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Amts- und Intelligenz-Blatt zur den Overamts-Bezirk Nagold.

Jnserlionsgebühr für die Ispnlrige Zeile aus ge- möhiüicher Schrift bei einmaliger Einrückung 9M bei mehrmaliger je 6

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Erscheint wöchentlich 3mal und kostet halbjährlich hier (ohne Trägerlohn) 1 4L 60 4, in dcni Bezirk 2 4L, nnsierhalb des Bezirks 2 40 -!.

Auch für den Monat Marx nimmt jedes Postamt Bestellungen auf den Gesellschafter an.

T a g e s - N e n i g k e i t e n.

Deutsches Reich.

Berichtigung: In dem Artikel ans B. v. 2l.,.d. M. soll es auf Linie 9 statt Absicht Ansicht und ans Linie 15 von unten statt gemachte Wünsche gerechte Wünsche heißen.

r Nagold, 1. März. Kunstenthusiasmns. In der gestrigen Vorstellung der Künstlergefellschaft Schuster (Käthchen von Hellbronn) war der Andrang des Publikums so gros;, daß wegen überfülltem Hause nach den ersten 3 Acten das Spiel eingestellt werden mußte, auch soll sich die Begeisterung so gesteigert haben, daß sich Kunstfreunde sogar um die Plätze prügelten.

Altenstaig Stadt. Erklärung. Der publicistischc Anstand verbietet mir eine weitere Po­lemik gegen die Redaktion des Tanucnblatts; die persönlichen Jnvektiven derselben habe ich einem Rechts­anwalt zu weiterer Behandlung übergeben. L.

Stuttgart, 27. Febr. Die Schießübung der 18. Artilleriebrigadc (Königl. württ.) wird in diesem Jahre im Monat Juni auf dem Schießplatz Gries­heim bei Darmstadt stattfindcn. Der Hin- und Rücktransport derselben wird, wie in den vorange­gangenen Jahren, mit der Eisenbahn erfolgen.

Waiblingen, 26. Febr. Wie der Remsthl. B. hört, ist gestern Nacht ein Familienvater in Hvch- dorf erstochen worden. Der Thätcr, ebenfalls Fa­milienvater, ist verhaftet. (W. L.)

Ehingen, 27. Feb. (Agitation gegen den H a u si rh a n d el.) Immer und immer kehrt das alte Lied von dem gemeinschädlichen Hausirhandel wieder! Ist es ja doch der Hausirhandel, der auf alle Schich­ten der mittleren und unteren Volksklassen demora- lisirend und ruinircnd wirkt, der den mittleren Handels­und Gewerbestand, den Kern der städtischen Bevöl­kerung, materiell zu Grunde richtet. Was ist gegen alle diese Jeremiaden bis jetzt geschehen? Man hat sich von dem neuen Steuergesetz Hilfe oder wenigstens Besserung versprochen. Aber weit gefehlt! Die Schmarotzerpflanze gedeiht auf dem neuen Boden erst recht üppig. So wurden z. B. bei dem hiesigen Oberamt seit 1. Jan. d. I. nicht weniger als 437 Patente zur Berechtigung des Hausirhandels gelöst. Ist das nicht ganz enorm? Wer sind diese 437? Wohl an die 400 sind cs verkappte Bettler und arbeitsscheue Leute, die neben den Tausenden von Stromern, unter dem Vorwand der Haudelsschaft, das Landvolk und auch die Städter die sich diese ungebetenen Gäste auch nicht durch öffentlichen Anschlag vom Halse halten können wie eine Wolke von Heuschrecken überfallen, drangsalireu und brandschatzen. Sind da-s gesunde Zustände? Gehen wir nach Bayern, Baden, Hohenzollern :c., dort weiß man nichts von diesen Scharen feilbietender Bettelleute: einfach, weil dort der Hausirhandel höher besteuert ist. Es ist höchste Zeit, daß man auch in Württemberg endlich einmal dem unnobeln und dem nobel sein wollenden Hausirhandel ernstlich zu Leibe geht. Hiezn ist es nöthig, daß alle Handels- und Gewerbevereine, sowie die landwirthschaftlichen Vereine einmüthig ihre Stimme erheben und bei den gesetz­gebenden Faktoren ihre Beschwerden, Wünsche und Vorschläge einreichen. Die hiesigen und nahegelege­nen Handel- und Gewerbetreibenden haben daher beschlossen, zu einer allgemeinen Agitation gegen den Hausirhandel Anregung zu geben. Zu diesem Zwecke hat sich zunächst der Vorstand des hiesigen Gewerbevereins und das Mitglied her Handelskam­mer in Ulm, Kaufmann Zeiler, bereit erklärt, durch eine motivirte Eingabe die Handelskammer zu ver­

