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pfesmuthigen Blicken maßen, braucht nicht gesagt zu werden; aber endlich siegte in dem zuletzt Angekom- luenen das Gefühl des beiderseitigen Bedürfnisses, die Neberzeugung, daß sie jedenfalls die einzigen weißen Raben am Platze wären, und mit einem höflichen „Sie gestatten" ließ er sich seinem Bruder aus der Species Fuchs gegenüber nieder.
Ein Gespräch war bald angcknnpft, und schnell hatte man entdeckt, daß dieselbe große Stadt die unzweifelhafte Ehre hatte, die Stätte zu sein, an welcher der beiden Musensöhne Wiege gestanden; man
^.— offenbarte sich ferner, daß man übereinstimmend die
nde, Absicht hätte, in diesem ersten Semester das Leben
rach etwas kennen zu lernen, Land und Leute zu studiren,
Ta- sZg 3 ^ » in dem eigentlichen Fachstudium jedoch sich vorläufig ' allgemeinen zu „orientiren." Diese innere
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„Da auch -sie hier völlig fremd sind, könnten wir ^ahi das Studium von Land und Leuten ge- ^ ß meinsam betreiben. Erlauben Sie, daß ich mich Ihnen
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vorstelle: mein Name ist Werther."
„Mein Name ist Werner."
„Und nun gleich frisch an's Werk!" rief Werther aus, „das Leben ist kurz. Ich denke, wir beginnen unsere Studien sofort. Aber nicht hier in der Stadt, sondern an irgend einem schönen romantischen Punkte. Beim Klange grüner Römer wollen wir den Beginn unserer Studien, wollen wir unsere neue Bekanntschaft cinweihcn. Einverstanden?"
„Von ganzem Herzen!" entgegnete Werner, kräftig einschlagend in die dargebotene Rechte.
Zwei Stunden später sehen wir die beiden Freunde auf dem Balkon des Hotels Earracciola in Remagen, strahlenden Antlitzes hinausblickend in die herrliche Gegend. Fleißig wurde dem Rauenthaler zugesprochen und manches Hoch ausgebracht auf vergangene Zeiten, auf schöne Momente der verflossenen Tage; doch vor allem wandte man sich der Zukunft zu mit ihrem unendlichen Raume für die größten, die lieblichsten Träume, die stolzesten Pläne und Gedanken — es war unzweifelhaft, sie mußten erreicht, verwirklicht werden.
Mein Blick fällt hier auf ein Bild Wcrthers, welches er einige Jahre später seinem Freunde Werner übersandte; die Rückseite des Bildes ist geschmückt mit einigen charakteristischen Versen; sie waren geschrieben in der Erinnerung an diese Tage schäumender Jugendlust, aber in einer Zeit schweren, ernsten Ringens und Kämpfcns.
Vor wenig Jahren Dachten wir hoch zu fahren In Saus und Braus,
All' oben heraus, all' vorn hinaus —
Jetzt sind die Schwingen gebrochen,
Wir sind zu Kreuze gekrochen,
Bitten demüthig, flehen wchmüthig,
Las; uns im Haufen Nur auch mitlaufen.
Nun, der Bruch in den Schwingen ist mit der Zeit leidlich verwachsen und auch die Stelle, an welcher Werther in dem Haufen mitläuft, ist eine ganz erträgliche. Damals aber beim perlenden Rauenthaler wäre jeder gar unsanft angefaßt worden, der es gewagt hätte, zu bezweifeln, ob die hohen Ziele, denen die jugendliche Phantasie in kühnem Fluge nachjagte, auch wirklich erreicht werden würden. Es waren schöne Stunden, unvergeßliche, wenn sich auch die
Erinnerung an dieselben nicht frei machen kann von einer gewissen Wehmuth, daß doch Alles bei Weitem nicht so geworden, wie es in jenen Tagen so zuversichtlich gehofft wurde.
In immer angeregterem Geplauder veiflossen die Stunden schnell. Mitternacht nahte heran, die respektvollolle Frage des Kellners, ob er den Herren für die Nacht ein Zimmer des Hoiels zurecht machen lassen sollte, war verneinend beantwortet, dagegen hatte man den Wunsch zu erkennen gegeben, mit dem letzten Zuge abzufahren. — Die Meldung, daß der fragliche Zug in einer Viertelstunde in den Bahnhof einlaufen würde, ließ nicht lauge auf sich warten; die nicht unbeocutcude Zeche wurde berichtigt und man eilte schleunigen Schritts dem Bahnhof zu.
„Zwei Billels zweiter Klasse nach Bonn."
„Bedaurc, der Zug kommt von Bonn, geht nach Coblenz. Der nächste Zug nach Bonn gehl um 5 Uhr."
