verfälscht. Seide findet sich bei Rothklee öfter bis zu 24"/», bei Luzernklee öfter bis zu 28°/». Redner rathet in Folge dessen den Landwirthen, sie möchten bei Ankauf von Kleesamen wohl auf der Hut sein und denselben nicht von herumziehenden Händlern, sondern von soliden Handlungen, welche Garantie für geprüfte Waare bieten, zu kaufen. Auf die An­frage eines Mitgliedes: Was ist die Ursache des Rußes und welches sind die Mittel zur Ausrottung desselben, erwidert Hr. Cla usnitzer, daß der Nuß mit dem Getreide-Samen als Pilzsporen in die Erde komme und hauptsächlich in nassen Jahren üppig wuchere. Das beste, bis jetzt bekannte Mittel sei das Beizen des Saatgutes mit Kupfervitriol, und werden auf ION Pfd. Saatgut 1 Pfd. Kupfervitriol mit heißem Wasser aufgelöst dem Wasser in einem größeren Zuber zugegeben, und muß das Wasser handhoch auf dem Getreide stehen. Müller Wid- maier von Wildbcrg theilt noch mit, daß er das Beizen des Getreides mit Gülle ebenfalls zweckent­sprechend gefunden habe. Nachdem Herr Claus- nitzer seinen Portrag beendet, erhielt Herr Obst- baumschulenbe zer Weiß von Ottenhausen das Wort, und sprach der'elbe über Obstbau mit beson­derer Rücksicht auf de I Schwarzwald. Er thut die­ses, wie er mittheilt, im Auftrag des Württ. Obst­bauvereins, der bis jc/r 530 Miigliedcr zählend die Absicht hat, Württemberg in einen großen Obstgar­ten zu verwandeln, so daß unser schönes Geld nicht jedes Jghr in isie ins Ausland gehe, und glaubt der Redner, dar es in Zukunft möglich sein werde, das; Württemberg statt wie bisher Obst einzuführen, solches ausfübren werde. Leider haben wir von den 5 Millionen tragbaren Obsibäumcn unseres engeren Vaterlandes 10'- Milt, durch die Kälte verloren und ist es bei ungefähr l Mill. zweifelhaft, ob sie ge­rettet werden können. Herr Weiß betont haupt­sächlich , daß. wollen wir die Concnrrenz des Aus­landes abwehren. wir den Obstbau durch Nenanlage und Ausbesserung alter Anlagen lieben müssen. Es soll sich niemand von der Idee leiten lassen, daß er die Früchte seiner Baumanlage nicht mehr werde ge­nießen dürfen, denn durch den gesteigerten Consnm von Obstmost, der das Labsal der Feldarbeiter in heißer Jahreszeit ist, bedürfen wir einer größeren Masse Obs>. als es in früheren Jahren der Fall war. Wer Bäume anlegen will, muß vor Allem be­rücksichtigen , wo solche am besten fortkommen, auf welchem Platz Acpfel oder Birnen besser gedeihen, und welche Sorte für die Gegend am zuträglichsten ist. Zu tadeln ist, wenn schwache Bäume in geringe Lage gesetzt werden, ebenso Waldbünme, die Feuch­tigkeit und Windschutz gewöhnt sind. Besser sind die in einer Baumschule gezogenen und veredelten Bäume von schöner Stammstärke und etwa 2 ni Höhe. Weiter warnt Redner, die Baumgruben nicht zu eng und und seicht zu machen, denn solche sollten immer 1 in weit und 80 cm tief sein. Auch alte Baumlöcher nicht zu neuem Satz zu verwenden, denn die Erfahrung lehrt, daß Baumschulenschläge auf solchem Boden, wo noch nie ein Baum gestanden, die schönsten und kräftigsten Bäume liefern. Nach­dem der Redner noch vieles Beherzigenswerthe, was hier zu erwähnen zu weit führen würde, gesprochen, ergriff Herr Privatier Stern aus Stuttgart das Wort, und lud die zahlreiche Versammlung ein, dem Württ. Obstbauvercin mit einem Jahresbeitrag von 5 ^5. pro Mitglied beizutreten. Dagegen erhalten die Mitglieder die MonatsschriftObstbau-Zeitung" zugesandt. Herr Vereinsvorstand theilt hierauf mit, daß der Landwirthsch. Bezirks-Verein als solcher schon Mitglied fei, ebenso seien die H.H. Gänßlen und Bihler schon seit einiger Zeit Mitglieder. Nachdem die zwischen Herrn Weiß von Ottenhau­sen und einigen Gemeindebauinwärtern des Bezirks entsponnene Debatte über Fachsachen, hauptsächlich Baumschnitt zu Ende geführt, wurde die Versamm­lung durch den H. Vorsitzenden aufgehoben, nachdem derselbe noch den H.H. Gästen im Namen des Vereins seinen Dank für die lehrreichen Vorträge ausgesprochen halte.