anlassen, in ihrem Bezirke Erhebungen über den Hausirhandel zu veranstalten und sämmtliche Han­delskammern zu ersuchen, ein Gleiches zu thnn. Das o gesammelte Material soll dann der K. Centralstellc für Handel und Gewerbe übermittelt lind dieselbe gebeten werden, auf Grund dessen bei der K. Re­gierung nnd den Ständen die geeigneten Schritte zu thnn. Nur dann, wenn alle Vereine, Land auf und Land ab, durch die Vorgesetzten Behörden ihrem eiumüthigen Wunsch nach höherer Besteuerung des Hausirhandels Ausdruck geben, nur in geschlossenen Kolonnen kann das Unwesen der Hausirer auf das richtige Maß reduzirt werden. Mögen also überall die geeigneten Männer dahin wirken, daß diese all­gemeine Agitation in Fluß komme! (W. L.)

In Welsdvrf, Amt Idstein, hat ein verhei- ratheter Mann, der scherzweise mit einer Flinte, ohne eine Ahnung, daß dieselbe geladen war, auf seine Mutter anlegte und losdrückte, diese auf der Stelle erschossen. Der Unglückliche ist flüchtig.

In Gera ist ein Kellner an Eitelkeit gestorben. Um immer recht blühend auszusehen, er Arsenik, nahm das letztemal eine zu starke Portion und starb.

Magdeburg, 26. Febr. Vor einigen Tagen wurde in Förderstadt ein schrecklicher Raubmord ver­übt. Drei Männer stiegen durch das Gartenfenster in die Wohnung eines Rentiers, schlugen den in Folge des Geräusches aus dem Bette gesprungenen Mann nieder, versetzten der im Bette liegenden Frau mehrere Hiebe auf den Kopf und erdrosselten ein Kind und eine Magd. Sodann durchsuchten sie die Wirthschaft und entflohen mit 3000 Mark. Der Mann, dessen Verwundungen glücklicherweise nicht lebensgefährlich waren, machte Anzeige, und fand man nach Durchsuchung des Hauses an der Stelle des Verbrechens ein Beil und ein Stemmeisen. Diese Werkzeuge führten zur Entdeckung derer, die zu ei­ner Familie (Vater, Sohn und Schwiegersohn) ge­hören. Der Elftere wurde nach heftiger Gegenwehr verhaftet, während die beiden Letzteren sich durch die Flucht dem Gerichte entzogen haben. (W. L.)

Berlin, 27. Febr. DiePost" hört, es sei jetzt definitiv, daß Fürst Hohenlohe Schillingsfürst, Botschafter bei der französischen Republik, zunächst für die nächsten 6 Monate die Geschäfte des Staats­sekretärs des Auswärtigen übernehme.

Berlin. Ein äußerst boshafter Streich wird demnächst die Gerichte beschäftigen. Der 20- jührige Sohn eines hiesigen Tischlermeisters gerieth mit einem Erwerbsgenossen in der Backstube seines Meisters in Sreit, bei dem er unterlag. Aus Aerger ging er in die Nebenkammmer, wo die Garderobe der Gesellen hing und entnahm aus dem Rock des Gegners dessen Brieftasche, in welcher, wie er wußte, dieser seine gesamte Ersparnisse hatte und warf die­selben, cs waren 470 c//6. in Zwanzig- und Fünf­markscheinen, vor den Augen des Gegners ins Feuer. Der letztere wurde über den Verlust des Geldes so erregt, daß er in einen Weinkrampf verfiel. Der Thäter mag sich auf eine sehr empfindliche Strafe wegen Sachbeschädigung gefaßt machen. (W. L.)

(Reichstag.) Mit ungeheurer, nie gesehener Geschwindigkeit wird gearbeitet. Die Gesetzentwürfe laufen wie am Schnürchen glatt weg vom Stapel. ReichSeisenbahnamt, Spielkartenstempel, Rechnungs­hof, Wechselstempelsteuer, Eisenbahn-Verwaltung und zahlreiche andere Etats mehr werden im Handum­drehen erledigt. Eine Anfrage über Tabaksmono- polproject fand ausweichende Antwort, welche ziemlich so viel bedeutet, daß dasselbe sich verwirklichen wird!

