7t Pfund, mußte aber, da die betreffende Kuh innerhalb 8 Tagen nach dem Kalben gar keine Milch mehr gab, anderweitig ernährt werden; am vierten Tage stellte sich erst etwas normale Milch ei», bi» am N. Abends sich wieder ganz klebrige Milch in dem Euter vorsand. Am 12., Morgens 4 Uhr, also nach vollen l l Tagen, brachte die Kuh ein zweites normal ausgebildetes Kalb von 76 Pfund zur Welt.
Oesterreich-Ungar».
Wien, 29. Jan. Gambetta dürfte einen längeren Aufenthalt in Wien nehmen.
Wien, 28. Jan. Bei der österreichischen Delegation brachte der Minister Kalnoky die Forderung von 8 Millionen für die .kriegerischen Operationen in Dalmatien ein. Die Vorlage ist dem Ausschuß überwiesen.
Frankreich.
Das Kabinet Gambetta bestand vom 14. Nov. bis 26. Jan., also wenig über 2 Monate. Von dem großartigen Programm, das Gambetta am 15. Nov. in der Kammer vorlegte, ist wenig in Erfüllung gegangen. Namentlich ist die verheißene Reform der Justizorganisation, des Unterrichts, der Militürorga- nisation, der Finanzen, der Ackerbaugesetzgebung u. s. w. noch gar nicht in Angriff genommen worden, und an der Verfassungsresvrm scheiterte das Kabi- net sofort. Es fehlte eben an der damals (Ml l5- Nov.) von Gambetta aufgestellten Voraussetzung: „Wir bedürfen, um diese Aufgaben zu vollenden, des vollen und ganzen Vertrauens aller Republikaner dieser Versammlung." Die KabiuetSbilduug wird diesmal keine leichte Sache sein.
Die „N. ,sr. Presse" meint: Gambetta hat das Land für sich, und dieses wird hinwegschreiten über eine Kammer, die eine weittragende Frage nach kleinen Rücksichten gemessen hat. Der Tag muß bald wieder kommen, wo der dringende Ruf nach einem Ministerium Gambetta sich noch einmal erheben wird, wo der Mann, den seine Widersacher so gerne zum Abenteurer stempeln möchten, wiever einziehen wird in das Quai d'Orsay. Tie französische Nation wird die Demission Gambetta's dereinst beantworten mit der Forderung nach der Demission der Kammer. Der Vertreter der gemäßigten Reform ist gefallen, und dem heute gestürzten Minister, der nugejchwäch- ten Autorität Gambetta's wird es vielleicht noch zu danken sein, wenn dadurch nicht der Weg geebnet wurde für die Verfechtung eines verderblichen Radikalismus."
Das Pariser Versatzamt „Iw inont äo pieto" veröffentlicht einen Jahresbericht, ans welchem hervorgeht, daß mehr denn 80 Millionen auf Pfänder geliehen wurden. Der an die Spitäler vvn Paris zu vertheilende Reingewinn beträgt 786,555 Fr.
Wie sich jetzt herausstellt, werden die ersten Nachrichten von dem Paris-Wiener Börsenkrach durch die Wirklichkeit weit überholt. Ans Paris wird gemeldet, daß der Verlust an Werthen seit Beginn dieses Monats 5 000 000 000, schreibe fünf Milliarden Francs betrage. An dem einzigen 19. Januar, dem Tage des Ausbruchs der Katastrophe, verlor die Spekulation an Union Generale 300 Millionen, an Suez-Actien einige Tage darauf 70 Millionen, seit Beginn des Jcchrcs nahezu an 500 Millionen, an Oesterreichischer Länderbank 120 Millionen. Alpine verloren die Hülste ihres Werthes. Die Börse macht einen geradezu unheimlichen Eindruck. Verstörte Gesichter auf allen Seiten, Flüche gegen die Contremine und hauptsächlich gegen ihren Führer, den Zuckerfabrikanten Lebaudy, erfüllen den Saal. Herrn Lebaudy, der seit zwei Tagen, aus Furcht, gelyncht zu werden, nicht an die Börse kommt, wird auch die Schuld an dem Fallimente seines Freundes Pamard zugeschrieben, der an 12 000 Suez-Actien nahe an 10 Millionen Francs verlor und nunmehr, um seinen Engagements nachzukommen, gezwungen ist, seine blühenden Zuckerfabriken seinem gutem Freunde Lebaudy, der inzwischen in der Contremine Millionen gewonnen, zu verkaufen. — Es ist aber Tausend gegen eins zu wetten, daß aus dieser Zerstörung Jerusalems eine Lehre nicht wird gezogen werden.
Der Krach hat schon verschiedene Opfer gefordert und sowohl in Paris als Lyon sind Selbstmorde vorgekommen. Auch sind schon mehrere Personen wahnsinnig geworden. Mehrere Leute haben auch schon Paris den Rücken gewandt und kleinere Reisen angetreten, ohne jedoch ihre Adresse anzugeben, und ihnen werden noch manche Nachfolgen.
