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Die Zahl der jiir die Konkurrenz um das Reichstags- gebände eingegangenen Entwürfe beträgt, wie dieVoss. Z." hört, 194. Davon sind allein etwa »m ans Berlin. Die Zahl der von den Konkurrenten angeseriiglen Blaitzeichnungen be­taust sich auf über 3 09.

Bremen, 10. Juni. Muttermord.) Wie demB. T." gemeldet wird, dal liier eine Tochter ihre kranke Mutter mit einem Beile erschlagen. Die Mörderin zahlt erst 22 Jahre. Da die Mutter au Rheumatismus darnieder lag, so halte der Vater, ein ans der Werst der AktiengesellschaftWeser" be­schäftigter Arbeiter, die für sich allein wohnende Tochter ersucht, die Mutier zu pflegen. Nach vollbrachter blutiger That stürzte rrteien » » l ->«das Mädchen wie wahnsinnig aus die Straße und schrie, ihre L-ZkZ v-«-»- Mutter liege erschlagen im Hause. Sie fiel daun weinend auf

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? gs> die Kniee und flehte den Himmel an, er möge für die Ent- siSg e» deckung des schändlichen Mörders sorgen. Zwar fand man Blut- ,?? ^ spuren an ihrer Kleidung, aber sie erklärte, sich am Finger vcr-

letzt zu haben. Daß sie die Mutter erschlagen haben könne,

Kraus, ^ ""b-eo'8^ den entsetzlichen Gedanken wagte zuerst Niemand zu fassen. - . iS iS--(s. Welche Motive sollte» sie auch veranlaßt haben? Dabei war "'33 Ä-^3 " ihr Wandel bis dahin untadelhnft gewesen, die Nachbarn schil-

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. dern sic als ein sehr ordentliches, stilles und sittsames Mädchen.

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2 -.»^.^, geführt: das Gesicht der Mutter soll vis zur Ent­

stellung zerfleischt sein.

Italien.

Rom, 12. Juni. Eine Mittheilung derP. C." constatirt die hohe Befriedigung, welche in hie­sigen politischen Kreisen über die auszeichnende und herzliche Aufnahme des Herzogs von Aosta seitens -des deutschen Hofes geäußert wird. Es wird zu­gleich bestätigt, daß König Humbert der an ihn er­gangenen Einladung Anfangs in Person Folge zu leisten beabsichtigte und daß bereits Vorbereitungen für die Abreise getroffen wurden; dringende Staats­geschäfte binderten den König im letzten Augenblicke an der Ausführung seiner Absicht. Doch gilt der Besuch des Königs in Berlin nur für ausgeschoben und wird einer allgemein feststehenden Annahme zu­folge noch im Laufe dieses Jahres erfolgen. Der Herzog von Aosta ist Ueberbringer eigenhändiger Glückwunschschreiben des italienischen Königspaares an die Eltern, Großeltern und Urgroßeltern des Pa- thenkindes, höchst werthvoller Pathengeschenke, sowie eines prächtiges Brillantschmuckes für die Frau Prin­zessin Wilhelm.

Schweiz.

Bern, 12. Juni. Im Nationalrath stellt Curti den Antrag: Der Bundesrath sei einzuladen, Bericht zu erstatten, ab es nicht angezeigt sei, die Fabrikation von Zündhölzchen gegen eine angemessene Entschädigung an die Fabrikanten als Bundesmonopol zu erklären (!) Eine weitere wichtige Motion stellt Nationalrath Mül Frei : Der Bundesrath möge eine das ganze schweizerische Gebiet umfassende volkswirthschaftliche Enquete veranstalten. Frankreich.

Paris, 13. Juni. (Senat.) Ministerpräsident de Freycinet erwiderte auf eine Anfrage Lareinty's betreffs Egyptens: die Sache sei mit einem Streit zwischen einem Malteser und einem Araber ausge­gangen, die egyptische« Truppen seien etwas langsam in Alexandria herangekommen, haben aber ihre Pflicht gethan: inzwischen seien Verstärkungen eingetroffen. Er hoffe, die Ruhe werde fortdauern. Unter den Opfern, deren Zahl 38 betrage, befinde sich ein Franzose. Die Ereignisse seien nicht durch religiöse Leidenschaften verursacht worden, auch politische Gründe seien nicht dabei vorhanden gewesen. Die Regierung habe die nothwendigen Maßregeln zum Schutze ihrer Staatsangehörigen getroffen.

Die Wölfe in Frankreich haben wieder un­gemein zugenommen; man schätzt die Zahl amtlich auf 5000 und den Schaden, den sie der Viehzucht

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und der Landwirthschaft jährlich zufügcn, ans mehrere hunderttausend Franken.

Griechenland.

Alexandrien, 14. Juni, lieber die Zahl der getödleten Europäer schwanken die Angaben zwi­schen 50 und 100. Unter den im Hospital idcntifi- cirten befindet sich auch ein Deutscher.

England.