Calw, 15. März. An der Bahnböschung zwischen Ernstmühl und Hirsau brach gestern Mittag 110's Uhr durch Funken von der Maschine des Pforzheimer Zuges im dürren Gras Feuer aus, welches sich mit großer Schnelligkeit bergauf gegen den Hirfauer Gemeindewald verbreitete und nur durch rasche Hilfe von beiden Orten hart an der Wald­grenze zum Stehen gebracht werden konnte.

Rottenburg, 14. März. Das bischöfliche Ordinariat erließ einen Hirtenbrief, welcher am Palm­sonntag zur Verlesung kommen wird, des Inhalts, die Katholiken mögen zum Bau einer katholischen Kirche in Heidenheim beisteuern.

Stuttgart, l3. März. Gestern Nachmittag um Wjz Uhr ist in einem kleinen Oekononiiegeliüude in der Hohcnhei- mcrstraße Feuer ausgebrochen, welches bei der reichlichen Nah­rung an Futter und Stroh, mit welchem das Gebäude gefüllt war, so schnell um sich griff, daß binnen einer halben Stunde das Gebäude niedergebrannt war. Urheber dieses Brandes waren 2 Knaben im Alter von 4 und ö Jahren, welche in den benachbarten Häusern wohnen: sie halten in der elterlichen Wohnung Zündhölzchen genommen und Stroh, welches durch eine Spulte heranShing, angezündet. Bei diesem Brande hat ein Nachbar, welcher mit Loschen beschäftigt war, sich an den Händen Brandwunden zugezogen.

Brandsütte: In Magstadt (Böblingen) am 15. März 2 Wohnhäuser und 2 Scheuern.

Aus dem Unterlande, den Oberämtern Lud- wigsburg, Marbach. Besigheim rc. hat vor einigen Tagen ein großer Auswandererzug die Reise nach Palästina augetreten. Die meisten siedeln sich in Jaffa au, wo früher schon über 300 Württembergcr ein neues Heim gefunden haben. Die neuen Kreuz­fahrer find meist wohlhabende Leute und tüchtige Arbeiter. Von Ludwigsburg aus haben sie eine schöne bekränzte Eiseubahnivagenladung mit Effekten nach Triest vorausgeschickt.

München, 17. März. Die Handels- und Gewerbekammer Oberbayern beschloß einstimmig vom Standpunkt der Industrie, des Handels und der Gewerbe aus die Ablehnung des Tabaksmouopvls zu begutachten.

DerMagdeb. Ztg." wird gemeldet: Wie neuerdings wiederum verkantet, soll die Türkei be­absichtigen, noch mehrere deutsche Offiziere und Be­amte in den türtischen Dienst zu übernehmen. Schon vor etwa sechs Wochen wurde mehrseitig berichtet, daß dieser Staat die deutsche Regierung um Ueber- lasiung je eines Offiziers für den Jmendauteudieust, für die Neuordnung des türkischen Geucralstabcs, für den Entwurf einer neuen Heeresorgauisation, für die Leitung des Militärbiidungsweseus und für die Släbe der Infanterie, Cavallerie, Artillerie u. Gen­darmerie ersucht habe.