Das war dann freilich eine kleine Ueberrajchung, doch die Möglichkeit, sie von der heileren Seile auf- zufassen, lag zu nahe, als daß unsere beiden Füchse nicht sofort darauf verfallen wären.
„Dann nach Coblenz" — riefen beide wie aus einem Munde. — „Wir können ja dort den Einfluß der Mosel in den Rhein studiren, das wird höchst lehrreich sein," fügte Werner gleichsam entschuldigend hinzu.
„Und der Einfluß eines innerlichen Moselweins wird uns selbst morgen früh recht wohlthun."
Der Zug hielt in Coblenz. Die bisher noch nicht ventilirte Frage des Nachtquartiers mußte schnell entschieden werden. — Linbarras äs riolrssss!
„Anker!" „Bellevue!" „Riese!" „Traube!" rief es in wirrem Durcheinander von allen Seiten — doch Alles wurde übertönt von einer Stentorstimme: „Wildes Schwein!"
„Wo ist das wilde Schwein?" „Hier!" — Das wilde Schwein wurde auserkoren, unsere Freunde für diese Nacht zu beherbergen. Sie brauchten es nicht zu bereuen; der rothe Aßmanushäuser, bei dem man sich noch vor dem Schlafengehen von den Anstrengungen der Reise erholte, war vortrefflich und nichr minder schön die Aussicht, die man am andern Morgen auf dem belebten Marktplatz hatte, auf dem die Bewohner des Mosellandes ihre ländlichen Schätze feilboten. Besonderes Interesse erregten natürlich die bedeutsamen Pfeile, welche die Mädchen des Landes in ihrem Haar trugen. Die meisten hatten hoffentlich ein größeres Recht darauf, als manche hohe Dame, auf die Tugendrose, mit der sie ihren stolzen Busen schmückt.
Der Ehrenbreitenstein wurde pflichtschuldig erstiegen, die beabsichtigte Ocularinspektion des Moseleinflusses vorgenommen und der Genuß einiger Schoppen „Bernkastler Doctor" regte zu neuem und kühnem Unternehmen an. — Man kam bald zu der Ileber- zeugung, daß es — gelinde ausgedrückt — lächerlich wäre, in Coblenz gewesen zu sein, ohne dem lieblichen und berühmten Ems einen kurzen Besuch abgestattet zu haben. Freilich hatten die Spielsäle ihr Bedenkliches, aber andererseits, wenn das Glück günstig wäre —!
Man gelobte sich feierlichst, nur eine bestimmte kleine Summe der Fortuna zu opfern und ebenso feierlich, den mit freudiger Gewißheit erwarteten Gewinnst auf alle Fälle brüderlich zu theilen. —-
(Fortsetzung folgt.)
Allerlei.
- Der Fanatismus der „Sonntagshei- liguug" in Amerika wird da und dort so weit getrieben, daß die „Frommen" alle und jede Arbeit eingestellt wissen wollen, u. A. auch die des Milchausfahrens am Sonntag Morgen. Das Milch- ausfahren ist besonders einem „ Scelenhirtcn" in Cincinnati, der auf den Namen Smith Hort, ein Gräuel vor dem Herrn. Er macht in folgendem Artikel gegen diese „Sünde" Front: „Man beruft sich auf die zarten Kinder, um damit die Nothwendigkeit der Ablieferung von Milch an Souutageu darzuthun. Aber es gab auch schon kleine Kinder, che die Milch- wagcu zum Hereinfahren der Milch an Sonntagen erfunden wurden. Die Wohlhabenden besitzen Mittel, um Milch auf den Sonntag auszuheben. Die Armen können sich ohne Sonniagsmilch behelfen, weil sie ja auch viele andere Dinge entbehren müssen. Und sollte die Einstellung der Sonntagsmilch das Heranwachsende Geschlecht vermindern, so wird das nur ein anderes von den Mitteln sein, deren sich die Natur bedient, um die Zunahme der Bevölkerung, die mit den Lebensmitteln nicht mehr im Verhältniß steht, zu vermindern und die Güte der Rasse durch das lleberbleibcn der Tüchtigsten zu heben." Dieser Fanatiker will den Sonntag durchaus zu einem alttestamentlichen Sabbath machen, und sollten auch darüber die Kinder aus Mangel an der nöthigeu Nahrung umkommen ! Dazu hebt der Muster- Hirt noch hervor, daß dies die Kinder der Armen sein würden, während die Reichen sich schon zu helfen wissen werden! Fürwahr, ein würdiger „Diener des Herrn!"
