Beilage zum „Calwer Wochenblatt"
Nr. 147.
Wevrnifchtes.
— Lustige Berichtigung. Im Amperboten findet sich folgende ergötzliche Redaktionserklärung: In Betreff des Inserats in Nro. 90 des Amperboten, daß in Unter-Weikertshofen ein Dreschzylinder zu sehen sei, welcher auch als Feuerspritze verwendet werden könne, erhalten wir vom Bürgermeister Winter in Ünter-Weikertshofen folgende Berichtigungszuschrift: „Derjenige, welcher bekanntmacht, daß hierorts ein Dreschzylinder, der auch zur Feuerspritze verwendet werden kann, zur Einsicht steht, ist ein Lügner oder gar noch viel mehr, soll er auch so rußig und schwarz wie der
T.selber ein, da das Inserat nur ein Hohn auf ein Versehen ist,
welches der hiesigen Feuerwehr beim letzten Brande in Migersbach passierte, indem dieselbe in der Eile statt der Feuerspritze einen Wagen mit einem darauf liegenden Dreschmaschinen-Zylinder anspannte und eine Strecke weit fuhr, ehe der Irrtum wahrgenommen wurde".
— Eine neue Art der Reklame haben die Theaterdirektoren Harling und Erlanger erfunden. Dieselben haben eine riesige elektrische Lichtmaschine angeschafft, die 30,000 Kerzen Licht liefern soll, und dazu benutzt wird, unter ihrem Licht von der Bühne aus jeden Abend die ganze Zuschauermenge zu photographieren. Von diesen Photographien erhält jeder Zuschauer eine ohne Bezahlung dafür, und zwar erhält man beim Betreten des Theaters eine Anweisung, auf die hin man sich nach wenigen Tagen die Photographie an der Kasse abholen kann. Die Bilder selbst werden in New-Aork gedruckt.
— Eine Schauspielerin, welche Königin werden könnte! Miß Genovieffa Ward, eine bekannte Englische Schauspielerin, welche mit ihrer Gesellschaft gegenwärtig noch auf einer Kunstreise in Australien begriffen ist, kam vor einiger Zeit auch nach Neu-Seeland. Dort hatte sie das fragwürdige Glück, sich vor Trawsaio, dem Könige der Moari's zu produzieren, welcher so viel Gefallen an ihr fand, daß er ihr in allem Ernste sogar Hand, Herz und Krone anbot. Miß Ward verschmähte aber das eine wie das andere, und da der König glaubte, daß sie das nur thue, weil er Polygamist sei, so erklärte er ihr zur Bekräftigung seiner Liebe mit einem feierlichen Schwur, daß sie keine Nebenbuhlerin zu fürchten haben werde, weil er bereit sei, für ihr Jawort mit eigener Hand seine übrigen vier Weiber umzubringen. Aber auch diese Aussicht muß nichts gefruchtet haben, denn Miß Ward hat plötzlich und vor der festgesetzten Zeit ihre Vorstellungen abgebrochen und ist unter dem Schutze der Englischen Landesvertretung mit ihrer Gesellschaft weitergereist.
— „Gedankensplitter" heißt ein Büchlein, in welchem tiefsinniger Humor, schalkhafter Ernst, schnackischer Blödsinn, allerlei verrückte Weisheit und drollige Klugheit durch einander perlt. Auf gut Glück lassen wir Einiges folgen. „Die Schule des Lebens kennt keine Ferien. — Manches Elend ist so gut maskiert, daß es wie Glück aussieht. — Es gibt Celebritäten, die einem das Berühmtsein verleiden können. — Die Trägheit ist die Mutter der Langweile und die Großmutter des Elends. — Einst fraßen zwei grimmige Sauen einander bis auf die Schwänze. Das geschieht jetzt tagtäglich von neuem. Man heißt es Konkurrenz. — Wenige Menschen sehen so dumm aus als sie fiqd. — Die Hände mancher Leute werden immer schmutziger, je mehr eine Hand die andere wäscht. — Aergere Dich über nichts, sonst wirst Du Dich baH über alles ärgern."
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WM" Vergesset der hungernde» Bögelein nicht!
Littevcrrrisctzes.