London, 15. Juni.Times" meldet aus Alexandrien vom 14.: Der Khedive und Derwisch ersuchten die Pforte gemeinschaftlich, 18 000 Mann türkische Truppen nach Egypten zu senden. 450 Ver­haftungen haben stattgefuuden. Es wird beabsichtigt, eine internationale Kommission zur Atzurtheilung der Theilnehmer an den jüngsten Ruhestörungen nieder­zusetzen.

Rußland.

Aus Petersburg wird demB. T." mitge- theilt, daß dort ein Bataillon Garde, welches zur Bewachung der in der Peter-Paul-Festung sitzenden Nihilisten kommandirt war, die Corresponvenzeu derselben mit Hilfe der Beamten an die Außenwelt beförderte und Schriftstücke für die Nihilisten diesen aushündigte. Nach der Entdeckung am letzten Sonn­abend wurde dem Czaren sofort die Mittheilung ge­macht, der, ohne sich lange zu besinnen, unverzüglich den Befehl gab, diejenigen Mannschaften, welche bei der Entdeckung gerade die Wache gehabt, 30 an der Zahs, sofort zum Richtplatz zu führen und sic dort aufzuknüpfen, was noch am selben Tage geschah. Man sagt, daß auch der wachthabende Offizier mit den Mannschaften den Tod durch den Strang erlit­ten hat. Der übrige Theil des Bataillons, ca. 600, wurde sofort abgelöst und nach Sibirien geschickt. (?)

Der neue russische Minister d e s I n n e r n, Graf Dmitry Tolstoy, erweckt keineswegs frohe Hoffnungen für das arme Rußland. Als Unterrichts­minister erwarb er sich, wie kürzlich derHamb. Korr." schrieb, bei allen unbefangenen Leuten ohne Unter­schied der politischen und nationalen Richtung den wenig schmeichelhaften Ruf, der unfähigste, bigotteste und despotischste Aufklärungsminister zu sein, den Rußland seit den Tagen der Schischkoff und Schi- sinski-Schichmatoff überhaupt besessen! Von den Sla- vophilen Katkaff und Genossen abgesehen, feierten darum alle Patrioten den Sturz dieses Mannes wie eine Erlösung vom Uebel, wie den Beginn einer neuen Aera für das russische Unterrichtswesen. Wurde seiner Strenge und Parteilichkeit das Emporwuchern des nihilistischen Unkrautes doch so einstimmig auf die Rechnung geschrieben, daß die Nihilisten selbst dem Herrn Grafen bei Gelegenheit schrieben:Ew. Erlaucht haben Nichts von uns zu fürchten Sie sind unser bester Verbündeter." Tolstoy ist ein ent­schiedener Nationaler und ein rechtgläubiger Fanatiker.

Türkei.

Aus Kairo schreibt man der Köln. Ztg.:Die moralische Niederlage der französischen und englischen Regierung ist ebenso tief als verdient. Sie wird von nachhaltigen Folgen sein und hoffentlich zur Abstellung und wenigstens Beschränkung des gefähr­lichen, falschen und mißbräuchlich ausgebeuteten Sy­stems der englisch-französischen Finanzkontrole führen, in welcher der wesentliche Kern und Quell der egyp- tischen Krise erkannt werden muß. Das Verhalten des englischen Generalkonsuls, der seiner Kolonie den Rath gegeben hat, mit den Frauen und Kindern Kairo zu verlassen, und der auf diese Weise zum Schaden des Ansehens der europäischen Kolonieen das Signal zu Flucht und Furcht gegeben hat, wird sehr herbe beurtheilt. Wir Deutschen sahen in diesen ernsten Tagen mit dem größten Vertrauen auf un­

fern energischen Vertreter, Herrn von. Saurma, wel­cher still und fest unter uns weilt und jedem, der ihn befragte, ruhig und klar über die Sachlage Aus­kunft gab. Es ist nur eine Stimme der Anerkennung über die Würde und Mannhaftigkeit, mit der in die­len schwierigen Tagen unsere Regierung vertreten und die deutsche Kolonie in Egypten beschützt worden ist."

Amerika.

