zu treten. Als (Grundlage des Verbundes soll gelten: Sorgfältige Ausbildung der Lehrlinge in handwerklicher und moralischer Beziehung, Herstellung guter Arbeitsverhültnisse zwischen Meister und Gesellen, Aufnahme von nur anerkannt tüchtigen Meistern in den Verband, allgemeine Hebung des GewcrbS durch gute Leistungen und Forderung der materiellen Verhältnisse durch Anerkennung der Zahlungsreformbe- strcbnngen und Unterstützung derselben. Tie Innung tritt sofort in Thätigkeit und es hat sich bereits eine namhafte Zahl Meister demselben augcschlossen.
Eine Anzahl liberaler Abgeordneter reichte in der Kammer den Antrag ein, den König zu bitten, daß der bayerische Vertreter im Bundesrathc das Tisciplinargesetz des Reichstags ablehne..
In Bamberg erregt der Bankerott einer bedeutenden Hopfcnhandlung großes Aussehen. Man spricht von einer Passiva von 6 -700,000 Fis
Frankfurt, l>8. Jan. Die Strafkammer hat den verantwortlichen Redakteur der „dienen Franks. Presse" in der Privatklage des Herrn Carl Mayer in Stuttgart nach Ablehnung des wiederholt gestellten Vertagungsantrags wegen verlänmderischer Beleidigung zu einer Geldstrafe von 300 cIL verurtheilt.
Köln, ll». Jan. Ter Tombaukasse erwächst aus den Gewinnen der Tvmban-Lvtterie, welche nicht erhoben werden, eine nahmhaste Einnahme. So sind je 87 Gewinne aus den beiden vorletzten Lotterien noch nicht in Empfang genommen worden. Da nach Ablauf von dl Jahren die Gewinne der Tombankasse verfallen, werden sich die Loosen-Inhaber zu beeilen haben, wenn sie auf jene Gewinne nichr Verzicht leisten wollen. Falls der Ban in gleicher Weise, wie in den letzten Jahren, gefördert wird, gedenkt man den Tom im Frühjahr nächsten IahreS zu vollenden und den Abschluß des Baues mit einem großartigen Feite zu begehen.
Ter zweite Gewinn der Kölner Tvmban- Lonerie im Betrage von 80,000 Mark ist einem armen Schlaffer in Dortmund, dessen Frau schon seit Jahren krank darnieder liegt, zugefallen. Das blinde Glück bar also einmal die Binde vom Auge genommen.
Aus Türen in der Rhcinprovinz, 13. Jan., berichtet inan: Mehrere Jäger begaben sich verflossenen Samstag nach dem Wollersheimer Busch zur Jagd auf wilde Schweine. Diese Jagd wurde indeß durch ein höchst beklagenswerthes Ereigniß gestört. Ein ans ein wildes Schwein abgegebcr Schuß eines der Jagdgenossen traf unglücklicher Weise den beige- ordneten Bürgermeister Reuth er und zwar derart, daß er sofort hinsank und seinen Geist aufgab.
Berlin, 20. Jan. Dem Vernehmen nach beabsichtigt der Reichskanzler die Vorlage wegen der Strafgewalt des Reichstags zurückzuziehen und zunächst die Initiative des Reichstags abzuwarten. (?)
Zwei Kaiscrpaare feiern in diesem Jahre Jubelfeste: das deutsche Kaiserpaar am 11. Juni seine goldene, das österreichische am 24. April seine silberne Hochzeit.
Aus dem Landta g. Herr Lasker hatte auf eine Entgegnung des Abg. v. Schorlemer bemerkt, daß die Ausfälle auf die Juden aus ihn denselben Eindruck hcrvorbrächten, als wenn er, Laster, durch ein schmutziges Tors reite. Laster mußte darauf Minuten lang in seiner Rede pausircn, sosehr eine stürmische Heiterkeit hatte sich ob dieses Bildes aller Seiten des Hauses bemächtigt. Ein Raphael aus dem Ecntrum hatte nichts Eiligeres zu thun, als eine Skizze, „Lasker durch ein schmutziges Dorf reitend" zu zeichnen, die unter fernerer großer Heiterkeit die Bänke dcS Hauses durchwanderte. Auch Präsident v. Bennigsen mußte beim Anblick der Skizze herzlich lachen.
Auch einmal ein Parlamentskalauer! Der Abgeordnete Windthorst (Meppen) beging dieser Tage die Feier seines 67. Geburtstages. In parlamentarischen Kreisen wurde aus diesem Anlaß der Scherz kolportirt, das verehrte Mitglied des Zentrums sei also endlich doch über 66 hinweggekommen.
Nach einer Mittheilung der „Germania" in Berlin, welche die Wahrheit sagen könnte, wenn sie wollte, gibt cs zur Zeit 10,033 Jesuiten, darunter 4660 Priester. Also immer noch ein sehr starker Sauerteig der Zeit.
Es verlautet, daß nach Bericht der Eisenenquete ein Zoll von 25—75 I, aus Roheisen per Zentner, 1 —1 ML 75 auf Stabcisen gelegt werden soll.