Bon timm namhaften deutschen Ionrnalistcn ist an englische Blätter folgendes Angebot ergangen:Ein russischer Krieg steht bevor; wünschen Sie besondere Aushilfe, so stehen meine Dienste Ihnen zn Gebote. Die besten Empfehlungen in Deutschland, Oesterreich und Rußland gewähren mir beson­dere Gelegenheiten, um mir Nachrichten von beiden Armeen zu verschaffen/' Es ist leider nicht in Erfahrung, zu bringen, ob dieser Kollege Wippchens sich bercüs einen ansehnlichen Vor­schuß anSgebeten hat.

Oesterreich-Ungarn.

Wien, 17. März. DieWiener Abendpcyt" meldet in einer Cvrrespondeuz aus Petersburg vom 13. März: Skobeteff erhielt vom Ezarcn einen sehr ernsten Verweis : dieser entschuldigte sich damit, daß er selbst nicht wußte, was er gesprochen habe.

Wien, 18. Marz. DasFremdcnblatt" sagt: Oesterreich denkt nicht daran, Bosnien und die Her­zegowina zu anucclireu. Graf Wollenstem ist des­halb mit keiner Mission der Art betraut. Das Dementi ist zwar sehr entschieden, aber es überzeugt eben doch Niemanden, gerade weit es nur imFrem­denblatt" erscheint. Amtliche Dementis stehen allein derWiener Zeitung" resp. derAbendpost" zu.

Wien. DieSt. James Gazette" läßt sich von hier melden:Das allgemeine Einvernehmen zwischen Deutschland und Oesterreich, dahingehend, einem etwaigen Angriffe Rußlands auf irgend eine der beiden Mächte vereinigt Widerstand zu leisten, hat neulich die Feststellung von Details für ein un­verzügliches Vorgehen gegen Rußland, im Falle dies nothwendig fein sollte, zur Folge gehabt. Durch dieses Abkommen ist sowohl die diplomatische wie die militärische Cooperation der beiden Staaten völlig gesichert."

Italien.

Rom, 16. März. (K. Z.) In vatikanischen Kreisen gilt die Stellung des Staatssecretärs Lud il­vico Jacobini als erschüttert infolge einer Unbot­mäßigkeit gegen einen Auftrag des Papstes; es heißt, in dem beim nächsten Consistorium zu ernennenden Cardi­nal Angelo JacobiniseibereitsderNachfvlgerausersehen.

Rom, 17. März. DerF. Z." wird von hier gemeldet: Der König von Württemberg und Prinz Heinrich treffen Ende dieses Monats hier ein. Man diskutirt in politischen Kreisen über die Frage, ob sie den Papst besuchen werden oder nicht.

Garibaldi hat aus Neapel folgenden Brief

üntek'iit 9. d. M. an Löon Taxil, den Herausgeber desAntiklerikal" gerichtet:Mein theuerster Taxil! Es ist zu Ende. Eure Pfaffenrepublik wird keinen mehr hintergehen. Die Liebe und Verehrung, Welche wir für sie gehegt haben, hat sich in Verachtüng verwandelt. Euer tunesischer Krieg ist schimpflich. Wenn die italienische Regierung elend genug wäre, die vollzogene Thatsache attznerkennen, so wäre sie höchst verachtungswürdig, wie auch die Nation er­bärmlich wäre, welche eine solche Regierung duldete. Eure famosen Generale, welche sich von den Preu­ßen in Viehwaggons eiupferchen und nach Deutsch­land schleppen ließen, nachdem sic eine halbe Million braver Soldaten dem Feinde überlassen hatten, spie­len jetzt die Prahlhänse gegenüber den schwachen, un­schuldigen Bewohnern von Tunis, welche sie mit nichts beleidigt haben. Kennen Sie die Telegramme, welche ankündigcn : Der General vn eticck hat einen Kamps bestanden; der General X. hat eine brillante Razzi gemacht; er hat drei Dörfer zerstört, 1000 Dattelbäume umgehauen, 200 Ochsen geraubr, 1000 Schafe abgefchlachtet, 2000 Hennen fequestirt u. f. w.? Wenn man die Schamlosigkeit hätte, diese Te­legramme in die ruhmreiche Geschichte Frankreichs aufzunehmcn, so müßten sie durchaus weggefegt wer­den wcggefegt mittelst des Küchenbesens, nachdem man ihn mit Putzpulver eingerieben." Es scheint,, daß Garibaldi, auch wenn ihn die Gicht nicht plagte, heute nicht mehr Hand in Hand mit den Franzosen kämpfe» würde.