— Merkwürdigkeit. Es ist eine sehr bemerkenswertste Erscheinung, daß Göthe 1749, Schiller 1759, Alexander v. Humboldt, Napoleon, Wellington, Cuvier, Chauteaubriand, Sonst und Ney 1769 geboren wurden. Man möchte in dieser Regelmäßigkeit der Geburt großer Männer und in der starken Concentration derselben auf ein einziges Schöpfungsjahr fast etwas mehr als das Walten des Zufalls erkennen.
Unverbesserlich. Ein biederer Handwcrksmann war von Amerika zurückgekehrt und mutzte natürlich massenhaft zu erzählen. Unter Anderem berichtete er auch über das Unwesen der dortigen Spitzbuben. Texas bezeichnet? er hauptsächlich als das Land, in welchem man im Handumdrehen durch eine Kugel in's Jenseits geschickt werden könne; Räuber und Diebe gäbe cs dort in Masse. — „Nun", wendete einer seiner Zuhörer ein, die werden doch wohl, wenn sic bei einem Diebstahl oder gar einer Mordthat getroffen werde», aufgehcnkt?" — „I", antwortete der Erzähler eisrig, „das nützt Alles nichts bei der ersten besten Gelegenheit thun sie cs doch wieder."
Neuestes.
Berlin, 18. Juli. (Fr. I.) In Charlottenburg wurde gestern der erste Fall asiatischer Cholera mit tödtlichem Ausgange constatirt.
London, 18. Juli, 8 Uhr 52 Min. Auf dem großen Platz in Alexandrien wurde ein Brandstifter öffentlich erschossen. Das allgemeine Vertrauen scheint sich langsam wieder einzufinden. Jedoch hört man viele Klagen über die Unthäthigkeit des Admirals Seymour, der auf Ordres von England wartete, anstatt sogleich Arabi mit den disponiblen 6000 Mann englische Truppen, die man für ausreichend dazu hält, anzugrcifen. Der Khedive beklagte sich, feine Minister stünden in direkter telegraphischer Verbindung mit Arabi Bey. (F. I.)
Revier Wildberg.
Brennholz-Verkauf
Mittwoch de» 24. Juli d. I.
_„ _kaus Abtswald,
Abth. 2 und Distrikt Thiergärtle: 79 Rm. Nadelholz-Scheiter und Prügel, 14 Rm. dto. Anbruch und 2690 St. gebundene Nadelholzwellen.
Zusammenkunft Nachm. 2 Uhr oben auf dem neuen Weg.
Revier Pfalzgrafen Weiler.
Mord
über die Reparatur der Wasserstuben im Nagoldthal am
Samstag den 22 . Juli d. I., Vormittags 11 Uhr, im Schwanen in Pfalzgrafenweiler.
Amtliche und ^rünut-HZekunntmuchungen.
Stadtgenieinde Nagold.
Warmins für die ErntkMkil-ElNpfüM.
Denjenigen hiesigen Einwohnern, an welche Erntewieden aus hiesigem Stadtwald abgegeben werden, ist feste Uer- ansternng dieser Wieden bei einer Potixristrafe von 2 bis 5 Mark nebst Konfiskation der veräußerten Wieden oder Ersatz ihres Geldwerths verboten.
Gemeinderath.
Revier Wildberg.
Stammholz-Verkauf
Dienstag den 25. Inli d. I..
Vormittags 9 Uhr, auf dem Rathhause in Calw ans Gais-
bürg, Abth. 6 , Abtswald, Abth. 1 und 2 und Scheidholz von Abtswald, meist Rothforchen und Fichten:
677 St. normales Langholz mit 28 Fm. II., 186 Fm. III., 229 Fm. IV. Cl., 75 St. dto. Ausschußholz mit 18 Fm. III., 29 Fm. IV. Cl., 108 St. Sägholz mit 7 Fm. I., 34 Fm. II-, 16 Fm. III. Classe.
Das Holz ist größtentheils angerückt und beträgt die Entfernung zur Station Wildberg oder nächsten Waffer- stube V 2 —V 4 Stunden. _
O b e r t h a l h ei m.
Klotzholz-Verkaus.
Am Samstag den 22 . d. M., von 'Nachmittags 1 Uhr an, verkauft die hiesige Gemeinde ans
ihren Waldungen gegen Horb gelegen 120 Stück Sägklötze mit 50 Festmeter, schönster Qualität, wozu Käufer eingeladen sind.
Den 15. Juli 1882.
Schustheißenamt.
Schmider.
Nagold.
Todes-Anzeige.
Den vielen Verwandten und Freunden gebe ich die schmerzliche Nachricht, daß mein lieber Sohn Hermann Mischer,
Adlerwirth in Hochberg,
Samstag den 15. ds. an einem Herzschlag sanft entschlafen ist.
F. W. Bischer.