Tie „Post" hört, daß von dem Reichskanzler ein Antrag au den Buudesrath vorbereitet werde, welcher die Regulirung der Eisen bahntarisc auf dem Wege der Gesetzgebung nach Analogie der Poittarife bezwecke.
Berlin. sEine ernste Mahnung»! Durch die Zeitungen geht eben folgende beachteuswcrthe Mitthcilung: Der etwa 10 Jahre alte Sohn eines höheren Beamten verspürte seit einiger Zeit heftige Schmerzen in der Zunge. Die Schmerzen nahmen sehr bald zu, und bildete sich au der Zunge ein Ge- chwür, so daß das Kind, die ganze Mundhöhle war entzündet, kaum die nothwendige Nahrung zu sich nehmen konnte. Leider waren die Eltern des Knaben ans der Reise und das Dienstmädchen achtete nicht viel weiter auf den Zustand des Kindes, sie hielt das Leiden des Knaben einfach für Schwämme. Da vor einigen Tagen erschien plötzlich der Hausarzt in der Wohnung, er war brieflich von den Eltern gebeten worden, nach den Kindern zu sehen. Als das Dienstmädchen nun dem Arzt Mittheilung von dem Leiden des Knaben machte, nutersuchte er dasselbe und fand zu seinem Entsetzen, daß die Zunge des Kindes bereits mit einem krebsartigen Geschwür bedeckt war, und daß aller Wahrscheinlichkeit nach der Krebs bereits hier vorlag. Er ließ die Eltern des kranken Jungen sofort nach Berlin kommen. Bei näherer Untersuchung ergab cs sich, daß der Knabe die Gewohnheit hatte, trotzdem die Eltern es ihm häufig untersagt hatte», beim Anfertigen seiner Schularbeiten die mit Tinte getränkte Feder, statt an dem Tintenwischer zu reinigen, abzulccken. Durch die Tinte allein kann die Zunge des Kindes erkrankt sein. Sein Zustand ist vollständig hoffnungslos und ill der Tod des Knaben, welcher die furchtbarsten Schmerzen auszustchen hat, stündlich zu erwarten.
Tie „diene freie Presse" bringt einen Leitartikel über die braunschweigische Thronfolge und sagt in demselben: „Preußen würde einen schweren politischen Fehler begehen, wenn cs etwa die Absicht hätte, den Herzog von Eumbcrland gegen den formellen Verzicht ans Hannover als Herzog von Braun schweig anzuerkennen. Es gibt für das Reich keine größere Gefahr, als die Welfendynastie. Gelingt cs derselben, sich auch nur den kleinsten Thron zu verschaffen, so würden alle Reichsfcinde einen sicheren Mittelpunkt finden und ein Keil in das uoch nicht allzu feste Gefüge dcS Reiches getrieben werden. Da, wie der Kronprinz von Deutschland angeblich erklärt haben solle, Preußen nicht die Absicht habe, Braunschweig zu aunektiren. so würde die richtigste Lösung der Umformung Braunschweigs in ein Reichsland sein.
Saarbrücken, 17. Jan. Wie die Saarbr. Z. mittheilt, verurtheilte das Zuchtpolizcigericht hier heute unter Annahme mildernder Umstünde eine Dame aus Saarlvnis, welche am 10. Juli v. I. einen an bei ihr wohnende Nichte und Ladengchülfiu gerichteten verschlossenen Brief unbefugter Weise geöffnet hatte, zu hundert Mark Geldbuße, eventuell zu zehn Tagen Haft. Zur Kcnntniß des Gerichts kam der Fall, weil der Vater des Mädchens Strafantrag gestellt und weil man die Sache in ursächlichen Zusammenhang mit dem am 2. Sept. erfolgten Selbstmorde des jungen Mädchens brachte, wofür denn auch die heutige Verhandlung in der That einige Anhaltspunkte ergab.
Oesterreich—Ungarn.
(Ein Pferd für 6400 fl.) Der „Pokr." schreibt: Ein Landmanu aus der Gegend von Mcl- nik verkaufte schon vor langer Zeit einem Handelsmann ein Pferd. Als dieser bemerkte, daß das Pferd nicht fehlerfrei sei, stellte er es vor die Commission in Prag, welche thatsächlich erkannte, daß das Pferd einen Hauptfehler habe, um dessentwillcn der Käufer das Recht besitze, das Thier zurückzustellen. Dagegen sträubte sich jedoch der Verkäufer, welcher das Pferd nicht zurücknchmen wollte. Es entstand nun daraus ein Prozeß, welcher alle möglichen Instanzen passirte und zu Gunsten des Käufers entschieden wurde, so daß der Landmann alle Gerichtskosten, das Palmare der Advokaten und die Kosten der Erhaltung des Pferdes während des ganzen Prozesses, zusammen per 6,400 fl., bezahlen mußte. Ein so theures Pferd dürfte wohl nicht so leicht ein Landmann haben. Italien.