Die unabhängige Presse gibt ihre hohe Befriedigung über die Beseitigung Gambetta's kund,
jedoch ohne die früheren Verdienste desselben zu schmälern. Am meisten triumphiren die Ravikale «, namentlich Roch esort, welcher an die Affaire Ron- slan erinnert.
Schweiz.
sNeue Dampfmaschine.) Eine neue wichtige Erfindung, die m Frankreich bereits patentirt ist, machte, wie dem „Bund" aus Gens geschrieben wird, ein daselbst lebender Mechaniker, Herr Ehr. Joß. Derselbe konstruirte eine Dampsmcychine mit rvtirender Bewegung, also ohne Kurbet, Kurbelstange und Geradsuhrung. Ihre Vorzüge gegenüber den bisherigen Systemen sind, daß sie mit einer fabelhaften Geschwindigkeit läust, ohne auch nur die geringsten cslvße zu verursachen, stehend oder liegend oder ui jeder beliebigen andern Lage montirt werden kann, keine Fundamentirung erfordert, sehr wenig Raum beansprucht, auch weniger Dampf als die jetzigen Maschinen braucht und überall anwendbar ist. Der Erfinder beabsichtigt, eine solche Dampfmaschine an die schweizerische Landesausstellung in Zürich zu schicken.
England.
Das englische Brall „Daily News" bringt die Meldung, die ganze österreichische Armee werde mvbilislrt, die Insurgenten Dalmatiens und der Herzegowina seien yiesur nur Vorwand. In Wirklichkeit gelte die Maßregel dem Königreich Italien, dessen Kriegserklärung vvn Oesterreich demnächst erwartet werde. König Humbert habe nämlich gelegentlich seines Wiener Besuches gewisse Gebietsabtretungen verlangt und da dieses nicht gelang, beabsichtigte Italien, deßhalv einen Krieg zu beginnen. Las druckt ein großes englisches Blatt. Natürlich, die Engländer sitzen sicher in ihrem Wassernest und glauben sich solche Ungereimtheiten schon crlauden zu können, vlvs um ihren getangweillen Lesern mal wieder etwas Pikantes auszulischen. Solchen Zeitungsschreibern sollte man das Handwerk legen.
In verschiedenen englischen Blättern ist neulich eine Zählung der Kirchen besuch er veranstaltet wurden, welche ergab, daß kaum eur Drittel der Bevölkerung Sonntags die Kirchen besuchte. Jetzt machen die Temperenzler den Versuch, die Zahl derjenigen Personen zu erfahren, die am Sonnabend Abend die Wirthshäusec besuchen. In Bristol wurde hiermit der Anfang gemacht, und da stellte es sich heraus, daß unter einer Bevölkerung von rund 2l5,000 Seelen mehr als 104,000 Personen zwischen 7 und 1l Uhr Abends die Wirthshäusec besuchten. Unter diesen 104,000 Personen befanden sich 34,074 Männer, 36,803 Frauen und 13,415 Kinder. (Bei uns in Deutschland würde die Probe kaum anders aussallen.
Die „Allg. Lhrzlg." schrUbl: „Am 10. August war ein großes Kinderfest iu Eardiff (Walles.) Der Marquis von Bitte hatte aus Freude über die Geburt eines Sohnes 20,000 Kinder in „Ealyays-Park" mit Thee und Kuchen regaiirt. Die Reihe der Tische war S engl. Meilen (ch^ deutsche Meilen) laug; von den Eltern und Augchdrigeu waren SO 000 erwachsene mirgekammen und es wurden, um nur von diesen zu reden, iS Tonnen (nahezu io 000 Kilo) Kuchen verspeist."
Amerika.
Washington, 24. Jan. (Proceß Guiteau.) Am 23. d. begann die neue Sitzungsfrist des Gerichtshofes, vor welchem der Proceß Guiteau verhandelt wird. Guiteau kann daher, wenn er schuldig befunden wird, erst in der neuen Sitzungsperiode, welche im April beginnt, vernrtheilt werden. Die Hinrichtung darf, einem alten Herkommen gemäß, erst nach Verlauf von 30 Tagen nach Beendigung des April-Termins vollstreckt werden, so daß Guiteau eine Galgenfrist von über fünf Monaten genießen wird.
In einer kalifornischen Stadt ist eine Frau mit sech s Mädchen nieder gekommen. „Alles wohl," heißt es in dem Kabeltelegramm.
Das Neue Testament mit Annoncen. Das Neueste auf dem amerikanischen Büchermärkte ist eine Ausgabe des Neuen Testaments mit — Annoncenseiten durchschossen.
Australien.
Eine Prämie von 50 Pfennig per Dutzend wird von der Regierung in Südaustralien für Sperlingsköpfe gezahlt, und zwei Mark fünfzig^ Pfennige für das Hundert der kleinen blaßblauen Sperlingseier. Erst vor wenigen Jahren wurden die bedeutendsten Anstrengungen gemacht, die Sperlinge dort zu akklimatisiren; jetzt aber hat eine landwirthschaft- liche Kommission einen Bericht erstattet, welcher kon-
statirt, daß die Sperlinge der Weizen- und Fruchternte unberechenbaren Schaden zufügen.