— Daß die „Illustrierte Welt" (Stuttgart, Deutsche Verlags-Anstalt, vormals Ed. Hallberger) ein Familün-Journal ersten Ranges und seine große Verbreitung eine wohlverdiente ist, beweisen die ersten Hefte des neuen Jahrgangs dieses unterhaltenden Freundes der Familie, die uns jetzt vorliegen, wieder auf's Evidenteste. Was bieten diese Lieferungen nicht Alles! Da sind zwei hochspannende und doch dabei gediegene Romane, wirklich achte Stofse und Schilderungen aus dem Leben von berühmt gewordenen Autoren, wie Rosenthal-Bonin und E. A. König, dann eine überaus fesselnde historische Novelle von dem bekannten M. Lilie aus der farbenprächtigen Blütezeit der Niederlande; daneben finden wir rührende und heitere Skizzen, alle so glücklich ans dem Leben gegriffen, dann interessante und orientierende Schilderungen aus dem Industrie- und Tageslebcn, eine Fülle erpropter Rezepte, Anekdoten, Kuriositäten, eine kleine Arbeitsschule für Mädchen und Spiele und Denkaufgaben für Knaben, ferner hübsch gewählte Gedichte, Beobachtungen aus dem Tierleben, Schach, Rösselsprung, Rätsel der interessantesten Art und dabei die Hefte reich ausgestattet mit prächtigen, fesselnden und künstlerisch durchgeführten Bildern ernsten und heiteren Inhalts, von Nah und Fern, Landschaft, Genre/Jagd, eigenartige Industriezweige, Porträts und Humor. Wahrlich, es ist unmöglich, für den Preis von 30 Pf. pro Heft, 15 Pf. die Wochcnnnmmer, eine bessere Vereinigung von so interessantem Lesestoff, den man auch jedem jungen Mädchen unbedenklich in die Hand geben darf, mit Nützlichem, Belehrendem und allgemein Anregendem der deutschen-Familie zu bieten. Zu beziehen durch E. Georgii's Buchhandlung in Calw.
Kell'er'scHe SpieLwerke.
Wir hatten schon öfter Gelegenheit, an dieser Stelle ein Wort des Lobes über die vorzüglichen Eigenschaften der Spielwcrke ans der Fabrik des Herrn I. H. Heller in Bern (Schweiz) zu sprechen. Nicht der Grund allein, daß den Heller'schen Spielwerken an fast allen Ausstellungen, wie zuletzt in Melbourne, Zürich, Nizza, Krems, Antwerpen erste Auszeichnungen znerkannt wurden, gibt uns erneut Veranlassung, die Aufmerksamkeit auf die genannte Fabrik zu richten, sondern hauptsächlich die Ueberzeugung, daß sich ans das bevorstehende Weihnachts- und Neujahrsfest kaum ein Gegenstand finden läßt, der als sinniges und passendstes Geschenk so zu empfehlen sein dürfte, als ein Hcller'- sches Spielwerk, denn wo Wertgegenstände und Nutzobjekte oft die Empfindlichkeit verletzen, da eignet sich gerade das Spiclwerk in vorzüglichster Weise. Ja es darf wohl mit Recht behauptet werden, daß es Niemanden gibt, dem ein solcher Gegenstand nicht die innigste . Freude bereitet! Kann es eine bessere Trösterin in den schweren Stunden des Lebens, wo man sich vereinsamt oder verbittert fühlt, geben, als die Musik? Gibt es nicht leider so unendlich viele Menschen, die durch Krankheit an das Zimmer gefesselt sind und diese Ilniversalsprache aller Herzen entbehren müssen? Hiezu kommen noch alle diejenigen, welche nicht selbst ein Instrument spielen und durch ihren Beruf oder durch zu große Entfernung von der Stadt verhindert sind, Konzerte und Soireen zu besuchen und sich aus diesem Grunde den so oft ersehnten Genuß einer guten Musik versagen müssen. — Allen diesen, sowie auch namentlich den Herren Geistlichen, kann deshalb nicht genug empfohlen werden, sich ein Heller sches Spielwerk anzuschaffen, um so mehr, als der Fabrikant cs versteht, das Repertoir jedes, auch des kleinsten Werkes, mit seltenem Geschmack zu arrangieren und auf diese Weise seine Abnehmer stets mit den neuesten Erscheinungen der Musiklitteratur ans den Gebieten der Oper, Operette und Tanzmusik, sowie Volkslieder der populärsten Tondichter bekannt macht.
Hierbei möchten wir schließlich nicht vergessen zu bemerken, daß die große Zahl von Anerkennungsschreiben von Privaten, Hoteliers, Restaurateurs rc. gerade den zuletzt Genannten ein guter Wink sein sollte, mit der Aufstellung eines Heller'schen Musikwerkes in ihren Etablissement nicht länger zu zögern, den», die Erfahrung hat in den meisten Fällen gezeigt, daß sich die Frequenz solcher Geschäfte lediglich in Folge Aufstellung solcher prächtiger Werke geradezu verdoppelt, ja verdreifacht hat und die Anschaffungskosten — Zahlnngscrleichterungen werden bewilligt — in kurzer Zeit ausgeglichen wurden.
ALL' In Folge bedeutenden Rückganges der Rohmaterialpreise bewilligt die Firma aus ihre bisherigen Preise 20 ptzt. ZlaSalt, und zwar selbst bei dem kleinsten Aufträge. Dadurch ist nun auch bei dem weniger Bemittelten die Möglichkeit geboten, in den Besitz einer Spieldose zu gelangen. — Reichhaltige, illustrierte Preislisten nebst Plan werden auf Verlangen franko zugcsandt. Wir raten jedoch, jede Bestellung direkt an die Fabrik in Bern zu richten, da dielbc, außer in Nizza, nirgends Niederlagen hält und vielfach fremde Fabrikate als ächt Kcster'sche angepriesen werden. Wohl zu beachten ist ferner, daß jedes Werk den Namen des Fabrikanten (I. H. Heller) trägt, welcher auch Lieferant fast aller Höfe und Hoheiten ist.
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