militär- und Veteranen-Verein, welch letzterer in so ehrender Weise an dem Leichenbegäng­nisse theilnahm.

Die tra uernd Hinterbliebenen. Nagold.

Bei Unterzeichnetem ist guter

Fruchtbrannttvein

zu haben, das Liter 60 L, das halbe Liter 30 L.

Joh. Wagner

_ z. grünen Baum.

Nagold.

Eis seil.

Ungefähr 700 Centner, um 1 50 L

per Centner, bei

Lindenwirth Pfeifle's _ Wittwe. _

Gaugenwald.

Ich habe noch etwa 70 St. schöne

Hopsenhnrden

zu verkaufen.

Wittwe Stein.

Nagold.

Neben der beliebten

Alizarintintc

das Fläschchen ä 35 und 60 L, führen wir eine gute Sch«l- st Ka«j> leMrrt«, offen, Kakferttnte» schön schwarz in Fläschchen und rothe und violette Salontinte in Fläschchen.

G. W. Zaiser'sche

Buchhandlung.

Fr«cht-Vreif<:

Nagold,

den 2. Scpt.

1882.

ue ^

Alter Dinkel .

. S

8 7S

8 60

Neuer Dinkel .

. 8

6 S8

6

Kernen . . .

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11 25

Haber . . .

. S 50

8 46

7 60

Gerste . . .

. 8 SO

7 SS

7 50

Bohnen . . .

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Weizen . . .

. 12

11 43

10 60

Roggen. . .

. 10 10

S 65

S 50

Berantwortlicher Redakteur: Steinwandel sin Nagold. Druck und Bcrlag der G. W. Zaiscr'schen Buchhandlung i» Nagold.