Der glückliche Erbe.
Novelle von Ed. Morris.
(Fortsetzung.)
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Kauz, dem er dieses Verlangen entdeckte, zuckte die Achseln. „Es giebt hier wohl," sprach er, „ver- schiedene alte Mütterchen, die aus Karten und Kaffee- § ! ! satz wahrsagen und mitunter auch von recht angesehe- nen Leuten als Orakel verehrt und befragt werden, aber Ew. Excellenz würden sich fruchtlos herabwür- digen, wenn Sie zu solchen unwissenden Sibyllen
Ihre Zuflucht nehmen wollten. rs«Z.
Mit dieser kalten und vernünftigen Antwort ver- "
ließ er eines Abends seinen unzufriedenen Herrn, doch **
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am folgenden Tage pfiff er ans einem anderen Tone. A „Ich habe Ew. Excellenz eine höchst wichtige und an- ««»> genehme Nachricht zu bringen," sagte er halblaut, als ^ Z ^ er am Morgen ins Zimmer trat und indem er sich LZ« scheu umblickte, ob auch kein unberufener Lauscherzu- "'A? gegen sei. „Es befindet sich jetzt in unseren Mauern Z «A eine große, weltberühmte Dame," fuhr er fort, „die ^ die geheimsten Dinge weiß, die Neigungen der Men- tz schen nach seinem Gefallen lenkt und sogar Jugend ^ und Schönheit mittheilen kann." 3
„Ah! Das ist ein Glück für mich!" sagte der Baron leuchtenden Auges. „Wie heißt diese Halb-
göttin?" _
„Lenormand, Madame Lenormand, sie ist eine Enkelin jener weltberühmten Lenormand, die dem ersten Napoleon seinen Sturz voranssagte."
„Lenormand, Madame Lenormand?" rief der Freiherr und stürzte vor freudigem Schrecken beinahe vom Stahle. „Isis möglich? Ist dieses Wunderweib hier? Und Du Träumer sagtest mir das nicht früher!"
„Ich erfuhr es eben erst jetzt," antwortete Kauz.
Sie reist incognito durch, hält sich nur wenige Tage hier auf und giebt Niemanden Gehör. Doch vielleicht macht sie, in Rücksicht meiner Wenigkeit, mit Ew. Excellenz eine Ausnahme, denn ich hatte vor mehreren Jahren das Glück, sie einen Monat lang in Rom als Miethslakei zu bedienen und mir durch Gewandtheit und Treue ihre Gnade zu erwerben."
Es fehlte nicht viel, so hätte der Baron seinen Bedienten umarmt. „Lieber, bester Kauz," bat er,
„führe mich bei der wunderthätigen Dame ein! Ich will Dich fürstlich dafür belohnen."
Kauz versprach sein Möglichstes zu thun und eilte fort. Er blieb einige Stunden aus, kam mit einem frohen Gesichte zurück und meldete: Madame habe sich durch anhaltendes Bitten bewegen lassen, Sr.
Exellenz am Abend um zehn Uhr eine Audienz zu bewilligen.
Der Baron freute sich und zitterte zugleich, mit der hochweisen Frau zu sprechen. Er wollte sein Anliegen zu Papier zu bringen und den Aufsatz auswendig lernen, aber der Lakai versicherte ihn, er habe diese Vorbereitung nicht nöthig, indem Madame eine Herzenskundige sei und alles schon wisse, was man ihr sagen wolle.
Gegen zehn Uhr führte Kauz seinen Gebieter nach der ziemlich entfernt gelegenen Wohnung der berühmten Wahrsagerin. Ein seltsames, in ein langes weißes Gewand gehülltes, gespensterhaftes Wesen empfing sie an der Thür eines unbedeutenden Hauses und öffnete ihnen am Ende eines langen Ganges im untersten Stockwerke ein Zimmer.
Da saß hinter einem Tische, der mit verschiedenen von einer Sphinx bewachten Zaubergeräthen bedeckt war, eine tiefverschleierte Dame. Ein weites schwarzes Kleid wallte von ihren Schultern herab und auf dem Haupte trug sie eine ellenhohe, pyramidenförmige rothe Mütze.
Bebend beugte sich der Baron vor der erhabenen Gestalt, die sich so wenig als ein Felsen bewegte.
Als er aber eine stammelnde Anrede begann, sagte sie mit einem hohlen langsamen Tone: „Spart Eure Worte, Ihr steht vor der Lenormand, die durch ihre Geister bereits von Eurer Angelegenheit unterrichtet ist. Doch Ihr seid nicht allein. Wollt Ihr, daß Euer Begleiter ein Zeuge unserer Unterredung sei?"
„O ja! — wenn es Ew. Hochweisheit erlauben!" stotterte der furchtsame Baron.
„Also zur Sache!" begann die Verschleierte feierlich. „Ihr liebt! Kennt Ihr die Schicksale Eurer Geliebten?"
„Nein, hochweise Dame!"
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