San Franzisko, 5. Mai. Die Mißernte des letzten Jahres ist größer gewesen, als man zu­gesteheu will; durch dieselbe ist eine geschäftliche Stockung aus allen Gebieten entstanden. Es ist da­mit wieder einmal der Beweis geliefert, daß die materielle Entwicklung Nordamerika s jetzt noch ganz von dem Ackerbau abhängig ist. Nach gesegneten Ernten erfolgt ein geschäftlicher Aufschwung, der die Welt in Erstaunen setzt. Sobald aber nur eine Mißernte eintritt, oder der Export der Bodenprodukte unbedeutend wird, beginnt cs überall zu stocken. Diese Lage des geschäftlichen Lebens hat denn auch den seit zwei Jahren schlummernden Hader zwischen Arbeitern und Arbeitgebern wieder angefacht: letztere verlangten, veranlaßt durch den schlechten Gang der Geschäfte, eine Lohnreduziruug, worauf die Arbeiter nicht eingingen und vielfach ihrerseits durch Strikes und durch erhöhte Lohnforderungen antworteten. Nicht selten müssen sich die Arbeitgeber fügen, theils in Folge der guten Organisation der Arbeiter, rheils weil sie sich der Rücksichtnahme auf die ungeheure Steigerung der Lebensmittelpreise nicht verschließen können. So theuer, wie gegenwärtig, hat man in Nordamerika noch niemals Brod und Fleisch bezah­len müssen, und von dieser Preissteigerung ist keine Gegend verschont geblieben. Hier in San Franzisko, dem Eldorado der Fleischesscr, hätte man alles eher für möglich gehalten, als eine Preiserhöhung aller Fleischsorte» um volle 50 Prozent, die schon den ganzen Winter dauert und deren Ende noch nicht abzusehen ist. In der berühmten Schweinestadt Chi­cago werden Fleischpreise gefordert, die der ärmeren Bevölkerungsklaffe eine bedeutende Einschränkung, wenn nicht gar Entsagung auferlegen. Von andern Städten, aber auch von andern Lebensmitteln läßt sich Aehnliches sagen. Und die Gründe für diese Vertheuerung? Zunächst ist diese vorjährige Mißernte anzuführen, welche, wie bereits erwähnt, ausgedehn­ter war, als man zugestehen wollte. Sodann ist in dem Exporteifer nicht genug Bedacht auf den heimi­schen Konsum genommen worden und schließlich muß als Faktor die Spekulation genannt werden, welche zur beispiellosen Wucherei ausgeartet ist und immer mehr zum Fluche dieses reichgesegneten Landes wird. Etwaige Europamüde haben alle Veranlassung zu nochmaliger Prüfung ihrer Auswanderungspläne.

Handel K Uerkehr.

lllm. (Weltmarkt.) Vormittags. Dem heule be­gonnenen Wollmarkte wurden ca. 3700 Ctr. zugeführt; Wäsche sehr schön und trocken. Der Markt scheint lebhaft zu werden, da viele Käufer am Platze sind.

Ellwangen, 14. Juni. (Weltmarkt.) Die ganze Zufuhr rasch verkauft, meistens 168172 ^ der Centucr für Bastard.

Augsburg, 13.Juni. fWollmarkt.j DicGcsammt- schepperzahl beträgt ca. 54,500. Es waren sehr viele Käufer am Platze, so daß sich gestern Vorm, noch ein lebhaftes Ge­schäft entwickelte und bei steigenden Preisen ein Großtheil ver­kauft wurde. Gegen Mittag trat eine Pause ein, doch Nach­mittags wurde wieder animirt gekauft. Von hochfeiner und feiner Bastardwolle werden schon seit mehreren Jahren nur noch einzelne Partien, die sür den Preis dieser Wollsorten nicht maßgebend sind, zugesührt.

Frankfurt, 14. Juni. Der heutige Heu- und Stroh­mark war gut befahren. Heu kostete je nach Qualität per Centner 44.40, Stroh 3. Butter 1. Qual. .4i 1.20, 2. Qual. ^ 1.10. Eier das Hundert 4.305.50.

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O b e rj e t ti n g e n, Oberamts Herrenberg.

Vergebung bon Bauarbeiten.

Der Unterzeichnete beabsichtigt auf Stelle seiner abgebrannten Scheuer eine neue zu erbauen und die hiebei vor­kommenden Bauarbeiten im Submis­sionsweg zu veraccordiren, nämlich: Die Maurer- (Hand-)

Arbeit mit Dachplatten

mit. 1233 vkL 04 L

AmMche und ^vivcrt-WeKclnnLmcrchungen.

die Werksteinlieferung nebst Steinhauerarbeit

mit.811-^08^

die Zimmerarbeit mit 3889 75

die Schlosserarbeit mit 144 90

die Schmidarbeit mit 90

Plan, Kostenvoranschlag und Be­dingungen können bei dem Unterzeich­neten eingesehen werden und wollen tüchtige Unternehmer ihre Offerte in Procenten der Ueberschlagspreise aus­gedrückt schriftlich und versiegelt mit der Aufschrift:

Anbot auf Scheunenbauarbeiten"

längstens bis

Mittwoch den 21. d. M., Mittags 1 Uhr, portofrei bei mir einreichen.

Den 14. Juni 1882.

Hirschwirth Haag.

Nagold.

Für Auswanderer!

Eine ganz neue, gut mit Eisen be­schlagene Kleiderkiste hat aus Auftrag zu verkaufen

Gottlob Benz, Schreiner.

R o h r d o r f.

400 Mark

Pflegschaftsgeld liegen gegen gesetzliche Sicherheit zum Ausleihen parat bei Jakob Gauß.

Nagold.

Mehrere

Scheureubarn

hat zu verpachten

Buchbinder Wolf.