Wie die „Mg. Ztg." erfährt, hat der Papst ein interessantes Dekret bezüglich des Reliquien- handels erlassen, in welchem es u. A. heißt: Da
die Leiber der Märtyrer und anderer, die mit Chri- tus gelebt haben, von den Gläubigen verehrt werden müssen, wurden wiederholt kirchliche und weltliche Gesetze erlassen, um für ihre Verehrung Sorge zu tragen und jeden schändlichen Handel auszutilgen. Aber seit einigen Jahren hat sich der Mißbrauch eingeschlichen, daß Leute, welche den katholischen Glauben Haffen und nach schändlichem Gewinn trachten, ich nicht schämen, heilige Reliquien, die sic von iberall her ausgestöbert haben, in Nom zu verkaufen, lm diesem Uebcl zu steuern und so viel als möglich für die Wiedererlangung der heiligen Reliquien zu sorgen, hat Leo strengstens geboten, daß die Gläubigen unter keinerlei Borwand heilige Reliquien, auch wenn sic in einer Kapsel verschlossen und mit einem Siegel versehen sind, weder in Rom noch außerhalb RomS zu kaufen oder zu verkaufen sich unterfangen ollen. Außerdem hat Leo befohlen, daß wer immer Reliquien, welche zum Verkauf auSgcboteu werden, findet, dies seinem bischöflichen Ordinariat anzmgcn oll, welches das Geeignete vvrzukehrcn haben wird. Schweiz.
Bern, 20. Jan. Die Gotthardtbcchn-Subvrn- tivn ist mit überwältigender Majorität angenommen worden, dagegen stimmten nur die Kanckone Waadt und Graubündcn. (L.-Zs.
Frankreich.
Paris, l6. Jan. In dem Hause der strafte Jean-Jacques Rousseau wohnt seit langer Zeit ein Schneider von österreichischer Herkunft, Namens Laar, der als einzige» Angehörigen einen zehnjährigen Knaben Karl bei sich hat. Seit acht Tagen hatte der Hausmeister die Beiden nicht mehr gesehen, was ihn aber nicht weiter benuruhigte, da Laar ziemlich häufig Arbeit außerhalb der -L-tadt annahm und daun mehrere Tage ansblieb. Vorgestern Nachmittag sah man Mötzlich den kleinen Karl mit schwerer Anstrengung und in jämmerlichem Zustande die Treppe herab.- kommen i er war todtenblaß und entsetzlich abgemagert. Man beeilte sich, ihm einige Nahrung zu reichen, da er durch Zeichen zu verstehen gab, daß ihn hungerte. Dann führte man ihn zu dem Polizei- commissar Dodiean, vor dem er aussagte, daß sein Onkel letzten Dienstag mit einem Male von Tobsucht ergriffen wurde, in diesem Zustande die Thür verschloß und dem Knaben bei seinem Leben verbot, die Stube zu verlassen oder einen Laut auszustoßen. Acht Tage lang blieben die beiden Unglücklichen ohne jegliche Nahrung. Das Kind lag neben seinem Onkel. der eine geladene Pistole in der Hand hielt, auf der Erde und wagte nicht, sich zu rühren. Vorgestern endlich nahm Karl in einem Augenblicke, da Laar vor Entkräftung das Bewußtsein verloren zu haben schien, seine Kräfte zusammen und cs gelang ihm, die Thür zu öffnen. Der Polizcieommissar begab sich aus der Stelle nach der Rue Jean-Jacques Rousseau. Als er in die Wohnung cintrat, saß der arme Narr auf einem Stuhle, einen Dolch in der einen und einen Revolver in der anderen Hand haltend, und rief: Kommen Sie mir nicht nahe! Der Commissar achtete seiner Drohung nicht, sondern stürzte sich auf ihn, und konnte ihn in dem total erschöpften Zustande, in welchem er sich befand, ohne Mühe entwaffnen und unschädlich machen. Nach den angestclltcn Erhebungen waren es Geldverluste, die den Manu um seinen Verstand gebracht hatten. Man führte ihn in die Kranken-Abtheilung der Polizeihaft und die Behörde trifft Vorkehrungen, das Kind in seine Familie nach Oesterreich heimzuschicken.
Eine soeben cintreffende Depesche aus Versailles meldet: Die Deputirtenkammer nahm mit 223 gegen 121 Stimmen die Tagesordnung Ferry an, welche das Vertrauen zu der Regierung ausspricht in der Erwartung, dieselbe werde den Wünschen der Kammer bezüglich der Verwaltungs- bcamten und des Richterpersonals entsprechen. Amerika.
New-Iork, 18. Jan. Gestern Abend brach in einer Feinwarenhandlung in Nordstrect Feuer aus. Der Schaden, welchen dasselbe anrichtete, wird auf 2 Mill. Dollars geschätzt.
Afrika.
Kairo. 13. Jan. Das Feuer, welches kürzlich einen Theil des Palastes Abdin zerstörte, soll 90, nach anderen 40 Gemächer, welche die erste Prinzessin, Gemahlin des Khcdivs, inne hatte, in Asche gelegt und einen Schaden von 2. Mill. Franken angerichtet haben. Menschen sind dabei nicht umgekommen. Der Khediv, welcher die Löschversuche in
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