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geltend zu machen, daß dem Angekl. nur das Vergehen der Teilnahme an einer Schlägerei mit tätlichem Ausgange (Str.G.B. § 527) nachweislich zur 'Last falle, oder, falls er je als der alleinige Urheber der tätlichen Wunde sollte betrachtet werden, nur das Verbrechen der vorsätzlichen Körperletzung und dadurch verursachten Tötung (Str.G.B. § 226), verübt unter mildernden Umständen. Der 1. Staatsanwalt hielt aber mit aller Entschiedenheit an der auf Totschlag gerichteten Anklage fest und protestierte bei dieser höchst frivolen und brutalen That gegen die Annahme mildernder Umstände. Die Geschworenen schlossen sich dieser letzteren Ansicht in ihrem Wahrspruche vollständig an, worauf der Angekl. zu sechs Jahren Zuchthaus verurteilt wurde.
Hamburg, 9. Okt. Zu dem Diebstahl in der hiesigen Reichsbankhauptstelle meldet die H. B.-H.: Die diplomatischen Verhandlungen wegen Auslieferung der in Paris als dieses Diebstahls verdächtig verhafteten Personen sind nunmehr so weit beendet, daß die Auslieferung und der Transport derselben hierher noch im Verlaufe dieser Woche vor sich gehen werden. Vorgestern ist bereits Sergeant Hansen nach Paris abgereist, um alle Vorbereitungen für die Uebernahme der Verhafteten zu treffen, und morgen werden ihm fünf weitere Kriminalbeamte folgen, unter deren Beistand der Transport hierher erfolgen wird. Dem Vernehmen nach sind die Verdächtigen inzwischen bereits nach Nizza transportiert gewesen, weil sie auch dort allem Anschein nach sich eines bedeutenden Juwelendiebstahls schuldig gemacht haben.
— In Naumburg hat die Strafkammer des hiesigen Landgerichts einen Fabrikanten aus Weißenfels wegen ungesetzlich langer Beschäftigung jugendlicher Arbeiter zu einer Strafe von 1000 verurteilt.
KcrnöeL L WevkeHv.
Herbstbericht, s- Auen st ein mit Helfenberg, 11. Okt. Lese beginnt morgen. Gesamterzeugnis ca. 3500 Hktl. Qualität recht gut. Einige Käufe zu 75 pr. 3 Hktl., rotes Gewächs und mehrere Käufe gemischten
Gewächses zum Mittelpreis. Käufer sind freundlich eingeladen. Il^r fährt Post von Lauffen hieher und abends 5 Uhr dorthin zurück.
Besigheim, 9. Oktbr. Lese in vollem Gang. Verkauft zu 72 pro 3 Hktl. Käufer freundlich eingeladen.
Großbottwar, 9. Oktbr. Käufe in schwarzem Gewächs 55 pro 3 Hktl. Im gemischten Gewächs noch kein Kauf. Bei der zweifelhaften Witterung die allgemeine Lese schon im Beginn.
* In Bruchsal ist nächsten Dienstag, den 13. d. M. allgemeine Weinlese und wird durch das Verschieben des Herbstes eine gute Qualität erzielt werden. Der Rotwein ist dagegen schon geherbstet und wird verkauft zu 35 -M per 150 Liter. k?. VV. z. Ritter.
LandwirMchaWcher Aezirksverein.
In der
tcrnöwrrrtslHcrMicHen WinterscHirke in WeuLLingen
wird am 4. Nov. d. I. der Lehrkurs eröffnet. In derselben wird Unterricht ertheilt über: Deutsche Sprache, einschließlich Aufsatz und Schönschreiben, Geometrie, Feldmessen und Zeichnen, Physik und Chemie, Erdkunde, Thier- und Thierheilkunde, Landwirthschast (Acker- und Pflanzen- einschließlich Obstbau, Thierzucht, Betriebslehre und Buchführung).
Wir können den Besuch dieser Schule durch Bauernsöhne, welche das 15. Lebensjahr zurückgelegt haben und im Besitz der gewöhnlichen Volksschul- kenntnisse und einiger landwirtschaftlichen Praxis sind, nur aufs Angelegentlichste empfehlen und sind zur Vermittlung von Anmeldungen spätestens bis Ende Oktober bereit.
Calw, 10. Okt. 1885. Der Vereinsvorstand:
F l a x l a n d.
E. Horlach er, Sekr.
Amtliche Keklmulumchuilgen.
Forstamt Altenstaig.
Wiederholte Bekanntmachung,
betreffend die Meaützrmg von Dokterpkätzen.
Die Beifuhr und Lagerung von Stammholz aus Privat- und Körperschaftswaldungen auf die der Staatsforstverwaltung gehörigen Polterplätze ist nur auf Grund besonderer und für jeden Fall speziell einzuholender Erlaubnis des betr. Revieramts gestattet.
Zuwiderhandlungen der Fuhrleute werden nach Art. 24, Abs. 1 des F.-P.-G. mit Geldstrafe bis zu 30 oder mit Haft bis zu 8 Tagen gestraft.
Die Ortsvorsteher wollen für ortsübliche Bekanntmnchung in ihren Gemeinden Sorge tragen.