Frankreich.

Paris, 18. Mürz. Das Ministerium wird der Kammer Heine einen Gesetzenlwnrf auf Abände­rung der gerichtlichen Eidesformel vorlegen. Die Zeugen würden sich danach zukünftig darauf be­schränken können, auf Ehre und Gewissen zu ver­sprechen, die Wahrheit sagen zu wollen.

Serbien.

Belgrad, 17. März. DasNeg-Zbl." Publi­zier die Danktelcgrammc, die der neue serbische König an die europäischen Höfe gesandt hat, welche das Königthnm anerkannten, sowie die hieraus eingelang- tcn GramlationS-Telegramme des österreichischen und deutschen Kaisers, der Sonveraine von Italien und Rumänien, in denen aus das wohlwollendste die Gesinnung der Freundschaft für das Königreich Serbien anSgcdrnctt wird. Kaiser Wilhelm fügte hinzu: Das Königreich bildet eine Garantie mehr für den europäischen Frieden.

Belgrad, 17. März. 51 radikale Abgeord­nete legten ihre Mandate nieder. Die Regierung schreiöl: Neuwahlen ans und vertagte die Skuptschina bis nach Vollziehung dieser Neuwahlen.

Rußland.

Petersburg, 19. März. Das Theater Wintcr - Livadia ist gänzlich niedergebrannt, glück­licherweise ist kein Menschenleben zu beklagen.

Amerika.

New York, 17. März. Die letzten Nachrich­ten ans Costarica melden, daß bei dem Erdbeben keine namhaften Verwüstungen vorkamen und Nie­mand das Leben verloren hat.

Mason, der ans den Attentäter Gniteau in Washington vor ein paar Monaten einen Schuß abgefeuert hat, ist zn 8 Jahren Zuchthaus verur- theilt worden.

Ein nach Südamerika ausgewanderter Westfale schreibt au einen Verwandten:Wenn Du noch nicht verkauft hast, so bleibe ja daheim, und hast Du schon verkauft, so komm nicht hierher; der Agent hat uns schändlich betrogen. Wir müssen, um unfern Lebens­unterhalt zu verdienen, denn hier ist alles furchtbar theuer, arbeiten in den Plantagen von früh um 6 bis Abends um 8 Uhr, mit einer halben Stunde Mittagszeit und dabei ist eine Hitze, daß Einem der Schweiß nur immer so von der Stirn läuft; Früh­stück und Vesperbrot muß bei der Arbeit verzehrt werden. Auch ist es hier fürchterlich ungesund. Wir sind nun erst ein Vierteljahr hier und der dritte Theil von uns ist krank oder todt; was soll daraus wer­den? Hätten wir nur das Geld, wir kämen lieber heute als morgen zurück!"

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(Fortsetzung.)

Indessen war Elfriede nach jenem Häuschen gegangen, in welchem sie seit dem Tode der Mutter bei ihrer Tante Gertrud wohnte. Das arme Mäd­chen war müde und abgespannt. Felix hatte sie schon

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