Der kom mandirende General des 4. Armeekorps,

General der Infanterie v. Blumenthal, hat sich mit 45tägigem Urlaub nach Italien begeben und wird zunächst dem Kronprinzen einen mehrtägigen Besuch nbstattcn, sodann Oberitalien bereisen und hierauf mehrwöchigen Aufenthalt am Genfer See in der Schweiz nehmen.

Bei dem französischen^Botschafter Grafen St. Ballier findet am Sonntag ein Diner statt, für wel­ches der Kaiser und die Kaiserin ihr Erscheinen zu­gesagt haben.

Fürst Bismarck soll in letzter Zeit angeblich mit vielen Hofintriguen zu kämpfen haben, welche die durch das Verhalten Rußlands geschaffene Gelegenheit nicht unbenutzt wollen vorübergehen lassen.

Als eigentliche Triebfeder der ganzen deutsch­fresserischen Bewegung in St. Petersburg wird nunmehr selbst von derProv.-Corr.", einem halb­amtlichen Organe, derPanslavismus" angegeben, unter welchem Namen dasjenige Slaventhum ver­standen wird, welches den Racenkrieg predigt kund für sich selbst die Weltherrschaft beansprucht. Sol­chen Gelüsten stellt sich natürlich das deutsche Ger- manenthum recht hindernd in den Weg, weil in den Händen des letztem und seiner Abstammung bereits ein ganz beträchtlicher Theil der Weltherrschaft ruht. Damit scheinen wir in unserer modernen Welt­geschichte nun wieder bei den Racenkriegen ange­nommen zu sein, denen die bisherigen Religionskriege das Feld räumen müssen. Der menschliche Geist muß sich nun leider immer mit ein wenig Zank und Zwietracht beschäftigen, sonst ist ihm nicht wohl!

Wir hatten kürzlich daraus hingewiesen, daß seitens unserer Börsenkreise alle Segel angesetzt wer­den, um die von Neuem inscenirte Börsen-Schwin- delperiode nun auch wieder mit einem großarti­gen Gründungsschwindel zu krönen. Mit wel­cher Kunst, welchem Eifer und welchen Mitteln daran gearbeitet worden ist und fortwährend gearbeitet wird, die einige Jahre hindurch anscheinend für längere Zeit gewitzigte deutsche Nation wieder in den Bör­senschwindel hineinzukitzeln, davon gibt u. A. eine bezügliche Schilderung in dem ersten Hefte des Glaugau'schenCulturkämpfers" einige Proben. Riesige Inserate, welche von Börsenspielgeschäften in den Zeitungen mit enormen Kosten unabläjsig ver­öffentlicht werden, geben dem Publicum directe Anleitung zum Börsenspiele unter den verlockendsten Versprechungen. Zehntausendweise werden die Briefe ins Land geschickt, mittelst deren jeder einzelne Adressat von den Börsenspielbanken auf das Raffi- nirtestc haranguirt wird, um ihm die Lockungen des Gewinnes ohne Arbeit vorzugaukeln. Einer unserer Leser schreibt uns darüber Folgendes: Als einen kleinen, aber vielleicht charakteristischen Beleg, wie eifrig die Börsenleute darauf aus sind, die weitesten Kreise des Volkes in die Betheiligung am Börsenspiel hineinzuziehen, und wie wohlbegründet der ernste Appell ist, den Sie in Nro. 36 an die Reichsregie­rung richten, sende ich Ihnen beifolgende von Frank­furt an meine Adresse gekommene Einladung. Daß auch unsereins von solchen Zumnthungen nicht ver­schont bleibt und weder Stand noch bescheidene Vermögensklage noch Gesinnung davor schützt, zeugt von der Dreistigkeit und wohl auch von dem Erfolg, mit dem die Börsenmänner und ihre Zutreiber, die Adresfenlieferanten, ihr Geschäft betreiben. Wie viele mögen, von der Begierde nach Reichthum oder schnellem Gewinn verführt, in die unter dem Schutz des Gesetzes und unter den Augen der christlichen Obrigkeit ihnen gelegten Stricke und Versuchungen fallen und über ein Kleines nicht bloß das etwa im