Altenstaig, den 8. Oktober 1885.
K. AorrstcrmL.
Frank.
Oberkollwangen, Gerichtsbezirks Calw.
Fahrnisverkauf.
Aus der Konkursmasse des Matthäus Waidelich, Bauers von Oberkollwangen, kommt in der Wohnung des Gemeinschuldners am
Montag, den 19. d. M., vormittags 9 Uhr, die vorhandene Fahrnis, nemlich: einige Mannskleider, Bettgewand, Leinwand, Schreinwerk, allgemeiner Hausrat, Feld-, Hand- und Fuhrgeschirr, Faß- und Bandgeschirr,
im öffentlichen Aufstreich gegen bare Zahlung zum Verkauf, wozu Käufer eingeladen werden.
Den 10. Oktober 1885.
Konkursverwalter: Amtsnotar Dip per.
Bewerber
um eine erledigte Bice-Nachtwäch- tersstelle wollen sich binnen 6 Tagen melden.
Calw, 9. Oktober 1885.
Stadtschultheißenamt.
H a f f n e r.
Feuerbach.
Weinlese.
Die allgemeine Weinlese beginnt hier am
Montag, den 12. -s. Mts.,
und kann in den darauffolgenden Tagen Weinmost gefaßt werden. Die Wein
berge sind noch schön belaubt und ist der Reifegrad der Trauben ein guter.
Bei dem hier vorherrschenden roten Gewächs ist der hiesige Wein vorzugsweise ein Lagerwein.
Bei sorgfältiger Auslese läßt sich ein guter Wein erwarten. Die Herren Weinkäufer sind freundlichst eingeladen.
Am 10. Oktober 1885.!
Gemeinderat.
_Vorstand: Veit.
Hausen a. d. Zaber,
bei Brackenheim.
Aerbstanzeige.
Die Lese
des schwarzen Frühgewächses
hat
Donnerstag, den 8. Oktober
begonnen.
Die allgemeine Weinlese wird sich hieran
Montag, den 12. Oktober anschließen, und kann von Mitte kommender Woche an schon Weinmost gefaßt werden. Der Stand der Weinberge ist schön und läßt eine gute Qualität erwarten. — Erzeugnis ca. 2400 Hektoliter, wovon die Hälfte schwarz, die Hälfte gemischt Gewächs.
Die Herren Weinkäufer werden zu zahlreichem Besuche freundlichst eingeladen.
Den 8. Oktober 1885.
Gemeiuderat.
Vorstand Köhler.
MWH
Schwaigern,
Bahnstation bei Heilbronn.
Herbftanzeige.
Mit der Lese des Frühgewächses wurde begonnen, und wird am Montag, den 12. ds. Mts., mit der allgemeinen Lese fortgefahren, neuer Wein kann von diesem Tag an gefaßt werden.
Das hiesige Gewächs kann den Herren Weinkäufern bestens empfohlen werden, da der größte Teil in hohen Berglagen erzeugt wird, wo der Stand der Trauben, vorherrschend Trollinger, besonders schön ist.
Gutes Maß wird verabreicht, auch sonst können sich die Herren Weinkäufer auf Entgegenkommen in jeder Richtung verlassen.
Den 9. Oktober 1885.
Stadtschultheitzenamt.
Privat-Aryeigerr.
Bei gegenwärtig strengerer Verbrauchszeit empfehle ich neben meinem Lederausschnitt schöne
Java-Häutchen
sowie
Zugschiiste u. allfgelvalkene Schafte und Vorschuhe.
Cl. X»8vlu»1ä.
LsMtel leinavti.
Ein fleißiger, anständiger, kräftiger Junge von 16—18 Jahren findet Jahresstelle als Hausknecht. Gute Zeugnisse erforderlich, sich zu wenden
an .1. 8t»rlr.
Mn Farvgehilse
findet sofort dauernde Beschäftigung.
Mrttemb. Juteweberei,
Neuenbürg a. E.
Stammheim, 11. Oktbr. 1885.
Danksagung.
Für alle die rasche und treue Hilfe und herzliche Teilnahme, welche uns von hier und von auswärts in der ernsten Gefahr, in der unser Haus bei dem Brand in der Nacht vom 6. auf den 7. Oktober stand, gebracht worden ist, sagen wir auf diesem Wege der hiesigen und den auswärtigen Feuerwehren, sowie allen Freunden auch öffentlich unfern herzlichsten Dank mit dem Wunsche, daß unser Gott, der unser Gebet so gnädig erhört hat, ferner unsere Gemeinde und die Nachbargemeinden vor solchem Unglück behüten wolle.
Pfarrer Friz mit Familie.
Stammheim.
Danksagung.
Allen denjenigen, welche während des Brandes in der Nacht vom Dienstag auf Mittwoch durch ihre aufopfernde Thätigkeit zur Erhaltung meines Hauses beigetragen haben, hauptsächlich der hiesigen und der Gech- inger Feuerwehr, sowie den hiesigen Frauen und Mädchen, welche so un- ermüdet Wasser getragen haben, sage ich meinen verbindlichsten Dank.
F. Binder, Sattler.
Gechingen.
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Friedrich Schneider, Metzger.
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